03.08.2023, 12:10
(03.08.2023, 11:10)alphall31 schrieb: Es ist doch nicht die Aufgabe der Bundeswehr die Leute fit zu machen . Der Dienstherr gibt während der Dienstzeit genügend Zeit für Sport . Ansonsten ist jeder selbst verantwortlich das er die Anforderungen erfüllt
Absolut!
Genauso verhält es sich mit Ausbildungen innerhalb der Truppe. Das hat man mehrere Jahre praktiziert ( u.a. Fluggerätemechaniker) Das hat dazu geführt, dass sich hochqualifizierte und bei der Bundeswehr mit vollem Gehalt ausgebildete Fachkräfte während ihrer SaZ Zeit (min 15 Jahre) herausgeklagt haben, um außerhalb einen besser bezahlten Job anzunehmen. Diejenigen die es mit ihrer Klage nicht geschafft haben, hatten dann gewisse Motivationsprobleme. Daher hat man die Ausbildung aus dem militärischen in den zivilen Teil der Truppe verlagert, um sie danach evtl. innerhalb der Bw halten zu können, wenn sie (wie früher die Wehrpflichtigen) reingeschnuppert haben.
https://www.bundeswehrkarriere.de/flugge...r-m-w-d-54
(Bei Soldaten, die über die Bw ein voll bezahltes Medizinstudium erhalten, ist das aus verschiedenen zum Teil verständlichen Gründen bis heute so)
Auch ist der Werdegang innerhalb der Truppe ähnlich der geschilderten Werdegänge bei der Polizei.
Laufbahnausbildung (Uffz/Offz). Schütze/Gruppenführer/Zugführer bis ca. Mitte 30, (danach lässt das Testosteron und die erforderliche körperliche Leistungsfähigkeit für die Kampftruppe/Streifendienst Hundertschaft bekanntlich nach) ggf. KpTrupp/Spieß bzw bei Offz KpChef/ S 3 usw. Spätestens ab 40 sitzen die meisten min 90% der Zeit am Schreibtisch.
Und hier liegt ein großes Problem innerhalb des Besoldungsrechts und den vielen Häuptlingen.
Eine Reform und einhergehende eigene Besoldungsordnung wird seit Jahren von der Truppe gefordert und scheitert regelmäßig am Innenministerium, welches für die Besoldungsordnungen verantwortlich ist.
Die Begründung ist, dass danach andere Berufsgruppen (Polizei) nachziehen und ebenfalls eine eigene fordern. Warum geht das nicht??? Für Professoren geht es auch!!! Die Begründung für mich absolut nicht nachvollziehbar. Das würde schon einmal einige Probleme lösen.
Das zugegebener Maßen mangelhafte Personalwesen bei der Bw hat mehrere Gründe ( SaZ in seiner jetzigen Form so natürlich nicht mehr Zeitgemäß) und ist durch die Bw alleine nicht zu lösen. Schon gar nicht einfach mal so. Zudem haben die meisten westlichen Armeen ähnliche Probleme bei der Personalgewinnung.
Zwei wesentliche und naheliegende Punkte um zumindest die Nachwuchssorgen etwas in den Griff zu bekommen stehen ja seit einiger Zeit im Raum.
1. Einführung der Dienstpflicht.
2. Leistungen die ein anderer Arbeitgeber nicht bieten kann. Erhöhte Nachversicherung in der Rentenversicherung/erhöhte Anrechnung der Zeiten in der RV und 35-40 Tage Erholungsurlaub (möglichst nur bis zum 40 Lebensjahr bitte).
Aus meiner Sicht wäre ein Mix aus deutschem und amerikanischem/französichem System sinnvoll.