29.08.2023, 10:13
@Philippe Gauchat
Die russische Unterdrückung (ost-)europäischer Freiheitsbestrebungen nach 1815 bzw. zw. 1848/49 und 1880 war da nur die Bestätigung der schlimmsten Befürchtungen. Und nachdem der alte Zar durch die roten Zaren 1917 ersetzt worden war, klingelten jenseits des Atlantiks sowieso sämtliche Alarmglocken (es folgte die erste Phase des red scare). Die zeitweise Intervention in den russischen Bürgerkrieg sowie der Sachverhalt, dass man der neuen UdSSR die diplomatische Anerkennung bis 1933 vehement verweigerte - erst Roosevelt entschloss sich zur Anerkennung -, war folglich beinahe eine logische Konsequenz.
Erst ein gewisser österreichischer Gefreiter schaffte es tatsächlich, dass die beiden Antagonisten in ein recht widernatürliches Bündnis gezwungen wurden und die schlimmsten Widersprüche zumindest zeitweise überdecken konnten. Als dieser Österreicher dann 1945 von der Weltbühne abgetreten war, brachen die alten Animositäten aber sofort wieder auf und es entwickelte sich der bekannte Kalte Krieg, der bis heute nachwirkt. Anzunehmen, dass dieser Graben aktuell irgendwie zugeschüttet werden könnte, wäre unrealistisch.
Aktuelles:
Schneemann
Zitat:Und die USA und Russland sind natürliche Verbündete, ...Nein, dies sind sie definitiv nicht. Der Antagonismus zwischen den USA und Russland ist durchaus tief - das hat auch seinen Hintergrund im eigenen Selbstverständnis. Bereits Tocqueville hat im 19. Jahrhundert (in De la démocratie en Amérique von 1835) darauf hingewiesen, dass der Gegensatz zwischen dem idealistischen, freiheitlich-demokratischen und teils auch extrem individualistischen Verständnis in den USA und dem eher monarchischen, auf die Obrigkeit gerichteten und phlegmatisch-autokratischen Herrschaftsprinzip in Russland kaum zu überbrücken sei. Grundsätzlich sahen die Amerikaner in der Monarchie einen abzulehnenden Umstand, ob in England oder in Russland spielte hier kaum eine Rolle - das Zarentum war folglich genauso suspekt wie Windsor.
Die russische Unterdrückung (ost-)europäischer Freiheitsbestrebungen nach 1815 bzw. zw. 1848/49 und 1880 war da nur die Bestätigung der schlimmsten Befürchtungen. Und nachdem der alte Zar durch die roten Zaren 1917 ersetzt worden war, klingelten jenseits des Atlantiks sowieso sämtliche Alarmglocken (es folgte die erste Phase des red scare). Die zeitweise Intervention in den russischen Bürgerkrieg sowie der Sachverhalt, dass man der neuen UdSSR die diplomatische Anerkennung bis 1933 vehement verweigerte - erst Roosevelt entschloss sich zur Anerkennung -, war folglich beinahe eine logische Konsequenz.
Erst ein gewisser österreichischer Gefreiter schaffte es tatsächlich, dass die beiden Antagonisten in ein recht widernatürliches Bündnis gezwungen wurden und die schlimmsten Widersprüche zumindest zeitweise überdecken konnten. Als dieser Österreicher dann 1945 von der Weltbühne abgetreten war, brachen die alten Animositäten aber sofort wieder auf und es entwickelte sich der bekannte Kalte Krieg, der bis heute nachwirkt. Anzunehmen, dass dieser Graben aktuell irgendwie zugeschüttet werden könnte, wäre unrealistisch.
Aktuelles:
Zitat:Rückeroberung an Südfronthttps://www.tagesschau.de/ausland/europa...e-100.html
Kiew meldet Befreiung von Robotyne [...]
Die Ukraine hat nach wochenlangen Kämpfen den Ort Robotyne von russischen Truppen zurückerobert, wie das Verteidigungsministerium in Kiew mitteilte. Das Dorf liegt an der südlichen Front in der Region Saporischschja, die im September 2022 von Russland für annektiert erklärt worden war.
"Robotyne ist befreit worden", sagte die Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar. "Unsere Streitkräfte rücken südöstlich von Robotyne und südlich von Mala Tokmatschka vor." Nächste Ziele in Richtung der Stadt Tokmak weiter südlich seien die Orte Nowoprokopiwka und Otscheretuwate, so Maljar. Der russische Widerstand sei weiter heftig. [...] Insgesamt seien an diesem Frontabschnitt 44 Quadratkilometer durch die ukrainischen Streitkräfte zurückerobert worden. Im Rahmen ihrer lang angekündigten Gegenoffensive hat die Ukraine seit Juni gut ein Dutzend Dörfer und rund 250 Quadratkilometer der von Russland besetzten Gebiete befreit.
Schneemann