21.07.2022, 10:31
Airbus A-330 MRTT ist das erste Flugzeug, das für die automatische Luftbetankung zugelassen ist.
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 20. Juli 2022
[Bild: http://www.opex360.com/wp-content/upload...200421.jpg]
Das Betanken in der Luft ist an sich schon ein heikles Unterfangen ... noch heikler wird es, wenn der Pilot des zu betankenden Jagdbombers während einer langen Mission Müdigkeit und nervliche Anspannung angesammelt hat. Daher hat Airbus den Ehrgeiz, diesen Vorgang zu automatisieren, das sogenannte A3R-Projekt (Automatic Air-to-Air Refueling).
Die ersten Tests dieses automatisierten Luftbetankungssystems wurden 2017 mit einem A-310 MRTT und der Unterstützung der portugiesischen Luftwaffe durchgeführt. So waren im Rahmen dieser Kampagne 120 Trockenkontakte durchgeführt worden. Dies war bereits eine Weltpremiere.
Das Flugzeug, das Treibstoff aufnehmen soll, muss mit einem solchen System nicht umgerüstet werden. Airbus erklärte damals: "Innovative passive Techniken wie Bildverarbeitung werden verwendet, um die Position der Betankungsaufnahme des Empfängers zu bestimmen, und wenn das automatisierte System aktiviert wird, steuert ein vollautomatisches Flugsteuerungssystem den Boom [die Stange, Anm. d. Red.] in Richtung der Aufnahme des Empfängers".
Ein Jahr später wurden weitere Tests mit einem A-310 MRTT mit A3R-System und einer KC-30A der Royal Australian Air Force [RAAF] durchgeführt, die ebenfalls erfolgreich waren, allerdings ohne Treibstofftransfer.
Im Jahr 2020 gab Airbus dann bekannt, dass sie die "allererste vollautomatische Luftbetankung" mit einer portugiesischen F-16 erfolgreich durchgeführt hatten. Dies veranlasste Airbus, seine Arbeit im Rahmen des A-330 SMART MRTT-Programms mit Unterstützung des Verteidigungsministeriums von Singapur fortzusetzen, das dem europäischen Hersteller unter anderem F-16D-Jagdbomber zur Verfügung stellte.
In einer weiteren Testkampagne wurden 88 Nass- und Trockenkontakte sowie 30 Tonnen Treibstoff im automatischen Modus transferiert. Die gesammelten Daten ermöglichten es, die Entwicklung des A3R-Systems abzuschließen. Nun musste noch die Zulassung für einen A330 MRTT mit A330 MRTT-System erlangt werden. Dies ist nun geschehen.
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"Die A330 MRTT ist das erste Tankflugzeug der Welt, das nach einer erfolgreichen Kampagne in Zusammenarbeit mit der Luftwaffe der Republik Singapur [RSAF] für die automatische Luftbetankung bei Tageslicht zertifiziert wurde", teilte Airbus am 19. Juli mit. "Diese Fähigkeit wurde vom spanischen Institut für Luft- und Raumfahrttechnologie [INTA] zertifiziert und ist Teil des neuen SMART MRTT", betonte der Hersteller.
"Der A330 MRTT baut seinen technologischen Vorsprung mit überlegenen Luftbetankungsfähigkeiten weiter aus", sagte Jean-Brice Dumont, Leiter der Abteilung für militärische Luftfahrtsysteme bei Airbus Defence and Space. "Die Automatisierung verbessert die Sicherheit, Reproduzierbarkeit und Belastbarkeit der Luftbetankungsvorgänge, die nun immer länger dauern, und reduziert die Arbeitsbelastung des Auslegerbedieners, der über einen längeren Zeitraum konzentriert bleiben muss", kommentierte er.
Airbus will jedoch noch weiter gehen, da die A3R-Fähigkeit nur ein erster Schritt auf dem Weg zur völlig autonomen Luftbetankung ist. So hat Airbus die Projekte A4R [Autonomous Assets Air-to-Air Refuelling], AF2 [Autonomous Formation Flight] und Auto'Mate ins Leben gerufen, wobei sich letzteres auf die "Automatisierung der Aufgaben des Empfängerflugzeugs" konzentrieren soll. Im Klartext heißt das, dass solche Technologien den Weg für die Luftbetankung von Drohnen ebnen könnten.
"Diese Technologie-Bausteine werden im Laufe des Jahres 2023 in der Luft getestet, wobei eine abschließende End-to-End-Demonstration für Mitte 2024 geplant ist", kündigte Airbus an und erklärte, dass diese Tests mit einer A310 MRTT und DT-25-Zieldrohnen als Empfängerflugzeugen durchgeführt werden.
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 20. Juli 2022
[Bild: http://www.opex360.com/wp-content/upload...200421.jpg]
Das Betanken in der Luft ist an sich schon ein heikles Unterfangen ... noch heikler wird es, wenn der Pilot des zu betankenden Jagdbombers während einer langen Mission Müdigkeit und nervliche Anspannung angesammelt hat. Daher hat Airbus den Ehrgeiz, diesen Vorgang zu automatisieren, das sogenannte A3R-Projekt (Automatic Air-to-Air Refueling).
Die ersten Tests dieses automatisierten Luftbetankungssystems wurden 2017 mit einem A-310 MRTT und der Unterstützung der portugiesischen Luftwaffe durchgeführt. So waren im Rahmen dieser Kampagne 120 Trockenkontakte durchgeführt worden. Dies war bereits eine Weltpremiere.
Das Flugzeug, das Treibstoff aufnehmen soll, muss mit einem solchen System nicht umgerüstet werden. Airbus erklärte damals: "Innovative passive Techniken wie Bildverarbeitung werden verwendet, um die Position der Betankungsaufnahme des Empfängers zu bestimmen, und wenn das automatisierte System aktiviert wird, steuert ein vollautomatisches Flugsteuerungssystem den Boom [die Stange, Anm. d. Red.] in Richtung der Aufnahme des Empfängers".
Ein Jahr später wurden weitere Tests mit einem A-310 MRTT mit A3R-System und einer KC-30A der Royal Australian Air Force [RAAF] durchgeführt, die ebenfalls erfolgreich waren, allerdings ohne Treibstofftransfer.
Im Jahr 2020 gab Airbus dann bekannt, dass sie die "allererste vollautomatische Luftbetankung" mit einer portugiesischen F-16 erfolgreich durchgeführt hatten. Dies veranlasste Airbus, seine Arbeit im Rahmen des A-330 SMART MRTT-Programms mit Unterstützung des Verteidigungsministeriums von Singapur fortzusetzen, das dem europäischen Hersteller unter anderem F-16D-Jagdbomber zur Verfügung stellte.
In einer weiteren Testkampagne wurden 88 Nass- und Trockenkontakte sowie 30 Tonnen Treibstoff im automatischen Modus transferiert. Die gesammelten Daten ermöglichten es, die Entwicklung des A3R-Systems abzuschließen. Nun musste noch die Zulassung für einen A330 MRTT mit A330 MRTT-System erlangt werden. Dies ist nun geschehen.
"Die A330 MRTT ist das erste Tankflugzeug der Welt, das nach einer erfolgreichen Kampagne in Zusammenarbeit mit der Luftwaffe der Republik Singapur [RSAF] für die automatische Luftbetankung bei Tageslicht zertifiziert wurde", teilte Airbus am 19. Juli mit. "Diese Fähigkeit wurde vom spanischen Institut für Luft- und Raumfahrttechnologie [INTA] zertifiziert und ist Teil des neuen SMART MRTT", betonte der Hersteller.
"Der A330 MRTT baut seinen technologischen Vorsprung mit überlegenen Luftbetankungsfähigkeiten weiter aus", sagte Jean-Brice Dumont, Leiter der Abteilung für militärische Luftfahrtsysteme bei Airbus Defence and Space. "Die Automatisierung verbessert die Sicherheit, Reproduzierbarkeit und Belastbarkeit der Luftbetankungsvorgänge, die nun immer länger dauern, und reduziert die Arbeitsbelastung des Auslegerbedieners, der über einen längeren Zeitraum konzentriert bleiben muss", kommentierte er.
Airbus will jedoch noch weiter gehen, da die A3R-Fähigkeit nur ein erster Schritt auf dem Weg zur völlig autonomen Luftbetankung ist. So hat Airbus die Projekte A4R [Autonomous Assets Air-to-Air Refuelling], AF2 [Autonomous Formation Flight] und Auto'Mate ins Leben gerufen, wobei sich letzteres auf die "Automatisierung der Aufgaben des Empfängerflugzeugs" konzentrieren soll. Im Klartext heißt das, dass solche Technologien den Weg für die Luftbetankung von Drohnen ebnen könnten.
"Diese Technologie-Bausteine werden im Laufe des Jahres 2023 in der Luft getestet, wobei eine abschließende End-to-End-Demonstration für Mitte 2024 geplant ist", kündigte Airbus an und erklärte, dass diese Tests mit einer A310 MRTT und DT-25-Zieldrohnen als Empfängerflugzeugen durchgeführt werden.