18.08.2023, 09:14
Man wird immer irgendwelche billigen Ausreden finden können.
Was die Politik und wmgl auch einige hier nicht verstanden haben: Einen großen Krieg mit angezogener Handbremse nicht mal führen sondern managen zu wollen kann nur schief gehen. Die Friktionen sind nicht überschau- und beherrschbar genug, als das man es sich leisten sollte, den Krieg nicht hart an der Grenze des geostrategisch Möglichen zu unterstützen.
Die Quittung sehen wir jetzt. Es gab Fehleinschätzungen und (ukrainische operative) Fehler. Oh Wunder. Der Gegner hat nicht nur ein Wörtchen mitzureden, sondern tut sein Möglichstes um das Ruder in seinem Sinne herumzureißen. Schockschwerenot! Ja nein, der Feind lernt gar dazu und es verhält sich nicht so, wie unsere klügsten Köpfe meinten das es zu sein habe. Wie konnte man das nur ahnen!
So ist das nun mal im Krieg. Möglichkeiten, Gelegenheiten kommen und gehen, strategische Fenster öffnen und schließen sich. Und wenn man meint die Dinge ganz genau zu durchschauen (als fachfremder Politiker no less!) und genau zu wissen, mit welchem minimalen Aufwand man möglichst ohne größeren strategischen Fußabdruck und politischen Risiko ‚die Ukraine nicht verlieren lassen‘ kann, dann wird man früher oder später damit gehörig auf die Schnauze fallen.
Deshalb kann für jeden großen Krieg nur gelten (merke: kein reichlich sinnfreier Stabilisierungseinsatz irgendwo im geopolitischen Nirgendwo): Lass das dilettieren in einem Vorgang, der nicht völlig überblickbar, geschweige denn beherrschbar ist, sondern geh ins geostrategisch mögliche Maximum. Klar, in diesem spezifischen Fall steht die Frage der nuklearen Eskalation im Raum und das muss beachtet werden – diesseits irgendwelcher dahingehenden Befürchtungen kann und darf es aber kein Zuviel an Unterstützung geben!
Nichts wäre schief gelaufen wenn man den Ukrainern *1000 Kampfpanzer* hingestellt und sich am Ende herausgestellt hätte, das es *500 Kampfpanzer* auch getan hätten.
Was dagegen abläuft ist schlicht wahnwitizg. Wir diskutieren in unserer Naotecke nach eineinhalb Jahren Krieg und angesichts einer stockenden und vor allen Dingen durch unsere Zurückhaltung und Zeitschinderei verbockten Offensive darüber, inwieweit es reicht, die Ukrainer dazu zu nötigen, mit einer Handvoll Marschflugkörper, die wir nach Großbritannien und Frankreich vielleicht doch auch liefern könnten wenn die USA auch mitmachen, kein russisches Territorium (und biiiiitte auch nicht diese dumme Brücke) anzugreifen, oder ob wie die Dinger nicht lieber gleich so kastrieren sollten, dass das erst garnicht möglich ist.
Andernorts geilt man sich derweil daran auf, dass die paarundacht Kampfpiloten der Ukrainer die vielleicht doch mal ein paar ausgeleierte F-16 mit Blockstand von vorgestern bekommen sollen eventuell nicht gut genug Englisch können und deswegen erst mal in einen Sprachkurs geschickt werden, weswegen sich die so schröcklich eskalative Lieferung leider bis in den Sommer verzögern wird…
Und in Übersee hat man es derweil aufgegeben überhaupt noch Begründungen zu suchen, warum ATACMS nicht geliefert werden können. Interessiert ja eh keinen mehr, 100 Bradley konnten schließlich nicht die Wende bringen und die 30 Abrams kommen leider und bedauerlicherweise erst jetzt, weil die Uranpanzerung aus den achtziger Jahren superdupergeheim ist. Weswegen es ja schlicht und einfach ganz und gar unmöglich ist, ein paar Kampfpanzer aus den Depots oder (schock!) dem aktiven Truppendienst rüberzuschieben. Man hat ja nur ein paar tausend, aber am Ende gewinnen die Ukrainer damit ja noch und das geht aus manigfaltigen Gründen ja ganz und garnicht.
Sorry aber es kotzt mich einfach nur an. Es gab und gibt kein rechtfertigendes Argument für das politische Mikromanagement, dass seit Tag 1 die Ukrainehilfe umwabert. Und erst recht nicht für dieses geradezu wahnwitzige und mittlerweile praktisch ritualisiere Ringen, dass noch um jedes Waffensystem aufgeführt werden muss. Von Fragen der Quantität ganz zu schweigen.
Jenseits der Tatsache, dass es eine moralische Bankrotterklärung ist, die Ukrainer in ihrem Opfergang auch noch im Regen stehen zu lassen stolpern wir hier sehenden Auges in eine absolut vermeidbare Gemengelage, die uns auf viele Jahrzehnte hinaus in Europa verdammt weh tun wird. Und das alles nur, weil im Washington ein seniler Tattergreis zwischen kaltblütigen Strategen und rückratlosen Diplomaten nicht weiß wo oben und unten ist während in Europa niemand genug **** in der Hose hat notfalls auch gegenüber manchen Amerikanern die Dinge beim Namen zu nennen und auf Sieg zu setzen. Am allerwenigsten natürlich dieser feige und wahrscheinlich kompromittierte Phlegmatiker einer wehrunfähigen Partei, der in Berlin aktuell als Kanzler firmiert.
Rant over
Was die Politik und wmgl auch einige hier nicht verstanden haben: Einen großen Krieg mit angezogener Handbremse nicht mal führen sondern managen zu wollen kann nur schief gehen. Die Friktionen sind nicht überschau- und beherrschbar genug, als das man es sich leisten sollte, den Krieg nicht hart an der Grenze des geostrategisch Möglichen zu unterstützen.
Die Quittung sehen wir jetzt. Es gab Fehleinschätzungen und (ukrainische operative) Fehler. Oh Wunder. Der Gegner hat nicht nur ein Wörtchen mitzureden, sondern tut sein Möglichstes um das Ruder in seinem Sinne herumzureißen. Schockschwerenot! Ja nein, der Feind lernt gar dazu und es verhält sich nicht so, wie unsere klügsten Köpfe meinten das es zu sein habe. Wie konnte man das nur ahnen!
So ist das nun mal im Krieg. Möglichkeiten, Gelegenheiten kommen und gehen, strategische Fenster öffnen und schließen sich. Und wenn man meint die Dinge ganz genau zu durchschauen (als fachfremder Politiker no less!) und genau zu wissen, mit welchem minimalen Aufwand man möglichst ohne größeren strategischen Fußabdruck und politischen Risiko ‚die Ukraine nicht verlieren lassen‘ kann, dann wird man früher oder später damit gehörig auf die Schnauze fallen.
Deshalb kann für jeden großen Krieg nur gelten (merke: kein reichlich sinnfreier Stabilisierungseinsatz irgendwo im geopolitischen Nirgendwo): Lass das dilettieren in einem Vorgang, der nicht völlig überblickbar, geschweige denn beherrschbar ist, sondern geh ins geostrategisch mögliche Maximum. Klar, in diesem spezifischen Fall steht die Frage der nuklearen Eskalation im Raum und das muss beachtet werden – diesseits irgendwelcher dahingehenden Befürchtungen kann und darf es aber kein Zuviel an Unterstützung geben!
Nichts wäre schief gelaufen wenn man den Ukrainern *1000 Kampfpanzer* hingestellt und sich am Ende herausgestellt hätte, das es *500 Kampfpanzer* auch getan hätten.
Was dagegen abläuft ist schlicht wahnwitizg. Wir diskutieren in unserer Naotecke nach eineinhalb Jahren Krieg und angesichts einer stockenden und vor allen Dingen durch unsere Zurückhaltung und Zeitschinderei verbockten Offensive darüber, inwieweit es reicht, die Ukrainer dazu zu nötigen, mit einer Handvoll Marschflugkörper, die wir nach Großbritannien und Frankreich vielleicht doch auch liefern könnten wenn die USA auch mitmachen, kein russisches Territorium (und biiiiitte auch nicht diese dumme Brücke) anzugreifen, oder ob wie die Dinger nicht lieber gleich so kastrieren sollten, dass das erst garnicht möglich ist.
Andernorts geilt man sich derweil daran auf, dass die paarundacht Kampfpiloten der Ukrainer die vielleicht doch mal ein paar ausgeleierte F-16 mit Blockstand von vorgestern bekommen sollen eventuell nicht gut genug Englisch können und deswegen erst mal in einen Sprachkurs geschickt werden, weswegen sich die so schröcklich eskalative Lieferung leider bis in den Sommer verzögern wird…
Und in Übersee hat man es derweil aufgegeben überhaupt noch Begründungen zu suchen, warum ATACMS nicht geliefert werden können. Interessiert ja eh keinen mehr, 100 Bradley konnten schließlich nicht die Wende bringen und die 30 Abrams kommen leider und bedauerlicherweise erst jetzt, weil die Uranpanzerung aus den achtziger Jahren superdupergeheim ist. Weswegen es ja schlicht und einfach ganz und gar unmöglich ist, ein paar Kampfpanzer aus den Depots oder (schock!) dem aktiven Truppendienst rüberzuschieben. Man hat ja nur ein paar tausend, aber am Ende gewinnen die Ukrainer damit ja noch und das geht aus manigfaltigen Gründen ja ganz und garnicht.
Sorry aber es kotzt mich einfach nur an. Es gab und gibt kein rechtfertigendes Argument für das politische Mikromanagement, dass seit Tag 1 die Ukrainehilfe umwabert. Und erst recht nicht für dieses geradezu wahnwitzige und mittlerweile praktisch ritualisiere Ringen, dass noch um jedes Waffensystem aufgeführt werden muss. Von Fragen der Quantität ganz zu schweigen.
Jenseits der Tatsache, dass es eine moralische Bankrotterklärung ist, die Ukrainer in ihrem Opfergang auch noch im Regen stehen zu lassen stolpern wir hier sehenden Auges in eine absolut vermeidbare Gemengelage, die uns auf viele Jahrzehnte hinaus in Europa verdammt weh tun wird. Und das alles nur, weil im Washington ein seniler Tattergreis zwischen kaltblütigen Strategen und rückratlosen Diplomaten nicht weiß wo oben und unten ist während in Europa niemand genug **** in der Hose hat notfalls auch gegenüber manchen Amerikanern die Dinge beim Namen zu nennen und auf Sieg zu setzen. Am allerwenigsten natürlich dieser feige und wahrscheinlich kompromittierte Phlegmatiker einer wehrunfähigen Partei, der in Berlin aktuell als Kanzler firmiert.
Rant over