22.07.2023, 15:47
(21.07.2023, 19:04)Broensen schrieb: Für mich interessant an dem Artikel ist insbesondere die Feststellung, dass man offenbar davon abgekommen ist, für die mKr-Brigaden ein einheitliches Konzept vorzusehen ... Das bedeutet mMn auch, dass es eben drei vollkommen unterschiedliche Einsatzkonzepte geben muss, die nur auf weitestgehend gleicher Ausrüstung aufbauen. ... Stattdessen muss also jede Brigade für sich betrachtet werden, inwiefern sie diese Aufgaben erfüllen kann. ..., dass die vorgenannten mKr-Aufgaben nochmal unterteilt werden müssten, damit auch jede Brigade die an sie gestellten Erwartungen erfüllen kann. ...
Oh mein Gott, was bahnt sich da eine Katastrophe an, weil man sich das blaue vom Himmel lügen will für die NATO-Statistik. Alleine was die Pionierkräfte angeht, springen einem sofort die Traumvorstellungen ins Gesicht.
Bis dato ist bekannt bekannt die PiBtl der mKr sollen als PzPi auf Rad aufgestellt werden, also Brückenlege-Boxer, PiGrp-Boxer (vergleichbar den NL Genie). Damit prinzipiell identisch zu PzPi der sKr. Hauptaugenmerk für den einzelnen Pionier liegt auf der Sprengstoffnutzung und dem Minen suchen/entschärfen.
1. Vignette: "... strategische Verlegung ... Störung des Marsches, etwa durch Beschädigung der Infrastuktur ... zu begegnen ..." Das heißt zugespitzt, kilometerlanger Behelfstraßenbau im unter Beschuss stehenden Suwalki-Korridor. Soweit so machbar mit ein paar hundert Klappspaten und den nur kurzen Brücken. Aber bei militärisch realistische Betrachtung der möglichen Front von Estland bis Rumänien reden wir aber auch über Ersatzbrückenschlag über den "Tisa" (ca. 150m, vergleichbar dem Brückenschlag in Remagen https://www.deutschlandfunk.de/vor-75-ja...n-100.html).
Übrigens muss das Brückengerät in beiden Szenarios vor Ort verbleiben um den Nachschubweg zu gewährleisten.
Diese Strecke an Straße und das benötigte Brückengerät wären normalerweise Aufgabe für je ein PiBtl, die mKr können dafür auf 3 Brigaden verteilt je 1 Zg entbehren. Funfact für den Straßenabu der 40t schwere Fahrzeuge tragen soll, eine einzige simple 400kg Rüttelplatte bekommt man in der BW nur mit dem PiGerätesatz 3, das sind 5t Werkzeugausstattung.
2.Vignette wenigstens das kann man mit der 1. zusammenlegen. Vom Verständnis her: "Als ob die BW in AFG sich selbst um die Instandhaltung des Salang-Pass gekümmert hätte."
3. Vignette: "Mit Sperren werden Flanken geschützt und der Feind gelenkt (kanalisiert)" Da reden wir von Kilometern an Minensperren, den nicht überall gibt es ausreichend Wälder in passender dicke um das mit Baumsperren zu machen oder genug Urbanen raum im ganze Straßenzüge zu sprengen. Das man mit 1 Lkw+M85 voll Minen keine 500m probate Sperre legt dürfte jedem klar sein. Bei dem autarken Ansatz der für die mKr erträumt wird müssen Minen für 10-15km Sperren mitgeführt werden, ich würd mal rund 10000stk veranschlagen, und dabei haben wir als BRD nur Panzerabwehrminen, Schützenminen kämen noch on top dazu.
4: Vignette: Diese Flankenangriffsträume passen zur Ausrüstung der PzPi und lassen sich entsprechend abdecken.
Dann die einzelnen Fähigkeiten noch auf je eine Brigade zu verteilen setzt dem Narrenschiff die Krone auf, genau das soll ja bei dem System Brigade (eigenständig, Angelsächsisches Verständnis) nicht sein. Sondern ich führe einfach mehrere Brigaden zusammen wen ich ihre Leistungsfähigkeit steigern will, z.B. jede Brigade kann 200m Brückenschlag realisieren, brauche ich 3x 150m für eine Offensive werden simpel 2 beliebige Brigaden damit beauftragt und fertig, Haken dran in der Checkliste, da selbst die Sicherung der Brückenköpfe bereits in den Brigaden enthalten ist.
Diese Unart das Divisionsdenken auf Brigaden zu projizieren gehört verboten, nicht um sonst werden es den sprachlichen Unterschied zwischen Brigade und Regiment, die beiden Namen wurden nicht aus Langeweile erfunden und zum Spaß über die Jahrhunderte im Sprachgebrauch beibehalten.