18.01.2022, 16:45
Das ist es ja was ich meine, es wird eine Art Verengung geben - und es werden ja nicht nur unsere Lufteinheiten dort agieren sondern auch die anderer verbündeter Länder. Wenn man nun noch abzieht was aufgrund der bereits genannten Gründe gar nicht benutzbar sein wird, und vom verbliebenen Rest einen gewissen Anteil abzieht weil dieser durch feindliche Einwirkung ausgeschaltet sein wird (das reicht von Boden-Boden Raketen bis zu Speznaz et al), dann erzeugt diese Verengung der Infrastruktur für den Einsatz im weitesten Sinne meiner Meinung nach das Problem, dass wir Schwierigkeiten haben werden die Lufteinheiten überhaupt in größerer Zahl einzusetzen bzw. diese zu koordinieren.
Vor allem auch die Frage der Koordinierung mit den Verbündeten sehe ich als sehr großes Problem, werden diese in ihrem Land doch entweder ihre eigenen Einheiten bevorzugen (Heimvorteil) oder ihre Einheiten über allem priorisieren (USA). Das verschärft noch die Verengung der real verfügbaren Struktur für uns.
Ich habe ja früher aus solchen Gründen heraus immer für eine FB-22 argumentiert und halte leichte Bomber aus solchen Faktoren heraus ja auch als eine Zukunft im Luftkrieg - auch für ein FCAS als bemannte Komponente im Vergleich zu dem jetzt vermutlich geplanten Mehrzweckkampfflugzeug.
Ein solcher echter leichter Bomber steht aber als Ersatz für den Tornado ja leider nicht zur Verfügung.
Die zwingende Schlußfolgerung daraus ist natürlich, und da gehe ich völlig konform mit allen hier, dass die Luftbetankung von immenser Wichtigkeit wird. Man müsste also im Zuge der Tornado-Nachfolge vor allem auch über mehr Tanker-Module für den A400M sprechen um diese Ersatzbeschaffung überhaupt sinnvoll zu machen. Aber auch die Tanker werden meiner Meinung nach hochgradig gefährdet sein und keineswegs so frei über Westpolen oder der westlichen Ostsee agieren können wie das vielleicht notwendig wäre. Marschflugkörper und weitreichende Raketenartillerie hingegen würden eine deutliche Reduzierung der für Luft-Boden Einsätze gedachten Flugzeuge ermöglichen, bzw. dass man die Flugzeuge in einem Schwerpukt vor allem dafür verwenden kann, die Lufthoheit zu erringen und den Luftraum zu sichern.
Daher wäre die Umsetzung der NT mit einem landgestützten System (Marschflugkörper) und eine Beschaffung weitreichender Raketenartillerie eine entsprechende Entlastung der quantiativ für einen ernsthaften Krieg in Osteuropa unzureichenden Luftwaffe.
Diese Abrüstungsbemühungen sind tot und angesichts der aktuellen Zahlenverhältnisse von wenigen hundert solcher taktischer Nuklearwaffen auf Seiten der NATO und zweitausend solcher Nuklearwaffen auf Seiten Russlands verhält es sich eher so, dass wir es sind die hier jede nur denkbare Legitimation hätten.
Viel fataler als ein solcher hypothetischer Riss ist es, wie schwach die europäische Sicherheitspolitik ist, wie sehr es ihr an Strategie mangelt, wie Planlos sie agiert. Natürlich gäbe es zunächst allerlei Genörgel der üblichen Verdächtigen, aber man würde sich dann einfach damit abfinden und insgeheim heimlich einfach nur froh darüber sein.
Kommt darauf an ob die Bevölkerung überhaupt versteht was man da tut und ob, wie und vor allem wann es kommuniziert wird. Die Pandemie wäre beispielsweise eine gute Gelegenheit für so etwas. Das wichtigste ist im heutigen Neusprech ja die korrekte Bezeichnung. Beispielsweise könnte man sowohl Drohnen wie auch Marschflugkörper beschaffen, man dürfte sie so nur nicht nennen und man müsste wie bei vielem natürlich auch andere Gründe vorschieben: Schutz der Soldaten, und ähnlichen Unfug. Beispielsweise kann man Drohnen als zielsuchende Präzisionsmunition bezeichnen welche nur und ausschließlich deshalb beschafft wird um zivile Verluste zu verhindern und Menschenleben zu retten.
Das ist in der heutigen Zeit vor allem eine Frage des Marketing und der Ablenkung und ich wäre daher in diesem Aspekt nicht per se pessimistisch. Dass die Politik natürlich genau so von der aktuellen sozialkulturellen Grundströmung in dieser Bundesrepublik durchdrungen ist wie die Bevölkerung, stellt hier das wahre Problem dar.
Vor allem auch die Frage der Koordinierung mit den Verbündeten sehe ich als sehr großes Problem, werden diese in ihrem Land doch entweder ihre eigenen Einheiten bevorzugen (Heimvorteil) oder ihre Einheiten über allem priorisieren (USA). Das verschärft noch die Verengung der real verfügbaren Struktur für uns.
Zitat:So war übrigens auch der heiße Einsatz der von dir geschätzten Mirage IV geplant
Ich habe ja früher aus solchen Gründen heraus immer für eine FB-22 argumentiert und halte leichte Bomber aus solchen Faktoren heraus ja auch als eine Zukunft im Luftkrieg - auch für ein FCAS als bemannte Komponente im Vergleich zu dem jetzt vermutlich geplanten Mehrzweckkampfflugzeug.
Ein solcher echter leichter Bomber steht aber als Ersatz für den Tornado ja leider nicht zur Verfügung.
Die zwingende Schlußfolgerung daraus ist natürlich, und da gehe ich völlig konform mit allen hier, dass die Luftbetankung von immenser Wichtigkeit wird. Man müsste also im Zuge der Tornado-Nachfolge vor allem auch über mehr Tanker-Module für den A400M sprechen um diese Ersatzbeschaffung überhaupt sinnvoll zu machen. Aber auch die Tanker werden meiner Meinung nach hochgradig gefährdet sein und keineswegs so frei über Westpolen oder der westlichen Ostsee agieren können wie das vielleicht notwendig wäre. Marschflugkörper und weitreichende Raketenartillerie hingegen würden eine deutliche Reduzierung der für Luft-Boden Einsätze gedachten Flugzeuge ermöglichen, bzw. dass man die Flugzeuge in einem Schwerpukt vor allem dafür verwenden kann, die Lufthoheit zu erringen und den Luftraum zu sichern.
Daher wäre die Umsetzung der NT mit einem landgestützten System (Marschflugkörper) und eine Beschaffung weitreichender Raketenartillerie eine entsprechende Entlastung der quantiativ für einen ernsthaften Krieg in Osteuropa unzureichenden Luftwaffe.
Zitat:Wenn nun ein europäischer Staat entsprechende Waffen offiziell einführt, dann untergräbt das nicht nur die entsprechenden Abrüstungsbemühungen (und erlaubt alle möglichen Legitimationen)
Diese Abrüstungsbemühungen sind tot und angesichts der aktuellen Zahlenverhältnisse von wenigen hundert solcher taktischer Nuklearwaffen auf Seiten der NATO und zweitausend solcher Nuklearwaffen auf Seiten Russlands verhält es sich eher so, dass wir es sind die hier jede nur denkbare Legitimation hätten.
Zitat:sondern würde auch zu einem Riss in der europäischen Sicherheitspolitik führen.
Viel fataler als ein solcher hypothetischer Riss ist es, wie schwach die europäische Sicherheitspolitik ist, wie sehr es ihr an Strategie mangelt, wie Planlos sie agiert. Natürlich gäbe es zunächst allerlei Genörgel der üblichen Verdächtigen, aber man würde sich dann einfach damit abfinden und insgeheim heimlich einfach nur froh darüber sein.
Zitat:Aber unabhängig davon, glaubst du, das würde einen gesellschaftlichen Unterschied machen? Oder einen politischen?
Kommt darauf an ob die Bevölkerung überhaupt versteht was man da tut und ob, wie und vor allem wann es kommuniziert wird. Die Pandemie wäre beispielsweise eine gute Gelegenheit für so etwas. Das wichtigste ist im heutigen Neusprech ja die korrekte Bezeichnung. Beispielsweise könnte man sowohl Drohnen wie auch Marschflugkörper beschaffen, man dürfte sie so nur nicht nennen und man müsste wie bei vielem natürlich auch andere Gründe vorschieben: Schutz der Soldaten, und ähnlichen Unfug. Beispielsweise kann man Drohnen als zielsuchende Präzisionsmunition bezeichnen welche nur und ausschließlich deshalb beschafft wird um zivile Verluste zu verhindern und Menschenleben zu retten.
Das ist in der heutigen Zeit vor allem eine Frage des Marketing und der Ablenkung und ich wäre daher in diesem Aspekt nicht per se pessimistisch. Dass die Politik natürlich genau so von der aktuellen sozialkulturellen Grundströmung in dieser Bundesrepublik durchdrungen ist wie die Bevölkerung, stellt hier das wahre Problem dar.