25.06.2021, 13:57
(25.06.2021, 13:36)lime schrieb: Von älteren regionalen SPD- und sogar CDU-Politikern habe ich schon oft die Argumentation gehört dass wir gerade nicht anstreben sollten militärisch irgendwo Spitze zu sein, weil das unsere ehemaligen Kriegsgegner verunsichern könnte. Jegliche Argumentationslinie dagegen führt zu nichts, weil die Herren völlig emotional an das Thema herangehen und nicht verstehen wollen dass die Sachlage eine völlig andere heutzutage ist. Ich persönlich halte diese Einstellung für borniert und denke dass da nicht mehr viel zu machen ist weil sie in einer anderen Zeit aufgewachsen sind. Letztens habe ich darüber aber mal länger nachgedacht und mit einem guten Freund darüber sinniert. Der meint dass er sich vorstellen könnte dass die ehemaligen Gegner, die jetzt NATO-Verbündete sind, in der Altersgruppe eine ähnliche Meinung vertreten könnten, also dass man ein Deutschland mit einer starken Bundeswehr durchaus wieder als Gefahr einstufen würde und sich dadurch diplomatische Beziehungen verschlechtern könnten. Was denkt ihr darüber?
Ja, die von dir genannte Meinung unserer Politiker ist leider immer noch sehr präsent. Tatsächlich glaube ich aber sehr wohl, dass sich unsere Verbündeten eine leistungsfähige und einsatzwillige BW wünschen. Alleine schon, um sich selbst in den Einsätzen zu entlasten.
Für mich ist das letztendlich auch nur eine Ausrede hinter der man sich verstecken möchte, um innenpolitisch keinen Schaden, wie z.B. durch Kampfeinsätze, zu nehmen. Da bringt auch die beste Technik nichts, wenn man nicht gewillt ist, diese einzusetzen..... Das sorgt doch bei den Verbündeten für die meiste Missstimmung.
Das hier passt ganz gut in die Diskussion, vor allem weil es, wie ich finde, neue Töne zu hören sind:
Erste Grundsatzrede des neuen Marineinspekteurs:
"Deshalb ging Schönbach dezidiert auf das Mindset der Marinesoldatinnen und -soldaten ein. „Nicht Schiffe, sondern Menschen kämpfen“, erinnerte er und forderte auf: „Was wir deshalb sofort anpacken können, ist eine Refokussierung auf die Fähigkeit und den Willen zum Kampf. Dieser Fähigkeit muss sich alles andere unterordnen. Wenn wir das hochintensive Gefecht beherrschen, sind alle anderen Aufträge automatisch abwärtskompatibel.“