23.07.2023, 14:33
(23.07.2023, 12:00)Schneemann schrieb: Hinzu käme, dass die Luftwaffe sich auf greifbare, "lohnende" Ziele konzentrieren und Radaranlagen, SAMs, Werferbatterien und Artillerie, Panzerkolonnen und Versorgungs- und Verbindungslinien zerschlagen würde - und die gegnerische Luftwaffe niederhält bzw. vernichtet -, aber sie wird mit Sicherheit nicht einzelne Schützengräben mit JDAMs "jagen". Dazu wären auch die Kapazitäten nicht da und es wäre eine Verzettelung der Luftstreitkräfte und der Munitionsvorräte für Nonsense-Aufgaben.
Schneemann
Freilich würde niemand die Front einmal rauf und runter bombardieren, in einem Durchbruchszenario spricht aber nichts dagegen, auf einem kleinen Frontabschnitt mit von einigen Dutzend Kilometern massiert mit tausenden von Luftangriffen zu wirken.
Kapazitäten... nimm mal die Invasion des Iraks. Die Amerikaner und Verbündeten haben dort innerhalb eines Monats zwischen März und April 2003 knapp 20.000 Luft- Bodeneinsätze geflogen. Durchgeführt wurden diese Angriffe von etwas mehr als 700 Kampfflugzeugen aller amerikanischen Teilstreitkräfte plus Verbündeten plus 50 Bomber der US Luftwaffe. Das sind 660 Sorties pro Tag und grob 1 Einsätze pro Tag pro Flugzeug. Gemeinhin sollten 1.5 Sorties pro Tag durchhaltefähig sein, in einer Surge nocheinmal deutlich mehr.
Und 700 Kampfflugzeuge wäre freilich nur Bruchteil dessen was in einem großen Krieg zu Verfügung stehen würde. Allein bei den US Luftwaffen läge das Maximum grob beim dreifachen.
Munition... mal abgesehen davon das die JDAM Produktion aktuell ausläuft, die Produktionskapazitäten lagen in der vergangenen Jahren bei etwas unter 40.000 Stück pro Jahr. Aktuell wird nur verwendete Munition nahcproduziert, eine gute sechstellige Zahl ist eingelagert.
50km Schützengräben ergeben 2500 JDAMs alle 20 Meter... das sind keinen Dimensionen die in einem großen, monatelangen Krieg irgendwie relevant wären.