(Sonstiges) Nukleare Teilhabe
#31
GermanMilitaryPower:

Meiner Kenntnis nach ist der primäre Wert der sogenannten Nuklearen Teilhabe nicht dass wir rein theoretisch eine A-Waffe von einem Flugzeug abwerfen könnten, sondern vielmehr, dass wir Informationen von den USA in diesem Bereich erhalten, dass wir Einblick haben in bestimmte Prozedere, Strategien und Vorgänge und dass mit dem Wegfall dieser Option uns auch diese Kenntnisse verwehrt würden.

Aber wie relevant ist das überhaupt ?! Und sind die USA überhaupt noch ansatzweise als vertrauenswürdig zu betrachten, und dass beziehe ich jetzt nicht auf Trump - es wird unter Biden keineswegs besser werden.

Es ist zwar völlig illusorisch und in dieser Bundesrepublik und ihrer Gesellschaft vollkommen unrealistisch, aber genau genommen wären eigene deutsche Nuklearwaffen die einzig sinnvolle Option. Eine wie auch immer in der realen Praxis ausgeartete Teilhabe an US Atombomben hingegen ist meiner Einschätzung nach heute nicht mehr viel wert und sollte daher als Option nicht um jeden Preis erhalten werden.
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#32
(08.11.2020, 23:24)Quintus Fabius schrieb: GermanMilitaryPower:

Meiner Kenntnis nach ist der primäre Wert der sogenannten Nuklearen Teilhabe nicht dass wir rein theoretisch eine A-Waffe von einem Flugzeug abwerfen könnten, sondern vielmehr, dass wir Informationen von den USA in diesem Bereich erhalten, dass wir Einblick haben in bestimmte Prozedere, Strategien und Vorgänge und dass mit dem Wegfall dieser Option uns auch diese Kenntnisse verwehrt würden.

Aber wie relevant ist das überhaupt ?! Und sind die USA überhaupt noch ansatzweise als vertrauenswürdig zu betrachten, und dass beziehe ich jetzt nicht auf Trump - es wird unter Biden keineswegs besser werden.

Es ist zwar völlig illusorisch und in dieser Bundesrepublik und ihrer Gesellschaft vollkommen unrealistisch, aber genau genommen wären eigene deutsche Nuklearwaffen die einzig sinnvolle Option. Eine wie auch immer in der realen Praxis ausgeartete Teilhabe an US Atombomben hingegen ist meiner Einschätzung nach heute nicht mehr viel wert und sollte daher als Option nicht um jeden Preis erhalten werden.

Das sehe ich ähnlich, denn es ist davon auszugehen dass in 50 Jahren sicherlich mindestens 10-20 weitere Staaten A-Waffen in ihrem Arsenal haben.
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#33
Militärisch betrachtet ist die nukleare Teilhabe sicher größtenteils überholt.

Kernwaffen sind, waren immer und werden in erster Linie immer (!) politische Waffen sein. Weil sie niemals eingesetzt werden sollen. Insofern ist die nukleare Teilhabe auch nicht überholt, sondern im Gegenteil, wichtiger denn je.
Da spielt es auch keine Rolle, ob in einigen Jahren noch weitere Atommächte dazugekommen sind.

Oben schrieb es bereits jemand: Wir wären aus dem Club raus. Wir hätten die Informationen nicht mehr. Und wir könnten noch nicht einmal mehr unsere deutsche Meinung dazu zu Markte tragen.

So lange wir rein theoretisch ein Trägerflugzeug und eine Waffe haben, könnte ein Pilot es rein theoretisch auch schaffen, eine B61 bis nach Kaliningrad oder Pskow, Smolensk oder St Petersburg zu transportieren.
Eine Einbahnstraße wäre ein solcher Ritt auf der Bombe für den Piloten sowieso.

Perspektivisch wäre die Teilnahme an der französischen Force de Frappe sinnvoll. Wobei ich die Amerikaner nach wie vor positiv betrachte. Warum können wir den US nicht vertrauen? Es gibt keinen einzigen unterfütterten Grund.
Eine europäische Lösung sehe ich überhaupt nicht. Staaten mit labilen politischen Systemen (Ungarn, Polen) Mitspracherechte oder gar Zugriff auf solche Systeme geben? Niemals!

Unsere Feinde sind undemokratische Staaten, die Werte missachten oder Technologie stehlen. Oder beides zusammen. Die Amerikaner sehe ich da nicht, abgesehen von der üblichen Wirtschaftsspionage (die wir selbst betreiben und andere, wie die Chinesen und Russen, noch viel doller).

Noch eins: Deutschland dürfte das östlichste Land sein, in dem Verbündete der USA noch B61 haben. Die Kernwaffen aus Incirlik wurden aus Sicherheitsgründen bestimmt längst abgezogen.
Wobei das wieder ein militärischer Grund wäre...
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#34
(09.11.2020, 17:02)Mondgesicht schrieb: Militärisch betrachtet ist die nukleare Teilhabe sicher größtenteils überholt.

Kernwaffen sind, waren immer und werden in erster Linie immer (!) politische Waffen sein. Weil sie niemals eingesetzt werden sollen. Insofern ist die nukleare Teilhabe auch nicht überholt, sondern im Gegenteil, wichtiger denn je.
Da spielt es auch keine Rolle, ob in einigen Jahren noch weitere Atommächte dazugekommen sind.

Oben schrieb es bereits jemand: Wir wären aus dem Club raus. Wir hätten die Informationen nicht mehr. Und wir könnten noch nicht einmal mehr unsere deutsche Meinung dazu zu Markte tragen.

So lange wir rein theoretisch ein Trägerflugzeug und eine Waffe haben, könnte ein Pilot es rein theoretisch auch schaffen, eine B61 bis nach Kaliningrad oder Pskow, Smolensk oder St Petersburg zu transportieren.
Eine Einbahnstraße wäre ein solcher Ritt auf der Bombe für den Piloten sowieso.

Perspektivisch wäre die Teilnahme an der französischen Force de Frappe sinnvoll. Wobei ich die Amerikaner nach wie vor positiv betrachte. Warum können wir den US nicht vertrauen? Es gibt keinen einzigen unterfütterten Grund.
Eine europäische Lösung sehe ich überhaupt nicht. Staaten mit labilen politischen Systemen (Ungarn, Polen) Mitspracherechte oder gar Zugriff auf solche Systeme geben? Niemals!

Unsere Feinde sind undemokratische Staaten, die Werte missachten oder Technologie stehlen. Oder beides zusammen. Die Amerikaner sehe ich da nicht, abgesehen von der üblichen Wirtschaftsspionage (die wir selbst betreiben und andere, wie die Chinesen und Russen, noch viel doller).

Noch eins: Deutschland dürfte das östlichste Land sein, in dem Verbündete der USA noch B61 haben. Die Kernwaffen aus Incirlik wurden aus Sicherheitsgründen bestimmt längst abgezogen.
Wobei das wieder ein militärischer Grund wäre...

Also ich glaube nicht dass Ungarn und Polen labile politische Systeme haben, ganz im Gegenteil gibt es dort klare Mehrheiten. Dagegen scheint die USA ein immer gespalteneres Land zu werden und es ist wahrscheinlich dass diese Problematik noch weiter zunimmt.
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#35
Biden wird mit größter Wahrscheinlichkeit mit der gleichen Anzahl an Wahlmännern gewählt werden wie damals Trump.
So what?

Gegen Polen und Ungarn geht die EU vor und obwohl beide Staaten viel mehr Geld aus Brüssel bekommen als einzahlen, drohen sie mit einem Veto - weil sie Angst vor den Ermittlungen gegen Rechtsstaatlichkeitsverstöße haben.
Vielleicht bestehen diese klaren Mehrheiten, weil die Presse nicht mehr frei ist sondern kontrolliert wird. Angel

Hier geht es um die nukleare Teilhabe.
Und wie ich ansprach, würde Deutschlands momentane, funktionierende Demokratie solchen Nationalisten, die lieber beten und abtreiben, bzw Pöstchen an Freunde und Bekannte zuschanzen, niemals auf irgendeine Art und Weise Zugriff auf Kernwaffen geben wollen.
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#36
(09.11.2020, 21:38)Mondgesicht schrieb: Biden wird mit größter Wahrscheinlichkeit mit der gleichen Anzahl an Wahlmännern gewählt werden wie damals Trump.
So what?

Gegen Polen und Ungarn geht die EU vor und obwohl beide Staaten viel mehr Geld aus Brüssel bekommen als einzahlen, drohen sie mit einem Veto - weil sie Angst vor den Ermittlungen gegen Rechtsstaatlichkeitsverstöße haben.
Vielleicht bestehen diese klaren Mehrheiten, weil die Presse nicht mehr frei ist sondern kontrolliert wird. Angel

Hier geht es um die nukleare Teilhabe.
Und wie ich ansprach, würde Deutschlands momentane, funktionierende Demokratie solchen Nationalisten, die lieber beten und abtreiben, bzw Pöstchen an Freunde und Bekannte zuschanzen, niemals auf irgendeine Art und Weise Zugriff auf Kernwaffen geben wollen.

Die Presse dort ist genauso einseitig wie unsere hier nur andersherum. Dagegen ist die Presse in Frankreich, UK und den USA sehr breit aufgestellt.
Auch Nationalisten und Abtreibungsgegner können demokratisch gewählt werden. Genau deine Meinung zeigt eigentlich dass wie hier selbst das Modell "polen" haben nur eben mit genau den gegenteiligen politischen Forderungen, aber strukturell völlig einseitig.
Und dass man hier keine Pöstchen an Freunde und Bekannte zuschanzt, glaubst Du das wirklich? Ich sehe genau das auch hierzulande als großes Problem an. Natürlich besteht dieses Problem genauso in Polen und Ungarn und vermutlich auch in fast allen anderen Staaten der Welt. Also problematisch aber leider keine Ausnahme sondern die Regel.
Und zumindest Polen wird die Nukleare Teilhabe von den USA auch bekommen. Sie graben da schon sehr stark und es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit bis dies passiert, da die USA mittelfristig gesehen die meisten Truppen die aktuell in Deutschland stationiert sind nach Polen verlagern wird. Dort hat man geringere Probleme mit der Regierung in Sachen Rüstung und US Militärs stoßen dort auch auf eine viel breitere Akzeptanz. Übrigens wird es bei dem Thema keine Rolle spielen ob die Republikaner oder die Demokraten in den USA an der Macht sind.
Und noch einmal zum Thema EU. Vor den Ermittlungen der EU haben beide Länder sicher kaum Angst. Die EU kann sich nicht einen weiteren Austritt eines EU Landes leisten. Bisher sind beide Länder der EU gegenüber positiv gestimmt weil viel Geld fließt würde dieser Quell versiegen würde man sicher eher austreten als die eigenen Grundprinzipien aufzugeben. Was der europäische Gerichtshof urteilt spielt für Polen und Ungarn eigentlich kaum eine Rolle, denn man setzt es sowieso nur im wie es passt. Insofern ein Papiertiger wenn er auf renitente Staaten stößt. Hinzu kommt eben die Möglichkeit des Vetorechtes dessen Abschaffung man sicher nie erreichen kann eben weil es dadurch möglich ist dass sich mehrere Staaten eben gegenseitig abdecken können. Hinzu kommt dass beide Regierungsparteien von der Leyen gewählt haben, natürlich nur aus strategischen Gründen um einen Sozialisten zu verhindern. Aber auf diese Stimmen ist man eben auch angewiesen.
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#37
Hallo lime.
Deine Aussagen sind so ziemlich alle falsch.

Aber das ist hier nicht das Thema.
Hast eine Antwort im Ungarn-Strang.
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#38
Aus dem Strang "Tornado-Nachfolger":

(18.01.2022, 15:09)Helios schrieb: Eher wäre es überlegenswert, wenn man gänzlich andere Wege gehen möchte, einen neuen Dialog mit Frankreich zu suchen und eine europäische nukleare Teilhabe zu schaffen. Dafür würde sich kurzfristig schon eine Möglichkeit finden lassen, sinnvoll zu partizipieren, während langfristig dann auch das NGF und FCAS als ganzes auf einem solideren Fundament stünde.

(18.01.2022, 22:43)Broensen schrieb: Eigentlich sollte genau dieses Thema asap mit Frankreich angegangen und als Teil des FCAS festgelegt werden. Und zwar deswegen:

"Ich sehe da wirklich keinen Spielraum für bodengestartete Marschflugkörper, und bei luftgestarteten hätte man letztlich die gleichen Probleme wie jetzt bei der Freifallbombe auch: sie müssen für den Einsatz zertifiziert sein."

Im Rahmen von FCAS wäre es politisch wohl kein großes Problem, den Wechsel von der ungelenkten US-Freifallbombe auf einen ASMP-Nachfolger als Modernisierung zum Schutz der eigenen Kräfte durch höheren Abstand und Schutz von Zivilbevölkerung durch erhöhte Präzision zu verkaufen. Zumal dieser dann noch Teil einer gemeinsamen europäischen Entwicklung ist und Frankreich bei Otto-Normal-Atomwaffengegner auch weniger kritisch gesehen wird als "der Ami".
Und weil dadurch die aktuelle Nachfolgebeschaffung nT auch gegenüber Frankreich als reine Übergangslösung glaubhaft verkauft werden kann. Sofern diese dann überhaupt noch nötig werden sollte. Wenn man sich hier einig werden würde, könnte man ja eventuell auch relativ kurzfristig die ASMP-A in den EF integrieren.

Beim ursprünglichen Vorschlag einer deutschen Teilhabe am französischen Atomprogramm ging es um eine deutsche Teilfinanzierung unter gleichzeitigem Zugeständnis hinsichtlich der Einflussmöglichkeiten. Eine solche Gestaltung hätte allerdings gegen den Atomwaffensperrvertrag verstoßen, entsprechend groß war gerade innerdeutsch der politische Gegenwind, da man dies als ersten Schritt hin zu deutschen Nuklearwaffen sah.

Die Frage, die sich auch aus der Diskussion um den Tornado-Nachfolger ergeben hat, ist daher, ob es noch andere Optionen als die nicht weniger aufwändige Zertifizierung des Eurofighters für die ASMPA (im Vergleich zur Zertifizierung der B61-12) gäbe?

Vorstellbar etwa wäre eine finanzielle und personelle Beteiligung an den Verbringungsmitteln, eine französisch-deutsche Rafale-Einheit in ähnlicher Form, wie aktuell die Herkules betrieben wird. Aus praktischer Sicht wären die Vorteile für beide Nationen durchaus enorm, eine solche nukleare Teilhabe wäre schnell realisierbar und operativ deutlich leistungsfähiger, sie würde eine Stärkung der europäischen Sicherheitspolitik darstellen und die Zukunft des NGF im FCAS festigen.
Die französische Seite würde vor allem finanziell profitieren, darüber hinaus auch einen größeren Einfluss gewinnen, da man nun in einem wesentlichen Sicherheitsaspekt verbunden wäre. Auf deutscher Seite ließen sich politische Hürden reduzieren, immerhin ließe sich so die Stationierung von Atomwaffen auf deutschem Boden auflösen, zudem könnte die eigene Luftwaffe ohne externe Zwänge aufgebaut werden. Die Beschaffung einer reinen Eurofighter-Flotte wäre so natürlich leicht realisierbar.

Die Frage ist, welche Nachteile sich aus einer solchen Variante ergeben? Wie belastbar sind die deutsch-französischen Beziehungen, welcher politischer Wille könnte (gegebenenfalls auch nach Regierungswechseln) langfristig bestehen? Sicher ist meines Erachtens, dass eine einmal aufgegebene nukleare Teilhabe mit den USA sich nicht ohne weiteres wieder reaktivieren ließe, schon allein aufgrund der politischen Hürden (es ist eine Sache so etwas fortzuführen, aber eine andere, es neu aufzubauen).
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#39
Das ist auch eine interessante Idee, ein deutsch-französische Rafale Geschwader zu betreiben - welches nuklear bewaffnet ist. Halte ich rein persönlich für ausgeschlossen, aber da würde mich vor allem auch die Sichtweise von voyageur dazu interessieren.

Was mich bei den Vorschlägen zur ASMP-A ein wenig verwundert ist, dass es sich hierbei ja auch um eine Mittelstreckenrakete handelt. Warum sind bodengestützte Marschflugkörper oder Mittelstreckenraketen mit taktischen Nuklearsprengköpfen die Büchse der Pandorra, ist aber eine flugzeuggestützete Mittelsstrecken-Rakete in Ordnung ?
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#40
(19.01.2022, 09:18)Quintus Fabius schrieb: ein deutsch-französische Rafale Geschwader

So darfst du es nicht nennen, es wäre eine französisch-deutsches Rafaleeinheit, oder eine französische Rafaleeinheit mit deutscher Beteiligung. Wink

(19.01.2022, 09:18)Quintus Fabius schrieb: Was mich bei den Vorschlägen zur ASMP-A ein wenig verwundert ist, dass es sich hierbei ja auch um eine Mittelstreckenrakete handelt.

Was mit "Mittelstrecke" gemeint ist hängt stark davon ab, um welche Art von Waffe es sich handelt. Der Begriff "Mittelstreckenrakete" ist ja eine Ableitung von den ballistischen Raketen und wurde nur auf Marschflugkörper mit Nuklearsprengköpfen übertragen. Wenn man den INF-Vertrag als Basis nimmt, dann wären Mittelstreckenraketen solche mit einer Reichweite zwischen 500 und 5.500 km, wobei ich Marsch- oder Abstandsflugkörper mit Reichweiten über 500 km schon als Langstreckenwaffen bezeichnen würde. Die ASMP und auch die ASMPA bleiben offiziell unter der Grenze von 500 km. Ich sehe da schon einen Unterschied.
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#41
Zitat:Vorstellbar etwa wäre eine finanzielle und personelle Beteiligung an den Verbringungsmitteln, eine französisch-deutsche Rafale-Einheit in ähnlicher Form, wie aktuell die Herkules betrieben wird. Aus praktischer Sicht wären die Vorteile für beide Nationen durchaus enorm, eine solche nukleare Teilhabe wäre schnell realisierbar und operativ deutlich leistungsfähiger, sie würde eine Stärkung der europäischen Sicherheitspolitik darstellen und die Zukunft des NGF im FCAS festigen.
Die französische Seite würde vor allem finanziell profitieren, darüber hinaus auch einen größeren Einfluss gewinnen, da man nun in einem wesentlichen Sicherheitsaspekt verbunden wäre. Auf deutscher Seite ließen sich politische Hürden reduzieren, immerhin ließe sich so die Stationierung von Atomwaffen auf deutschem Boden auflösen, zudem könnte die eigene Luftwaffe ohne externe Zwänge aufgebaut werden. Die Beschaffung einer reinen Eurofighter-Flotte wäre so natürlich leicht realisierbar.
Mehr zum ASMP-A hier

Was die Nukleare Teilhabe angeht
Lassen wir das Thema Geld mal beiseite darum geht es eher nicht.
Grundsâtzlich gilt,
Die Verfügungsgewalt über französische Atomwaffen liegt beim französischen Präsidenten.
Frankreich hat eine begrenzte Anzahl von Sprengköpfen (ca 300)
Das Angebot von Macron war:
Französische Botschaft Berlin (deutsch)

Zitat:In diesem Sinne möchte ich mit unseren europäischen Partnern, die bereit sind, die Rolle der französischen nuklearen Abschreckung für unsere kollektive Sicherheit zu diskutieren, einen strategischen Dialog entwickeln.

Die europäischen Partner, die diesen Weg gehen möchten, können an Übungen der französischen Streitkräfte zur Abschreckung beteiligt werden. Dieser strategische Dialog und dieser Austausch werden natürlich zur Entwicklung einer echten strategischen Kultur zwischen Europäern beitragen.
Was die wirklich nukleare Teilhabe angeht, kann ich mir vorstellen einige französische Atomwaffen mit einem doppelten Schlüssel zu versehen, dh
* falls sie von deutschen Trägern benutzt werden, muss sowohl eine französische als auch eine deutsche Zustimmung vorliegen.
* falls sie von französischen Trägern benutzt wereden reicht die französische Freigabe.

Was die Träger angeht, kann es vom SNLE U Boot mit deutscher Besatzung (viel Geld und viel Arbeit) bis zu deutschen Piloten gehen.
EF ist denke ich machbar, über den Aufwand keine Ahnung. Der Rafale ist dafür konzipiert, in Forenbeiträgen ist die Rede von "blow bust" Vorkehrungen, und hat spezielle Ausrüstungen.
Deutsche Piloten im Rafale warum nicht, wie das organisiert wird, ist dann doch eher eine Frage der Stückzahlen.Die einfachste Lösung wäre deutsche Piloten (mit oder ohne eigene Rafales) in eine französische FAS Staffel einzugliedern, in Friedenszeiten machen sie alles mit, im Ernstfall warten sie auf eine deutsche Entscheidung
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#42
(19.01.2022, 09:33)Helios schrieb: So darfst du es nicht nennen, es wäre eine französisch-deutsches Rafaleeinheit, oder eine französische Rafaleeinheit mit deutscher Beteiligung. Wink

L'escadron de bombardement franco-allemande "L'Alsace-Lothringen" Big Grin


(19.01.2022, 09:33)Helios schrieb:
(19.01.2022, 09:18)Quintus Fabius schrieb: Was mich bei den Vorschlägen zur ASMP-A ein wenig verwundert ist, dass es sich hierbei ja auch um eine Mittelstreckenrakete handelt.
...Ich sehe da schon einen Unterschied.

Ich sehe da vor allem eine andere Wirkung auf den von mir bereits erwähnten Otto-Normal-Atomwaffengegner: Für den sind bodengestützte nukleare Marschflugkörper gefühlte ICBMs, aber den Unterschied zwischen ASMP-A und B61-12 nimmt er kaum wahr. Man muss gerade in diesen Zusammenhängen Logik und Fachwissen zurück stellen und stärker auf die emotionale Komponente des Unwissenden schauen.
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#43
Ich habe die NT bisher so verstanden, dass in D entsprechende Waffen gelagert werden, diese durch deutsche Flugzeuge verbracht werden können und deshalb Deutschland im NATO- Rahmen, beim Einsatz dieser Waffen durch die NATO, ein Mitspracherecht hat. Zum Beispiel auch, ob diese Waffen über Bundesdeutschem Gebiet eingesetzt werden. Soweit ich informiert bin sind die französischen Atomwaffen, anders als die in Büchel gelagerten B61, nicht der NATO unterstellt. Wenn wir also eine NT mit Frankreich zusammen aufbauen ist das zwar interessant (gerade im Hinblick auf die ASMP), es erhält uns aber nicht ein Mitspracherecht über den Einsatz von B 61 durch die NATO.
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#44
Die Nukleare Teilhabe ist ein von der NATO erstelltes Konzept, aber zu keinem Zeitpunkt besaß die NATO die Verfügungsgewalt über die Atomwaffen. Daran hat und wird sich auch nichts ändern. Es gibt auf NATO-Ebene aber gemeinsame Strategieentwicklungen, und an denen kann jedes NATO-Mitglied teilnehmen. Entsprechend finden sich in der "Nuklearen Planungsgruppe" auch alle Mitglieder (außer Frankreich, die auf eigenen Wunsch nicht teilnehmen). In wie weit die Einflussmöglichkeiten für die Teilnahmestaaten der Nuklearen Teilhabe größer sind ist fraglich, hierzu gibt es tatsächlich widersprüchliche Aussagen aus der Politik. Sicher ist, dass Deutschland durch die Nukleare Teilhabe einen stärkeren Einfluss auf die US-Stationierung in Europa ausüben konnte, als diese noch deutlich über das heutige Maß hinaus ging. Umgekehrt ließe sich natürlich argumentieren, dass durch eine engere Zusammenarbeit mit den Franzosen ein stärkerer Einfluss auf deren Nuklearpolitik ausgeübt werden könnte, etwas, dem sie sich ja auf NATO-Ebene entziehen (wo immer noch die Gaullsche Unabhängigkeit insbesondere von der US-Amerikanischen Einflussnahme mitschwingt).

So oder so, der eigentliche Sinn der Nuklearen Teilhabe war nicht die Einflussnahme, sondern stärkere Verpflichtung zum Schutz der jeweiligen Staaten. Generell wäre es überlegenswert, welchen Stellenwert die Nukleare Teilhabe heute einnimmt und welche Strategie damit verfolgt werden soll.
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#45
Ergänzend: und man sollte mal wirklich kritisch hinterfragen, ob jemals tatsächlich real praktisch eine Nuklearwaffe von einem Kampfflugzeug dieser Bundesrepublik aus abgeworfen werden wird oder auch nur abgeworfen werden kann. Wenn man immer den Realismus und die praktische Machbarkeit hochhält, müsste man sich eigentlich die vollständige militärische Wertlosigkeit dieser Option eingestehen, nicht weil es nicht rein technisch machbar wäre, sondern weil es politisch, gesellschaftlich und sozialkulturell meiner Meinung nach undenkbar ist, dass ein solcher Einsatz tatsächlich erfolgt und dies selbst dann, wenn die Russen alles niedergeworfen haben und Deutschland überrollen.

Ich halte daher diese taktischen Nuklearwaffen für real-militärisch wertlos, weil die real existierende Bundeswehr sie einsetzen soll. Ihren Einsatz sehe ich als genau so realistisch wie die Beschaffung nuklear bestückter Marschflugkörper.

Deshalb sollte man die NT meiner Meinung nach sehr kritisch hinterfragen.

Ist der politische Wert tatsächlich den Aufwand und die Kosten wert? Oder wären diese besser woanders investiert ?
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