11.10.2022, 08:19
(11.10.2022, 08:08)Pmichael schrieb: Die Bundeswehr sollte doch einfach erstmal das Geld ausgeben was vorhanden ist, bevor verschiedene Lobbyisten nach mehr Geld schreien.
Das hat die letzten Jahre doch geklappt? Die Vollausgabe wurde doch medial zelebriert...
Zu deinem vorherigen Post... dein Ansatz ist leider weder mit Grundgesetz noch BHO vereinbar. Genau um dieser "Erpessung" vorzubeugen, nämlich einfach den Vertragswert zum Vertragsschluss gleich dem verfügbaren Buget zu setzen und bei jeder durch Preisgleitung bedingten Erhöhung darauf zu verweisen, dass man das Geld ja zwingend braucht, sonst müsste man das Projekt abbrechen, ist genau der Kernkritikpunkt von BRH und dem ehemaligen Finanzminister Scholz - und aus meiner Sicht haben diese dort leider recht.
Eine Inflation wirkt sich nicht nur im aktuellen Jahr aus, sondern ist kumulativ, d.h. ein Vertrag über 5 Jahre erfährt im Jahr 1 für alle (!) folgenden Jahre 2 bis 5 z.B. 5 % Inflation. Im zweiten Vertragsjahr kommt dann die Inflation für Jahr 2 auf alle folgenden Jahre 3 bis 5 und so weiter... aus diesem Grund gibt es etwas, das man Haushalts- und Finanzplan nennt und JEDER gute Projektleiter - egal ob öffentlicher Dienst oder Industrie - plant dafür Vorhalte ein. Das hätte beim Sondervermögen halt leider auch bedeutet, dass man die Preissteigerung aller Arten über die Laufzeit des Sondervermögens hätte einpreisen müssen und damit wäre man wohl eher an 150 Mrd. gelandet - aber wie soll man das dem allgemeinen Bürger erklären, dass da 50 Mrd. (WAS EINE UNGEHEURE SUMME!?!?!?!) für "nichts" verpufft? Da spart man sich den "Shitstorm" lieber und muss jetzt über Stückzahlreduktion bei den gedeckelten Projekten arbeiten (Halte ich für die wahrscheinlichste Lösung...) oder halt das Geld aus dem EP 14 abziehen, der dann halt für den Betrieb nicht mehr ausreicht...
Ein Bundeshaushalt muss immer ausgeglichen sein - ist aber keine Kunst, denn ein Minus kann mit mit Kreditaufnahme kompensiert werden. Ich bin kein Freund der schwarzen Null, sondern eher davon, die Einnahmeseite zu erhöhen, bevor man sich mit Schulden und unwägbaren Zinssätzen in der Zukunft belastet.
Bei allem gebührenden Respekt, aber diese Transparenz hat jeder im öffentlichen Raum verdient! Wenn mir ein Projektleiter ankommt, mir sagt "Projekt kostet 1.000.000,-!" und ich danach rausfinde, dass wir dank unterschlagener "Nebenkosten" bei 1.500.000,- landen, war diese Person die längste Zeit Projektleiter.
Die Bundeswehr muss endlich ihren WIRKLICHEN Bedarf benennen dürfen - ungeschönt! Ansonsten geben wir z.B. weiterhin vor, eine ASW-Marine zu haben... dummerweise die einzige weltweit mit ASW-Fokus ohne Schleppsonar und Torpedoabwehr... nur mal als plakatives Beispiel.