09.01.2022, 14:42
An der Wahl der Alternativen hat sich nichts geändert, an den Argumenten für oder gegen verschiedene Lösungen allerdings auch nicht. Insofern lohnt es sich, einfach einen Blick zurück zu werfen anstatt die gleiche Diskussion wieder zu führen - denn so ziemlich alles ist hier bereits dargelegt worden.
Um es kurz zu machen, der Kernpunkt ist und bleibt der politische Wille zum Aufbau des FCAS (unabhängig von einem mit Frankreich zu entwickelnden Kampfflugzeug im übrigen (!)) und eine damit einhergehende, europäisch orientierte Langzeitstrategie für die Luftwaffe. Wenn man diesem Projekt die meines Erachtens notwendige und sinnvolle Priorität einräumt, dann ist die Entwicklung des Eurofighter ECR alternativlos und muss schnellstens konkret begonnen, also auch hinsichtlich der Technik beauftragt werden (der ursprüngliche Zeitplan ging nicht von einer konkreten Beauftragung 2019 aus, zudem wurden Entwicklungsarbeiten bereits weitergeführt). Eine Übernahme der Fähigkeiten des Tornados im Bereich ECR/SEAD halte ich durchaus bis 2028 für realistisch machbar, eine vollständige Lösung Eurofighter ECR als integriertes System wird länger dauern. Dieses System Eurofighter ECR wird dann konkreter Bestandteil des FCAS sein, gleichzeitig können Einzelentwicklungen in weitere Teile von FCAS einfließen.
In einem solchen Fall wäre die Ersatzlösung NT völlig neu zu bewerten und ließe verschiedene Möglichkeiten offen, von der aufgabenorientiert besten Lösung F-35 über die bereits untersuchten Varianten F/A-18F und F-15EX bis hin zur gerne vergessenen F-16V, die im übrigen das günstigste Gesamtpaket darstellen würde. Aber diese Bewertung ist bereits erfolgt, und entweder müssten sich die generellen Vorzeichen ändern (bspw. Abkehr von der Forderung nach zwei Triebwerken und zwei Piloten seitens der Luftwaffe, oder aufgrund von auslaufenden Produktionskapazitäten seitens des Herstellers), ansonsten wird man wieder zum gleichen Ergebnis kommen. Und aktuell lässt sich meines Erachtens noch nicht klar absehen, dass sich die Bewertungsgrundlagen wirklich geändert haben.
Im Zweifel ist diese Neuevaluierung also nur eine große Zeitverschwendung, sei es weil man Airbus (und Partner) die Entwicklung des Eurofighter ECR nicht zutraut, weil man sich von seinen eigenen Zwängen nicht befreien will, weil man politische Fettnäpfchen vermeiden will (was anders viel besser ginge, aber das will man ja auch nicht), oder schlicht und einfach, weil man lieber den sicheren Weg gehen möchte.
Und der sichere Weg ist damals wie heute die F/A-18F in Kombination mit der EA-18G, weil dort die notwendigen Anforderungen im Paket bereits jetzt oder absehbar zeitnah definitiv zur Verfügung stehen.
Anderswo? Nein, ganz sicher nicht. Und generell ist die F-15 ein hervorragendes Muster, allerdings wird unsere Bundeswehr ihre Fähigkeiten nicht ansatzweise ausschöpfen, so dass es fiktive Leistungsvorteile sind, die ganz realen Kostennachteilen gegenüber stehen.
Um es kurz zu machen, der Kernpunkt ist und bleibt der politische Wille zum Aufbau des FCAS (unabhängig von einem mit Frankreich zu entwickelnden Kampfflugzeug im übrigen (!)) und eine damit einhergehende, europäisch orientierte Langzeitstrategie für die Luftwaffe. Wenn man diesem Projekt die meines Erachtens notwendige und sinnvolle Priorität einräumt, dann ist die Entwicklung des Eurofighter ECR alternativlos und muss schnellstens konkret begonnen, also auch hinsichtlich der Technik beauftragt werden (der ursprüngliche Zeitplan ging nicht von einer konkreten Beauftragung 2019 aus, zudem wurden Entwicklungsarbeiten bereits weitergeführt). Eine Übernahme der Fähigkeiten des Tornados im Bereich ECR/SEAD halte ich durchaus bis 2028 für realistisch machbar, eine vollständige Lösung Eurofighter ECR als integriertes System wird länger dauern. Dieses System Eurofighter ECR wird dann konkreter Bestandteil des FCAS sein, gleichzeitig können Einzelentwicklungen in weitere Teile von FCAS einfließen.
In einem solchen Fall wäre die Ersatzlösung NT völlig neu zu bewerten und ließe verschiedene Möglichkeiten offen, von der aufgabenorientiert besten Lösung F-35 über die bereits untersuchten Varianten F/A-18F und F-15EX bis hin zur gerne vergessenen F-16V, die im übrigen das günstigste Gesamtpaket darstellen würde. Aber diese Bewertung ist bereits erfolgt, und entweder müssten sich die generellen Vorzeichen ändern (bspw. Abkehr von der Forderung nach zwei Triebwerken und zwei Piloten seitens der Luftwaffe, oder aufgrund von auslaufenden Produktionskapazitäten seitens des Herstellers), ansonsten wird man wieder zum gleichen Ergebnis kommen. Und aktuell lässt sich meines Erachtens noch nicht klar absehen, dass sich die Bewertungsgrundlagen wirklich geändert haben.
Im Zweifel ist diese Neuevaluierung also nur eine große Zeitverschwendung, sei es weil man Airbus (und Partner) die Entwicklung des Eurofighter ECR nicht zutraut, weil man sich von seinen eigenen Zwängen nicht befreien will, weil man politische Fettnäpfchen vermeiden will (was anders viel besser ginge, aber das will man ja auch nicht), oder schlicht und einfach, weil man lieber den sicheren Weg gehen möchte.
Und der sichere Weg ist damals wie heute die F/A-18F in Kombination mit der EA-18G, weil dort die notwendigen Anforderungen im Paket bereits jetzt oder absehbar zeitnah definitiv zur Verfügung stehen.
(09.01.2022, 08:56)Quintus Fabius schrieb: Wenn ich mich recht erinnere war Helios gegen die F-15 und hat auch anderswo im Internet gegen diese geschrieben
Anderswo? Nein, ganz sicher nicht. Und generell ist die F-15 ein hervorragendes Muster, allerdings wird unsere Bundeswehr ihre Fähigkeiten nicht ansatzweise ausschöpfen, so dass es fiktive Leistungsvorteile sind, die ganz realen Kostennachteilen gegenüber stehen.