(Allgemein) Verwendung Sondervermögen Bundeswehr
#15
ObiBiber:

Zitat:60 pzh abgeben (60 behalten)

Es sind übrigens aktuell nur ca. 40 PzH2000 überhaupt einsatzbereit. Das mal nur so am Rande. Wenn du davon 60 abgibst, müsstest du glatt noch 20 weitere überhaupt erstmal einsatzbrereit rüsten. Und bei anderen Systemen sieht es ähnlich aus.

Wir würden dann 2025 nicht einmal mehr eine einzige einsatzbereite Brigade haben, wenn wir so weiter machen wie bisher. Und es ist zwar durchaus richtig und gut hier eine massive Leistung der Industrie zu fordern, nur wird eine solche ohne eine regelrechte Kommandowirtschaft in diesem Bereich überhaupt nicht stattfinden. Stattdessen werden die Rüstungskonzerne die Kosten künstlich hochschrauben und zugleich die Beschaffungen in die Länge ziehen, weil das für sie selbst am wirtschaftlichsten ist.

Dein Gedanke Radikal Systeme jetzt wegzugeben hat dennoch etwas für sich. Von da wo wir sind wäre es rein theroetisch am leichtesten eine wirkliche radikale Militärreform durchzuführen. Und völlig neue Wehrstrukturen und völlige neue Systemzusammenstellungen zu rüsten. Nur, auch das würde wieder einiges mehr kosten und ist mir nur der Aufstockung des Wehretat auf gerade mal 2% durch das sogenannte Sondervermögen gar nicht nachhaltig bezahlbar.

Aber um noch mal die Artillerie aufzugreifen: die Russen verballern gerade in der Ukraine mehr Artilleriegranaten pro Tag als die Bundeswehr pro Jahr aktuell Zulauf von der Rüstungsindustrie hat und mehr als die Bundeswehr insgesamt überhaupt zur Verfügung hat.

Man muss das mal klar und möglichst einfach ausdrücken: hier und heute würden wir mit den ach so schwachen, verachteten, unfähigen, korrupten, logistiklosen Russen gerade mal 1 Tag im Artillerieduell durchhalten, dann wäre auf unserer Seite nichts mehr übrig. In Worten: EIN Tag.

Und das mit einem Gegner der verblüffende militärische Inkompetenz gezeigt hat. Was machen wir dann erst, wenn wir es mit einem ernsthaften Gegner zu tun kriegen, beispielsweise mit einer radikal faschistischen russischen Militärdiktatur in 10 Jahren welche diese Dekade so hektisch wie möglich aufgerüstet hat und die militärischen Mängel in ihren Streitkräften durch eine echte und ernsthafte Militärreform beseitigte?

Wie wollen wir auch nur gegenüber den den real existierenden Russen bestehen, angesichts der aktuellen Verfasstheit unserer Streitkräfte?!

Sofort 2% plus 100 Milliarden, dass wäre tatsächlich eine Größenordnung gewesen, mit der man das Steuer hätte noch herum reißen können. Ziemlich genau die Untergrenze zwar, aber mehr als tatsächlich notwendig ist zu investieren wäre auch nicht wirklich effizient. Mit entsprechenden Schwerpunkten hätten wir in einigen Jahren eine kriegsfähige Armee gehabt. So aber wird es wieder nur ein zu wenig, zu spät.
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RE: Verwendung Sondervermögen Bundeswehr - von Quintus Fabius - 30.04.2022, 16:02
Sondervermögen - von Athene - 01.02.2024, 14:46
RE: Sondervermögen - von HansPeters123 - 01.02.2024, 14:51

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