21.03.2023, 21:45
(21.03.2023, 07:28)Quintus Fabius schrieb: Und entsprechend ist eine Vermischung von scheinbar unvereinbaren Fähigkeiten im selben Verband meiner Ansicht nach auch weniger kritisch zu bewerten, und dies insbesondere in einem Großkampfverband, der ja doch einiges an Raum einnimmt und bearbeitet.Das kommt doch sehr darauf an, welchen Raum man welcher Verbandsdimension zuweist. Geht man im Osten Litauens in die Wälder, dann finden sich dort teilweise Bereiche, in denen eine mKr-Brigade eigentlich ganz ohne ihre BOXER klar kommen müsste mangels geeigneter Wege. Da ist es dann halt kontraproduktiv, wenn man bzgl. schwerer Waffen darauf angewiesen ist. Diese Fallen dann für weite Räume schlicht aus, müssen an wenigen Stellen konzentriert eingesetzt werden und können somit die Infanterie in breiten Abschnitten nicht unterstützen.
Zitat:Angesichts des Zustandes der real existierenden russischen Streitkräfte könnte auch leichte Infanterie im Ostbalikum, ergänzt um einige schwere Verbände bereits ausreichend sein, um die Russen erst gar nicht weit ins Baltikum hinein vorstoßen zu lassen. Und ich würde es gerade mit Blick auf unsere Gesellschaften und die baltischen Staaten für besser halten, den Russen so wenig Raum wie möglich im Baltikum zu überlassen.Dem steht ein Aspekt entgegen: Die mangelnde Bereitschaft, die Russen auf eigenem Territorium anzugreifen, zumindest mit Bodentruppen. Dieser Umstand führt dazu, dass unsere Planungen vorsehen müssen, die Verteidigung auf eigenem Territorium zu betreiben. Und dann bleibt dafür nur entweder eine starre Grenzbefestigung mit all ihren Nachteilen, oder aber eben der Weg, den Gegner erst herein zu lassen, um ihn dann beim Vorrücken zu bekämpfen, ihm in den Rücken zu fallen usw. Insofern halte ich einen grenznahen Geländestreifen für erforderlich, der bewusst als Schlachtfeld vorgesehen und möglichst auch präpariert wird. Dieser muss bspw. innerhalb kürzester Zeit evakuiert werden können, darf nur wenige Verbindungswege aufweisen etc. Er sollte die Tiefe für eine Brigade aufweisen, während dahinter die Division Möglichkeiten benötigt, schnell Schwerpunkte verlagern zu können und Artillerie einzusetzen. Dementsprechend gehören hier mMn die mittleren Kräfte ganz klar zur Divisionsebene, während davor die leichten Kräfte verteidigen und die schweren unterstützen und angreifen.
Da die Verzögerung aber genau dazu führt, dass die Russen Raum im Baltikum gewinnen, wäre meiner Ansicht nach aktuell eine Strategie der Vorwärtsverteidigung im Baltikum insgesamt gesehen besser, und was meiner Meinung nach das beste ist, sie wäre bei den aktuellen realen Umständen auch real praktisch machbar.
Aber der Osten des Baltikums eignet sich dafür eigentlich sehr gut.
Zitat:Exakt. Aber damit hättest du genau so einen Verband, gemischt aus schweren und leichten Einheiten, den du doch vorher als nachteilig angesehen hast ?!Nein, nicht wirklich. Die Kombination von schweren und leichten Einheiten innerhalb eines Großverbands halte ich ja gar nicht für falsch. Sie dürfen nur nicht miteinander unmittelbar verbunden werden, so wie es bei den mKr der Fall wäre, in denen die Kavallerie mit der Infanterie bereits auf Kompanieebene verflochten wäre. Eine Infanteriebrigade mit einem schweren Feuerunterstützungselement wie einem Panzerbataillon ist da etwas anderes.
Trotzdem würde ich das so für die BW eigentlich nicht vorsehen, aber eine Deutsch-Litauische Brigade sollte auch nicht im direkten Kontext der BW-Strukturen gesehen werden, sondern würde eher einen deutschen Beitrag zu den baltischen Streitkräften und dem MNC NE darstellen. Solch eine Brigade sollte man dementsprechend auch gar nicht in die deutschen Strukturen integrieren, sondern am besten direkt der DanDivision unterstellen.