18.12.2021, 00:22
Jede normale Panzergrenadier-Brigade muss eigentlich ein Artillerie-Bataillon beinhalten, jedes Panzergrenadier-Bataillon muss eigentlich eine Mörser, eher noch eine Panzermörser-Einheit beinhalten. Von daher sind diese Unterstützungseinheiten eben nicht geeignet hier einen Unterschied zu definieren.
Resistente Vernetzung, bessere Aufklärung, Logistik sind nun Bereiche, die ohnehin massiv ausgebaut werden müssen, völlig ungeachtet der Frage mit was für Verbänden man welche Doktrin umsetzen will. Die Idee nun die unmittelbare Kampfkraft zu reduzieren um diese Unterstützungsbereiche auszubauen ist meiner Meinung nach nicht zielführend. Den diese Bereiche dienen ja keinem Selbstzweck, sondern sie sollen die Kampfkraft erhöhen. Wenn ich nun die Kampfkraft selbst reduziere, sie aber dann durch die Unterstützung wieder steigere, ist nichts oder nur wenig gewonnen. Deshalb macht ein "Abspecken der Wirkmittel" als allgemeines grundsätzliches Konzept keinen Sinn. ABER:
Kampfkraft (also Leistung) setzt sich ja aus vielen Teilbereichen und Unteraspekten zusammen. Und nicht in jedem Szenario, nicht unter allen Umständen benötigt man in allen diesen Teilbereichen die jeweils maximal mögliche Leistung. Man könnte also angepasst an die Umstände des Einzelfalls in bestimmten Bereichen die Leistungsfähigkeit von Systemen reduzieren, und so Mittel frei bekommen und/oder eine größere Zahl dieser Systeme realisieren. Mal gröbst vereinfacht und möglichst plakativ: in einem dichten Wald benötigt man keine hohe Reichweite. Also kann man sich diese dort sparen.
Wenn wir also bewusst "Wirkmittel abspecken", dann ist dies möglich, wenn die politischen Umstände, die Strategie, das Gesamtkonzept, die Doktrin und die ausgewählten Wirkmittel dies ermöglichen. Es muss also dann zusammen passen. Um beim gröbstmöglich vereinfachten Beispiel zu bleiben: es macht keinen Sinn mit Systemen welche man für den dichten Wald beschafft hat in offenen Savannengebieten zu operieren.
Ob nun der Einfluss der Unterstützungseinheiten oder der Einfluss der eigentlichen Kampfeinheiten auf das Geschehen jeweils höher ist, hängt ebenfalls wieder von den Gesamtumständen ab. Beispielsweise von der Frage wie lange so ein Krieg überhaupt andauern kann (bevor beide Seiten zu große Schäden erlitten haben oder die Sache nuklear eskaliert), auf welche Weise genau er überhaupt geführt wird (flächendeckende Panzerschlacht oder Guerillakrieg der russischen Minderheit mit eingezogenen Speznaz), und wie unsere Systeme mit denen des Gegners interagieren, und wie sie im Verhältnis zu diesen stehen, da Kampfkraft ja ebenso kein Wert für sich ist, sondern immer nur in Relation zum Gegner definiert werden kann. Wenn man also für diesen aufgrund der Umstände weniger direkte unmittelbare Kampfkraft in den Kampftruppen selbst benötigt, kann man diese "abspecken" und die Mittel anders investieren, wenn nicht, dann nicht.
Jedes solche zurückfahren von Kampftruppe zugunsten von Unterstützungseinheiten und Modernisierung erwies sich aber historisch als problematisch und zog immer einen ganzen Rattenschwanz an Problemen nach sich. Ein Musterbeispiel der modernen Kriegsführung wäre die Umstellung von Karree-Divisionen auf Triangulare Divisionen. Man strich ein Regiment, behielt die Artillerie (womit diese prozentual im Verhältnis stärker wurde) und investierte frei werdende Mittel in andere Bereiche und/oder weitere Divisionen und/oder die Modernisierung der Ausrüstung.
Der von dir vorgeschlagene Weg wäre nicht viel anders, und hätte die gleichen Folgen. Zudem ist bei den schnellen Innovationszyklen heute und der jeweiligen Wechselwirkung mit der Feind-Technologie es ziemlich schwierig hier die richtigen Entscheidungen bezüglich neuer Systeme und Technologien zu treffen. Sehr leicht kann man hier falsche Entscheidungen treffen. NIcht zu modernisieren ist aber auch keine Alternative, also muss dies so geschehen, dass man möglichst viele Optionen aufrecht erhält. Und das spricht meiner Meinung nach letzlich sehr gegen diesen Ansatz, weil die Reduzierung der Kampfkraft in den eigentlichen Kampftruppen ohnehin schon zu weit fortgeschritten ist und dies uns gerade eben Optionen und Alternativen nimmt.
Resistente Vernetzung, bessere Aufklärung, Logistik sind nun Bereiche, die ohnehin massiv ausgebaut werden müssen, völlig ungeachtet der Frage mit was für Verbänden man welche Doktrin umsetzen will. Die Idee nun die unmittelbare Kampfkraft zu reduzieren um diese Unterstützungsbereiche auszubauen ist meiner Meinung nach nicht zielführend. Den diese Bereiche dienen ja keinem Selbstzweck, sondern sie sollen die Kampfkraft erhöhen. Wenn ich nun die Kampfkraft selbst reduziere, sie aber dann durch die Unterstützung wieder steigere, ist nichts oder nur wenig gewonnen. Deshalb macht ein "Abspecken der Wirkmittel" als allgemeines grundsätzliches Konzept keinen Sinn. ABER:
Kampfkraft (also Leistung) setzt sich ja aus vielen Teilbereichen und Unteraspekten zusammen. Und nicht in jedem Szenario, nicht unter allen Umständen benötigt man in allen diesen Teilbereichen die jeweils maximal mögliche Leistung. Man könnte also angepasst an die Umstände des Einzelfalls in bestimmten Bereichen die Leistungsfähigkeit von Systemen reduzieren, und so Mittel frei bekommen und/oder eine größere Zahl dieser Systeme realisieren. Mal gröbst vereinfacht und möglichst plakativ: in einem dichten Wald benötigt man keine hohe Reichweite. Also kann man sich diese dort sparen.
Wenn wir also bewusst "Wirkmittel abspecken", dann ist dies möglich, wenn die politischen Umstände, die Strategie, das Gesamtkonzept, die Doktrin und die ausgewählten Wirkmittel dies ermöglichen. Es muss also dann zusammen passen. Um beim gröbstmöglich vereinfachten Beispiel zu bleiben: es macht keinen Sinn mit Systemen welche man für den dichten Wald beschafft hat in offenen Savannengebieten zu operieren.
Ob nun der Einfluss der Unterstützungseinheiten oder der Einfluss der eigentlichen Kampfeinheiten auf das Geschehen jeweils höher ist, hängt ebenfalls wieder von den Gesamtumständen ab. Beispielsweise von der Frage wie lange so ein Krieg überhaupt andauern kann (bevor beide Seiten zu große Schäden erlitten haben oder die Sache nuklear eskaliert), auf welche Weise genau er überhaupt geführt wird (flächendeckende Panzerschlacht oder Guerillakrieg der russischen Minderheit mit eingezogenen Speznaz), und wie unsere Systeme mit denen des Gegners interagieren, und wie sie im Verhältnis zu diesen stehen, da Kampfkraft ja ebenso kein Wert für sich ist, sondern immer nur in Relation zum Gegner definiert werden kann. Wenn man also für diesen aufgrund der Umstände weniger direkte unmittelbare Kampfkraft in den Kampftruppen selbst benötigt, kann man diese "abspecken" und die Mittel anders investieren, wenn nicht, dann nicht.
Jedes solche zurückfahren von Kampftruppe zugunsten von Unterstützungseinheiten und Modernisierung erwies sich aber historisch als problematisch und zog immer einen ganzen Rattenschwanz an Problemen nach sich. Ein Musterbeispiel der modernen Kriegsführung wäre die Umstellung von Karree-Divisionen auf Triangulare Divisionen. Man strich ein Regiment, behielt die Artillerie (womit diese prozentual im Verhältnis stärker wurde) und investierte frei werdende Mittel in andere Bereiche und/oder weitere Divisionen und/oder die Modernisierung der Ausrüstung.
Der von dir vorgeschlagene Weg wäre nicht viel anders, und hätte die gleichen Folgen. Zudem ist bei den schnellen Innovationszyklen heute und der jeweiligen Wechselwirkung mit der Feind-Technologie es ziemlich schwierig hier die richtigen Entscheidungen bezüglich neuer Systeme und Technologien zu treffen. Sehr leicht kann man hier falsche Entscheidungen treffen. NIcht zu modernisieren ist aber auch keine Alternative, also muss dies so geschehen, dass man möglichst viele Optionen aufrecht erhält. Und das spricht meiner Meinung nach letzlich sehr gegen diesen Ansatz, weil die Reduzierung der Kampfkraft in den eigentlichen Kampftruppen ohnehin schon zu weit fortgeschritten ist und dies uns gerade eben Optionen und Alternativen nimmt.