15.06.2023, 12:26
(15.06.2023, 11:32)Quintus Fabius schrieb: Deshalb ist die Idee dass die derzeitige russische Regierung nach dem Verlust der Krim die Segel streichen kann meiner Ansicht nach nicht haltbar. Das können die gar nicht, es wäre ihr Ende.Die Krim hat ein vielfach höheres an Symbolcharakter für Russland als der Donbass. Für eine russische Führung, die die Krim aufgeben muss, ist der Rückzug aus dem Donbass das kleinere Problem.
Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die DNR/LPR-Truppen und die Bevölkerung des Donbass in so einem Fall zum Sündenbock herhalten könnten und somit die Aufgabe des Donbass eher noch dem Machterhalt dienlicher wäre als ein weiteres Festhalten an der Mähr von der unterdrückten russischen Bevölkerung.
Zitat:Stattdessen will man meiner Meinung nach zu viel, zu schnell, zu risikoreich und dass primär aus politischen / außenpolitischen Gründen.Nun, man hat ein Zeitfenster bis zum nächsten Schlamm und begrenzte Mittel, die innerhalb dieses Fensters zur Verfügung stehen. Und je mehr man jetzt erreicht, desto weniger wird man über den nächsten Winter an Raum wieder verlieren. Entsprechend halte ich es für absolut richtig, jetzt alles daran zu setzen, den großen Wurf zu schaffen und den Süden zu befreien. Das schafft einfach die besten Voraussetzungen für eine Zermürbung der Russen auf der Krim über den nächsten Winter hinweg, statt dass man sich selbst wieder an langen Kontaktlinien aufreiben lässt.
Natürlich wäre der nördliche Vorstoß eine gute Sache und vermutlich auch einfacher zu bewerkstelligen, sofern man die dort deutlich bessere Versorgungslage der Russen effektiv gestört bekommt. Aber das Ergebnis wäre bei weitem nicht so vorteilhaft wie das einer Befreiung der zwei westlichen Oblaste. Und dann stellt sich wieder die Frage danach, wie viel der Westen wie lange noch nachschieben wird.