Der Westen vs. Chinas Expansionsdrang
#22
@GermanMilitaryPower
Zitat:Weil Deutschland ein elementarer Baustein der Gesellschaft ist, die China die Weltherrschaft geebnet hat. Wir haben einen riesigen kommunistischen Aggressor gedüngt, der nun anfängt sich der Wirte zu entledigen. Mittels Corona hat es dieses ekelerregende Territorium noch geschafft, die Drehregler weiter zu perfektionieren. Ein Land, das nicht müde wird, weiterhin den größten Massenmörder der Geschichte zu huldigen und sich obendrein als erster alliierter Nordkoreas versteht, ist ein Paradebeispiel für die Fehlerhaftigkeit des Menschen. Eine etwas tiefere Analyse des Werdegangs von Xi Jinping samt Psychoanalyse dürfte den vielen Desinteressierten unserer Gesellschaft die Augen öffnen.
Ich möchte nun nicht unbedingt auf Corona und die ganzen Geschichten darum herum einsteigen, obgleich es komisch anmutet, welcher Fluch hier für die Restwelt entstand, während China minimale Folgen zu verdauen hat. (Dass Joe Biden nun eine offizielle Untersuchung angestoßen hat, kann aber ein Hinweis sein, dass man zumindest China definitiv nicht über den Weg traut.)

Generell gilt sicher, dass wir es mit einem diktatorischen Regime zu tun haben - die Begriffsreduktion alleine auf "kommunistisch" fällt mir irgendwie schwer, wenn man sich diese obskure Vermischung von Einparteien-Diktatur, Personenkult um Jinping, massivem Han-Nationalismus, abgewandeltem Konfuzianismus, Überwachungsstaat und auch reiner Geldgier anschaut -, aber mit einem, dass wesentlich gefährlicher für den Westen ist als eine reine "kommunistische Diktatur". Insofern: Ich glaube, dass wir uns strategisch-psychologisch keinen Gefallen tun, wenn wir den Gegner alleine auf ein kommunistisches Regime reduzieren. Dies könnte uns verleiten, ein zu einfaches Bild eines komplexen Feindes zu entwerfen, was uns bzw. dem Westen dann wiederum zum Nachteil gereichen kann.

Hieße, wir sollten darauf achten, wie sich Ostasien aufstellt und dann entsprechend ansetzen. Und hier sind die Zeichen eindeutig gegen China gerichtet, trotz aller Menschen- und Geldmacht. Von Nordkorea abgesehen findet sich ja quasi kein Land, das mit der Volksrepublik sich richtig grün ist. Japan, die Philippinen, Südkorea, Taiwan, Indonesien und sogar Vietnam (das ebenfalls kommunistisch ist) hegen arge Animositäten gegen Peking, selbst wenn es nur um irgendwelche Inselflecken geht. Auch die Länder im weiteren Umfeld sind alles andere als begeistert, z. B. Indien und Australien. Hinzu kommt, dass die Stimmung selbst in Afrika, wo China sehr viel investiert hat - durchaus auch in die Infrastruktur, das muss fairerweise gesagt werden -, kippt ob des "Finanz-Neokolonialismus" (d. h. das Abhängigmachen von afrikanischen Ländern) aus dem Osten.

Für Deutschland wäre es wichtig, dass man sich allmählich von der "Droge" des Erfolgsgeschäftes China löst und mehr zu einer Realpolitik zurückfindet, und dies bedeutet eben auch, Dinge notfalls vehementer einzufordern, auch wenn eben dann ein lukratives Geschäft wegfällt. Die USA unter Trump - man kann sicher viel schimpfen über ihn, aber hier hatte er durchaus nicht Unrecht - haben dies bereits begonnen und wenn Europa sich nicht ganz unterordnen oder sogar bis zu einem gewissen Grade seines eigenen Ansehens berauben will, so sollte es sich zumindest ähnlich positionieren. Viele Staaten weltweit würden dies auch zu schätzen wissen, zumal das Zaudern des Westens ja China leider auch die Einflussnahme in vielen Bereichen erst möglich gemacht hatte. (Ich denke in diesem Zusammenhang auch, dass das teils in der Presse und in Büchern kolportierte Denken, dass das "Ideal" des Westens vom "chinesischen Modell" abgelöst werden wird bzw. dass der Westen an "Glanz" verliert, auch damit zusammenhängt, dass der Westen sich einfach nur zu viel um sich selbst gedreht hatte seit dem Kollaps des Ostblocks und so Peking ohne große Gegenwehr und dem Geschäft wegen freie Bahn gewährt hat.)

Wenn der Westen und damit auch Deutschland aber ein wenig wieder zu sich finden und vom "Tanz ums goldenen Kalb" abkommen, dann besteht meiner Meinung nach keine Gefahr, dass China uns international ausbootet, dazu haben die westlichen Demokratien immer noch genug Kraft und Charme. Nur muss es eben gewollt werden.

Schneemann.
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RE: Der Westen vs. Chinas Expansionsdrang - von Schneemann - 28.05.2021, 13:03

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