12.03.2023, 14:03
(11.03.2023, 23:47)Broensen schrieb: Vorteil der Brücken wäre noch, dass man die in der Kaserne einfach übereinander stapeln kann und dann auf der Stellfläche eines Containers gleich die Wechselbrücken einer ganzen Kompanie unterbringt. Ähnliches gilt für eventuelle Leertransporte.
(12.03.2023, 02:02)Ottone schrieb: Be- und Entladen kostet erhebliche Zeit und kann zu einer Verdoppelung der nötigen Zeit führen. Dabei wird es schwieriger und zeitaufwändiger sein, ein Fahrzeug in einen engen Container hinzubekommen. Das Laschen bei Wechselbrücken hingegen ist easy, alles gut und unmittelbar zugänglich.
Moment, ihr sprecht von der Ausprägung, nicht vom System selbst. Eine Wechselbrücke kann genauso "Flachpritsche" wie "Kofferaufbau" sein, und ein ISO-Container eben wahlweise auch nur ein Gerüst- oder eben die erwähnten "Flatracks". Es ist nun auch nicht so, dass es da Probleme mit der Stapelbarkeit gäbe.
Da liegen aber nicht die Unterschiede, sondern vor allem in der Größe, der Art der Ladevorgänge und dem generellen Umgang, sowie der Verbreitung. Es gibt ja durchaus auch große Ladebrücken mit ISO-Maße bzw. kleine Ladebrücken mit ISO-Aufnahmefähigkeit (TEU), aber darum geht es mir gar nicht.
Selbst wenn man den BvS10 alleine effizienter auf einer Standard-Wechselbrücke in Form der Flachpritsche transportieren kann, wenn es um die Verlegbarkeit ganzer Einheiten geht, ist das nicht das entscheidende Kriterium in meinen Augen. Denn da muss deutlich mehr mit, und ich halte da das Prinzip mit den ISO-Containern für zielführender, weil insgesamt weiter verbreitet und flexibler. Wenn ich mit dem gleichen LKW ein paar Übergroße Fahrzeuge auf Flatracks, ein paar Kleinfahrzeuge in geschlossenen Containern (geschützt) und zudem Material sowie unmittelbar Nutzbare Unterkünfte, Arbeitsplätze (bspw. Werkstätten), etc. transportieren kann, per LKW, Bahn oder auch per Schiff, dann sehe ich darin keinen Nachteil gegen den den Effizienzverluste bei der Einzelfahrt mit einem Bandvagn. Zumal Containerisiert sehr vieles direkt verfügbar ist, bis hin zu kompletten Waffensystemen.
Die eigentliche Intention, verbreitete zivile Transportmittel zu verwenden kann ich durchaus nachvollziehen und gehe ich mit, damit könnte man sehr viel machen. Mir ging es auch nicht darum, das in Frage zu stellen, sondern eher um den Aspekt, "Wechselbrücken sind optimal".
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Allgemein:
Danke für die Infos zu den schweren Brigaden, @kato und @Quitus. Ich verfolge die Umstrukturierung ja nur als Außenstehender, aber kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Lösung aus ehemaligen IKM-Anforderungen und generellem Mittelmangel entstanden ist und nun irgendwie verargumentiert werden soll.
(12.03.2023, 11:25)Quintus Fabius schrieb: Und aus dem gleichen Grund auch eben nicht bereits jetzt Finnland und Schweden hier fest verplanen, denn noch sind beide kein NATO Mitglied.
Finnland wird dies mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in diesem Sommer sein, und ich bezweifle, dass Schweden nicht alsbald folgen wird (sofern der gemeinsame Beitritt nicht doch noch klappt). Zudem, und das wurde bereits an anderer Stelle ausdiskutiert, gibt es bereits heute durch die EU-Mitgliedschaft auch sicherheitspolitische Verpflichtungen. Ein LV/BV-Fall in Europa mit einem aggressiven Russland konnte meines Erachtens schon in den letzten zehn Jahren nicht ohne Beteiligung von Schweden und Finnland eintreten, und wird in Zukunft noch deutlich unwahrscheinlicher sein. Von daher halte ich es durchaus für relevant, beide Nationen zu berücksichtigen (und auch die sich dadurch auf einen möglichen Krieg ergebenen Konsequenzen der Dislozierungen).