16.01.2022, 19:43
(16.01.2022, 18:05)Kul14 schrieb: Ich glaube du verzerrst das Bild hier ein Wenig.
Ich glaube du interpretierst etwas in meine Worte hinein, dass da nicht drin steckt, weil ich abermals weder die F/A-18E/F mit dem Eurofighter verglichen noch gleichgesetzt habe. Ich habe lediglich deine Aussage hinsichtlich der Bauweise von Stealth-relevanten Bauteilen der Super Hornet korrigiert, und die gemachten Angaben sind absolut richtig.
Eher finde ich deinen Begriff "Metallflugzeug" verzerrend, beide Muster verwenden auch strukturelle Metallteile, und beide Muster setzen zu großen Teilen auf CFK/GFK als Alternative. Wenn du unbedingt auf einen Vergleich hinaus willst, die Oberfläche des Eurofighters besteht zu 75% aus CFK/GFK, jene der Super Hornet Block II aus 60%, bei der Version Block III konnte das auf etwa "zwei Drittel" gesteigert werden. Der Gewichtsanteil liegt beim Eurofighter bei 40% des Zellengewichts, bei der Super Hornet Block II bei 19%. Der Rest sind verschiedene Metalle, primär Titan und Aluminiumlegierungen. Am plakativsten ist immer die Zahl der CFK/GFK-Teile, hier kommt der Eurofighter auf 82%, die Super Hornet Block II liegt, wenn ich mich richtig erinnere (kann ich Zahl gerade nicht finden) bei über 60%.
Grundsätzlich zeigt der Eurofighter eine modernere Bauweise, sowohl bei der Stealth-relevanten Oberfläche, vor allem aber bei den Grundstrukturen von Rumpf und Tragflächen. Das ist unstrittig, aber auch gar nicht Ziel meiner Argumentation. Die fokussierte sich auf den Vergleich von F/A-18E/F etwa zur F-15 und F-16, und hier ist die Super Hornet aufgrund der Neukonstruktion in den neunziger Jahren (mit einem starken Augenmerk auf die Signaturreduzierung) durchaus signifikant im Vorteil, auch wenn es sowohl bei der F-15 wie auch bei der F-16 Verbesserungen im Vergleich zu den Ursprungsmustern gab.
Zitat:Ich verstehe aber immer noch nicht wo das genaue Problem einer NT Zertifizierung für den EF liegt. Es wird sicherlich nötig sein ein PAL Bedienelement zu integrieren, die Waffe allgemein in die Software des EF zu integrieren und natürlich auch einige Komponenten des Systems offen zu legen, aber das ist doch nichts was Jahre dauert oder die Beschaffung eines extra Flugzeuges rechtfertigt.
Zuerst muss der politische Rahmen geklärt werden (anders als viele andere sehe ich das nicht als großes Hindernis), dann müssen die Voraussetzungen beim Eurofighter geschaffen werden, anschließend muss dann auch noch der Zertifizierungsprozess durch die amerikanischen Behörden erfolgen, inklusive der jeweiligen Begleitung durch Airbus. Das dauert auf jeden Fall mehrere Jahre, schon bei US-Amerikanischen Mustern, umso mehr bei einem ausländischen Produkt, bei dem es keine Vorerfahrungen gibt (weder technische noch organisatorische). Selbst Airbus hat das ja immer wieder betont, insofern sollten wir davon ausgehen, dass das so stimmt. Ich stimme dir aber durchaus zu, dass die Zertifizierung des Eurofighters die sinnvollste und günstigste Lösung gewesen wäre, insbesondere, wenn es jetzt sowieso auf einen Eurofighter ECR hinauslaufen sollte (was noch nicht klar ist, aber ich auch hier für die sinnvollste Lösung halte).