22.12.2023, 15:59
(22.12.2023, 11:53)Kopernikus schrieb: Warum hat man statt einem 11.000to Pott nicht etwas wie die Iver-Huitfeldt-Klasse der Dänen gebaut?
Weil man keine stark automatisierte F124 haben wollte, sondern eine Mehrzweckfregatte für ASW und IKM. Und so interessant ihre Modularität auch ist, sie erhielt nie die ursprünglich vorgesehene Bewaffnung, das Besatzungskonzept wurde als nicht nachhaltig genug bewertet und mehrfach revidiert, und insgesamt krankt sie wie bei uns auch an der finanziellen Unterstützung über die Laufzeit.
(22.12.2023, 10:58)DeltaR95 schrieb: Frage aus Interesse, wie stehst du zu den Werte aus diesem Bericht?
Da die FFG(X) ja Fleet Air Defense tauglich sein soll, sollte doch eine MEKO A-210 "locker" im Rahmen von 800 Mio. EUR machbar sein?
Die Werte aus dem Bericht muss man im Kontext sehen. Aktuell liegen die Kosten bei etwa 1,1 Mrd. Dollar pro Einheit, umgerechnet und versteuert wären das gut 1,2 Milliarden Euro. Die garantierte Stückzahl liegt bei zehn Schiffen, die Grundentwicklungskosten sind nicht eingerechnet (weil im Zuge der FREMM-Entwicklung erfolgt), die Anpassungskosten an die Anforderungen der US Navy betragen zweihundert Millionen. Die Systemintegrationskosten werden unabhängig davon berechnet und erfolgen auf eigenes Risiko. Der Fixkostenvertrag beinhaltet Ausstiegsmöglichkeiten für die Werft, eine Gewährleistung wird (abgesehen von einer kleinen Garantiesumme) nicht übernommen.
Insofern nein, ich halte es für unmöglich, dass hiesig in kleiner Stückzahl produzierte MEKOs mit der hier genannten Ausstattung (ASW, ASuW, AAW) selbst ohne Munition für 800 Millionen Euro realistisch machbar wären. Zur Erinnerung, die A-200 für Ägypten kosteten nach Preisstand 2019 bereits 500 Millionen Euro ohne Steuern, und man schaue sich deren Ausstattung an.