12.11.2023, 13:07
Es mag sicher den einen oder anderen strategischen Hintergedanke geben, der auch eine Rolle spielt. Dazu zählt sicherlich auch der Umstand, dass man in Washington Russlands Streitkräfte schwächen will (wobei dieser Umstand auch uns bzw. allen Europäern entgegen kommt).
Aber insgesamt gesehen wäre es verhängnisvoll, wenn wir die aktuellen Streitigkeiten in den USA alleine darauf herunterbrechen. Verhängnisvoll deswegen, weil wir die Verwerfungen in der US-Innenpolitik ausblenden und alles auf einen wie auch immer gearteten "Plan" reduzieren, der nun "irgendwie erfüllt ist".
Genau das wäre aber fatal. Es geht den ablehnenden Republikanern hier nicht um "Pläne" oder in erster Linie um Russland, sondern es ist ein Revival des Isolationismus, zumindest was Europa angeht. Man sieht das russische Problem zunehmend als ein europäisches und nebensächliches - das muss nicht heißen, dass es so wäre -, dass die Europäer "gefälligst" alleine zu lösen haben. Selbst Nahost spielt dabei nur eine recht eng eingrenzbare Rolle. Einig sind sich allerdings fast alle politischen Kreise in den USA, dass die Hauptsorge von China ausgeht.
Ende der 1940er Jahre, grob nach 1946, hat man sich von Asien abgewendet und den Kalten Krieg in Europa und Stalin als Hauptsorge angesehen. Aber als Mao dann 1949 die Macht an sich riss und die Volksrepublik ausrief, haben sich alle in Washington wieder irritiert umgedreht. Wer hat China verloren? - wurde gefragt. Dabei hatte man sich selbst zurückgezogen und Asien mehr oder minder sich selbst überlassen.
Und ich könnte mir vorstellen - wenn sich die Republikaner durchsetzen sollten -, dass es umgekehrt nun auch auf die Ukraine bezogen so sein könnte. Man wendet sich Asien zu und sieht den "Nebenkriegsschauplatz" Ukraine eigentlich als nicht mehr gewichtig an. Gut möglich, dass in einigen Jahren man sich in Washington augenreibend fragt: Wer hat Kiew verloren?
Die Frage müssen dann aber die Republikaner beantworten. (Und auch manche Europäer, die in fast zwei Jahren ihre Rüstungsindustrie immer noch nicht vorangebracht haben.)
Schneemann
Aber insgesamt gesehen wäre es verhängnisvoll, wenn wir die aktuellen Streitigkeiten in den USA alleine darauf herunterbrechen. Verhängnisvoll deswegen, weil wir die Verwerfungen in der US-Innenpolitik ausblenden und alles auf einen wie auch immer gearteten "Plan" reduzieren, der nun "irgendwie erfüllt ist".
Genau das wäre aber fatal. Es geht den ablehnenden Republikanern hier nicht um "Pläne" oder in erster Linie um Russland, sondern es ist ein Revival des Isolationismus, zumindest was Europa angeht. Man sieht das russische Problem zunehmend als ein europäisches und nebensächliches - das muss nicht heißen, dass es so wäre -, dass die Europäer "gefälligst" alleine zu lösen haben. Selbst Nahost spielt dabei nur eine recht eng eingrenzbare Rolle. Einig sind sich allerdings fast alle politischen Kreise in den USA, dass die Hauptsorge von China ausgeht.
Ende der 1940er Jahre, grob nach 1946, hat man sich von Asien abgewendet und den Kalten Krieg in Europa und Stalin als Hauptsorge angesehen. Aber als Mao dann 1949 die Macht an sich riss und die Volksrepublik ausrief, haben sich alle in Washington wieder irritiert umgedreht. Wer hat China verloren? - wurde gefragt. Dabei hatte man sich selbst zurückgezogen und Asien mehr oder minder sich selbst überlassen.
Und ich könnte mir vorstellen - wenn sich die Republikaner durchsetzen sollten -, dass es umgekehrt nun auch auf die Ukraine bezogen so sein könnte. Man wendet sich Asien zu und sieht den "Nebenkriegsschauplatz" Ukraine eigentlich als nicht mehr gewichtig an. Gut möglich, dass in einigen Jahren man sich in Washington augenreibend fragt: Wer hat Kiew verloren?
Die Frage müssen dann aber die Republikaner beantworten. (Und auch manche Europäer, die in fast zwei Jahren ihre Rüstungsindustrie immer noch nicht vorangebracht haben.)
Schneemann