19.09.2022, 08:10
Also erstens ist die Frage, wieso immer so auf den Deutschen herumgeritten wird, was die Lieferung von MBT angeht, durchaus gerechtfertigt. Zwar ist es auch richtig, dass der Leopard als einziger MBT europaweit in größeren Stückzahlen zur Verfügung stünde, aber man kann in diesem Zusammenhang durchaus nachfragen, wieso z. B. die Amerikaner sich so schweigend mit ihrem M1 verhalten?
Abgesehen davon denke ich auch, dass man, hätte man vor drei Monaten - sagen wir mal grob im Juni - damit angefangen, aus ganz Europa durchaus 100 oder mehr Leopard hätte zusammenziehen können zu einer Lieferung. Selbst die Bundeswehr hat noch eingelagerte Exemplare (die man liefern könnte ohne die Kampfkraft der Truppe zu schmälern), diese wären zwar nicht sofort lieferbar, aber man hätte sie in diesem Zeitraum überholen und Ausbildungsmaßnahmen auf diesen Fahrzeugen zumindest beginnend einleiten können.
Andererseits: Selbst wenn wir vor drei Monaten damit begonnen hätten, wäre die Ausbildung noch nicht abgeschlossen. Ich betone es nochmals: Die Ausbildung einer gut eingespielten Tank-Crew nimmt gerne fünf bis sechs Monate in Anspruch. Und wenn ich zudem Crews ausbilde, die bislang keinen Kontakt zu westlichen Modellen hatten, so kann es auch länger dauern. Zumindest sollten wir keine Panzer liefern, damit diese dann nach dem ersten Gefecht im Gelände zurückgelassen werden.
Abschließend: Wir hatten das Thema auch schon einmal - die Ukrainer haben schon jetzt Fahrzeuge aller Couleur, vom HIMARS über MLRS bis Caesar, PzH 2000, polnische Krabs, britische M-109er und Zuzanna der Slowaken, dazu dutzende verschiedene geschützte Fahrzeugtypen. Und noch ein - wie Quintus schrieb - Sammelsurium an Ostblock-Gedöns. Und für das alles müssen sie eine Wartung und Ersatzteilversorgung gewährleisten. Das ist ein logistischer Alptraum - und wenn ich mir nun vorstelle, sie müssen auch noch westliche Panzermodelle in größerem Stil instandhaltungstechnisch versorgen, so ist das quasi aus dem Stand gar nicht machbar.
Hier noch etwas zum Thema Ringtausch - offenbar gehen Marder an Griechenland und dafür von diesen BMPs an die Ukrainer:
Schneemann
Abgesehen davon denke ich auch, dass man, hätte man vor drei Monaten - sagen wir mal grob im Juni - damit angefangen, aus ganz Europa durchaus 100 oder mehr Leopard hätte zusammenziehen können zu einer Lieferung. Selbst die Bundeswehr hat noch eingelagerte Exemplare (die man liefern könnte ohne die Kampfkraft der Truppe zu schmälern), diese wären zwar nicht sofort lieferbar, aber man hätte sie in diesem Zeitraum überholen und Ausbildungsmaßnahmen auf diesen Fahrzeugen zumindest beginnend einleiten können.
Andererseits: Selbst wenn wir vor drei Monaten damit begonnen hätten, wäre die Ausbildung noch nicht abgeschlossen. Ich betone es nochmals: Die Ausbildung einer gut eingespielten Tank-Crew nimmt gerne fünf bis sechs Monate in Anspruch. Und wenn ich zudem Crews ausbilde, die bislang keinen Kontakt zu westlichen Modellen hatten, so kann es auch länger dauern. Zumindest sollten wir keine Panzer liefern, damit diese dann nach dem ersten Gefecht im Gelände zurückgelassen werden.
Abschließend: Wir hatten das Thema auch schon einmal - die Ukrainer haben schon jetzt Fahrzeuge aller Couleur, vom HIMARS über MLRS bis Caesar, PzH 2000, polnische Krabs, britische M-109er und Zuzanna der Slowaken, dazu dutzende verschiedene geschützte Fahrzeugtypen. Und noch ein - wie Quintus schrieb - Sammelsurium an Ostblock-Gedöns. Und für das alles müssen sie eine Wartung und Ersatzteilversorgung gewährleisten. Das ist ein logistischer Alptraum - und wenn ich mir nun vorstelle, sie müssen auch noch westliche Panzermodelle in größerem Stil instandhaltungstechnisch versorgen, so ist das quasi aus dem Stand gar nicht machbar.
Hier noch etwas zum Thema Ringtausch - offenbar gehen Marder an Griechenland und dafür von diesen BMPs an die Ukrainer:
Zitat:Ringtausch geht weiter: Griechen bekommen Schützenpanzer Marderhttps://esut.de/2022/09/meldungen/36724/...er-marder/
Die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht und ihr griechischer Amtskollege Nikolaos Panagiotopoulos haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums vereinbart, dass Griechenland der Ukraine zur Unterstützung ihres Kampfes gegen die russische Aggression 40 Schützenpanzer des Typs BMP-1 liefert. Im Gegenzug erhalten die Griechen im Rahmen eines so genannten Ringtauschs 40 Schützenpanzer Marder aus deutschen Industriebeständen, inklusive dazugehöriger Ersatzteile, Munition und Ausbildung. Dazu werde eine zwischenstaatliche Vereinbarung geschlossen. Die Umsetzung soll laut Ministerium sofort beginnen.
Schneemann