16.12.2021, 21:58
Wir sind uns eben nicht darin einig, dass das Baltikum schnell fallen wird. Ja nicht einmal dass es überhaupt fallen muss. So wie die Sache zur Zeit betrieben wird, würde es natürlich fallen, aber dass ist eben kein Axiom.
Wenn man es durch die richtige Konzeption schaffen würde das Baltikum zu einem Todesgarten für die russischen Truppen zu machen, dann hätte man sehr viele weitere Möglichkeiten, auch mit mittleren Kräften.
Bei einem schnellen Vordringen in russisches Gebiet kann man selbst eine Verhandlungsmasse erzeugen. Dies wäre umso wertvoller, je mehr vom Baltikum durch die Russen eingenommen wurde. Statt diese dort also in extrem verlustreichen Stellungskämpfen heraus zu werfen könnte man so in einem Verhandlungsfrieden einen gegenseitigen Abzug aushandeln.
Das Problem bei diesem Ansatz ist: von wo soll man wohin vorstoßen? Solange Weißrussland neutral bleibt (und wir werden es sicher nicht zuerst angreifen) stehen wir vor dem Problem der geographischen Ausformung dieses Kriegsraumes. Es gibt da ganz klassisch eine Enge zwischen der Enklave und Weißrussland, wir haben sehr lange Linien in Richtung Osten, die Russen haben kurze Linien in Richtung Westen, gedeckt durch besagte Enge. Wir müssten selbst wenn wir diese passiert haben erst Litauen queren und dann erst könnte man nördlich von Weißrussland in russisches Gebiet vorstoßen. Immer mit der Gefahr eines plötzlichen Angriffs der Weißrussen in ungedeckte Flanken und in die rückwärtigen Räume. Das würde ein inakzeptables Risiko nach sich ziehen. Noch darüber hinaus würden russische Verbände hier quer durch das Baltikum uns den Weg in Richtung Russland verlegen, beispielsweise entlang der litauischen Nordgrenze. Wir kämen mit einer derart großen Brigade gar nicht erst durch.
Die andere Variante wäre es sobald Weißrussland in den Krieg eingreift so schnell und so weitgehend nach Weißrussland hinein vorzustoßen. Dies könnte sogar Operationen der Weißrussen in Ostpolen erheblich behindern, man könnte in die Aufmarschräume sowie die rückwärtigen Räume der Weißrussen mit überlegener Geschwindigkeit hinein stoßen und damit Weißrussland weitgehend aus dem Kampf um das Baltikum heraus halten. Da die mittleren Kräfte welche man hierfür verwenden könnte weniger aufwendig sind als die weißrussischen schweren Einheiten welche in Ostpolen mit den schweren polnischen Verbänden ineinander verbissen wären, wäre dass tatsächlich ökonomischer (Economy of Force).
Das könnte auch so anfangen, dass die mittleren Kräfte im Prinzip im Bereich der Enge eine Flankensicherung gegen Weißrussland bilden, während eigene Kräfte derweilen die Enklave Kaliningrad stürmen und besetzen. Auch das erzeugt wieder Verhandlungsmasse und eine Flankensicherung zu sein wäre geradezu klassisch für solche mittleren Kräfte.
Es gbit also durchaus denkbare Szenarien und Verwendungen für solche Kräfte an sich. Nicht aber in dieser Form, also in der Form der hier von der Bundeswehr vorgeschlagenen überladenen Brigade. Irgendwie scheine ich daran zu scheitern das klar zu kommunizieren. Ich bin nicht gegen mittlere Kräfte an sich, sondern primär gegen die barocke Brigade. Es gelingt mir anscheinend nicht das hier zu kommunizieren, die Schuld liegt also bei mir und meiner mangelhaften Weise mich auszudrücken.
So einfach wie möglich:
Mittlere Kräfte ja, aber nicht in der Art und Weise wie die BW sie hier andenkt und insbesondere nicht als eine solche Brigade.
Die Bundeswehr verdeckt damit in Wahrheit nur Fehler und Störungen in der Rüstung und ersetzt mit Mittleren Kräften das was eigentlich schwere Kräfte hätten werden sollen und sein müssten. So wird man sich das 2. Los PUMA sparen. Und die schweren Kräfte reduzieren. Diesen Verlust an Kampfkraft will man kaschieren und unter den Teppich kehren, deshalb dieses Konzept.
Mittlere Kräfte können beim Kampf im Osten durchaus eine wichtige Rolle einnehmen, aber nicht so, wie es hier die Bundeswehr skizziert, insbesondere nicht als eine Brigade mit 7000 Mann die komplett selbstständig in 48 Stunden sinnlos da hin rollt.
Mittlere Kräfte in dieser Konzeption wären umgekehrt ideal für unsere Auslandseinsätze.
Wenn man es durch die richtige Konzeption schaffen würde das Baltikum zu einem Todesgarten für die russischen Truppen zu machen, dann hätte man sehr viele weitere Möglichkeiten, auch mit mittleren Kräften.
Zitat:Wie sieht es denn mit schnellen Vorstößen in den Rückraum des Gegners aus. Manchmal ist Angriff ja die beste Verteidigung. So ist der Gegner gezwungen Kräfte zu verschieben. Die mittleren Kräfte sind sehr mobil und trotzdem durchsetzungsfähig.
Bei einem schnellen Vordringen in russisches Gebiet kann man selbst eine Verhandlungsmasse erzeugen. Dies wäre umso wertvoller, je mehr vom Baltikum durch die Russen eingenommen wurde. Statt diese dort also in extrem verlustreichen Stellungskämpfen heraus zu werfen könnte man so in einem Verhandlungsfrieden einen gegenseitigen Abzug aushandeln.
Das Problem bei diesem Ansatz ist: von wo soll man wohin vorstoßen? Solange Weißrussland neutral bleibt (und wir werden es sicher nicht zuerst angreifen) stehen wir vor dem Problem der geographischen Ausformung dieses Kriegsraumes. Es gibt da ganz klassisch eine Enge zwischen der Enklave und Weißrussland, wir haben sehr lange Linien in Richtung Osten, die Russen haben kurze Linien in Richtung Westen, gedeckt durch besagte Enge. Wir müssten selbst wenn wir diese passiert haben erst Litauen queren und dann erst könnte man nördlich von Weißrussland in russisches Gebiet vorstoßen. Immer mit der Gefahr eines plötzlichen Angriffs der Weißrussen in ungedeckte Flanken und in die rückwärtigen Räume. Das würde ein inakzeptables Risiko nach sich ziehen. Noch darüber hinaus würden russische Verbände hier quer durch das Baltikum uns den Weg in Richtung Russland verlegen, beispielsweise entlang der litauischen Nordgrenze. Wir kämen mit einer derart großen Brigade gar nicht erst durch.
Die andere Variante wäre es sobald Weißrussland in den Krieg eingreift so schnell und so weitgehend nach Weißrussland hinein vorzustoßen. Dies könnte sogar Operationen der Weißrussen in Ostpolen erheblich behindern, man könnte in die Aufmarschräume sowie die rückwärtigen Räume der Weißrussen mit überlegener Geschwindigkeit hinein stoßen und damit Weißrussland weitgehend aus dem Kampf um das Baltikum heraus halten. Da die mittleren Kräfte welche man hierfür verwenden könnte weniger aufwendig sind als die weißrussischen schweren Einheiten welche in Ostpolen mit den schweren polnischen Verbänden ineinander verbissen wären, wäre dass tatsächlich ökonomischer (Economy of Force).
Das könnte auch so anfangen, dass die mittleren Kräfte im Prinzip im Bereich der Enge eine Flankensicherung gegen Weißrussland bilden, während eigene Kräfte derweilen die Enklave Kaliningrad stürmen und besetzen. Auch das erzeugt wieder Verhandlungsmasse und eine Flankensicherung zu sein wäre geradezu klassisch für solche mittleren Kräfte.
Es gbit also durchaus denkbare Szenarien und Verwendungen für solche Kräfte an sich. Nicht aber in dieser Form, also in der Form der hier von der Bundeswehr vorgeschlagenen überladenen Brigade. Irgendwie scheine ich daran zu scheitern das klar zu kommunizieren. Ich bin nicht gegen mittlere Kräfte an sich, sondern primär gegen die barocke Brigade. Es gelingt mir anscheinend nicht das hier zu kommunizieren, die Schuld liegt also bei mir und meiner mangelhaften Weise mich auszudrücken.
So einfach wie möglich:
Mittlere Kräfte ja, aber nicht in der Art und Weise wie die BW sie hier andenkt und insbesondere nicht als eine solche Brigade.
Die Bundeswehr verdeckt damit in Wahrheit nur Fehler und Störungen in der Rüstung und ersetzt mit Mittleren Kräften das was eigentlich schwere Kräfte hätten werden sollen und sein müssten. So wird man sich das 2. Los PUMA sparen. Und die schweren Kräfte reduzieren. Diesen Verlust an Kampfkraft will man kaschieren und unter den Teppich kehren, deshalb dieses Konzept.
Mittlere Kräfte können beim Kampf im Osten durchaus eine wichtige Rolle einnehmen, aber nicht so, wie es hier die Bundeswehr skizziert, insbesondere nicht als eine Brigade mit 7000 Mann die komplett selbstständig in 48 Stunden sinnlos da hin rollt.
Mittlere Kräfte in dieser Konzeption wären umgekehrt ideal für unsere Auslandseinsätze.