(Zweiter Weltkrieg) A. Roberts: Mit einem starken Afrikakorps hätte Hitler den Krieg gewinnen können
#1
https://www.welt.de/geschichte/zweiter-w...ennen.html

Ich finde die These recht interessant.

Zitat:„Wenn man bedenkt, dass Rommel Tobruk (die größte britische Festung in Libyen; d. Red.) einnahm und bis zum Oktober 1942 mit dem nur zwölf Divisionen starken Afrikakorps bis auf 100 Kilometer an Alexandria heranrückte, hätte wohl ein Bruchteil der gegen die Sowjetunion eingesetzten Streitmacht bereits lange zuvor genügt, um die Briten aus Ägypten, Palästina, dem Irak und dem Iran zu vertreiben“, schreibt Roberts.

Von Kairo aus hätten sich den deutschen Truppen „vier glänzende Möglichkeiten eröffnet: [...] “

Meinungen dazu?
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#2
Die Versorgungslinien wären nicht aufrecht erhaltbar gewesen. Man hätte zuerst Malta, Gibraltar und Zypern besetzen müssen. Das war aber praktisch de facto kaum machbar.

Allein schon die britische Präsenz auf Malta hätte jeden weiteren Vorstoß in den Orient hinein verhindert.

Man muss die Sache in Nordafrika eigentlich umdrehen: es ist geradezu irreal wie weit Rommel dort mit seinem Genie entgegen allen Widrigkeiten gekommen ist. Mehr Truppen in diesen Kriegsraum zu werfen hätte die Briten dazu gebracht entsprechend ihre Luft- und Seestreitkräfte im Mittelmeer auszubauen.

Schlußendlich wäre die angedachte Zahl von deutschen Truppen in Ägypten und im Orient daher nicht versorgbar gewesen.

Also meiner Meinung nach völlige Phantasiegespinste. Das wäre in jedem Fall an der Logistik gescheitert. Und dann hätte die Gefahr bestanden, erhebliche deutsche Verbände in dieser Region für de facto nichts zu verlieren.

Und das die Sowjets selbst 43 noch die Füße stillgehalten hätten halte ich ebenfalls für ein ziemliches Wunschdenken. Mit Abschluss der Umrüstung der Roten Armee aufgrund der Erfahrungen aus dem Winterkrieg gegen Finnland hätte man die Chance dass der Gros der deutschen Truppen im Orient herumspringt von sowjetischer Seite sicher genutzt. Alles andere wäre ein schwerstwiegender Fehler der Sowjets gewesen. Aber selbst wenn Stalin einen derart eklatanten Fehler begangen hätte (nehmen wir es mal rein theoretisch an), hätte die britische Vormacht zu See und in der Luft hier den Ausschlag gegeben, die deutschen Bodentruppen wären daher im Orient zugrunde gegangen.
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#3
(23.04.2022, 21:10)Quintus Fabius schrieb: Die Versorgungslinien wären nicht aufrecht erhaltbar gewesen. Man hätte zuerst Malta, Gibraltar und Zypern besetzen müssen. Das war aber praktisch de facto kaum machbar.

Allein schon die britische Präsenz auf Malta hätte jeden weiteren Vorstoß in den Orient hinein verhindert.

Man muss die Sache in Nordafrika eigentlich umdrehen: es ist geradezu irreal wie weit Rommel dort mit seinem Genie entgegen allen Widrigkeiten gekommen ist. Mehr Truppen in diesen Kriegsraum zu werfen hätte die Briten dazu gebracht entsprechend ihre Luft- und Seestreitkräfte im Mittelmeer auszubauen.

Schlußendlich wäre die angedachte Zahl von deutschen Truppen in Ägypten und im Orient daher nicht versorgbar gewesen.

Also meiner Meinung nach völlige Phantasiegespinste. Das wäre in jedem Fall an der Logistik gescheitert. Und dann hätte die Gefahr bestanden, erhebliche deutsche Verbände in dieser Region für de facto nichts zu verlieren.

Und das die Sowjets selbst 43 noch die Füße stillgehalten hätten halte ich ebenfalls für ein ziemliches Wunschdenken. Mit Abschluss der Umrüstung der Roten Armee aufgrund der Erfahrungen aus dem Winterkrieg gegen Finnland hätte man die Chance dass der Gros der deutschen Truppen im Orient herumspringt von sowjetischer Seite sicher genutzt. Alles andere wäre ein schwerstwiegender Fehler der Sowjets gewesen. Aber selbst wenn Stalin einen derart eklatanten Fehler begangen hätte (nehmen wir es mal rein theoretisch an), hätte die britische Vormacht zu See und in der Luft hier den Ausschlag gegeben, die deutschen Bodentruppen wären daher im Orient zugrunde gegangen.

Meiner Meinung nach scheiterte das schon allein am Willen. Für Hitler hatte der Krieg gegen GB meines Erachtens keine hohe Priorität. Ganz im Gegenteil sogar hätte man mit GB gerne Frieden geschlossen um sich in Zukunft voll auf die SU konzentrieren zu können. Aber nehmen wir mal an der Wille wäre da gewesen um die Entscheidung mit GB zuerst zu suchen, dann hätte man Gibraltar, Malta und Zypern natürlich zwingend besetzen müssen. Um dies etwas zu vereinfachen hätte aber massiver Druck auf Spanien ausgeübt werden müssen, um einen Kriegseintritt gegen GB zu erzwingen. Spanien schreckte vor diesem Schritt allerdings hauptsächlich aus Angst davor zurück seine Kolonien dabei teilweise einzubüßen. Wäre massiv daraufhin gearbeitet worden hätte sich Spanien dem Kriegseintritt wohl nicht sehr lange verweigern können. Aufbauen darauf wäre sicher ein Szenario wie im Artikel beschrieben möglich gewesen. Es hätte vermutlich sogar nicht einmal so viel mehr Divisionen dafür gebraucht.
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#4
Oder Spanien tritt auf der Seite Großbritanniens in den Krieg ein. So was wurde per Geheimdiplomatie durchaus angedroht und war schließlich sogar einer der Gründe die zur Aufgabe des Unternehmen Felix führten.
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