28.08.2022, 17:03
Also ich als Gegner der "Brigaden mittlerer Kräfte" kritisiere hauptsächlich die Aufstellung dieser Kräfte auf Brigadeebene als nicht für den Einsatz im LV/BV-Kontext geeignet.
Und dabei dann nochmal insbesondere, dass es sich ja hier nicht um zusätzliche Kräfte handelt, sondern um die Umrüstung von bisher schweren (Panzergrenadiere) und ursprünglich mal leichten (Jäger) Verbänden. Somit werden diese beiden Bereiche geschwächt zugunsten einer Kategorie, die für dieses Szenario mehr Nachteile als Vorteile aufweisen kann.
Im Endergebnis ist eine sinnvolle Kombination von leichten und schweren Kräften für die vorliegenden Bedrohungen in Osteuropa immer die bessere Wahl gegenüber dem adaptierten Strykerbrigaden-Konzept. Dieses hat absolut seine Berechtigung im IKM-Bereich, allerdings mMn auch erst ab einer gewissen Größe der Streitkräfte, da es seine Stärken eben nur bei Einsätzen ausspielen kann, in denen ganze Brigaden geschlossen eingesetzt werden.
Für die Bundeswehr sind momentan aber keine IKM- oder StabOp-Einsätze zu erwarten, in denen kurzfristig ganze Kampfbrigaden geschlossen weltweit verlegt werden müssen. Da werden immer Einsatzkontingente auftragsbezogen zusammengestellt. Deshalb wurden ja auch in der Vergangenheit die IKM-prädestinierten JgBtl auf die mechBg verteilt, um eine entsprechende Rotation zu ermöglichen und die Belastung der Verbände auszugleichen.
Die Gliederung der Streitkräfte sollte sich aber mMn am größtmöglichen Konflikt orientieren, denn für alle darunter einzuordnenden hat man dann die Möglichkeit, umzugliedern bzw. eben Einsatzkontingente zu schaffen. Aber aus einer IKM-optimierten Aufstellung heraus kurzfristig zur Bündnisverteidigung umzubauen ist deutlich schwieriger und wird sich negativ auf die Verteidigungsfähigkeit auswirken.
Daher halte ich Systeme wie den GTK CRV zwar für hervorragend und würde solche auch unbedingt beschaffen, aber halt nicht zur Ausstattung von ganzen Brigaden, die weder Fisch noch Fleisch sind, sondern bspw. für schwere Panzerspäher.
Den GTK IFV alias PuBo halte ich insofern für eine Fehlentwicklung, weil er eben nichts anderes ist als ein weniger geschützter SPz auf Rädern. Es gibt keinen echten Mehrwert von Panzergrenadieren auf GTK gegenüber solchen auf PUMA. Es sind einzig und allein die Kosten und die strategische Mobilität, die für dieses "Downgrade" der Panzergrenadiere sprechen. Das macht für kleinere Nationen viel Sinn, aber wird dem notwendigen Anspruch einer großen europäischen Anlehnungs- und Rahmennation wie Deutschland nicht gerecht.
Bei der Artillerie zeigt sich da ein anderes Bild. Da bin ich sogar explizit der Ansicht, dass hier mehr radbewegliche und dabei weitreichende Systeme (z.B. ein "MARS-III" auf MAN HX 8x8) dringend benötigt werden inkl. Zielaufklärung und Flugabwehr. Genau das wäre es, was tatsächlich eine relevante Kampfkraft schnell verlegbar bereitstellen und dadurch bei der Bündnisverteidigung in Osteuropa deutlich effektiver sein könnte als die geplanten Radpanzerbrigaden.
Und dabei dann nochmal insbesondere, dass es sich ja hier nicht um zusätzliche Kräfte handelt, sondern um die Umrüstung von bisher schweren (Panzergrenadiere) und ursprünglich mal leichten (Jäger) Verbänden. Somit werden diese beiden Bereiche geschwächt zugunsten einer Kategorie, die für dieses Szenario mehr Nachteile als Vorteile aufweisen kann.
Im Endergebnis ist eine sinnvolle Kombination von leichten und schweren Kräften für die vorliegenden Bedrohungen in Osteuropa immer die bessere Wahl gegenüber dem adaptierten Strykerbrigaden-Konzept. Dieses hat absolut seine Berechtigung im IKM-Bereich, allerdings mMn auch erst ab einer gewissen Größe der Streitkräfte, da es seine Stärken eben nur bei Einsätzen ausspielen kann, in denen ganze Brigaden geschlossen eingesetzt werden.
Für die Bundeswehr sind momentan aber keine IKM- oder StabOp-Einsätze zu erwarten, in denen kurzfristig ganze Kampfbrigaden geschlossen weltweit verlegt werden müssen. Da werden immer Einsatzkontingente auftragsbezogen zusammengestellt. Deshalb wurden ja auch in der Vergangenheit die IKM-prädestinierten JgBtl auf die mechBg verteilt, um eine entsprechende Rotation zu ermöglichen und die Belastung der Verbände auszugleichen.
Die Gliederung der Streitkräfte sollte sich aber mMn am größtmöglichen Konflikt orientieren, denn für alle darunter einzuordnenden hat man dann die Möglichkeit, umzugliedern bzw. eben Einsatzkontingente zu schaffen. Aber aus einer IKM-optimierten Aufstellung heraus kurzfristig zur Bündnisverteidigung umzubauen ist deutlich schwieriger und wird sich negativ auf die Verteidigungsfähigkeit auswirken.
Daher halte ich Systeme wie den GTK CRV zwar für hervorragend und würde solche auch unbedingt beschaffen, aber halt nicht zur Ausstattung von ganzen Brigaden, die weder Fisch noch Fleisch sind, sondern bspw. für schwere Panzerspäher.
Den GTK IFV alias PuBo halte ich insofern für eine Fehlentwicklung, weil er eben nichts anderes ist als ein weniger geschützter SPz auf Rädern. Es gibt keinen echten Mehrwert von Panzergrenadieren auf GTK gegenüber solchen auf PUMA. Es sind einzig und allein die Kosten und die strategische Mobilität, die für dieses "Downgrade" der Panzergrenadiere sprechen. Das macht für kleinere Nationen viel Sinn, aber wird dem notwendigen Anspruch einer großen europäischen Anlehnungs- und Rahmennation wie Deutschland nicht gerecht.
Bei der Artillerie zeigt sich da ein anderes Bild. Da bin ich sogar explizit der Ansicht, dass hier mehr radbewegliche und dabei weitreichende Systeme (z.B. ein "MARS-III" auf MAN HX 8x8) dringend benötigt werden inkl. Zielaufklärung und Flugabwehr. Genau das wäre es, was tatsächlich eine relevante Kampfkraft schnell verlegbar bereitstellen und dadurch bei der Bündnisverteidigung in Osteuropa deutlich effektiver sein könnte als die geplanten Radpanzerbrigaden.