18.12.2021, 17:30
(18.12.2021, 16:44)Leuco schrieb: Oder geht es dabei nur um die Organisation bzw. dem Verständnis wie die Systeme sinnvoll einzusetzen sind und nicht um das Fahrzeug selbst?
So ist es, die technischen Unterschiede sind relativ gering und beschränken sich in erster Linie auf das Verhältnis zwischen Absitzstärke und Munitionsvorrat. Viel wichtiger ist die Auftragszuweisung und in Abstimmung dazu die zugrunde liegende Organisationsstruktur dieser Kräfte.
Die bisher bekannt gewordenen Planungen sehen die mittleren Kräfte in eigenen Großverbänden vor, deren Kern mechanisierte Infanterie darstellt. Also im Prinzip Panzergrenadierbrigaden mit verringertem Schutz, schlechterer Geländegängigkeit und geringerer Feuerkraft mangels KPz-Unterstützung. Dafür aber radbeweglich und somit schneller verlegbar sowie vermeintlich kostengünstiger, auch wenn man das natürlich so nicht ausspricht.
Was wir hingegen ansprechen, sind leichte Kavalleriekräfte, die robuste Aufklärung betreiben und im Jagdkampf gegen mechanisierte Kräfte antreten, statt mit abgesessener Infanterie. Und solche Kräfte würde man nicht in Brigaden nach heutigem deutschen Verständnis organisieren, sondern in deutlich kleineren Verbänden.
Der Vergleich mit Frankreich ist dabei insofern schwierig, dass Frankreich keine wirklich schweren Kräfte (nach dt. Lesart) mehr hat, sondern ihrer Doktrin entsprechend lediglich schwere Kavallerie mit radmechanisierten (nach dt. Verständnis mittleren) Infanteriekräften kombiniert, dafür aber ihre motorisierte Infanterie mit einer leichten Kavallerie ergänzt, die wir so gar nicht haben. Die Kategorien sind also verschoben, entsprechend der jeweiligen Doktrin.
Sollten wir bspw. den PuBo für die mittleren Kräfte einführen, dann wäre diese mittlere Infanterie deutlich schwerer (36to/30mm) als die französische schwere Infanterie (26to/25mm).