(Allgemein) Bundeswehr - Wunschkonzert 2024
#77
Broensen:

Zitat:Da überwiegen für mich die Vorteile der Kostenersparnis, Verlegbarkeit, Instandhaltung, Ersetzbarkeit etc. gegenüber den Nachteilen bei der Querfeldeinbewegung und des etwas geringeren Schutzes. Wobei der Schutz dabei auch eher sekundär ist. Denn hier geht es nicht um Schutz gegen direkten Beschuss, sondern um Artillerie- und Raketentreffer sowie Minen. Und auch dabei eigentlich nur um den Schutz der Soldaten, denn die Raketen wird man auch auf Kette nur begrenzt schützen können. Und dann ist eine neu zu konstruierende, gut geschützte 2-Mann-Lkw-Kabine auch nicht so viel schlechter als eine Kettenplattform.

Da geht es mir eigentlich primär (mit weitem Abstand zu allem anderen) um die Frage der Querfeldeinbeweglichkeit. Und ja, der Schutz wäre hier nicht so relevant. Wobei ein gewisser Schutz gegen feindlichen Artilleriebeschuss (Konterartilleriefeuer) und zielsuchende Munition natürlich sehr wichtig ist.

Man stellt sich heute ja Kettenfahrzeuge zudem immer als "schwer" vor, und Radfahrzeuge als "leicht". Hier aber wären das ganz bewusst "leichte" Kettenfahrzeuge. Meiner Meinung nach muss auch eine Divisions-Artillerie die Befähigung haben, sie maximalst im Gelände dislozieren zu können, und dafür benötigt sie meiner Meinung nach Ketten. Das bezieht sich wie gesagt speziell auf die meiner Ansicht nach erforderlichen Fähigkeiten auf der Ebene Division und darunter.

Auf der Ebene darüber (Panzerkorps) würde ich ja beispielsweise eine oder eventuell auch zwei komplette Raketenartilerie-Brigaden andenken, und diese hätten dann entsprechend "nur" Lkw als Basis. Da wäre dann die ganze Raketenartillerie natürlich auf Rad !

Und um das nochmal zu betonen: das soll nicht die gleiche Fahrzeugplattform sein, sondern es soll nur eine gewisse sinnvolle Teilegleichheit geben.

Meiner Meinung nach sollte das MGCS nicht als eine Einheits-Plattform für alles verstanden und konzipiert werden, sondern dahingehend genutzt werden, dass man Komponenten von ihm so weit wie sinnvoll auch für andere Fahrzeuge verwendet (Motor, Getriebe, Tank, Elektronik usw)

Zitat:Eine Panzerung "bei Bedarf" sehe ich außer bei IKM gar nicht. Entweder die Panzerung ist drauf oder nicht.

Eine modulare Panzerung hat den Vorteil, dass man sie zum einen sehr viel leichter kampfwertsteigern kann, und dass die Fahrzeuge dadurch in der Verlegbarkeit deutlich besser zu handhaben sind. Wenn ich die Panzer so gestalte, dass die Panzerung getrennt vom Fahrzeug selbst transportiert werden kann, erhöht dies die Verlegbarkeit der Panzer erheblich. Wenn ich dann einen Panzer mit einem Gefechtsgewicht von ungefähr 50 Tonnen habe, die Panzerung aber modular ist, dann kann ich Panzer wie Panzerung auch auf den ganz normalen zivilen Sattelschleppern / Lkw mobil machen und davon gibt es in Deutschland genug. Damit wären dann auch schwere mechanisierte Verbände mit Ketten-Panzern sehr viel mobiler was ihre strategische Verlegbarkeit angeht.

Dieser Punkt dreht sich also primär exakt um die Frage der Verlegbarkeit über größere Distanzen. Und sekundär kann man die Panzerung dann etwaig auch noch dem Bedarf anpassen, was sich erneut wiederum vor allem um die Frage der Querfeldeinbeweglichkeit dreht, also die Frage der taktischen Mobilität (weiche Böden etc)

Zitat:Damit hätte ich eigentlich kein Problem, wenn du nicht gleichzeitig auf die sPzK und die sMrs verzichten würdest.

Ist ja wie gesagt ein radikales Konzept. Alles hat immer seine Vor- und Nachteile und ja, da besteht scheinbar eine Lücke. ABer: diese wird von unten her von den 75mm mit geschlossen (in bestimmten Verwendungen) und ansonsten von Drohnen / zielsuchender Munition gefüllt. Darüber hinaus sind nicht alle Raketen notwendigerweise schwere Raketen hoher Reichweite - Stichwort Leichte Raketenartillerie.

Westliche Streitkräfte erzielen die Wirkung welche in der Ukraine primär von der Artillerie geleistet wird eher mit der Luftwaffe - aus der Luft. Daher ist eigene Artillerie vor allem wesentlich für die Frage des Konterartilleriefeuers und darin ist Raketenartillerie überlegen. Wenn ich aber die feindliche Artillerie ausschalte, fällt auch deren Wirkung aus. Und feindliche Schützengräben etc kann man auch anders ausschalten als mit Rohrartillerie. Spezifisch in diesem Kontext und weil sie insbesondere ein System sind welches Raketenwerfer absetzen möchte ich hier auch auf Systeme wie die GLSDB verweisen.

https://www.army-technology.com/projects...omb-glsdb/

So was könnte und sollte man noch ausbauen und damit kann dann schwere Rohrartillerie tatsächlich sehr weitgehend kompensiert werden. Die höhere Präzision gleicht dabei die geringere Quantität leicht aus. Und vollautonome Drohnen schließen die Lücke hier dann weiter - die Erfolge von Lancet und Co in der Ukraine zeigen meiner Meinung nach klar auf, was hier anstelle von Artillerie möglich ist.

Deshalb empfinde ich die von dir hier wahrgenommene Lücke als viel wengier relevant. Aber wie schon gesagt und zugegeben ist das natürlich ein radikales Konzept, dass mit etlichem was aktuell Standard ist bricht, sowohl mit der großkalibrigen BK der MBT, als auch mit dem Schützenpanzer, als auch mit der Rohrartillerie. Da fällt ja ganz viel weg, an ganz vielen Stellen.

Trotzdem anscheinend für einzelne hier nicht futuristisch und nicht ehrgeizig genug Dodgy
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Bundeswehr - Wunschkonzert 2024 - von ObiBiber - 08.01.2024, 16:50
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