20.08.2022, 15:06
(20.08.2022, 14:28)Broensen schrieb: Das Kaliber ist mMn kein Entwicklungsrisiko, das wird Rheinmetall sicher hinbekommen. Entwicklungsrisiken sind auch nicht das Problem.
Es geht beim Kaliber auch eher um die Konsequenzen, die ein Kaliberwechsel mit sich bringt. Der wird mit MGCS auf jeden Fall kommen, aber solange dazu die Entscheidung noch nicht getroffen wurde, ist ein nationaler Alleingang diesbezüglich schwierig.
Frankreich fühlte sich durch den deutschen Kauf einer Interimslösung zum Abbruch von MAWS genötigt. Was passiert denn wohl, wenn wir jetzt einen neuen MBT inkl. neuem Kaliber kaufen, während gerade diese Kaliberentscheidung noch zwischen den MGCS-beteiligten Industriepartnern einen Hauptstreitpunkt darstellt? Wie sehr würde das die Fronten verhärten? Die deutsche Seite bringt sich dann selbst in die Position, unbedingt an 130mm festhalten zu müssen, um die eigene Logistik nicht zu überfordern und die für den PANTHER teuer entwickelten und beschafften Munitionssorten weiter verwenden zu können. Selbst wenn die Franzosen dann das Projekt nicht hinschmeißen sollten, wäre es doch komplett vergiftet und würde noch weniger als eh schon zu einem für uns erstrebenswerten Ergebnis führen.
Man kann ja durchaus der Meinung sein, das MGCS beendet werden sollte, aber dann muss man diese Entscheidung treffen und nicht durch eine andere - zumal auch unnötige - Beschaffung das Projekt gefährden. Sobald die Kaliberfrage im MGCS geklärt sein wird, kann man natürlich darüber nachdenken, eine Zwischenlösung zu beschaffen, die dann entweder das gewählte MGCS-Kaliber oder aber 120mm verwendet. Wobei ich auch dazu nicht die Notwendigkeit erkennen kann.
das sind genau die gleichen „Gründe“ wie beim Kauf der P8 oder der f35 jetzt!
Die nachfolgeprojekte mit Frankreich verzögern sich absehbar ewig, weil man unterschiedliche Ziele und Anforderungen hat und größtenteils Industrie und Nationalstaats Politik betreibt…
Deutschland kann halt teilweise keine 20 Jahre auf einen Nachfolger warten… und am Ende scheitert das Projekt dann eh…
man benötigt glaubhafte Übergangslösungen, die zur Not auch taugen und nachbeschafft werden können, wenn das Großprojekt mit Frankreich scheitert!
Aber ich beende hier jetzt die Diskussion, jeder hat andere Standpunkte…fertig