01.03.2022, 04:15
Tarond:
Ich kann dem zwar allgemein zustimmen, aber meiner Meinung nach ist das bereits ein Schritt zu weit. Zunächst müsste man erst mal festlegen wo genau gegen wen genau und wie genau die Bundeswehr überhaupt kämpfen soll. Kriegsraum, Gegner, eigene Doktrin usw. müssen festgelegt werden und da besteht meiner Ansicht nach die erste Baustelle. Die Bundeswehr hat meiner Auffassung nach kein wirkliches konkretes Konzept für einen spezifischen Krieg. Es gibt zwar ein paar allgemeine Überlegungen, viel Gefasel und Worthülsen über ein gar nicht existentes Gap in Richtung Baltikum, aber eigentlich keine wirklich ernsthaften Kriegspläne.
Und erst aus diesen heraus - wenn man weiß wohin die Bundeswehr überhaupt gehen soll (Quo vadis?) könnte man dann ableiten was genau dafür benötigt wird. Das kann dann sowohl das bestmögliche sein, als auch das mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis, als auch etwas was weniger kostet und weniger leistet. Ich habe ja schon lange vor der aktuellen Krise immer von Osteuropa als spezialisiertem Kriegsraum gesprochen und wurde dafür von vielen belächelt. Aber ohne einen konkreteren Plan - der natürlich nur dann aufgestellt werden kann wenn er auf konkreteren Umständen beruht - wird die Bundeswehr nicht so aufgestellt werden können, dass sie unter diesen Anforderungen vollumfänglich kriegsfähig ist.
Und dann kommt da meiner Meinung nach noch das Problem ins Spiel, dass man gerade hierzulande viel zu konventionell denkt, viel zu sehr Strukturextrapolierung betreibt und viel zu Konservativ ist in militärischen Fragen. Den aktuellen Zustand könnte man aber gerade eben als Chance für eine echte Militärreform nutzen, nie waren die Voraussetzungen dafür so günstig wie jetzt.
Meiner rein persönlichen Einschätzung nach wird aber die Generalskaste nicht in der Lage sein eine solche tatsächliche Militärreform durchzuführen. Und außerhalb der Generalskaste fehlt bei den zivilen Politikern die notwendige Sachkenntnis. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir die aktuelle Chance vertun werden.
Es wird dann gar keine Rolle spielen, ob wir die bestmöglichen - oder die effizientesten Systeme beschafft haben, oder was auch immer, es wird dennoch unzureichend sein.
Zitat:Damit das nicht verpufft müsste man noch einen anderen Schritt gehen.
Nämlich den, nicht überall das bestmögliche zu beschaffen, sondern das mit dem besten Preis/Leistungsverhältnis.
Ich kann dem zwar allgemein zustimmen, aber meiner Meinung nach ist das bereits ein Schritt zu weit. Zunächst müsste man erst mal festlegen wo genau gegen wen genau und wie genau die Bundeswehr überhaupt kämpfen soll. Kriegsraum, Gegner, eigene Doktrin usw. müssen festgelegt werden und da besteht meiner Ansicht nach die erste Baustelle. Die Bundeswehr hat meiner Auffassung nach kein wirkliches konkretes Konzept für einen spezifischen Krieg. Es gibt zwar ein paar allgemeine Überlegungen, viel Gefasel und Worthülsen über ein gar nicht existentes Gap in Richtung Baltikum, aber eigentlich keine wirklich ernsthaften Kriegspläne.
Und erst aus diesen heraus - wenn man weiß wohin die Bundeswehr überhaupt gehen soll (Quo vadis?) könnte man dann ableiten was genau dafür benötigt wird. Das kann dann sowohl das bestmögliche sein, als auch das mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis, als auch etwas was weniger kostet und weniger leistet. Ich habe ja schon lange vor der aktuellen Krise immer von Osteuropa als spezialisiertem Kriegsraum gesprochen und wurde dafür von vielen belächelt. Aber ohne einen konkreteren Plan - der natürlich nur dann aufgestellt werden kann wenn er auf konkreteren Umständen beruht - wird die Bundeswehr nicht so aufgestellt werden können, dass sie unter diesen Anforderungen vollumfänglich kriegsfähig ist.
Und dann kommt da meiner Meinung nach noch das Problem ins Spiel, dass man gerade hierzulande viel zu konventionell denkt, viel zu sehr Strukturextrapolierung betreibt und viel zu Konservativ ist in militärischen Fragen. Den aktuellen Zustand könnte man aber gerade eben als Chance für eine echte Militärreform nutzen, nie waren die Voraussetzungen dafür so günstig wie jetzt.
Meiner rein persönlichen Einschätzung nach wird aber die Generalskaste nicht in der Lage sein eine solche tatsächliche Militärreform durchzuführen. Und außerhalb der Generalskaste fehlt bei den zivilen Politikern die notwendige Sachkenntnis. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir die aktuelle Chance vertun werden.
Es wird dann gar keine Rolle spielen, ob wir die bestmöglichen - oder die effizientesten Systeme beschafft haben, oder was auch immer, es wird dennoch unzureichend sein.