10.04.2022, 12:32
(09.04.2022, 18:58)Leuco schrieb: Der Haushalt steigt dann in ein paar Jahren nicht vom 50 Mrd. auf X. Er wird bereits bei den 2% liegen.Das stimmt zwar theoretisch, allerdings ist dieses X zu dem Zeitpunkt dann nicht mehr über das Sondervermögen gesichert und reißt dadurch dann ein Loch in den sonstigen Haushalt. Nun sind aber viele der Beschaffungen darauf ausgelegt, im Betrieb später geringere Kosten zu verursachen, als es bei den aktuell eingesetzten Alt-Systeme der Fall ist. Auch das Aufstocken vieler Bestände innerhalb dieser Legislatur kann dazu führen, dass danach die entsprechenden Kosten etwas sinken. So könnte dieser Effekt ggf. etwas abgemildert werden, aber er bleibt auf jeden Fall eine Herausforderung für die nächste Regierung.
(10.04.2022, 10:53)aramiso schrieb: Am 13.03.2022 wurde noch ganz klar ein Verteidigungsbudget von zukünftig 50 Mrd. plus 100 Mrd. Sondervermögen genannt. Ich kann mich an kein Dementi aus Regierungskreisen erinnern.So ist es ja auch geblieben.
(10.04.2022, 11:01)DeltaR95 schrieb: Genau da geht es schon los, das teure "Spielzeug" wird aus dem Sondervermögen finanziert und über den Betrieb darf sich dann der auf 50 Mrd. EUR bis 2026 festgeschriebene EP 14 kümmern. Nirgends wird davon gesprochen, dass das Sondervermögen auch für den "normalen Betrieb" als Verstärkungsmasse des EP 14 dienen soll.Durch das Sondervermögen werden aber Investitionen aus dem EP14 herausgenommen und dieser dadurch entlastet. Das ist ja der Trick dabei. Den EP14 massiv zu erhöhen ist politisch nicht möglich, ohne das über eine Neuverschuldung zu tun. Die kann man aber nur dann über ein "Sondervermögen" an der Schuldenbremse vorbei mogeln, wenn sie lediglich für Zukunftsinvestitionen genutzt wird. Deshalb muss man diesen Weg gehen. Man kann jetzt kritisieren, dass die rechtlichen Grundlagen so sind (Kritik von links), oder auch dass man das Geld für die BW nicht an anderer Stelle einspart (Kritik von rechts), aber ein Schulden-finanzierter Aufwuchs des EP14 ist aktuell nicht möglich.
(10.04.2022, 11:08)DeltaR95 schrieb: ... die Bundeswehr muss wieder zur LV/BV befähigt werden! Und das bedeutet eben NICHT, dass ALT durch NEU einfach 1:1 ersetzt wird, was Sie anscheinend argumentieren wollen, sondern das neben AUSRÜSTUNG auch ein MATERIELLER ZUWACHSEin Zuwachs ist aber -über das Schließen von Fähigkeitslücken und einen kleinen Artillerieaufwuchs hinaus- nicht vorgesehen. Man ist politisch der Meinung, dass die Bundeswehr, so wie sie planerisch aufgestellt ist, eine ausreichende Größe für LV/BV hätte. Das kann man sogar recht leicht nachvollziehen anhand der 2%-NATO-Quote. Wäre die planerisch bisher angestrebte BW von Fähigkeitslücken befreit sowie vollständig und modern ausgerüstet, dann würde das etwas die 2% kosten.
Ob man das mit militärischem Sachverstand auch so sehen muss, ist natürlich eine andere Frage. Aber die Politik sieht es so und die Generalskaste widerspricht ihr nicht.
(10.04.2022, 11:35)Leuco schrieb: Wenn hier Beispiele vom so überlegenen finnischen Heer aufgebracht werden, muss es ja wohl nicht nur am Geld liegen.Finnland ist eine wehrfähige Nation, das ist Deutschland nicht. Hinzu kommt die Ineffizienz des Apparats Bundeswehr. Daher wäre Finnland in der Verteidigung -vor allem des eigenen Gebiets- um ein vielfaches stärker als Deutschland.
Ich würde es aber trotzdem etwas anders bewerten als Quintus: Weder Finnland, noch Deutschland könnten den jeweils anderen im Angriff besiegen, oder von ihm besiegt werden.