03.10.2009, 09:28
etwas ausführlicher geht jetzt das MF auf die Frage ein:
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also kurz zusammen gefasst:
Griechenland will (oder / und kann) die bestellten, das fertige oder die in Bau befindlichen U-Boote Typ 214 nicht bezahlen.
HDW sucht stattdessen einen "Ersatzkäufer" (von "verschenken" seh ich da nichts im Artikel).
Die Türkei hat ebenfalls die Beschaffung von U-Boote vom Typ 214 eingeleitet.
Also bei mir rattert grad was ....
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Zitat:Der Streit zwischen dem griechischen Verteidigungsministerium und der deutschen ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) ist weiter eskaliert.(ganzer Text, da MF und nur kurz im Netz - darüber hinaus gibts noch mehr Nachrichten und Infos auf der hp des MF) ...
Begonnen hatte alles im September 2006, als die griechische Marine wegen „gravierender technischer Mängel“ überraschend die Übernahme des bei der Kieler HDW gebauten U-Bootes PAPANIKOLIS (Typ 214) verweigerte. Beobachter vermuteten eher finanzielle Gründe. Anscheinend versuchten die Griechen, angesichts eines extrem knappen Budgets um die fällige Zahlung restlicher Gelder herum zu kommen oder den Preis nachträglich zu drücken, zumindest wohl aber die Restzahlungen möglichst weit in die Zukunft verschieben. Obwohl das U-Boot inzwischen alle Zertifikate erhalten hat,wird seine Übernahme (und Bezahlung) bis heute unverändert abgelehnt. Mit den von der TKMS-Tochter Hellenic Shipyards in Griechenland zu bauenden drei weiteren U-Booten Typ 214 hatte man offenbar keine „technischen“ Probleme, auch wenn es Berichte gab, dass der Bau des dritten Bootes sich aus finanziellen Gründen verzögere. Zumindest zwei dieser drei Boote sind inzwischen praktisch fertig, aber von ihrer Übernahme scheint man in Griechenland noch weit entfernt.
Am 21. September hat TKMS nun „die Reißleine gezogen“ und offiziell sämtliche mit dem griechischen Verteidigungsministerium zu U-Booten geschlossenen Verträge gekündigt. Die Kündigung betrifft sowohl die immer noch in Kiel liegende PAPANIKOLIS als auch die Fertigstellung der drei bei Hellenic Shipyards zu bauenden typgleichen Boote sowie die unter Projekt Neptun-II geplante Modernisierung älterer U-Boote Typ 209. Der deutsche Konzern sah sich zu diesem Schritt gezwungen, nachdem Griechenland „seit längerer Zeit seine finanziellen Verpflichtungen nicht mehr erfüllt“ habe (die Rede ist von aufgelaufenen Schulden in Höhe von mehr als 500 Mio. Euro) – was das griechische Verteidigungsministerium sofort mit Entrüstung dementierte.
Experten erwarten jetzt (schon im Oktober ?) die Einleitung eines Schiedsverfahrens vor einem „Arbitration Court“. Bei deren Scheitern müsste TKMS natürlich Verluste realisieren, aber für die vier modernen U-Boote Typ 214 (mit außenluftunabhängigem Antrieb) sollten sich bei entsprechender Preisgestaltung auf dem Weltmarkt sicher Abnehmer finden und so zumindest ein Teil der Kosten decken lassen.
Für die griechische Marine und ihre U-Bootkomponente käme ein Scheitern allerdings einer “mittleren Katastrophe” gleich. Natürlich kann sie sich umorientieren, bei anderen Anbietern wie z.B. der französischen DCNS (wo man die Entwicklung sicher aufmerksam beobachtet) nach Alternativen suchen. Aber deren Realisierung dürfte mehrere Jahre dauern. In einer Zeit, in der Regionalrivale Türkei seine U-Bootkomponente zielstrebig modernisiert (mit eingeleiteter Beschaffung von U-Booten Typ 214), würde Griechenland nicht nur keine modernen Boote erhalten, sondern könnte überdies wohl auch die geplante Modernisierung seiner älteren Boote nur mit erheblicher Verzögerung durchführen. Ob Wechsel zu einem anderen Anbieter überhaupt finanzielle Vorteile bringt, sei einmal dahin gestellt. Überdies dürfte jeder ausländische U-Boothersteller angesichts des in den letzten Jahren zu erkennenden griechischen Geschäftsgebarens bei der Vertragsgestaltung übervorsichtig sein. Die griechische Marine könnte damit vor einer jahrelangen Fähigkeitslücke stehen.
Darüber hinaus könnte TKMS auch kaum noch eine Alternative zum Verkauf seiner griechischen Filiale Hellenic Shipyards bleiben. Schon im Frühjahr dieses Jahres waren diesbezügliche Absichten in Medien erörtert worden, wurden damals jedoch noch von der Mutterfirma dementiert. Inzwischen soll Hellenic Shipyards aber offiziell von allen nationalen (griechischen) Aufträgen ausgeschlossen worden sein. Ein Verbleib der griechischen Werft im TKMS-Verbund wäre damit für TKMS nur noch mit Kosten verbunden. Man mag spekulieren, dass die griechische Regierung ganz bewusst Druck ausübt, um sich die Werft „als Schnäppchen“ anzueignen und dann mit der vorhandenen Infrastruktur einen anderen ausländischen Partner zum gemeinsamen U-Bootbau zu suchen. Einem Eigenbau von U-Booten deutschen Designs – und nur solche wurden bisher bei Hellenic Shipyards gebaut - stünden allerdings erhebliche lizenzrechtliche Hindernisse entgegen.
also kurz zusammen gefasst:
Griechenland will (oder / und kann) die bestellten, das fertige oder die in Bau befindlichen U-Boote Typ 214 nicht bezahlen.
HDW sucht stattdessen einen "Ersatzkäufer" (von "verschenken" seh ich da nichts im Artikel).
Die Türkei hat ebenfalls die Beschaffung von U-Boote vom Typ 214 eingeleitet.
Also bei mir rattert grad was ....