Polizeiausrüstung und -Einsatztaktik
Ein Warnschuss in dieser Situation, wo soll der hin gehen? nur Asphalt rings herum und in die Luft in einer stadt sollte man sich zweimal überlegen.
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Die Polizei benutzt keine VM, sondern Geschosse die teilweise stark deformieren, aber trotzdem nicht splittern. Zudem ist das Pistolenmunition. Entsprechend bleibt diese Munition in der Wand stecken, wenn man im 90 Grad Winkel darauf feuert. Die Querschlägerproblematik ist dann nicht gegeben. Und da es Pistolenmunition ist, durchschlägt es eine Ziegelwand (wie im Beispiel zu sehen ist) auch nicht.

Offiziell sollen Warnschüsse bei der Polizei meiner Kenntnis nach übrigens in die Luft abgegeben werden, zumindest wurde mir das schon in zwei verschiedenen Bundesländern mal so von Polizisten erzählt.
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Hier ist noch mal eine andere Perspektive von dem letztens diskutierten Polizeieinsatz in Rudolstadt .

https://www.facebook.com/100086136350079...7S9Ucbxw6v

Es sind von Anfang an mindestens 7 Beamte im Einsatz und man schafft es nicht mal um die Person Halbkreis zu bilden
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Danke für die Vernetzung. Bei 0:36 und 0:45 ff sieht man übrigens sehr gut was ich gegenüber Broensen anmerkte, dass sehr wohl eine Gefährdung Dritter besteht in Bezug auf das Haus hinter dem Täter.

Und wie ich es schon schrieb: ich finde das Vorgehen der Beamten hier mehr als bescheiden. Aber leicht geschrieben und schwer praktisch real getan. Im Krieg ist das einfache schwierig. Dennoch:

Ein Problem welches die Polizei spezifisch meiner Meinung nach hat ist mangelnde Führung vor Ort. Sehr oft sehen Einsätze der Polizei immens unkoordiniert aus, weil sie völlig unkoordiniert sind. Mehrere zusammen gewürfelte Streifen, teilweise von verschiedenen Revieren agieren irgendwie zusammen ohne dass jemand wirklich vor Ort die Führung in die Hand nimmt und eindeutige Anweisungen erteilt - so mein Eindruck. Und selbst wo das geschieht sieht man meist dann wie sinnvolle Anweisungen nicht befolgt werden.

Am krassesten sieht man dies bei Großlagen, Amok etc. da wuseln dann alle Polizisten mehr oder weniger in Schwarmtaktik in der Gegend herum, ohne dass auch nur ansatzweise irgend etwas sinnvoll geführt wird.

Das geht nur deshalb, weil dann Unmengen von Polizisten auf irgendeinen Einzeltäter treffen und dieser dann nur ein planloses Softairkiddie mit der Pistole von Papa ist und dergleichen und selbst da sieht die Polizei meist einfach nur schlecht aus.

Gegen jeden ernsthaften Gegner würden diese unkoordinierten Schwärme von Polizisten einfach völlig untergehen. Früher hat man das zumindest eingeräumt und normale Polizisten sperrten nur aus der Distanz bis Sondereinheiten eintrafen und diese übernahmen dann das eigentliche Vorgehen. Das aktuelle Konzept ist aber meiner Kenntnis nach, dass jeder normale Streifenpolizist in sinnfreien Kamikazeangriffen so schnell wie möglich planlos nach vorne rennt um nur ja alle Kräfte maximal verstreut und stückchenweise möglichst schnell nach vorne zu werfen. Das würde es jedem ernsthaften Gegner sehr erleichtern, die eintreffenden Polizisten in Kleinstgruppen und Trupps einen nach dem anderen niederzumetzeln.

Die Planlosigkeit und Unkoordiniert der Polizei deutet meiner Meinung nach auf schwerwiegende Ausbildungsmängel und vor allem auch auf schwerwiegende Defizite in der Führung hin, bzw. den völligen Mangel einer richtigen Führung bei solchen Fällen vor Ort. Es gibt zwar meiner Kenntnis nach dezidierte und spezialisierte Außendienst-Führungskräfte, angeblich nennt man die Außendienstleiter, aber mein rein persönlicher Eindruck ist, dass die zu wenige sind und dass der Mittelbau zwischen Offizier (ADL) und einfachen Beamten fehlt, man könnte sagen, es fehlt eine Art Unteroffizierskorps welche vor Ort jeweils die Führung übernimmt auch wenn noch kein höherrangiger Polizist vor Ort ist - denn bis dieser eintrifft und vor Ort ist, dauert es fast immer, da diese spärlich gesääten Führungskräfte ein großes Gebiet abzudecken haben und daher schon rein zufällig genau in der Nähe sein müssten.

Die Planlosigkeit der Polizei, insbesondere der ersten eintreffenden Streifen habe ich selbst schon mehrfach mit eigenen Augen bewundern können. Zudem zeigen viele Polizisten meiner Meinung nach bei wirklich gefährlichen Situationen zu wenig sinnvolle Initiative. Die verhalten sich zu passiv, wobei ich da stehen, Waffe vorhalten und ständig nur am Stück nichts anders tun als wieder und wieder "Messer weg!" zu schreiben auch für zu passiv halte.

Was mich auch oft erstaunt ist, wie selten und wenig die Maschinenpistole geführt wird, obwohl sie ja in den Wägen vorhanden ist. Im hier gezeigten Fall haben die Polizisten zumindest ein paar MP dabei, aber oft haben sie das nicht und das in Fällen wo dies absolut notwendig wäre.

Insgesamt sind die Polizeien in Deutschland sehr schwach aufgestellt was wirklich ernsthafte Gewalt angeht.

Zitat:man schafft es nicht mal um die Person Halbkreis zu bilden

Halbkreis ist nicht gut, weil man damit viel zu sehr Eigene gefährdet sollte es zum Einsatz der Feuerwaffe kommen. Halbkreis heißt schon von der Grundaufstellung her, dass man sich gegenseitig mit den Waffen gefährdet und ein Angreifer der dann aggressiv nach vorne geht kann das sehr leicht so explorieren, dass er zwischen die Beamten gerät, womit diese bei Schusswaffengebrauch sich dann gegenseitig beschießen (durch den Angreifer hindurch oder an diesem vorbei).

Bei 0:51 eine gefährliche Stelle - der Täter steht praktisch schon zwischen dem Polizisten in Zivil und den sich zurückziehenden Beamten vor ihm - wenn er diese angreift, schießen sie in Richtung des Beamten in Zivil der da völlig falsch steht. Bei 0:52 steht der Täter genau zwischen dem Glatzkopf mit Sonnenbrille und MP und dem Beamten in Zivil, genau dazwischen. Die MP würde den Täter und den Beamten in Zivil in einer Linie treffen. Bei 1:36 auch so eine immens gefährliche Stelle: hier stehen die Beamten welche sich von hinten nähern (die mit den leuchtgelben Westen oben) in Schußlinie des Beamten in Zivil, der seine Waffe aber zum Glück nicht in Richtung des Täters hält. Er zieht sie dann bei 1:38, und immer noch besteht die Hintergrundgefährdung für die anderen. Hätte der Täter genau an dieser Stelle den Polizisten in Zivil angegriffen, hätten dessen Kugeln leicht die Beamten hinter dem Täter treffen können. Alles sehr bescheiden, auch wenn der Polizist in Zivil sich zumindest recht gut seitlich nach hinten wegbewegt - und die Hintergrundgefährdung damit reduziert.
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Ich habe als erstes andere zu schützen und das geht nun mal nur wenn ich Täter Zugriff auf dritte verwehre . Hier hätte der Täter ohne Probleme abhauen können . Und wer auf fünf Meter den Täter nicht trifft sollte keine Waffe führen dürfen . Wäre auch praktisch wenn Mann Weste anhätte
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Diese Perspektive offenbart tatsächlich Schwächen im Einsatz, die ich zuvor nicht gesehen habe. Z.B. die Position des Fahrzeugs, dieses hatte ich aus der anderen Perspektive sehr viel näher am Gebäude verortet. So war dieser Weg gefährlich offen und hätte sehr viel früher durch einen der Beamten gesichert werden müssen.
(18.11.2023, 22:52)alphall31 schrieb: Es sind von Anfang an mindestens 7 Beamte im Einsatz und man schafft es nicht mal um die Person Halbkreis zu bilden
Wie Quintus schon richtig anführte, birgt ein echter Halbkreis enorme Risiken, aber was ich in den bisherigen Aufnahmen nicht wahrgenommen hatte, ist die sehr schlechte Verteilung der Kräfte. Man sieht hier, dass die Polizisten beieinander bleiben, anstatt dass sie sich sinnvoll verteilen. Da fehlt tatsächlich Koordination.

Bei 7 Beamten nimmt sinnvollerweise ein Gesprächsführer frontal Stellung, ein oder zwei zugriffsbereite und -fähige Polizisten begeben sich seitlich hinter das Gegenüber und die Waffen-führenden Beamten beziehen seitlich neben dem Gesprächsführer Position, allerdings so, dass sie keinen der Kollegen hinter dem Gegenüber gefährden, für den Fall, dass sie schießen müssen. Die verbleibenden zwei sichern das Umfeld ab und entfernen Zivilisten.
(18.11.2023, 23:33)Quintus Fabius schrieb: Bei 0:36 und 0:45 ff sieht man übrigens sehr gut was ich gegenüber Broensen anmerkte, dass sehr wohl eine Gefährdung Dritter besteht in Bezug auf das Haus hinter dem Täter.
Ja, tatsächlich. An dieser Stelle würde ich aber primär kritisieren, dass die Polizisten nicht entsprechend reagieren und die Zivilisten aus der Szenerie entfernen.
Zitat:Ein Problem welches die Polizei spezifisch meiner Meinung nach hat ist mangelnde Führung vor Ort. ... Es gibt zwar meiner Kenntnis nach dezidierte und spezialisierte Außendienst-Führungskräfte, angeblich nennt man die Außendienstleiter, aber mein rein persönlicher Eindruck ist, dass die zu wenige sind und dass der Mittelbau zwischen Offizier (ADL) und einfachen Beamten fehlt, man könnte sagen, es fehlt eine Art Unteroffizierskorps welche vor Ort jeweils die Führung übernimmt auch wenn noch kein höherrangiger Polizist vor Ort ist - denn bis dieser eintrifft und vor Ort ist, dauert es fast immer, da diese spärlich gesääten Führungskräfte ein großes Gebiet abzudecken haben und daher schon rein zufällig genau in der Nähe sein müssten.
Bei der Polizei ist das mit den Dienstgraden und der damit verbundenen Führungskompetenz ja weniger geregelt als beim Militär. Dafür hat man aber auch häufiger höhere Dienstgrade im einfachen Streifendienst. Aber auf den Dienstgrad kommt es dabei gar nicht an. Es geht mehr um Erfahrung, persönliche Eignung und Verantwortungsbereitschaft. Nichts davon hat Einfluss auf den Dienstgrad. Das ist natürlich ein Missstand, aber dementsprechend nutzen dir keine "Führungskräfte" vor Ort, weil diese nicht besser sind in dem, worum es wirklich geht.
Was man dabei aber kritisieren muss, ist dass häufig Fahrzeugbesatzungen nicht sinnvoll zusammengestellt werden.
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alphall31:

Zitat:Wäre auch praktisch wenn Mann Weste anhätte

Stimmt, hatte ich gar nicht drauf geachtet. Die SK1 Westen der Polizei schützen aber meiner Kenntnis nach nicht gegen Messerstiche. Allenfalls die Westen mit Platte welche SK4 haben würden daher hier Sinn machen, da das Messer nicht durch die Platte geht.

Zitat:Ich habe als erstes andere zu schützen und das geht nun mal nur wenn ich Täter Zugriff auf dritte verwehre .

Absolut richtig, sehe ich exakt auch so. Das Leben anderer ist wesentlich wertvoller als das des Täters und demzufolge priorisiert.

Zitat:Hier hätte der Täter ohne Probleme abhauen können .

Richtig, aber das praktische Problem ist hier im vorliegenden FAll, dass man die Fluchtwege des Täters nicht dicht machen konnte, ohne dass die Beamten dafür zu nahe heran kommen und/oder dass sie sich gegenseitig in der Schußbahn stehen. Der Täter kam zudem aus dem Haus heraus, er hätte auch in dieses zurück laufen können; es befanden sich immer noch Zivilisten in viel zu großer Nähe; und wie man sieht auch im Haus selbst usw. Kurz und einfach: man konnte hier die Flucht des Täters nicht durch die eigene Aufstellung verhindern.

Die zwingende Schlußfolgerung daraus ist, dass der Täter umgehend ausgeschaltet werden muss. Dies geht nur mit der Feuerwaffe - Ideal wäre eine Schrotflinte aus den bereits schon angeführten Gründen, insbesondere weil man damit dann trotzdem selbst das Leben des Täters erhalten kann.

Zitat:Und wer auf fünf Meter den Täter nicht trifft sollte keine Waffe führen dürfen .

Absolut richtig (!), sehe ich exakt auch so. Aber diesen Gedanken kann man noch weiter führen: mit den sehr präzisen MP5 Maschinenpistolen kann man auf nur fünf Meter Entfernung problemlos tatsächlich das Knie treffen, etwaig die Hand des Täters treffen, ihm in den Fuß schießen usw. Man muss nicht sofort so schießen dass er tot ist. Man kann auch so schießen dass er zunächst mal vor allem anderen immobilisiert wird, um eine mobile Lage / Flucht des Täters zu verunmöglichen. Und selbst wenn der erste Schuß das Ziel nicht treffen sollte sondern vorbei geht, war es halt ein Warnschuss. Ganz allgemein hätte man hier meiner Meinung nach sofort einen Warnschuss abgeben müssen - dazu hatten wir ja schon diskutiert.

An dieser Stelle werfen dann viele Berufswaffenträger der Polizei immer ein, dass sei ja unmöglich, praxisfremd, man könne ein so kleines Ziel nicht treffen, man könne die Beine nicht treffen usw. dass ist falsch. Und peinlich wenn man sich vor Augen führt, dass es Berufswaffenträger sind. Ich könnte das, locker, und es gibt viele Schützen die nochmal deutlich besser sind als meine Wenigkeit. Wenn ich es könnte, dann könnte es rein theoretisch auch jeder richtig ausgebildete Polizeibeamte.

Umkehrschluss: dieses Unvermögen deutet auf massive Mängel in der Schießausbildung und Befähigung der Polizei mit Feuerwaffen hin.

Nun gut, nehmen wir die Unfähigkeit vieler Polizeibeamter mit ihren Feuerwaffen mal als gegeben hin, dann erzeugt dies natürlich rein real-praktisch das Problem, dass sie es tatsächlich nicht können. Nicht weil es nicht geht, sondern weil ihnen die Befähigung dazu fehlt. Dann muss man halt mit dem Arbeiten was man hat.

In diesem Fall wäre es das beste, den Täter gezielt in den Unterleib (Hüfte, direkt oberhalb des Genitalbereich, Beckenknochen) zu schießen. Dieser Bereich bewegt sich bei einem Menschen der sich hin und her bewegt sogar am wenigsten und kann damit sogar leichter getroffen werden als der Brustraum. Der klassische "Bauchschuss". Extrem schmerzhaft, hohe Mannstoppwirkung, vor allem aber eine immobilisierende Wirkung und der Gegenüber ist nicht zwingend tot dadurch. Natürlich gibt es dort jede Menge Arterien und wenn diese Kugel diese öffnet wird er wahrscheinlich verbluten, aber diese Schüsse sind aufgrund der heutigen Möglichkeiten der Notfallmedizin, der Notärzte und der Notaufnahmen in Krankenhäusern halt von der Wahrscheinlichkeit her weniger tödlich als ein Schuss in den Herz-/Lungen Bereich, geschweige denn ein Kopfschuss.

Wenn also die Schießfähigkeit fehlt um mit der Kugel den Täter so auszuschalten, dass dieser wahrscheinlich überlebt, so schieße man halt in den Unterleib was hervorragend funktioniert und auch im militärischen Kontext immer Sinn macht, weil man damit die Weste unterschießt und weil sich dieser Bereich bei einem Soldaten der von Deckung zu Deckung springt usw. am wenigsten bewegt, am ruhigsten ist und daher am besten getroffen werden kann.

Aber nicht mal das wissen Polizeibeamte und die staunen dann oft selbst über solche Selbstverständlichkeiten. Womit wir wieder bei den Defiziten bei der Polizeiausbildung und Weiterbildung wären.

Stichwort Schießfähigkeiten: laut einem Bekannten von mir der bei Polizei ist sind durch Corona die Schießtermine derart spärlich geworden, dass er sich nicht mehr sicher mit seiner Dienstwaffe fühlt. Er war in drei Jahren nur zweimal Schießen, jeweils gerade mal eine Stunde lang und dies mit vielen anderen zusammen. Seit die Corona Maßnahmen nun zu Ende sind, hatte er ebenfalls nur drei Schießtermine. Seine eigene reale Schießzeit - also die Zeit welche er selbst mit der Waffe feuert - kann man somit auf ungefähr 1 Stunde pro Jahr rechnen und das ist noch zugunsten der Polizei gerechnet. Geschossen wurde seit Beginn Corona nur Pistole, aber er hat im Streifenwagen eine MP5. Mit dieser hat er aber seit Jahren nicht mehr geschossen. Und offiziell ist er auch für die sogenannten Mitteldistanzwaffen ausgebildet. Das beschränkte sich nach seinen Angaben auf zwei Schießtermine auf einer Bundeswehrschießanlage , den ersten hatte er kurz vor Corona, den zweiten jetzt vor kurzem. Dabei war die Schießdauer wo er selbst mit der Waffe gefeuert hat jeweils auch nur ungefähr 30 Minuten. Welcher Bundeswehrsoldat dürfte ins Gefecht mit 1 Stunde Schießen mit dem G36 auf mehrere Jahre ?!

Er soll also in einer Amoklage, in einem ernsthaften Terroranschlag, gegenüber einem etwaig militärisch ausgebildeten Gegner mit der "Mitteldistanzwaffe" wirken, und hat schlussendlich eine Stunde damit Ausbildung gehabt, und dies auf mehrere Jahre. Und dazu keinerlei taktische Ausbildung, keinerlei koordiniertes Vorgehen, keinerlei sinnvolle Konzepte gelernt. Stattdessen soll man überschlagen in lauter kleinen Trupps so schnell wie möglich nach Schwarmtaktik ohne jede Koordination vorstürmen - Kamikaze in Reinform nach dem was ich dazu gesehen und gehört habe.

Ein Extrembeispiel?! Meiner Kenntnis nach keineswegs, viele Polizeibeamte schießen in Deutschland nur zweimal im Jahr, oder dreimal im Jahr, wobei das Schießen dann jeweils nur eine Stunde oder zwei Stunden umfasst. Viele Polizisten sind DESHALB sehr schlechte Schützen. Und das ist vor allem anderen eine bodenlose Verantwortungslosigkeit der jeweiligen Bundesländer, sowohl gegenüber den Polizeibeamten als auch gegenüber den Bürgern.

Ich kann deshalb rein persönlich Polizisten in Bezug auf ihre Dienstwaffen nur Skepsis entgegen bringen.


Broensen:

Zitat:Bei der Polizei ist das mit den Dienstgraden und der damit verbundenen Führungskompetenz ja weniger geregelt als beim Militär. Dafür hat man aber auch häufiger höhere Dienstgrade im einfachen Streifendienst. Aber auf den Dienstgrad kommt es dabei gar nicht an. Es geht mehr um Erfahrung, persönliche Eignung und Verantwortungsbereitschaft. Nichts davon hat Einfluss auf den Dienstgrad. Das ist natürlich ein Missstand, aber dementsprechend nutzen dir keine "Führungskräfte" vor Ort, weil diese nicht besser sind in dem, worum es wirklich geht.

Aber exakt das ist ja der Missstand den ich meine. Es muss bei solchen Situationen ganz eindeutig einen Polizeiführer geben, welcher die Befähigung hat und dann die anderen anweist was sie zu tun haben, statt dass alle für sich allein und ohne jede Koordination mit den anderen wie ein Schwarm rein intuitiv handeln.

Genau deshalb kommt es dazu, dass die Zivilisten nicht entfernt werden, dass man nicht sinnvoll steht, dass das Auto nicht sinnvoll positioniert wird, dass gegen den Täter nicht sinnvoll agiert wird.

Man sieht doch hier wunderbar, wie jeder Polizeibeamte für sich allein völlig unkoordiniert und rein instinktiv im Schwarm herumwuselt und sich die Beamten dann dabei auch noch gegenseitig gefährden und gegenseitig in die Schußbahn laufen. Es hat schon seinen Grund warum das Führen einer Gruppe im militärischen Kontext so absolut wesentlich ist - und eine der anspruchsvollsten und wichtigsten Aufgaben.

Bei 7 Beamten (genau eine Gruppe) muss es daher zwingend gleich von Anfang an einen oder zwei / drei Beamte geben die entsprechend befähigt sind. Und einer davon muss dann sofort die Führung übernehmen und sich auf diese konzentrieren. Führung ist eine Unterstützungsaufgabe, damit die Ausführenden sich auf ihre Aufgaben konzentrieren und diese besser wahrnehmen können. Damit der Schütze mit der MP sich voll nur auf diese und das Schießen konzentrieren kann, wird er durch den Gruppenführer durch dessen Führung unterstützt, dass ist der wesentliche und entscheidende Punkt.

Bei der Polizei hingegen nur planloses herumgewusel im Schwarm.
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Das hätte man problemlos ohne schusswaffe lösen können. Keiner der hier eingesetzten Beamten ist vom normale. Streifendienst. Da kann man wohl etwas mehr erwarten. Auch bei der Polizei beschafft der Dienstherr nicht aus Lust und Laune die bekleidung und Ausrüstung. Das fängt schon bei ordentlichen Auftreten an, auch die Polizei hat eine anzugsordnung.
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Und vor allem anderen das minutiöse und maximalst exakte befolgen der Anzugsordnung hätte den Täter hier sicher dazu gebracht auf der Stelle aufzugeben.
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Das ganze heißt nicht umsonst einsatzschutzanzug . Dieser hält zwar keine Stiche ab aber schützt bis zu einem gewissen Punkt vor SchnittVerletzungen . Fehlenden Westen wurde ja schon gesagt . Das bei einigen ganz klar die Angst die Kontrolle übernommen hat . Wenn ich schon die eskalationsstufe erhöhe und Waffe ziehe kann ich nicht weiter im Rückwärtsgang mich bewegen . Da kann ich mir das sparen . Und ein einheitliches geschlossenes Auftreten schüchtert schon ein (wie man ja sieht am Ende), aber niemand der im schlabbrigen tshirt rum rennt. Dann hätten vielleicht auch mehr Beamte Pfefferspray oder Stock dabei gehabt . Das hat was mit Disziplin zu tun.
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Bin zwar kein Polizist aber ich beschäftige mich ja doch immer wieder mal mit dem Verein und es wäre mir völlig neu, dass es Einsatzschutzanzüge gibt die einen Schnittschutz bieten, eventuell kann Broensen dazu noch was beiträgen?! Ich kenne nur die normale Uniform und Einsatzoveralls. Hab noch nie von Einsatzschutzanzügen gehört.

Weder die normale Uniform der Streifenbeamten, noch die Einsatzoveralls der geschlossenen Einheiten bieten einen Schnittschutz der auch nur ansatzweise relevant wäre. Manche Polizeibeamte welche ich kenne tragen privat beschafften Schnittschutz unter ihrer Uniform. Die SK1 Weste dürfte zudem auch einen gewissen Schnittschutz gegen normale Messer bieten, aber sie hat keinerlei Stichschutz.

Und gerade in Bezug auf den Torso sind Schnitte irrelevant (die treffen eher die Gliedmaßen, insbesondere die Arme bei Abwehrbewegungen, zudem den Halsbereich, etwaig das Gesicht) aber Stiche besonders relevant. Bei den SK4 Westen schützt zwar die Platte auch zuverlässig vor Stichen, andererseits ist man weniger beweglich - zudem sieht der Gegner ja die Weste und wird deshalb in jedem Fall versuchen gezielt an ihr vorbei zu stechen (Hals, Achsel, Unterleib etc)

Meiner Kenntnis nach haben Polizeibeamte Schnittschutzhandschuhe, welche üblicherweise Schutzklasse 4 oder 5 haben. Manche haben auch noch Stichschutz Klasse 1, selten 2, aber begrenzt auf bestimmte Teile des Handschuhes, insbesondere beispielsweise die Fingerkuppen.

Und ansonsten schützt rein gar nichts an der Uniform vor Schnitten und noch weniger vor Stichen.

Zitat:Das bei einigen ganz klar die Angst die Kontrolle übernommen hat . Wenn ich schon die eskalationsstufe erhöhe und Waffe ziehe kann ich nicht weiter im Rückwärtsgang mich bewegen . Da kann ich mir das sparen .

Warum nicht?

Man kann auch ohne Angst noch zurück gehen und den Abstand vergrößern wenn der Raum dafür da ist und Hintergrundgefährdung wie sonstige Gefährdung Dritter dadurch nicht signifikan steigen.

Zitat:Dann hätten vielleicht auch mehr Beamte Pfefferspray oder Stock dabei gehabt .

Die kleinen Pfefferspray der Beamten selbst sind ungeeignet (zu geringe Reichweite, zu wenig Flüssigkeit, zu geringe Wirkung etc) und um mit einem Stock gegen ein Messer vorzugehen benötigt man ein immenses Können und selbst dann ist es noch viel zu risikoreich als dass man es ohne Not versuchen sollte.

Zitat:einheitliches geschlossenes Auftreten schüchtert schon ein (wie man ja sieht am Ende), aber niemand der im schlabbrigen tshirt rum rennt. .......Das hat was mit Disziplin zu tun.

Echte Disziplin kommt immer von Innen, ist immer Selbstdisziplin und ist eine Sache des Inhaltes und nicht der Form. Die Überbetonung der Formen vor den Inhalten ist in dieser Bundesrepublik an sich eines der wesentlichsten sozialkulturellen Probleme.

Aber mal abgesehen von der Frage, inwieweit man durch einheitliches Auftreten einen psychisch Kranken einschüchtern kann der nach ganz anderen Kriterien agiert, stellt sich die Frage, ob man allen Ernstes diesen saubere Uniformfimmel heute noch ernst nehmen soll, wo längst der Respekt vor jedweder Uniform dahin ist und die ganze Sozialkultur eine andere geworden ist als früher.

Da wird dann beispielsweise immer gerne die sogenannte Copkiller Studie angeführt, oder entsprechende FBI Studien von vor mehreren Jahrzehnten warum die möglichst akkurate und einheitliche Uniform und vor allem die Mütze ach so wesentlich seien um Angriffe auf Polizisten zu verhindern, aber dass ist einfach alles völlig überkommen. Allensfalls ganz normale unterwürfige Normalbürger lassen sich heute noch von sowas beeindrucken.

Die Frage ob ich es schaffe den Gegenüber in der heutigen Zeit dazu zu bringen zu tun was ich will, beispielsweise aber nicht beschränkt darauf durch Einschüchterung hängt von vielem ab, aber wenig von der ach so tollen Uniform. Ein Bekannter von mir arbeitet als Zivilpolizist, der läuft gammeliger herum als seine Klientel, aber er ist derjenige welcher am einschüchternsten auf alle wirkt die ihm so über den Weg laufen.

Umgekehrt sehe sogar ich regelmässig Polizeibeamt*innen in höchst akurater Uniform, die ich aber einfach nur als Opfer wahrnehmen kann und deren opfermäßiges Gebaren mich einfach nur aggressiv macht.
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(20.11.2023, 21:34)Quintus Fabius schrieb: es wäre mir völlig neu, dass es Einsatzschutzanzüge gibt die einen Schnittschutz bieten, eventuell kann Broensen dazu noch was beiträgen?!
Nein, kann ich nicht. Klar, eine robuste Uniformjacke hilft schon ein bisschen gegen mögliche Schnittverletzungen im Gerangel, aber nicht signifikant und gegen Angriffe eigentlich gar nicht. Das wäre auch mir neu, wenn sich da was bedeutendes geändert hätte.
Zitat:Man kann auch ohne Angst noch zurück gehen und den Abstand vergrößern wenn der Raum dafür da ist und Hintergrundgefährdung wie sonstige Gefährdung Dritter dadurch nicht signifikan steigen.
Absolut. Teilweise kann man auch gerade dadurch das Gegenüber in eine gewollte Richtung lenken. Bspw. kann der Gesprächsführende durch geordnetes Zurückweichen bei fortwährender Ansprache das Gegenüber dazu bringen, seine Rückendeckung zu verlassen, so dass sich andere Beamte von hintern nähern oder Unbeteiligte aus der Gefahrenzone entfernen können.
Zitat:Die Frage ob ich es schaffe den Gegenüber in der heutigen Zeit dazu zu bringen zu tun was ich will, beispielsweise aber nicht beschränkt darauf durch Einschüchterung hängt von vielem ab, aber wenig von der ach so tollen Uniform. Ein Bekannter von mir arbeitet als Zivilpolizist, der läuft gammeliger herum als seine Klientel, aber er ist derjenige welcher am einschüchternsten auf alle wirkt die ihm so über den Weg laufen.

Umgekehrt sehe sogar ich regelmässig Polizeibeamt*innen in höchst akurater Uniform, die ich aber einfach nur als Opfer wahrnehmen kann und deren opfermäßiges Gebaren mich einfach nur aggressiv macht.
Das sehe ich genauso. Die meisten Leute auf der Gegenseite dürften sich darüber bewusst sein, dass der Polizist ohne Uniform vermutlich nicht ohne Grund keine Uniform trägt und werden ihm gegenüber im Regelfall mehr Respekt aufbringen, bzw. ihm zumindest vorsichtiger begegnen.
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Hab mir mal aus Spaß eine Polizeiausrüstung ausgedacht, wie ich sie für einen normalen Streifenwagen im Streifendienst andenken würde und möchte sie hiermit der Kritik stellen, da hier anscheinend doch ein paar sind, die sich mit der Polizeiarbeit anscheinend auskennen:

Polizeiausrüstung:

1. Schnitt- und Flammhemmende Einsatzbekleidung (Einsatzoverall plus Schnittschutzjacke), Schnittschutzhandschuhe mit Schlagschutz über den Knöcheln, Schnittschutz-Unterarmstulpen zum Unterziehen

2. Halbhohe Stiefel - nur Leder / kein Goretex - Geröllschutzrand - zwiegenähte maximal rutschfeste Sohle - keine PU Zwischensohle

3. Koppel mit Holster, Taschen und Schulterriemen

4. SK1 Unterziehweste mit Stichschutz (statt der jetzt getragenen Überziehwesten)

5. HK UCP Dienstpistole (Magazin kompatibel 20 Schuß Mag der MP7), nur 1 Magazin (in der Waffe)

6. Einsatzstock - 65cm - aus Lignum Vitae mit einem robusten Riemen (getragen vorne schräg in der Koppel)

7. ein Paar Handschellen (auch als Fußfesseln verwendbar, also weiter einstellbar), zwei Paar Klettfesseln

8. Mini-Taschenlampe (12 cm Länge, maximal 1000 Lumen, Stroboskop-Effekt zuschaltbar)

9. ultraleichtes Funkgerät mit Headset

10. ein Israeli-Bandage, ein Tourniquet

Im Streifenwagen:

2 MP7 Maschinenpistolen mit gesamt sechs 40 Schuss Magazinen (drei Mag pro Mann)

1 halbautomatische Flinte mit drei Magazinen und verschiedener Munition je nach Magazin

1 Set Flipper und Sperrhaken, 1 Vorschlaghammer, 1 Brecheisen, 1 Teleskopleiter

zzgl. übliche sonstige Ausrüstung (Absperrband, Sprühfarbe, Maßband usw.)
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Wen man Streife im Gaza oder Rio fährt .
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Ich hab zwar keine Ahnung von Polizeiarbeit, aber trotzdem ein paar Kommentare Wink

(Gestern, 16:10)Quintus Fabius schrieb: Hab mir mal aus Spaß eine Polizeiausrüstung ausgedacht, wie ich sie für einen normalen Streifenwagen im Streifendienst andenken würde und möchte sie hiermit der Kritik stellen, da hier anscheinend doch ein paar sind, die sich mit der Polizeiarbeit anscheinend auskennen:

Polizeiausrüstung:

1. Schnitt- und Flammhemmende Einsatzbekleidung (Einsatzoverall plus Schnittschutzjacke), Schnittschutzhandschuhe mit Schlagschutz über den Knöcheln, Schnittschutz-Unterarmstulpen zum Unterziehen

2. Halbhohe Stiefel - nur Leder / kein Goretex - Geröllschutzrand - zwiegenähte maximal rutschfeste Sohle - keine PU Zwischensohle

3. Koppel mit Holster, Taschen und Schulterriemen
Prinzipiell ja, aber nur für Bereitschaft aufwärts. Ich war letztens in Frankfurt/Main unterwegs, da steht dauerhaft ne Streife auf einer Verkehrsinsel. Streifenbesatzung in "normaler" Uniform, aber so ein "Overallträger" kam auf nen Schnack vorbei. Da konnte ich tatsächlich nur mit dem Kopf schütteln. Das sieht im normalen Tagesdienst noch alberner aus, als es die deutschen Polizeiuniformen eh schon tun. Wenn so einer zu nem Verkehrsunfall aussteigt würde ich nen Lachanfall bekommen, nachdem ich nach John Rambo gesucht und ihn nicht gefunden habe.

Normale Streifen sollten m.E. weiterhin Hemd/Hose tragen. Entsprechend dann natürlich Koppel ohne Tragegeschirr.
Die Wirkung mit Schutzweste ist eh schon "martialisch" genug, zumindest in Großstädten. Auf dem Dorf sieht das etwas anders aus, glaube ich.
Mit Stiefeln zum "Anzug" habe ich keine Probleme, wenn die Schäfte unter den Beinen sind.

Zitat:4. SK1 Unterziehweste mit Stichschutz (statt der jetzt getragenen Überziehwesten)
Stelle ich mir im Tagesdienst unpraktisch vor. M.W. kann da ein häufiger Wechsel zwischen Streife/Büro vorkommen. Man möge mich korrigieren.

Zitat:5. HK UCP Dienstpistole (Magazin kompatibel 20 Schuß Mag der MP7), nur 1 Magazin (in der Waffe)
Sind die Patronen der MP7 jetzt von HK freigegeben? Laut Wiki (jaja, ich weiß...) hat HK die Patrone für ungeignet für Pistolen gefunden. Ist die UCP überhaupt über den Prototypen hinaus gekommen? Da steht sehr viel "sollte" und "hätte" in dem Artikel.

Zitat:6. Einsatzstock - 65cm - aus Lignum Vitae mit einem robusten Riemen (getragen vorne schräg in der Koppel)
Du meist das bestimmt anders, als ich es verstehe, aber so wie ich es verstehe (wie wir als Kinder unser Stockschwert getragen haben), empfinde ich solche Schlagstöcke als extrem unpraktisch in der Handhabung. Auch wenn die US-Cops das noch häufig genug praktizieren. Beim Ein/Aussteigen aus dem Wagen, meine ich.


Zitat:10. ein Israeli-Bandage, ein Tourniquet
Zwei von den Bandagen sollten es auch tun, immerhin sollten sie häufiger Ersthelfer sein müssen, als ein normaler Bürger. Bei ner Platzwunde ist die Bandage zwar etwas "drüber", aber sonst müssten sie ja einen Verbandskasten am Mann haben.

Zitat:Im Streifenwagen:

2 MP7 Maschinenpistolen mit gesamt sechs 40 Schuss Magazinen (drei Mag pro Mann)

1 halbautomatische Flinte mit drei Magazinen und verschiedener Munition je nach Magazin
1MP und eine Flinte sollte da ausreichen. Die MP sollte aber auf jeden Fall das Kaliber der Pistole aufgreifen!

Bei den Flintenmagazinen bin ich unentschlossen. Eine Flinte .12? Einmal Gummischrot als nicht-letal? 4mm Stahlposten? Oder wie stellst du dir das vor?
Zudem muss der Polizist da auch immer aufpassen, was er gerade geladen hat UND in der Hektik des Einsatzes auch zum entsprechenden Magazin greifen. Wenn er es denn vorher weiß.
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