04.02.2024, 19:42
@Quintus
Der Ukrainekonflikt ist, verglichen z. B. mit der Eurokrise, ein verschwindend geringer Faktor. Die 16 oder 18 Mrd. Euro die Deutschland in zwei Jahren aufgewendet hat, sind - mit der Wirtschaftskraft verglichen - eine sehr geringe Größe. Wenn man die EU (nicht Europa an sich, d. h. ohne Großbritannien oder Norwegen) herannimmt, könnten wir bspw. 150 Mrd. Euro im Jahr (!) aufwenden - und würden nicht einmal 0,5% der Wirtschaftskraft dafür benötigen.
Insofern: Nochmals nein. Wir brauchen keine Rücklagen - bislang ist es eine quantité négligeable. Und angesichts des Unwillens der/mancher Europäer, hier noch mehr Geld auszugeben, wird das wohl auch so bleiben.
Und nun den anderen Blickwinkel: Wir haben, wie oben geschrieben, die Resilienz der russischen Wirtschaft unterschätzt. Geschenkt. Weiß man umgekehrt in Russland, dass dieser Krieg - den Russland als existenziell definiert bzw. zu definieren sucht und für den es Unsummen "verbrennt" und keinerlei Werte schafft - für uns fiskalpolitisch nur ein Spesenaufwand ist? Ahnt man es wenigstens? Oder ist man im Blindflug?
Schneemann
Zitat:Bisher ist der Krieg uns recht günstig gekommen. Aber auf die Gesamtdauer und auf alle Folgen gerechnet sollte man jetzt schon mal damit anfangen Rücklagen zu bilden, für die ganzen Kosten die da noch kommen werden.Es ist korrekt, dass der Krieg uns bislang recht günstig gekommen ist. Aber Rücklagen werden wir keine bilden müssen. Es mag sein, dass wir (inkl. meiner Wenigkeit) die Resilienz der russischen Wirtschaft hinsichtlich der verhängten Sanktionen unterschätzt haben - obgleich die Langzeitentwicklungen derzeit Russland mehr schaden als auf den ersten Moment ersichtlich -, aber müssen wir Rücklagen bilden? Nein.
Der Ukrainekonflikt ist, verglichen z. B. mit der Eurokrise, ein verschwindend geringer Faktor. Die 16 oder 18 Mrd. Euro die Deutschland in zwei Jahren aufgewendet hat, sind - mit der Wirtschaftskraft verglichen - eine sehr geringe Größe. Wenn man die EU (nicht Europa an sich, d. h. ohne Großbritannien oder Norwegen) herannimmt, könnten wir bspw. 150 Mrd. Euro im Jahr (!) aufwenden - und würden nicht einmal 0,5% der Wirtschaftskraft dafür benötigen.
Insofern: Nochmals nein. Wir brauchen keine Rücklagen - bislang ist es eine quantité négligeable. Und angesichts des Unwillens der/mancher Europäer, hier noch mehr Geld auszugeben, wird das wohl auch so bleiben.
Und nun den anderen Blickwinkel: Wir haben, wie oben geschrieben, die Resilienz der russischen Wirtschaft unterschätzt. Geschenkt. Weiß man umgekehrt in Russland, dass dieser Krieg - den Russland als existenziell definiert bzw. zu definieren sucht und für den es Unsummen "verbrennt" und keinerlei Werte schafft - für uns fiskalpolitisch nur ein Spesenaufwand ist? Ahnt man es wenigstens? Oder ist man im Blindflug?
Schneemann