17.01.2022, 15:00
Die USA verkaufen keine Kampfflugzeuge, verdienen aber an der Zertifizierung. Davon abgesehen haben sie bereits klargestellt, dass sie genauso gewillt sind ein anderes Muster zu zertifizieren.
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Um noch einmal die Frage nach dem Zustand der Tornado-Flotte aufzugreifen, das hier stammt aus dem aktuellen "Bericht zur materiellen Einsatzbereitschaft":
"Die materielle Einsatzbereitschaft des TORNADO kann infolge seines Alters und der immer herausfordernderen Versorgung nur noch mit hohem Aufwand sichergestellt werden. Aufgrund des Alters des Systems haben sich die Instandsetzungszeiten enorm verlängert: In den 1990er und 2000er Jahren dauerte eine 300 Flugstunden-Inspektion noch knapp 60 Arbeitstage, heute sind dafür mehr als 180 Arbeitstage erforderlich. Für eine große Depotinspektion war ein TORNADO früher ca. acht Monate bei der Industrie, heute sind dafür aufgrund des Arbeitsaufwandes je Waffensystem ca. eineinhalb Jahre Abwesenheit zu veranschlagen. Darüber hinaus steigt die Gefahr nicht mehr zu beherrschender Obsoleszenzen mit jedem Betriebstag weiter an. Wie real dieses Risiko ist, haben im Berichtszeitraum z.B. die Risse an den Luftbetankungsauslegern oder die mangelnde Instandsetzungsfähigkeit von einzelnen Bauteilen, wie dem Taileron Actuator, vor Augen geführt. Es ist daher unausweichlich, angesichts des entschiedenen Nutzungsdauerendes des TORNADO in 2030 zügig eine Nachfolgeentscheidung zu treffen."
Ich bin mir nicht sicher, ob da wirklich ein nahtloser Übergang hergestellt werden kann, selbst wenn man jetzt schnell eine Entscheidung für den Eurofighter trifft. Die Maschinen müssten ab 2026/2027 bereitstehen, für alle Aufgaben, die aktuelle noch der Tornado bewältigt, und in hinreichender Stückzahl für eine Eingangsbefähigung. Parallel müssen auch noch die Tranche-1-Maschinen ersetzt werden. Das könnte schon rein auf Produktionsseite knapp werden.
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Eine derartige Inkompatibilität wäre meines Erachtens ein Armutszeugnis, weil es ein Pendelausschlag in exakt die Gegenrichtung wäre. Ich habe immer davor gewarnt, dass Anpassung an die eigenen Bedürfnisse und Goldrandlösungen zwei verschiedene Dinge sind, und man nicht zur Vermeidung von letzterem ersteres aufgeben darf.
Das stimmt nicht und habe ich hier im STH-Strang ausführlich erläutert.
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Um noch einmal die Frage nach dem Zustand der Tornado-Flotte aufzugreifen, das hier stammt aus dem aktuellen "Bericht zur materiellen Einsatzbereitschaft":
"Die materielle Einsatzbereitschaft des TORNADO kann infolge seines Alters und der immer herausfordernderen Versorgung nur noch mit hohem Aufwand sichergestellt werden. Aufgrund des Alters des Systems haben sich die Instandsetzungszeiten enorm verlängert: In den 1990er und 2000er Jahren dauerte eine 300 Flugstunden-Inspektion noch knapp 60 Arbeitstage, heute sind dafür mehr als 180 Arbeitstage erforderlich. Für eine große Depotinspektion war ein TORNADO früher ca. acht Monate bei der Industrie, heute sind dafür aufgrund des Arbeitsaufwandes je Waffensystem ca. eineinhalb Jahre Abwesenheit zu veranschlagen. Darüber hinaus steigt die Gefahr nicht mehr zu beherrschender Obsoleszenzen mit jedem Betriebstag weiter an. Wie real dieses Risiko ist, haben im Berichtszeitraum z.B. die Risse an den Luftbetankungsauslegern oder die mangelnde Instandsetzungsfähigkeit von einzelnen Bauteilen, wie dem Taileron Actuator, vor Augen geführt. Es ist daher unausweichlich, angesichts des entschiedenen Nutzungsdauerendes des TORNADO in 2030 zügig eine Nachfolgeentscheidung zu treffen."
Ich bin mir nicht sicher, ob da wirklich ein nahtloser Übergang hergestellt werden kann, selbst wenn man jetzt schnell eine Entscheidung für den Eurofighter trifft. Die Maschinen müssten ab 2026/2027 bereitstehen, für alle Aufgaben, die aktuelle noch der Tornado bewältigt, und in hinreichender Stückzahl für eine Eingangsbefähigung. Parallel müssen auch noch die Tranche-1-Maschinen ersetzt werden. Das könnte schon rein auf Produktionsseite knapp werden.
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(17.01.2022, 14:57)GermanMilitaryPower schrieb: Besagter Boom ist aber Stange bei den A330 MRTT der MMF. Das sollte über die Inkompatibilität zur KC-130J und dem A400M hinweg trösten.
Eine derartige Inkompatibilität wäre meines Erachtens ein Armutszeugnis, weil es ein Pendelausschlag in exakt die Gegenrichtung wäre. Ich habe immer davor gewarnt, dass Anpassung an die eigenen Bedürfnisse und Goldrandlösungen zwei verschiedene Dinge sind, und man nicht zur Vermeidung von letzterem ersteres aufgeben darf.
Zitat:Derartige Anpassungen haben den Preis beim CH-53K explodieren lassen.
Das stimmt nicht und habe ich hier im STH-Strang ausführlich erläutert.