Umfrage: Wird die Bundeswehr 2023 die Kehrtwende schaffen?
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Ja, die Zeitenwende wird 2023 kommen
8.00%
2 8.00%
Nein, die Bundeswehr wird weiter vor sich hin darben
48.00%
12 48.00%
Nein, die Zustände werden sich noch verschlechtern, trotz größerer Finanzmittel
44.00%
11 44.00%
Gesamt 25 Stimme(n) 100%
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(Allgemein) Bundeswehr - Wunschkonzert 2023
#25
Ich habe mir ausgehend von den deutschen Zusagen zum New Force Model der NATO überlegt, wie eine Zeitenwende-Bundeswehr aussehen könnte, die möglichst zeitnah diese Versprechen einhalten kann. Ausgangsbedingungen sind:

- Der Verteidigungshaushalt wird dauerhaft auf 2 % des BIPs erhöht (72 Mrd € pro Jahr).
- Die Wehrpflicht bleibt ausgesetzt, weshalb die Bundeswehr personell nur moderat auf 203.000 Soldaten aufwächst.
- Deutschland engagiert sich – abgesehen von Verpflichtungen im Rahmen der Allied Reaction Force der NATO – in keinen weiteren Auslandseinsätzen.

Heer
Gefordert ist eine mechanisierte Division, die innerhalb von 30 Tagen bereit ist, nach Ostpolen/Litauen verlegt zu werden und sich aus 2 deutschen und einer niederländischen Brigade zusammensetzt. Wenn man als Rotationsfaktor 3 ansetzt (Regeneration -> Vorbereitung -> Bereitschaft), ergeben sich somit 3 Panzerdivisionen mit jeweils 2 deutschen Panzerbrigaden. Zusätzlich müsste man a) bei den Niederländern Überzeugungsarbeit leisten, aus der 13 Lichten Brigade (wieder) eine mechanisierte Brigade zu machen und b) einen weiteren Partner finden, der bereit sein könnte, eine mechanisierte Brigade an eine Division anzudocken (Tschechien?).

1. Panzerdivision
Panzerbrigade 9
Panzerbrigade 21
43. Mechanisierte Brigade (NL)

6. Panzerdivision (neu)
Panzerbrigade 37
Panzerbrigade 41
13. Mechanisierte Brigade (NL, neu)?

10. Panzerdivision
Panzerbrigade 12
Panzerbrigade 29 (neu, Nachfolgerin der D-FR Brigade; erhält PzBtl 363 von der Panzerbrigade 37)
7. Mechanisierte Brigade (CZ)?

Aktuell sind diese Brigaden nicht für das Gefecht der Verbundenen Waffen gegen einen mechanisierten Gegner geeignet, weil sie eher eine organisatorische Hülle sind, um Truppen für Auslandseinsätze zu stellen. Um das zu ändern, bietet es sich erstens an, die Jägerbataillone in Panzer-/Panzergrenadierbataillone umzuwandeln, sodass jede Panzerbrigade einheitlich über ein Panzerbataillon und zwei Panzergrendierbataillone verfügt. Dadurch würden sie über die nötige taktische Mobilität, Schutz und Feuerkraft verfügen, um sich gegen einen gleichwertigen Gegner durchzusetzen. Das zweite Defizit ist der Mangel an Artillerie, um Ziele auf große Distanzen zu bekämpfen. Deshalb erhält jede Panzerbrigade ein organisches Panzerartilleriebataillon mit der Panzerhaubitze 2000; die Raketenartillerie wird auf Divisionsebene zusammengefasst. Um die Fähigkeitslücken in Sachen Aufklärung durch Kampf und das Verlegen von Sperren auszugleichen, bekommen die Aufklärer den Radspähpanzer Boxer CRV und die Pioniere einen neuen Minenwerfer.

Panzerbrigade
Stabs- und Fernmeldekompanie
Panzerbataillon (44x Leopard 2A7)
2x Panzergrenadierbataillon (44x Puma)
Panzerartilleriebataillon (27x PzH2000)
Panzeraufklärungskompanie (12x Boxer CRV)
Panzerpionierkompanie (Boxer PiGrFzg, Kodiak, Leguan, Skorpion 2)
Versorgungsbataillon

Jede Panzerdivision ist als geschlossener Großverband organisiert, der gemeinsam übt und auch zusammen kämpfen würde. Dazu verfügt sie über umfangreiche organische Divisionstruppen, um knappe Ressourcen zu bündeln und die Kaltstartfähigkeit zu erhöhen.

Divisionstruppen
Fernmeldebataillon
Jägerbataillon (Ergänzungstruppenteil)
Raketenartilleriebataillon (Euro-PULS)
Aufklärungsbataillon (LUNA NG und BARÜ)
Pionierbataillon (einschl. einer Schwimmbrückenkompanie Amphibie M3)
Flugabwehrbataillon (Skyranger 30 auf Boxer und IRIS-T SLS MkIII)
ABC-Abwehrbataillon
Sanitätsbataillon
Versorgungsbataillon

Aus dem gleichen Grund werden die Streitkräftebasis, der Zentrale Sanitätsdienst und das Kommando Cyber- und Informationsraum als eigenständige militärische Organisationsbereiche aufgelöst und die Unterkommandos dem Kommando Heer zugeteilt. Das reduziert die Anzahl der Schnittstellen und den Abstimmungsbedarf untereinander, um einen Großkampfverband in kurzer Zeit zu verlegen und zu unterstützen. Natürlich werden so in Friedenszeiten Synergien zwischen den Teilstreitkräften weniger stark genutzt, aber eine ganze Panzerdivision innerhalb von 30 Tagen darauf vorzubereiten, gefechtsbereit über >1000 km hinweg verlegt zu werden, dürfte für die Bundeswehr so ein großer Kraftakt sein, dass alle verfügbaren Kräfte im Heer gebündelt sein sollten. Einzelne Truppenteile, die größtenteils eine andere Teilstreitkraft unterstützen, werden aus ihrem Oberkommando herausgelöst und kommen in das Unterstützungskommando ihrer jeweiligen Teilstreitkraft (z.B. Zentrale Abbildende Aufklärung -> Luftwaffe). Das ABC-Abwehrkommando und das Kommando Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung werden aufgelöst; ihre Untereinheiten werden als ABC-Abwehr-/Sanitätsbataillone direkt in die Divisionen eingegliedert.

Kommando Heer
Kommando Ausbildung
Kommando Spezialkräfte
Kommando Feldjäger
Kommando Logistik
Kommando Sanitätsdienst
Kommando Informationstechnik
Kommando Strategische Aufklärung

Neben einer mechanisierten Division in 30 Tagen erwartet die NATO einen luftbeweglichen Infanterieverband, der innerhalb von 10 Tagen bereit zur Verlegung ist. Bei einem Rotationsfaktor 3 wäre hierfür eine Division mit drei leichten Infanteriebrigaden nötig. Aufgrund der Kampfweise bietet sich an, die Gebirgsjägerbrigade 23 einem solchen Verband zu unterstellen.

Luftbewegliche Division 9 (neu, Nachfolgerin Division Schnelle Kräfte)
Divisionstruppen: Fernmeldebataillon, EGB-Bataillon
Luftbewegliche Brigade 1 (neu, Nachfolgerin der Luftlandebrigade 1)
Luftbewegliche Brigade 23 (neu, Nachfolgerin der Gebirgsjägerbrigade 23)
11 Luchtmobiele Brigade (NL)

Neben der Erfüllung von IKM-Verpflichtungen besteht die Hauptaufgabe darin, in einem LV/BV-Szenario z.B. in Litauen schnell vor Ort zu sein, um geeignete Geländeabschnitte zu verteidigen. Dazu erhält jede Brigade drei luftbewegliche Infanteriebataillone, die wiederum jeweils über drei Jägerkompanien und eine schwere Kompanie mit Elbit Sling-Mörsern, HERO 120-Loitering Munition und Mistral 3-LFKs zur Flugabwehr verfügen. Mit dieser Umgliederung geht eine enorme Steigerung der Feuerkraft einher, was indirektes Feuer über große Distanzen betrifft. Die Fahrzeugplattform ist das Defenture ATTV; zugunsten von ihr wird die Beschaffung des BvS10 und des sinnfreien LuWa abgebrochen. Das bedeutet zugleich, dass die Luftbewegliche Brigade 23 ihre Spezialisierung für den Kampf im Gebirge verliert. Das sollte jedoch verschmerzbar sein, weil durch den NATO-Beitritt von Schweden und Finnland dem Bündnis in Zukunft mehr Kräfte zur Verfügung stehen, die für den Kampf unter extremen Witterungsbedingungen geeignet sind. Alle EGB-Einsatzkräfte werden aus der Luftbeweglichen Brigade 1 herausgelöst und in einem separaten Bataillon zusammengefasst, damit sie möglichst ungebunden von den übrigen Einheiten Jagdkampf hinter den feindlichen Linien betreiben können.

Luftbewegliche Brigade
Stabs- und Fernmeldekompanie
3x Luftbewegliches Jägerbataillon
Luftbewegliche Aufklärungskompanie
Luftbewegliche Pionierkompanie
Luftbewegliche Sanitätskompanie
Versorgungskompanie

Und et voila, wir haben auf einmal ein sehr schlagkräftiges Heer bestehend aus drei Panzerdivisionen mit allen Einheiten, um sich gegen einen mechanisierten Gegenspieler durchsetzen zu können, + einer hochmobilen & feuerstarken Luftbeweglichen Division als Kräfte der ersten Stunde. Trotzdem käme man im Vergleich zur aktuell geplanten Herresstruktur insgesamt sogar mit weniger Dienstposten aus. In einem LV/BV-Szenario könnte man die Verbände wie folgt einsetzen: Die NATO stellt fest, dass Russland in Belarus Kräfte zusammenzieht, um möglicherweise eine Invasion der baltischen Staaten vorzubereiten. Wenn sich die Anzeichen verdichten sollten, kann Deutschland kurzfristig eine luftbewegliche Brigade nach Litauen verlegen, um einen möglichen Angriff der russischen Streitkräfte zumindest zu verlangsamen. Falls die Spannungen weiter zunehmen sollten bzw. trotz aller Bemühungen ein offener Konflikt ausbricht, kann der Bundestag dem Multinationalen Korps Nordost der NATO zeitnah eine komplette Panzerdivision unterstellen, um von Ostpolen aus über Belarus einen Entsatz der NATO-Verbände im Baltikum vorzunehmen.

Luftwaffe
Hier hat Deutschland der NATO das Äquivalent von zwei Air Wings mit insgesamt 65 (nicht näher beschriebenen) Flugzeugen zugesagt, die innerhalb von 10 Tagen von Deutschland aus gefechtsbereit sind. Mit zwei taktischen Luftwaffengeschwadern zu je 2x12 Kampfflugzeugen und einer Staffel von 12 Transportflugzeugen wäre dieses Ziel fast erfüllt (der Rest könnten dann Tankflugzeuge etc. sein). Wenn wir hier ebenfalls einen Rotationsfaktor 3 annehmen, würden die 6 aktuellen taktischen Luftwaffengeschwader (und die drei A400M-Staffeln des LTG 62) ausreichen. Allerdings bräuchte man noch ein weiteres Eurofighter-Geschwader, welches dann primär für die Pilotenausbildung oder QRA-Bereitschaft zuständig wäre.

Die Hauptaufgabe von Kampfflugzeugen in einem LV/BV-Szenario ist die Abrieglung aus der Luft. Besonders die russischen Landstreitkräfte sind wegen ihrem Schwerpunkt auf munitionshungrige Artillerie stark von der Logistik abhängig ... was bedeutet, dass gezielte Angriffe auf Versorgungsrouten jede Menge Schaden anrichten, wie sich aktuell eindrucksvoll in der Ukraine zeigt. Kampfflugzeuge sind wegen ihrer Reichweite und der kostengünstigen Präzisionsmunition für diese Aufgabe hervorragend geeignet. Es bietet sich am Ehesten an, eines der beiden NFM-Geschwader für Eurofighter-Bomb Trucks mit Spice 250 ER-Gleitbomben & Störbehältern zum Selbstschutz vorzusehen.

Die eigentliche Hauptlast bei der Unterdrückung der gegnerischen Luftverteidigung sollte hingegen die F-35 tragen, weil sie aufgrund ihrer Sensorik und der Stealth-Eigenschaften dafür viel besser geeignet ist als der Eurofighter. Damit immer jeweils das andere der beiden NFM-Geschwader über die F-35A verfügt, müssten zusätzlich zum TaktLwG 33 in Büchel zwei weitere Luftwaffen-Geschwader diesen Jet erhalten. Zusammen mit der AARGM-ER und SPEAR-EW würde die Luftwaffe dann sehr leistungsfähige SEAD-Kapazitäten besitzen. Außerdem wäre es für die gleiche Rolle sinnvoll, mehr Pegasus-Aufklärungsflugzeuge für SIGINT und Loitering Munition wie die IAI Harop zu beschaffen, um Hinterhalt-Taktiken von Flugabwehrsystemen zu kontern. Im Gegenzug könnte man das Eurodrohne-Projekt einstellen und stattdessen die kostengünstigere MQ-9B beschaffen, die mehr oder weniger das gleiche kann. Das würde Airbus vermutlich gar nicht gefallen, aber die äußerst potenten SEAD-Kapazitäten, welche die Luftwaffe dadurch gewinnt, wären in einem hypothetischen Konflikt gegen Russland Gold wert.

Eine andere dringende Baustelle bzgl. Überlebensfähigkeit ist der Schutz der Fliegerhorste vor Raketenangriffen oder Saboteuren. Dazu bekommt jedes taktische Luftwaffengeschwader (zusätzlich zur existierenden Fliegenden und Technischen Gruppe) eine Objektschutz-Gruppe mit 1 aktiven + 1 inaktiven Staffel infanteristischem Objektschutz, einer Pionier-Staffel und einer Logistik-Staffel, um Munition, Treibstoff, Ersatzteile etc. im Spannungsfall schnell zu dislozieren.

Kommando Einsatzkräfte
Taktisches Luftwaffengeschwader 31 (Nörvenich, Eurofighter)
Taktisches Luftwaffengeschwader 32 (neu; Lagerlechfeld, F-35A)
Taktisches Luftwaffengeschwader 33 (Büchel, F-35A)
Taktisches Luftwaffengeschwader 51 (Jagel, F-35A)
Taktisches Luftwaffengeschwader 71 (Wittmund, Eurofighter)
Taktisches Luftwaffengeschwader 73 (Laage, Eurofighter)
Taktisches Luftwaffengeschwader 74 (Neuburg, Eurofighter)
Aufklärungsgeschwader 52 (neu; Hohn, MQ-9B + Pegasus + Harop)
Lufttransportgeschwader 62 (Wunstorf, A400M)
Flugbereitschaft (verschiedene Muster)
Taktisches Ausbildungskommando der Luftwaffe USA (Sheppard AFB, T-7A)

Außerdem kommt das Kommando Hubschrauber von der Division Schnelle Kräfte zur Luftwaffe. Das hat den Hintergrund, dass für erfolgreiche Hubschrauber-Missionen in umkämpften Luftraum die Aufklärung und die Unterdrückung der gegnerischen Flugabwehr ebenfalls von oberster Bedeutung sind. Eine Eingliederung in die Luftwaffe würde eine engere Abstimmung mit der dort existierenden SEAD-/EloKa-Expertise und somit eine bessere Überlebensfähigkeit erlauben. Wenn der glücklose Kampfhubschrauber Tiger durch die AH-64E und die H145M HForce in der Rolle als Aufklärungshubschrauber ersetzt wird, hätte die Bundeswehr genügend Luftfahrzeuge für ein Äquivalent zu einer Aviation Brigade – Medium, um die Luftbewegliche Division zu unterstützen. Ein weiteres Geschwader wäre dann für CSAR und Spezialeinsatzkräfte zuständig. Die geringe Einsatzbereitschaft der NH90 bliebe dann als einzige Baustelle ...

Kommando Hubschrauber
Internationales Hubschrauberausbildungszentrum (Bückeburg)
Transporthubschraubergeschwader 30 (Niederstetten, NH90 TTH)
Transporthubschraubergeschwader 10 (Faßberg, NH90 TTH)
Transporthubschraubergeschwader 62 (Holzdorf, CH-47F)
Spezialhubschraubergeschwader 25 (Laupheim, CH-47F + H145M SOF)
Taktisches Hubschraubergeschwader 26 (neu; Roth, H145M HForce)
Taktisches Hubschraubergeschwader 36 (Fritzlar, AH-64E)

Für die bodengestützte Luftverteidigung hat Deutschland 4 nicht näher beschriebene "Luftverteidigungsmodule" für das NFM zugesagt. Ein sinnvolles "Modul", um ein Hochwertziel im rückwärtigen Raum zu schützen, könnte man aus einer modernisierten Patriot-Staffel, einer IRIS-T SLM-Staffel und einer Skynex-Staffel zusammensetzen. Damit hätte man eine effektive Abwehr gegen die drei relevantesten Bedrohungen aus der Luft: Ballistische Kurzstreckenraketen, Marschflugkörper und Drohnen. Um das zu finanzieren, könnte man auf die Beschaffung von Arrow 3 verzichten: Auf iranische Mittelstreckenraketen würde Russland – wenn überhaupt – vermutlich nur selten zurückgreifen und gegen einen groß angelegten Angriff mit Interkontinentalraketen ist eine kosteneffektive Verteidigung weder technisch machbar noch geopolitisch überhaupt erstrebenswert. Die Zuständigkeit für die Flugabwehr in Frontnähe wird an das Heer übertragen.

Kommando Bodengestützte Luftverteidigung
Ausbildungszentrum Bodengestützte Luftverteidigung (Husum)
Flugabwehrgeschwader 2 (Sanitz, jeweils eine Gruppe a 4 Staffeln Patriot, IRIS-T SLM und Skynex)
Flugabwehrgeschwader 4 (Rheine-Bentlage, jeweils eine Gruppe a 4 Staffeln Patriot, IRIS-T SLM und Skynex)
Flugabwehrgeschwader 5 (Manching, jeweils eine Gruppe a 4 Staffeln Patriot, IRIS-T SLM und Skynex)

Diese Einheiten arbeiten in einem LV/BV-Szenario eng mit dem Heer zusammen: Die Hubschrauber + A400Ms sorgen vor allem dafür, dass die luftbeweglichen ARF-Kräfte schnell vor Ort sind und über ausreichend Transportkapazitäten + Feuerunterstützung verfügen. Die Kampfflugzeuge ebnen mit massiven Luftschlägen im rückwärtigen Raum den Weg für einen mechanisierten Gegenangriff. Und die bodengestützte Luftverteidigung verhindert, dass der Gegner unsere eigenen Hochwertziele trifft.

Kommando Luftwaffe
Kommando Luftwaffenoperationen
Kommando Einsatzkräfte
Kommando Hubschrauber
Kommando Bodengestützte Luftverteidigung
Kommando Luftwaffenunterstützung

Marine
Während die NFM-Verpflichtungen bei Luftwaffe & Heer im Vergleich zu heute einen Aufwuchs erfordern, fallen die Zusagen bei der Marine moderater aus ... solange man sich nicht darüber hinaus an zusätzlichen IKM-Einsätzen beteiligt ...

Die 2 Fregatten in der Nordsee sollten sinnvollerweise eine U-Jagd-Fregatte (F126) und eine Luftverteidigungsfregatte (F127) sein; die ARF-Fregatte kann eine Mehrzweck-F126 sein. Selbst wenn man bei jeder Klasse zusätzlich zum Rotationsfaktor 2,5 bzw. 3 eine weitere Einheit als Reserve einplant, käme man auf gerade einmal 10 Fregatten (6x F126; 4x F127). Weil es sich für max. 4 Fregatten vermutlich nicht lohnen würde, ein eigenes BMD-System selbst zu entwickeln, würden die F127 mit einer US-Lösung ausgestattet sein (Aegis, AN/SPY-6, SM-3/SM-6). Die F125 könnte dann vorzeitig ausgemustert werden. Hingegen ergibt es Sinn, die Seefernaufklärer- und die U-Boot-Geschwader auf jeweils 10 Einheiten aufzustocken, um ganzjährig jeweils zwei Einheiten samt einer gewissen Reserve in Einsatzbereitschaft zu halten. Im Gegenzug könnte man auf 6 Minenjagdboote und 6 Korvetten abspecken, die für ein LV/BV-Szenario vermutlich weniger relevant sind. Das Ergebnis wäre eine kleine aber feine Marine, die sich vor allem auf die U-Jagd und konzentriert, da in einem LV/BV-Szenario die größte Bedrohung für die NATO vermutlich von russischen Kriegschiffen oder U-Booten ausgeht, die Marschflugkörper auf Landziele abschießen.

Kommando Marine
Kommando Einsatzflotte
Kommando Marineflieger (Nordholz, 10x P-8A + 20x NH90 NTH)
Kommando Marineunterstützung

Kommando Einsatzflotte
2. Fregattengeschwader (Wilhelmshaven, 6x F126 + 4x F127)
1. Korvettengeschwader (Rostock, 6x K130)
1. U-Bootgeschwader (Eckernförde, 6x U212A + 4x U212CD + 3x Klasse 424)
3. Minensuchgeschwader (Kiel, 6x Apex Protector)
Seebataillon (Eckernförde, 10x FCC17)
Kommando Spezialkräfte der Marine (Eckernförde)
Trossgeschwader (Wilhemshaven, verschiedene Typen)
Unterstützungsgeschwader (Kiel, 6x MPV120)
Marinestützpunktkommando Wilhemshaven
Marinestützpunktkommando Eckernförde
Marinestützpunktkommando Kiel
Marinestützpunktkommando Rostock


Finanzen
Reichen denn überhaupt 2 % des BIP für eine solche doch recht umfangreiche Zeitenwende? Ich habe auf Grundlage der Zahlen in diesem Bericht für die US-Streitkräfte die Betriebskosten auf 44 Mrd € pro Jahr abgeschätzt, indem ich für jede deutsche Einheit das US-Äquivalent angenommen habe, welches ihr am nächsten kommt (z.B. Panzerbrigade -> Armored Brigade Combat Team). Für die Betriebskosten der Bundeswehr habe ich leider keine vergleichbare Aufstellung gefunden. Diese Methode unterschätzt einerseits die deutschen Betriebskosten (weil die US-Streitkräfte aufgrund ihrer Größe immer bessere Skaleneffekte erzielen werden); andererseits werden sie zugleich dadurch überschätzt, dass das US-Äquivalent üblicherweise deutlich personal-/wartungsintensiver und damit teurer ist. Z.B. werden die Betriebskosten einer deutschen Fregatte im Vergleich zu einem Zerstörer der Arleigh Burke-Klasse in der Realität vermutlich geringer sein. Idealerweise hebt sich das gegenseitig auf, allerdings bleibt das natürlich eine sehr grobe Überschlagsrechnung, die mit viel Vorsicht zu genießen ist.

Damit blieben 28 Mrd € pro Jahr für Investitionen (über 30 % des Verteidigungshaushalts; damit wäre man finanziell wieder auf dem Niveau der 80er Jahre). Davon dürften nochmal 4 Mrd für Infrastruktur + Forschung & Entwicklung draufgehen. Die Investitionskosten für das Großgerät dürften insgesamt etwa 100 bis 120 Mrd € betragen. D.h. eigentlich müsste genug Geld da sein, um spätestens innerhalb von 10 bis 12 Jahren die nötige Ausrüstung zu beschaffen.

Die Vorteile dieses Konzepts sehe ich persönlich darin, dass es ein relativ risikoarmer und kostengünstiger Weg sein könnte, um der Bundeswehr kurz-/mittelfristig deutlich mehr Kampfkraft zu verleihen für einen Konflikt gegen einen gleichwertigen Gegner. Nachteilig ist, dass zugleich die Abhängigkeit von ausländischen Zulieferern (v.a. aus den USA und Israel) zunimmt ... und dass meine Idee weniger innovativ ausfällt als einige der Gedankenspiele, die hier in der Vergangenheit vorgeschlagen wurden xD


Nachrichten in diesem Thema
Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von ObiBiber - 29.12.2022, 14:19
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von FJ730 - 27.02.2023, 16:25
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von Nicht_Peter - 08.03.2023, 11:21
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von Kos - 13.08.2023, 20:03
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von PKr - 22.12.2023, 15:27
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von emjay - 23.12.2023, 09:36
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von emjay - 23.12.2023, 16:47
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von lime - 24.12.2023, 00:42
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von Kos - 24.12.2023, 13:37
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von emjay - 24.12.2023, 08:56
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von Kos - 24.12.2023, 16:58
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von C-152 - 25.12.2023, 17:33
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von C-152 - 25.12.2023, 18:44
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RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von C-152 - 25.12.2023, 23:07
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von 26er - 26.12.2023, 09:51
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von Kos - 26.12.2023, 00:18
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von C-152 - 26.12.2023, 00:32
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von kato - 26.12.2023, 00:35
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von 26er - 26.12.2023, 10:07
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von Kos - 26.12.2023, 15:48
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von 26er - 26.12.2023, 16:18
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von Kos - 27.12.2023, 14:28
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von 26er - 28.12.2023, 10:11
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von PKr - 28.12.2023, 00:48
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von 26er - 28.12.2023, 09:02
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von PKr - 29.12.2023, 14:59
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von lime - 30.12.2023, 11:08
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von kato - 29.12.2023, 19:43
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von Kos - 29.12.2023, 23:32
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von Kos - 30.12.2023, 22:20
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von Kos - 31.12.2023, 00:12
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von kato - 01.01.2024, 15:37
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von lime - 01.01.2024, 12:06
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von Kos - 01.01.2024, 21:19
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von kato - 01.01.2024, 22:47
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von kato - 02.01.2024, 14:50
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von kato - 02.01.2024, 18:39
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von emjay - 04.01.2024, 08:34
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2022 - von Leuco - 29.12.2022, 23:28
Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - von Broensen - 30.12.2022, 01:52
RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2022 - von Leuco - 30.12.2022, 10:57
RE: Die deutsche Marine - von ObiBiber - 21.12.2023, 19:23
RE: Die deutsche Marine - von DeltaR95 - 21.12.2023, 19:35

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