23.01.2021, 09:26
Zweifelsohne nicht, und gerade deshalb kritisiere ich diesen Index. Die Bundeswehr steht dort auf Rang 15, ist aber in Wahrheit wesentlich schlechter. Ich weiß schon, dass du im Endeffekt darauf hinaus willst, dass wir von den Kosten her irgendwo im Bereich von Rang 6 rangieren, aber von der bloßen Quantität her nur auf Rang 15 und du hier ein Missverhältnis wahrnimmst. Zweifelsohne richtig. Und Japan beispielsweise dürfte von den Kosten her vom Rang her ebenfalls um Rang 6 herum rangieren, liegt aber beim Global Firepower Index auf Rang 6, hat also scheinbar ein besseres Preis-Leistungsverhältnis obwohl es ebenso eine Berufsarmee hat und von den Kosten-Bedingungen und anderen gesellschaftlichen Faktoren her durchaus mit uns vergleichbar ist.
Aber: wir geben rein für die Waffensysteme und die tatsächliche Kampfkraft gar nicht so viel aus. Ein Gros dieses Wehretat ist eben nicht für Waffensysteme, Munition etc, sondern fließt in ganz andere Bereiche.
Es wäre mal wirklich interessant eine Aufstellung der Systeme und der Ausgaben nur für Wehrtechnik nebeneinander zu sehen. Da würde die Bundeswehr dann deutlich besser aussehen, obwohl sie es in Wahrheit gar nicht ist.
Der Verteidungshaushalt gliedert sich grob in Betriebsausgaben, Betreiberverträge zur Weiterentwicklung der Bundeswehr, Investive Ausgaben sowie Versorgungsausgaben. Die aktuellen Zahlen suche ich jetzt mal nicht raus, aber 2018/2019 rum lagen die Betriebsausgaben bei ungefähr 60%, die Betreiberverträge bei ungefähr 6%, die investiben Ausgaben bei ungefähr 15% und die Versorgungsaufgaben bei ebenfalls um die 15%.
Von den investiven Ausgaben machten die militärischen Beschafffungen nur ca 13% aus.
Das heißt, nur 13% des Wehretat floßen in militärische Beschaffungen, dass waren gerade mal um die 5 Milliarden Euro. Ist zwar nun bis 2020 etwas gestiegen (ohne nachzusehen habe ich aktuell etwas von um die 7 Milliarden Euro im Kopf), aber auch die sonstigen Kosten sind gestiegen, dass Missverhältnis bleibt gleich.
Kurz und einfach: eine Berufsarmee kostet aufgrund der Personalkosten erheblich mehr oder hat keine so große Quantität von der bloßen Mannzahl her. Wenn man das nicht will, darf man keine Berufsarmee fordern.
Dazu tritt das Missverhältnis zwischen Kampftruppe und sonstigen Truppenanteilen. Die Bundeswehr ist nicht zu klein, hat nicht eine zu geringe Quantität, sie hat nur eine zu geringe Quantität an Kampftruppen, und ist der Anteil der Kampftruppe zu klein.
Die Bundeswehr hat also ein strukturelles Problem und das bildet der genannte Index eben nicht ab. Die Struktur kann auch keine Erhöhung des Wehretat ändern. Stattdessen muss die Struktur geändert werden. Zuvorderst also brauchen wir Reformen im Bereich der immateriellen Faktoren.
Aber: wir geben rein für die Waffensysteme und die tatsächliche Kampfkraft gar nicht so viel aus. Ein Gros dieses Wehretat ist eben nicht für Waffensysteme, Munition etc, sondern fließt in ganz andere Bereiche.
Es wäre mal wirklich interessant eine Aufstellung der Systeme und der Ausgaben nur für Wehrtechnik nebeneinander zu sehen. Da würde die Bundeswehr dann deutlich besser aussehen, obwohl sie es in Wahrheit gar nicht ist.
Der Verteidungshaushalt gliedert sich grob in Betriebsausgaben, Betreiberverträge zur Weiterentwicklung der Bundeswehr, Investive Ausgaben sowie Versorgungsausgaben. Die aktuellen Zahlen suche ich jetzt mal nicht raus, aber 2018/2019 rum lagen die Betriebsausgaben bei ungefähr 60%, die Betreiberverträge bei ungefähr 6%, die investiben Ausgaben bei ungefähr 15% und die Versorgungsaufgaben bei ebenfalls um die 15%.
Von den investiven Ausgaben machten die militärischen Beschafffungen nur ca 13% aus.
Das heißt, nur 13% des Wehretat floßen in militärische Beschaffungen, dass waren gerade mal um die 5 Milliarden Euro. Ist zwar nun bis 2020 etwas gestiegen (ohne nachzusehen habe ich aktuell etwas von um die 7 Milliarden Euro im Kopf), aber auch die sonstigen Kosten sind gestiegen, dass Missverhältnis bleibt gleich.
Kurz und einfach: eine Berufsarmee kostet aufgrund der Personalkosten erheblich mehr oder hat keine so große Quantität von der bloßen Mannzahl her. Wenn man das nicht will, darf man keine Berufsarmee fordern.
Dazu tritt das Missverhältnis zwischen Kampftruppe und sonstigen Truppenanteilen. Die Bundeswehr ist nicht zu klein, hat nicht eine zu geringe Quantität, sie hat nur eine zu geringe Quantität an Kampftruppen, und ist der Anteil der Kampftruppe zu klein.
Die Bundeswehr hat also ein strukturelles Problem und das bildet der genannte Index eben nicht ab. Die Struktur kann auch keine Erhöhung des Wehretat ändern. Stattdessen muss die Struktur geändert werden. Zuvorderst also brauchen wir Reformen im Bereich der immateriellen Faktoren.