(Allgemein) Verwendung Sondervermögen Bundeswehr
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(22.05.2022, 20:36)Quintus Fabius schrieb: Das kann man nur unterstreichen. Ich selbst habe früher auch immer die Kosten in diesem Bereich drastisch unterschätzt, dass ist alles immens teuer!

Korrekterweise muss man leider sagen, in Deutschland ist das alles immens teuer, da in Deutschland für alles (!) Sondervorschriften existieren, die sonst für keinen (oder kaum einen) anderen Kunden umgesetzt werden...

Beispiele:

- Arbeitssicherheit
- Systemsicherheit (IEC 61508 lässt grüßen vs. MIL-STD-882E)
- Informationssicherheit (Danke, BSI!)
- Abstrahlsicherheit
- Umweltverträglichkeit
- Projektmanagementaufwand (V-Modell XT Bw...)
- Logistische Sonderwege (SASPF)

Nach meiner Erfahrung ist die Technik selbst nicht der Preistreiber, sondern das "spezielle deutsche Häubchen" on top. Daher sind natürlich die "Einmalkosten" (NRC) sehr hoch für deutsche Projekte, während man sich bei internationalem Standard die Einmalkosten (u.a. Entwicklungskosten, Dokumentation, Qualifikation nach MIL-STD oder STANAG) in der "Nutzerbasis" die Kosten teilt.

Ich wage zu behaupten, dass obibiber mit "2-3 Mrd" für die Technik richtig liegt, der Rest ist dann das von mir oben genannte (zzgl. der sonstigen Zuschläge und Gewinnsätze). Man kann ja auch nicht "einfach" in Deutschland ein Funkgerät in ein Bw-Fahrzeug einbauen, ohne dass u.a. der Arbeitsschützer das abgenickt hat TongueWink

Wenn man sich in Deutschland mit dem internationalen Standard "abfinden" würde und auch mal ganz stumpf im (europaweiten) Wettbewerb ausschreibt, ohne den Einzelplan 14 als nationalen Subventionierungsfond für einen Industriezweig zu nutzen, dann wäre mit 50 Mrd. EUR im EP 14 verdammt viel "Bang for the buck" über - just my 2 cents...
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Nachrichten in diesem Thema
RE: Verwendung Sondervermögen Bundeswehr - von DeltaR95 - 22.05.2022, 20:57
Sondervermögen - von Athene - 01.02.2024, 14:46
RE: Sondervermögen - von HansPeters123 - 01.02.2024, 14:51

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