(Land) Regiments- vs. Bataillonsstruktur
#8
26er:

Da wir je zwei LL Aufklärungs- und LL Pionier-Kompanien haben könnte man das durchaus tun. Man könnte dann auch hier die Brigade einfach als Ebene weglassen und die beiden (verstärkten) Regimenter einfach direkt der Division Schnelle Kräfte unterstellen.

Wozu also überhaupt eine Brigade mit einem aufgeblähten Brigadestab wenn die Regimenter bereits alle Einheiten innerhalb des Regimentes beinhalten?!

Der erste Vorteil wäre also: dass wir die Brigade-Führungsstruktur einsparen und der Wasserkopf damit abnimmt.

Der Nachteil dieser Struktur ist, dass sie so kaum im Einsatz führbar ist, wobei bei klassischen Luftlandeoperationen ohnehin die Führung stark eingeschränkt ist und die Untereinheiten ohnehin sehr weitgehend für sich selbst operieren müssen.

Wenn man dies ganz allgemein auf andere Verbände überträgt, dann erhält man die gleichen Vor- und Nachteile: man spart am Wasserkopf ein und verschlankt die Führungsstrukturen, man erschafft damit zugleich Führungsprobleme. Hier kommt ein interessanter Aspekt ins Spiel, dass nämlich bei einem größerem Verband selten alle Einheiten zugleich eingesetzt werden, sondern meist viel weniger Einheiten als der Verband tatsächlich hat. Die überzähligen Einheiten welche dann immer nicht eingesetzt werden stehen im Endeffekt ohne richtigen Auftrag in der Gegend herum und sind damit de facto verschwendet.

Ein Regiment mit einer Unzahl von unterstellten Kompanien würde daher in einem Einsatz entweder sehr weitgehend auf Extremformen der Auftragstaktik zurück greifen müssen, dafür fehlt den meisten Einheiten das rein handwerkliche Können, sie würden ja nicht einmal die Intention wirklich sicher verstehen, oder es würde ständig dazu kommen dass man de facto Kräfte dahingehend vergeudet dass sie nicht eingesetzt werden.

Die Anforderungen verschiedener Arten von militärischen Einsätzen in Bezug auf diese Dialektik sind nun teilweise sehr verschieden. Was hier bei Luftlandetruppen bei einem klassischen LL Einsatz eventuell möglich ist, scheitert beispielsweise bei einer mechanisierten Einheit. Deshalb kann man meiner Meinung nach Vorteile welche sich aus der Struktur und Ausrüstung einer Luftlandetruppe ergeben nicht auf andere Einheiten so übertragen und sollte sich daher davor hüten einfach entsprechende Strukturen einfach auf alle Einheiten zu übertragen.

Wohin das führt zeigt beispielsweise sehr gut die Pentomic Ära der US Streitkräfte, die ihren Ursprung (passenderweise) in der Struktur der Luftlandeeinheiten hatte. Diese 5er Gliederung resultierte aus Erfahrungen von Fallschirmjägern und sollte dann auf die ganze Armee und auf alle Truppengattungen hin ausgeweitet werden, was sich als undurchführbar und als Fehler erwies.

Die Vorteile einer solchen Gliederung für Fallschirmjäger sind daher nicht so einfach übertragbar und nicht zwingend Vorteile für andere Einheiten.

Beschließend also mal eine Alternative Struktur für die DSK als ganzes:

Stabs-und Fernmelde-Kompanie
Fernmelde-Kompanie
EloKa-Kompanie
KSK (de facto ein Regiment)
2 Fallschirmjäger-Regimenter
Kommando Hubschrauber (3 Regimenter)
Raketen-Regiment (beinhaltet leichte FlaRak und leichte Raketenartillerie)

Damit fällt die Brigade dann als Ebene in der Divison komplett weg. Und die LL Aufkl und LL Pio sind einfach in den Regimentern. Für die DSK wäre das so meiner Meinung nach ein erheblicher Vorteil.

Umgekehrt kann man eine solche Struktur beispielsweise bei einer Mechanisierten Division nicht umsetzen, sie würde die Kampfkraft der mechanisierten Einheiten schwächen statt diese zu stärken.
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Nachrichten in diesem Thema
Regiments- vs. Bataillonsstruktur - von 26er - 21.04.2021, 10:27
RE: Regiments- vs. Bataillonsstruktur - von Quintus Fabius - 23.04.2021, 22:19

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