30.03.2024, 11:07
(29.03.2024, 23:21)Quintus Fabius schrieb: Als noch viel schlimmer würde ich in diesem Kontext die "Führung" der Russen ansehen. Denn selbst wenn du fähig bist, Ausbildung hast, Kampferfahrung hast, selbst dann nützt dir das wenig, wenn die eigene "Führung" dein Leben fortwährend mehr gefährdet als der Feind. Oder Sperreinheiten hinter dir auf allen Rückzugslinien Minenfelder anlegen damit du dich nicht zurückziehen kannst. Oder dir angedroht wird, dass die eigene Artillerie in Kürze in deinen Graben schießt, wenn du nicht nach vorne gehst. Oder du keinerlei Nahrung erhältst und der Offizier dir auf die Frage danach sagt, man sollte halt bei den Ukrainern plündern gehen. Das sind mal Zustände, die sind einfach vormodern. Das ist einfach keine moderne Streitkraft.
Das finde ich umso tragischer, als einfache Russen vom Lande herausragend gute Soldaten wären, würde man sie einfach nur halbwegs normal führen.
Da stimme ich dir absolut zu. Ich habe auch gedacht, die Russen hätten diese Einstellung ihren Soldaten
gegenüber, überwunden. Beim Armata T - 14 wurde ja großer Wert darauf gelegt, dass die Besatzung
besonders gut geschützt ist, denn eine erfahrene Besatzung kann man nicht so einfach ersetzen, einen
Panzer schon. Das ging also in die richtige Richtung.
Der Krieg in der Ukraine hat mich aber eines besseren belehrt. Die alten Muster sind wieder da.
Masse statt Klasse, fahrlässiges und stures Verhalten, ein Leben ist nichts wert. Und dann die
Befehlskette. Wie früher. Nur ein Offizier kann entscheiden bzw. führen. Unteroffizierskorps ist nicht
entsprechend ausgebildet. Fällt der Offizier, bricht Panik aus und nichts geht mehr.
Traurig und ich muss gestehen, mir tun die russischen Soldaten schon leid. Kein hat es verdient,
so zu sterben.
Hans