18.01.2023, 08:56
Dass die Wagner-Organisation nicht unbedingt große Skrupel hat, was Rekrutierungen angeht, ist mittlerweile hinlänglich bekannt (russische Strafgefangene, afrikanische Strafgefangene etc.). Neuerdings versucht man offenbar auch in etwas "näher liegenden" - im Vgl. zu Afrika - Ländern auf Nachwuchssuche zu gehen. Nicht unbedingt zur Begeisterung der hiesigen Politiker...
Gut möglich, dass, wenn die Empörung hier zunimmt, diese Rekrutierungsversuche sogar dazu beitragen, dass sich Serbien von Russland entfremdet bzw. eher der EU hin zuwendet. Genau genommen wundert es mich sogar, dass die Zahl der serbischen Söldnerfiguren bei den Russen bisher noch recht überschaubar zu sein scheint. Vor allem wenn man bedenkt, dass Serbien und Russland ja traditionell enge Verbündete sind und es in Serbien auch Sympathien für den Krieg gibt. Und an zumindest zweifelhaften, je teils offen rechtsradikalen bis mafiöse Milizgruppen bzw. "dogs of war", deren Ursprünge bis zu den Jugoslawienkriegen zurückreichen, mangelt es im Land auch nicht. Interessant aber, dass diese Personenkreise bislang nicht stärker auf russischer Seite in der Ukraine aufgeschlagen sind...
Schneemann
Zitat:Präsident Vucic reagiert empörthttps://www.n-tv.de/politik/Wagner-Grupp...51395.html
"Wagner"-Gruppe geht in Serbien auf Rekruten-Fang
Russland und Serbien sind enge Verbündete, entsprechend selten wird aus Belgrad Kritik an Moskau laut. Doch nun platzt Präsident Vucic der Kragen. Denn Mitglieder der russischen Södnergruppe "Wagner" versuchen, unter seinen Landsleuten um Kämpfer für den Ukraine-Krieg zu werben. [...]
"Warum tun Sie Serbien das an? Warum rufen Sie von Wagner dazu auf, obwohl es gegen die Vorschriften verstößt?", fragte Vucic laut der Nachrichtenagentur Beta in einem am gestrigen Abend ausgestrahlten Fernsehinterview. [...] Die umstrittene Werbung war in diesem Monat im serbischen Ableger des russischen Staatssenders RT ausgestrahlt worden. Darin rief die Söldnertruppe Serben dazu auf, in der Ukraine zu kämpfen. Eine kleine Anzahl an Serben hat an der Seite der von Russland unterstützten Kräfte in der Ukraine gekämpft, nachdem Moskau die ukrainische Halbinsel Krim im Frühjahr 2014 annektiert hatte. Eine genaue Zahl haben die Behörden bislang nicht veröffentlicht. [...]
Serbien ist neben Belarus das einzige europäische Land, das die Sanktionen des Westens gegen Russland nicht mitträgt, auch wenn Vucics Regierung die Invasion verurteilt hat. Viele Serben befürworten den russischen Angriff auf die Ukraine, in der Hauptstadt Belgrad gab es zudem pro-russische Demonstrationen.
Gut möglich, dass, wenn die Empörung hier zunimmt, diese Rekrutierungsversuche sogar dazu beitragen, dass sich Serbien von Russland entfremdet bzw. eher der EU hin zuwendet. Genau genommen wundert es mich sogar, dass die Zahl der serbischen Söldnerfiguren bei den Russen bisher noch recht überschaubar zu sein scheint. Vor allem wenn man bedenkt, dass Serbien und Russland ja traditionell enge Verbündete sind und es in Serbien auch Sympathien für den Krieg gibt. Und an zumindest zweifelhaften, je teils offen rechtsradikalen bis mafiöse Milizgruppen bzw. "dogs of war", deren Ursprünge bis zu den Jugoslawienkriegen zurückreichen, mangelt es im Land auch nicht. Interessant aber, dass diese Personenkreise bislang nicht stärker auf russischer Seite in der Ukraine aufgeschlagen sind...
Schneemann