(Allgemein) Sondereinheiten der Bundeswehr
#61
Zitat:Er sei „militärisch gesehen unverändert der Auffassung, dass wir Spezialkräfte brauchen.....Sie sind oft die einzigen, die einer terroristischen Bedrohung etwas entgegensetzen können

Genau genommen brauchen wir Sondereinheiten zwingend für eine ganze Reihe von Aufgaben, aber nicht um Terroristen etwas entgegen zu setzen. Aber ich gehe mal davon aus, dass der GI dass selbst ganz genau so weiß, und Politiker der er nun mal ist diese vermeintlich zwingende Befähigung nur vorschiebt um das KSK erhalten zu können, da die anderen Politiker*_Ixe gar keine Ahnung haben.
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#62
(26.05.2021, 21:55)Quintus Fabius schrieb: Genau genommen brauchen wir Sondereinheiten zwingend für eine ganze Reihe von Aufgaben, aber nicht um Terroristen etwas entgegen zu setzen.

Wenn in der öffentlichen Wahrnehmung jeder asymmetrische Gegner als Terrorist identifiziert wird, symmetrische Bedrohungen hingegen konsequent totgeschwiegen werden, dann kann man halt schonmal KSK und GSG9 verwechseln. Sowie BW und THW.
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#63
Das asymetrische nicht-staatliche Kämpfer als Terroristen de facto außerhalb jeder kriegerischen Ordnung gestellt werden ist ohnehin eine Fehlentwicklung. Aus der krampfhaften Bemühung heraus nur ja keinen Krieg zu führen behauptet man nun heute, dass der Krieg gar keiner sei, und behandelt dann daraus den Gegner als rechtloses Subjekt und versagt ihm jedwede als Soldat eigentlich zustehende Behandlung. Wo ist der Unterschied zwischen einem Drohnenpiloten und einem Terroristen? Der Terrorist braucht unendlich mehr Mut.

Der gleiche Anti-Bellizismus welcher feindlichen Kombattanten alle Rechte entzieht befördert zugleich diesen ganzen Spezial-Einheiten Hype. Weil man dann Truppen einsetzen kann ohne ihre Handlungen öffentlich machen zu müssen weil ja alles ach so geheim ist. Kein Wunder dass solche Soldaten von ihrer Führung wie Hunde behandelt werden (wortwörtlich in bestimmten Details). Man verdrängt durch sie heute den Krieg immer noch weiter aus der Öffentlichkeit und leugnet dass man Krieg führt, womit man in einer perfiden Karikatur des militärischen Kampfes keinen Krieg mehr je siegreich zu Ende führen kann und nie mehr siegen wird. So erzeugt der Anti-Bellizismus den endlosen Krieg, der nicht als solcher bezeichnet wird, in dem die Feinde keinerlei Rechte mehr haben und der aufgrund der Unmöglichkeit ihn abzuschließen auch niemals mehr andere - eventuell besser erreichbare Ziele hervorbringen wird.

Somit macht der Anti-Bellizismus den Krieg zum endlosen Selbstzweck und erreicht damit im Endeffekt genau das Gegenteil dessen was er anstrebt, nur um das alles dann vollständig zu leugnen und von sich wegzuschieben. Diese perverse Janusköpfigkeit der Gegenwart wird dann noch als zivilisatorische Errungenschaft verkauft und es wird behauptet, man tue dies alles für die Menschenrechte, für Demokratie und Frieden. Ein unfreiwilliger Neusprech hinter dem noch nicht mal eine sinistre Intention steht, sondern in Wahrheit nichts anderes als Feigheit und Schwäche.
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#64
https://augengeradeaus.net/2021/06/probl...abschluss/

Zitat:Die strukturellen Veränderungen des vergangenen Jahres kämen faktisch einer Neuaufstellung dieses Verbandes gleich, bilanzierte der General. Die Entscheidung über die Zukunft des KSK werde aber Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer nach einem erneuten Besuch der Einheit in Calw treffen.

Zitat:Aus ministerieller Perspektive ergibt sich das Bild, dass auf der Grundlage eines in Teilen ungesunden Eliteverständnisses – auch einzelner Führungskräfte – sich im KSK in Teilen eine nicht angemessene Kultur und Aufgabenwahrnehmung entwickelt hat, denen zuvor nicht effektiv begegnet worden war. Diese Entwicklung galt es zu stoppen, mit Verbesserung der Dienstaufsicht auf sämtlichen Führungsebenen und mit Hilfe externer übergreifender Expertise.

Zitat:Strukturelle und personelle Aufwüchse der Vergangenheit zielten vornehmlich auf die Stärkung der Kommandokräfte. Ziel war es, neben zahlreichen anderen Aufträgen die nahezu durchgängige Entsendung von durchschnittlich 100 Angehörigen des KSK nach Afghanistan durchhaltefähig zu gewährleisten. Die „tragenden Säulen“ des Unterstützungsbereichs (Logistik, Materialwirtschaft, Personalmanagement und Militärische Sicherheit) wuchsen hingegen nicht proportional mit und hielten folglich der Auftragslast in Einsatz, Ausbildung und Grundbetrieb nicht Stand. Folgen dieser Entwicklungen waren Überlastung, Frustration, Vorschriftenverstöße sowie schließlich die Entstehung weitgehend regelungsfreier Räume.

Zitat:Die truppendienstliche Verortung des KSK im Heer bei gleichzeitiger „operativer Unterstellung“ in Ausbildung und Einsatz unter das EinsFüKdoBw führten zu einer Sonderstellung in der Führungsorganisation. Die Entkopplung des truppendienstlichen und des fachlichen Führungsstrangs leistete Verantwortungsdiffusion Vorschub und erschwerte die Führung der Kommandeure im Sinne der Wahrnehmung ihrer unteilbaren Verantwortung für das KSK. Folge dieser Entwicklung waren Verselbstständigung, Abschottung, in einzelnen Bereichen die Entstehung eines überzogenenen Eliteverständnisses. Zudem diente der Sonderstatus oftmals als unzutreffende Begründung für Abweichungen von den allgemeingültigen Regeln des Truppendienstes.

Zitat:Allerdings kommt die bisherige Bewertung des Ministeriums zu dem Ergebnis, das mögliche Verstöße keinen Hinweis auf rechtsextreme Seilschaften und auch nicht auf Korruption von Kommandosoldaten bedeuteten – sondern eher einen schlampigen Umgang mit Vergaberegeln.

DAS war es also - keine Rechtsextremisten, keine Rechten Seilschaften, keine Nazi-Verschwörer, sondern: es fehlte einfach an mehr Führung, an mehr Logistikeinheiten, und vor allem an mehr Regeln und Vorschriften !

Wie kann auch nur eine Sondereinheit es wagen sich im ständigen Kampfeinsatz nicht minutiös an die Vorschriften zu halten die für alle Nichtkampfeinheiten uneingeschränkt gelten und mehr Führung hätte das sicher verhindert, den nur der Mangel an Führung hat dieses katastrophale verderbliche Elitedenken entstehen lassen, dass man diesen Nazis, Verzeihung: Nicht-Nazis nun wieder mühsam mit Vorschriften und Regeln und Führung austreiben muss.......

Und das deckt sich ja doch auch eins zu eins mit dem was KSK Soldaten selbst berichteten, nämlich dass es ein Führungsproblem gibt:

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschla...g-100.html

https://www.faz.net/aktuell/politik/inla...48641.html

Zum Glück gibt es jetzt mehr Psychologen und mehr Führung mit der man dann gemeinsam über seine Gefühle sprechen kann.......
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#65
Entscheidung getroffen: Das Kommando Spezialkräfte bleibt bestehen

https://soldat-und-technik.de/2021/06/au...-bestehen/

"Nach Bekanntwerden von Vorfällen rund um Rechtsextremismus und mangelhafte Munitionsbewirtschaftung hat die Bundeswehrführung zur Mitte letzten Jahres einen 60 Stufen umfassenden Reformplan erarbeiten lassen, von dem mittlerweile 90 Prozent umgesetzt wurden und nach Angaben des BMVg zu einem positiven Wandel im Verband geführt haben."
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#66
Und um das nochmal zu betonen: trotz Straftaten welche man aufgrund ihrer Art nun mal als rechtsextreme Straftaten einordnet ist bis dato bei keinem KSK Soldaten tatsächlich eine rechtsextremistische Gesinnung nachgewiesen worden - und noch vor allem anderen: es konnte kein rechtes Netzwerk im KSK ausgemacht werden und es gab keine rechten Gruppen im KSK: Davon natürlich kein Wort in den üblichen Medien.
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#67
Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen den früheren Kommandeur der Einheit wegen der fehlenden Munition:

https://augengeradeaus.net/2022/02/nach-...ommandeur/

Zitat:Die Behörde werfe ihm [Kreitmayr] unterlassene Mitwirkung bei Strafverfahren (Paragraf 40 Wehrstrafgesetz) vor, sagte der Erste Staatsanwalt Nicolaus Wegele am Freitag. Dies sei vergleichbar mit dem Straftatbestand der Strafvereitelung.

Hintergrund ist laut Wegele, dass bei der jährlichen Munitionsinventur für das Jahr 2019 erhebliche Fehlbestände im KSK-Munitionslager in Calw entdeckt wurden. … Der Kern des Vorwurfs sei, dass der damalige KSK-Kommandeur zumindest damit hätte rechnen müssen, dass die Munition zum Teil gestohlen worden war.

Bei der real existierenden Bundeswehr muss man eigentlich eher mit Fehlern bei der elektronischen Verbuchung der Munition rechnen, da das dafür benutzte System gelinde gesagt in diesem Kontext etwas problematisch ist. Sobald man größere Mengen Munition verbraucht, und dies gar noch im Ausland, stimmt da systeminhärent vieles nicht mehr.

Aber natürlich, statt das unerträgliche Schrott-Programm als Quelle der Probleme zu verorten, muss man bei jeder Unregelmässigkeit wie von selbst jeden wegen Diebstahls verdächtigen, sonst macht man sich am Ende ja gar selbst strafbar.
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#68
Neuausrichtung der deutschen Spezialkräfte ?!

https://soldat-und-technik.de/2022/01/au...anbringen/

Deutsche Spezialkräfte – Strategische Neuausrichtung voranbringen!
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#69
Der Krieg in der Ukraine und der Abzug aus Afghanistan bringen auch für die SOF eine Neuausrichtung mit sich. Nachdem bisher die Einsätze sich mehr auf, wie ich manchmal etwas flapsig sage, Kolonialkriege gegen deutlich unterlegene Gegner und im Prinzip Polizeieinsätze beschränkte, rückt jetzt der Kampf gegen gleichwertige Gegner (Near-Peer-Einsätze) in den Fokus.

Das bedingt eine umfangreichere Ausbildung, neue Taktiken und neue Anforderungen an Material und Ausrüstung, also einen grundlegenden Wandel. Sicherlich auch verbunden, zumindest in Deutschland, mit einem Aufwuchs der Kräfte, wenn sie in einem größeren Konflikt gegen gleichwertige Gegner eingesetzt werden sollen.

Die aktuell am besten dafür befähigten SOF sind, naheliegender Weise, die UASOF. Von ihnen können jetzt die gesamten SOF-NATO-Kräfte lernen.

https://soldat-und-technik.de/2023/01/st...lkraeften/
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#70
Mit dem heutigen Tag hat die Bundeswehr wieder eine eigene Fernspäh-Kompanie.

Zitat:Fernspähkompanie 1 in Schwarzenborn aufgestellt

Mit der heutigen Aufstellung der selbständigen „Fernspähkompanie 1“ im hessischen Schwarzenborn verfügt das Heer nach nunmehr siebeneinhalb Jahren wieder über eine speziell auf die Schlüsselfähigkeit Fernspähwesen fokussierte Einheit. Die Fernspähkompanie 1 wird der Division Schnelle Kräfte unmittelbar unterstellt.

Fernspäher gelten als „menschliche Hochwertsensoren“. Wenn sie gemäß ihren Einsatzgrundsätzen geführt und ebenengerecht eingesetzt werden, sind sie in der Lage, Aufklärungsergebnisse hochflexibel, in schwierigem Gelände, in allen Klimazonen, über mehrere Tage, auch in bedrohlichen Lagen, autark und unerkannt zu gewinnen. Weiterhin können sie Aufklärungsergebnisse anderer Informationsjäger verifizieren, ergänzen oder erheblich verfeinern.

Bis 1996 gab es drei Fernspähkompanien in der Bundeswehr – eine pro Heereskorps. Ab 1996 war die Fernspählehrkompanie 200 (Weingarten, später Pfullendorf) Träger der Fernspähfähigkeit. Aus den beiden anderen Fernspähkompanien 100 (erst Braunschweig, dann Celle) und 300 (Fritzlar) rekrutierte sich ein großer Teil der dem KSK zugehörigen Fernspähkommandokompanie. Diese gliederte sich allerdings zur 4. Kommandokompanie um. Die seinerzeit neu aufgestellte Spezialkommandokompanie führt unter anderem Kräfte für die optronische Spezialaufklärung.

Nach der Auflösung der Fernspählehrkompanie 200 im Jahr 2015 ging die eigenständige Fernspähfähigkeit in der Bundeswehr verloren. In den beiden Luftlandeaufklärungskompanien 260 und 310 gibt es derzeit jeweils noch zwei Fernspähzüge. Mit der Rückbesinnung auf die Landes- und Bündnisverteidigung erkannte man jedoch, dass diese auf zwei Einheiten verteilten Kräfte künftig nicht ausreichen. Der Aufklärungsbedarf auf Korpsebene im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung ist ein anderer als der eines Auslandseinsatzkontingentes. Als Reaktion auf die Annexion der Krim durch Russland 2014 hat das Heer in mehreren Stufen untersucht, in welcher Art und Weise die Fähigkeit des Fernspähwesens am besten erhalten und weiterentwickelt werden kann. Neben Änderungen in der Ausbildung wurde unter anderem auch beschlossen die Kräfte wieder in einer Einheit zu bündeln. Im Februar 2022 wurde der Vorschlag des Heers der Aufstellung einer selbstständigen Fernspähkompanie in Schwarzenborn durch die damalige Bundesministerin der Verteidigung Christine Lambrecht gebilligt.

„Die Fernspähkompanie 1 ist mehr als die Zusammenfassung der vier vorhandenen Fernspähzüge. Signifikante Fähigkeitsgewinne sind durch die Abbildung neuer Elemente zu erwarten. Dazu zählen neben der Kompanieführung ein Air Liaison Element, der Trupp zur vertikalen Verbringung und die Ausbringung von Schlüsselpersonal für Sicherheitsstandards, Luftumschlag und Instandsetzung“, schreibt ein mit dem Fernspähwesen vertrauter Fachautor des Amtes für Heeresentwicklung über die Zusammenfassung der Fernspähkräfte in einer Kompanie. „Durch die Abbildung einer Kompanieführung und den zusätzlichen Fähigkeiten in den Fernspähzügen sind damit sowohl der abgesetzte Einsatz der Fernspähzüge bei gleichzeitiger Dislozierung der Kompanieführung auf der höchsten vorhandenen taktischen Führungsebene als auch der geschlossene Grundbetrieb der Fernspähkompanie durchhaltefähig sichergestellt“.

Das ist mal ein sehr guter Tag ! Für die deutschen Streitkräfte und für die Fernspäher als einer der meiner Überzeugung nach wesentlichen Truppen der Zukunft !

Ergänzend:

https://soldat-und-technik.de/2023/01/st...es-heeres/

Meiner rein persönlichen Meinung nach sollte man reine Fernspäher aus dem KSK heraus halten. Aktuell gibt es dort ja sozusagen als Nachfolger der ursprünglichen Fernspähkommandokompanie die sogenannte Spezialaufklärungskompanie. Diese sollte man meiner Meinung nach aus dem KSK raus ziehen und damit dann auf Dauer zwei weitere Fernspähkompanien aufstellen. Die Search Girls könnte man dabei an die Spezialkommandokompanie abgeben und eigene Aufklärungs-Fähigkeiten wären ja weiterhin in den Fernspäh/Scharfschützenzügen vorhanden, zumal man ohnehin noch weitere Aufklärungsmittel (Mikro-Drohnen etc) auch sonst für die Kommando-Kompanien beschaffen sollte. Meiner Meinung nach wäre es besser, wenn die Aufklärungsfähigkeiten in den Kommando-Kompanien selbst deutlich gestärkt würden, statt diese in einer gesonderten Kompanie vorzuhalten.

Man könnte beispielsweise den amphibischen Zug ersetzen, diese Aufgabe einfach komplett den Kampfschwimmern überlässen und dafür mit den dann dadurch frei werdenden Kräften einen dezidierten zusätzlichen Aufklärungszug in die Kommandokompanie einzieht, zusätzlich zum Fernspäh/Scharfschützenzug. Unabhängig von den externen Fernspähern sollte auch das KSK mehr Aufklärungsfähigkeiten haben, aber wie gesagt in den Kompanien selbst. Statt der jetzigen Kompanie plus drei Fernspäh/Scharfschützenzüge in den Kommandokompanien hätte man dann bei vier Kommandokompanien nicht weniger als acht Züge die spezifisch für Aufklärungsaufgaben vorgesehen sind (4 dezidierte Fernspähkommandozüge und 4 Fernspäh/Scharfschützenzüge), dafür gibt man die Fähigkeit für amphibische Operationen auf bzw. diese wird von den entsprechenden Marineeinheiten (Kampfschwimmer) geleistet.

Mittelfristig wäre es meiner Meinung nach möglich, eine Art komplettes Fernspäh-Bataillon aufzustellen (mit 3 Einsatzkompanien und entsprechenden zusätzlichen Unterstützungselementen). Eine Fähigkeit welche man dabei zusätzlich für einen bestimmten Anteil der Fernspäher anstreben sollte wäre es, in Zivil zu agieren und aus dem zivilen Element heraus aufzuklären (ich weiß).
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#71
Was bitte daran ist gut ? Man hat den beiden Luftlandeaufklärungskompanien die wohl wichtigste aufklärungsfähigkeit weggenommen und an den arsch der Welt verlegt. Man ist ja schon vor einer Weile umgezogen . Der größte Teil ist zwar Richtung Hessen abgewandert aber nicht alle waren dazu bereit. Somit haben man jetzt noch weniger Personal mit dieser Mangel atn und auch bloß noch zwei halbe aufklärungskompanien . Und was bitte soll die Kompanie in Schwarzenborn ? Die Truppe mit denen man sich auf Einsätze vorbereiten muss ist in Seedorf oder im Saarland.
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#72
Du würdest also die beiden Fernspähzüge in den diesen zwei Luftaufklärungskompanien als die wichtigste Fähigkeit dieser beiden Kompanien ansehen? Wie kommst du zu dieser Auffassung ? Und warum sollten die anderen Züge nicht auch ähnliche Aufgaben übernehmen können ? bzw. nicht noch weiter qualifiziert werden können ?

Sind die beiden Kompanien mit dem Wegfall eines Zuges tatsächlich auf halber Stärke? Werden die beiden Fernspähzüge nicht durch leichte Spähzüge ersetzt ?

Bezüglich des fragwürdigen Standortes kann ich dir zustimmen. Fernspäher sollten aber meinem Verständnis nach nicht primär dazu da sein, mit Fallschirmjägern zusammen Einsätze zu bestreiten. Dessen ungeachtet hätte man natürlich auch zwei Fernspäh-Kompanien aufstellen können und diese einfach dort stationieren können wo auch die Luftlandeaufklärungs-Kompanien stationiert sind. Davon abgesehen gehört diese Fähigkeit meiner Überzeugung nach aber in jedem Fall in eine eigene gesonderte Kompanie die dann auch nicht einem Regiment oder einer Brigade unterstellt ist, sondern weiter oben.

Und das Personalproblem hat man meiner Ansicht nach so oder so. Andererseits hätte man durchaus genügend Nachwuchs, wenn man bei der Personalgewinung nicht derart steif und bürokratisch agieren würde und einfach mal andere Schwerpunkte setzen würde. Das leidige Problem dass man Soldaten kreuz und quer durch die Bundesrepublik verschiebt und diese dass nicht unbegrenzt mitmachen wollen ist allerdings eklatant. Man müsste mal endlich insgesamt mehr Ruhe in die Sache reinbringen.

Auf deine Frage was gut daran ist möchte ich antworten, dass diese Befähigung in einer eigenen Kompanie einfach viel besser abbildbar ist als in zwei voneinander getrennten Zügen die bei Luftlandaufklärungskompanien mitlaufen. So kann man in diesem Bereich einfach viel mehr Leistung erbringen, ohne die Soldaten dadurch noch mehr zu überlasten.
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#73
(15.06.2023, 11:44)Quintus Fabius schrieb: Bezüglich des fragwürdigen Standortes kann ich dir zustimmen.

Es wäre dringend ratsam gewesen, die Fernspäher an einem oder beiden Standorten der LL-Aufklärer wieder aufzustellen, aber weniger wegen dem Zusammenwirken mit diesen, sondern vielmehr wegen dem dort verfügbaren Personal. Und es sollen ja eh beide LL-Standorte aufwachsen gemäß Zielbild Heer, Platz muss also wohl da sein. In Schwarzenborn hätte man stattdessen eines der neuen Bataillone der LL1 bilden können, aus dem zu mKr umzubauenden JgBtl.1 heraus.

Nebenbei: Ich hab' immer noch nicht verstanden, wie man sich das mit der na-Fernspähkompanie vorstellt. Reservisten als Fernspäher - ergibt das Sinn?
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#74
Zur Personalfrage noch eine Schote: ein Personaler hat mir mal kurz vor Corona erzählt, es sei ein großes Problem, dass viel zu viele Bewerber zur Kampftruppe wollen, und zuvorderst zur Infanterie, und insbesondere zu den Fallschirmjägern. Und da seien auch viele tauglich, teilweise topfit, aber das gehe halt trotzdem nicht. Es gebe einfach zu viele Bewerber für die Fallschirmjäger! Und wenn sie darauf beharren, dass sie entweder zur Kampftruppe kommen oder gar nicht zur Bundeswehr gehen, dann müsse man ihnen halt leider absagen.

Gab vor einiger Zeit mal eine Menge Kommentare bei Augengeradeaus, wo ich dann erneut das gleiche gelesen habe. Die Bundeswehr lehnt laut über 90 Kommentatoren reihenweise Bewerber ab und/oder diese ziehen ihre Bewerbung zurück, weil sie zur Kampftruppe wollen und die Bundeswehr dies nicht gestattet (aus was für Gründen dann auch immer).

Und vor kurzem wurde ja mal eine Studie veröffenlticht, nach welcher die Bundeswehr 70% der Bewerber ablehnt.

Wenn man jetzt also hergeht und erklärt, man habe nicht genug Soldaten in den entsprechenden Kompanien und könne daher solche Einheiten wie die Luftlandeaufklärungskompanien, die Fernspäher oder das KSK nicht ausreichend befüllen, dann beißt sich das stark mit dem was sich eigentlich bewirbt. Nun kann man natürlich immer erklären, die würden diese oder jene absolut wichtige Voraussetzung nicht erfüllen usw. aber man könnte als Lösung dieses Problems auch mal anfangen Soldaten gezielt systematisch dafür zu trainieren und vorzubereiten, wenn sie es denn wollen.

Und spezifisch in Bezug auf Sondereinheiten kenne ich selbst mehrere Fälle wo Kameraden abgelehnt wurden, die so dermaßen geeignet und fähig sind, dass ich bis heute nicht ansatzweise verstehe warum. Und zwar nicht weil sie es körperlich nicht gepackt hätten, sondern durch die Psychologen oder aus anderen völlig unverständlichen Gründen.

Und nun kann man natürlich erklären, dass die psychologische Eignung ja ach so entscheidend ist, aber dann stellt sich mir noch mehr die Frage, warum die Zustände im KSK teilweise so aus dem Ruder gelaufen sind. Wo die doch alle so dermaßen von den Psychologen handverlesen sind.

Ein früherer Kamerad von mir bewarb sich (das war 2010 herum), und wurde allein deshalb abgelehnt weil er in seiner Jugend bzw. noch bevor er zur Bundeswehr gegangen ist zugegebenermaßen in rechten Kreisen unterwegs war. Aber er hatte das definitiv aufgegeben, seine Einstellung in dieser Sache wirklich geändert. Gerade deshalb, weil er da ausstieg, ging er zur Bundeswehr. Er war eben kein Rechtsextremist mehr. Trotzdem, Absage. Und welche Ironie, einige Jahre später liest man dann von rechten Umtrieben im KSK: wo man sich doch so große Mühe gegeben hat absolut jeden auszuspähen, zu bespitzeln und zu überwachen damit auch nur ja kein Rechter in diese Einheit kommt.

Ein anderer Bekannter von mir bewarb sich (ein richtig guter Sportler, sehr wesensruhig, absolut treu und zuverlässig) und wurde von den Psychologen abgelehnt, und auf sein Insistieren wieso und aus welchen Gründen erhielt er keinerlei Antwort. Er akzeptierte die Entscheidung, wollte aber einfach nur gerne wissen warum. Keinerlei Erklärung, einfach raus. Aber zum Glück sieben die ach so tollen Psychologen ja alles aus was nicht geeignet ist und nur psychisch total gesunde Schweinekopfwerfer die um Dirnen als Siegpreis wetteifern schaffen es in die Einheit.

Von fünf Leuten die ich kenne die sich beworben haben, hat es nur einer geschafft, obwohl sie allesamt tauglich dafür wären. Und der eine der es geschafft hat ist zwar auch topfit, aber er ist der meiner Meinung nach am wenigsten dafür geeignete gewesen. So absurd.

Wenn ich also von Personalproblemen für die Kampftruppe, für Fallschirmjägereinheiten, für Sondereinheiten höre, dann weiß ich nicht mehr ob ich lachen oder noch mehr an diesem Schießbudenverein verzweifeln soll.

Diese Probleme sind allesamt nur hausgemacht, sie sind systemisch, sie liegen am Versagen in der Personalgewinnung und nicht am Mangel an geeigneten Bewerbern. Ich behaupte mal hier und jetzt, dass man das KSK genau so wie die Fernspäher genau so wie die Fallschirmjäger auf der Stelle auf Sollstärke bringen könnte, wenn man es denn nur wirklich wollte und die Allmacht der Psychologen die ihr Studium nur schlecht geschafft haben und deshalb bei der Bundeswehr herum hängen - sowie die Allmacht der Bürokraten und ihrer bizarren maschinenhaften Prozesse brechen könnte.
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#75
Es sind ja pro Luftlandeaufklärungskompanien 2 Züge ausgegliedert worden . Ich halte sie für die wichtigste weil man auf nichts angewiesen ( Wetter , Technik , Strom , Tag oder Nacht) ist , es zählt einzig der Mensch . Ursprünglich waren die kp mit 7 Zügen schon recht groß . Das macht die anderen Züge nicht weniger wichtig . Und natürlich sind die fernspäher nicht bloß für die Fallschirmjäger da aber diese beiden truppengattungen haben in den letzten dreißig Jahren die wichtigsten Einsätze gemeinsam gemeistert. Vom Fallschirmjäger zum fernspäher ist noch ein großer Schritt . Es werden ganz andere Anforderungen an den einzelnen gestellt .
Die Anforderungen sind zu vergleichen mit KSK . Außerdem ist feldwebellaufbahn notwendig . Bei den meisten reicht es sportlich schon nicht mal zum fschjgfw .
Zitat:Und spezifisch in Bezug auf Sondereinheiten kenne ich selbst mehrere Fälle wo Kameraden abgelehnt wurden, die so dermaßen geeignet und fähig sind, dass ich bis heute nicht ansatzweise verstehe warum.
Wer hat die Eignung den festgestellt ?

Zitat: …, weil er da ausstieg, ging er zur Bundeswehr. Er war eben kein Rechtsextremist mehr.
Zwischen rechten Untrieben und einem Rechtsextremisten ist ja wohl ganz großer Unterschied .
Das man sich so jemanden nicht ins Boot holt ist ja wohl völlig klar . Da man zum feststellungsverfahren schon mindestens eingeleitete SÜ 2 haben muss erübrigt sich wohl alles andere. Solche Leute sind immer erpressbar mit der Vergangenheit.
So eine Ablehnung kann an ganz einfachen Dingen liegen , fehlender Berufsabschluss , falscher Schulabschluss oder zu geringe restdienstzeit . Die Voraussetzung zum Beginn der Ausbildung beim KSK ist nicht bloß der bestandene Test sondern auch DG Fw .

Außerdem ist das Problem ja die abbrecher und nicht fehlende Bewerber und der größte Teil scheitert an sportlichen Leistungen
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