(Europa) Schweizerische Heeresstreitkräfte
Armeereform auch bei kleinen Dingen :wink:
Zitat:Neues Taschenmesser für Soldaten

Der technologische Fortschritt macht auch vor dem traditionellen Armeesackmesser nicht halt. Die Schweizer Armee will das altgediente Werkzeug durch ein moderneres ersetzen.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/2007/07/06/vm/newzzF3SG59JT-12.html">http://www.nzz.ch/2007/07/06/vm/newzzF3SG59JT-12.html</a><!-- m -->

Nachdenklich stimmt dieser Abschnitt:
Zitat:Vorerst sieht die Armee die Fertigung von 65'000 neuen Messern vor, deren Produktion wird weltweit augeschrieben. Bei einem Stückpreis von 18 Franken beläuft sich das Auftragsvolumen auf 1,17 Millionen Franken. Später sollen nochmals 30'000 Messer bestellt werden.
Somit dürfte das schweizerischste aller schweizerischen Armeeutensilien inskünftig aus China kommen :roll: .


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Zitat:Die Schweizer Armee muss künftig auf das dreissig Jahre alte Panzerabwehrlenkwaffensystem «Dragon» verzichten. Bundesrat Samuel Schmid hat entschieden, das System wegen sehr hoher Unterhaltskosten zu liquidieren
(sda) Die Schweizer Armee nimmt Anfang 2008 ihr Panzerabwehrlenkwaffen-System «Dragon» ausser Betrieb. Grund für diesen Entscheid von Verteidigungsminister Samuel Schmid sind die unverhältnismässig hohen Unterhaltskosten des 30-jährigen Systems.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/aktuell/armee_liquidiert_panzerabwehrlenkwaffen-system_dragon_1.573586.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/a ... 73586.html</a><!-- m -->

Die Panzerabwehr wird in der Schweiz vorerst demontiert. Für die Dragon wird es wohl keinen Ersatz geben. Bleiben noch ein paar Panzerjäger (TOW-Piranha) und die Leo II.

Weiss jemand, ob man den CV-9030 entsprechend nachrüsten könnte? Die schweizerischen CV-9030 fahren momentan mit einer 30mm MK herum. Nicht dass es unbedingt nötig wäre, die Russen überrennen die Alpen momentan ja nur im Tourismussektor ;-)
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Ein Abschied mit einem Paukenschlag! Laut dem scheidenden Armeechef Christophe Keckeis ist die schweizer Armee derzeit nicht im Stand, einen militärischen Angriff abzuwehren. Darüber hinaus sei das Heer mit der heutigen Organisationsform unführbar.

Hier der Link zum Artikel im Tagesanzeiger: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagi.ch/dyn/news/schweiz/813855.html">http://www.tagi.ch/dyn/news/schweiz/813855.html</a><!-- m -->
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Man kann sich wirklich fragen, was mit der Aussage gemeint ist. Das ist mir zu pauschal. Ich kann mir höchstens vorstellen, dass Keckeis einen Überraschungsangriff meint. So einer ist aber momentan ziemlich unrealistisch in Westeuropa.
Gefährlich ist die Aussage, dass er die Armee so nicht führen könne. Da steckt der Wurm drin. Heisst das vielleicht, dass punkto Material, Ausbildung und Motivation alles einigermassen i.O. ist, dass das aber im Ernstfall der Schweiz nicht nützt, weil die Führung nicht funktioniert?

Solche Aussagen rufen in der Regel nur falsche Reaktionen aus allen Lagern hervor:
- die Armeegegner werden sich bestärkt fühlen, dass die Armee überflüssig ist.
- die Armeebefürworter werden sich sehnsüchtig an die Zeit erinnern, als die Schweiz 800000 Mann unter Waffen hatte und ein paar hundert Kampfflugzeuge betrieb. Selbstverständlich müsse angesichts der geschilderten Situation dieser Zustand sofort wieder hergestellt werden :roll:
- die "Experten", sprich Politiker und Lobbyisten, werden daraus völlig falsche Forderungen nach neuen Waffensystemen ableiten.

Das wird mir ja heitere Debatten geben im Parlament...
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Deine berechtigten Fragen zu dieser Pressemeldung kann ich nicht beantworten.

Aktuell findet ja die dreiwöchige Stabsrahmenübung "Stabilo 07" statt. Für Korpskommandant Luc Fellay, Kommandant des Heeres und Verantwortlicher für diese Stabsrahmenübung steht im Zentrum dieser Übung die Frage, ob die vorhandenen Ressourcen für die Auftragserfüllung auch wirklich ausreichen. So sollen z.B. logistischen Belange aktuell Anlaß zu größeren Sorgen geben. Dies wird laut NZZ immer wieder aus Kreisen hoher Truppenkommandanten berichtet.

Mit dieser Übung will die schweizer Armeeführung die tatsächliche Situation in Erfahrung bringen. Die Auswertung der Übung soll dann voraussichtlich im März 2008 in Berichtsform vorliegen.
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Was die Initiative "Gegen Kampfjetlärm in Tourismusgebieten" angeht: Ich hoffe bloss, dass die so deutlich wie irgendwie möglich bachab geschickt wird. Kommt das Anliegen durch, ist die Luftwaffe de facto am Boden. Der Begriff "Tourismusgebiet" ist rechtlich nicht definiert, kann also quasi auf jeden Quadratkilometer in der Schweiz angewandt werden. Das wäre das Ende der schweizerischen Luftwaffe.

Ich frage mich bei der Argumentation der Initianten, ob es ihnen denn recht ist, wenn damit auch die Luftpolizei ausser Gefecht gesetzt wird. So könnte z.B. die USAF den schweizerischen Luftraum für Transportflüge in den Irak benutzen, bzw. die CIA könnte illegale Überflüge mit Gefangenentransportern machen, ohne dass irgendwer in der Schweiz etwas dagegen tun könnte. Das wäre den Initianten dann sicher auch nicht recht...


Nebenbei laufen noch andere Dinge, worüber man erst den Kopf schütteln muss und dann froh ist, dass alles doch nicht so gekommen ist:
Zitat:11. Februar 2008, 14:44, NZZ Online

Schweizer Armeemesser soll aus der Schweiz kommen
Keine öffentlich Auschreibung - Anfragen an einheimische Firmen

Auch das neue Armee-Sackmesser soll in der Schweiz hergestellt werden. Das Beschaffungszentrum des Bundes hat sich gegen eine Ausschreibung entschieden und wird nur Schweizer Unternehmen für Offerten einladen. Die Soldaten werden das neue Messer ab 2009 erhalten.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/schweizer_armeemesser_soll_aus_der_schweiz_kommen_1.669353.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/s ... 69353.html</a><!-- m -->

Manchmal fragt man sich, wozu die WTO-Richtlinien gut sein sollen.
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Könnte auch in den Politik-Thread, ich tue es aber hier rein, weil es v.a. die Schweizer Armee angeht: Bundesrat Samuel Schmid, der Verteidigungsminister, wird auf Ende Jahr zurücktreten.
Zitat:Mehr als bei früheren Rücktrittserklärungen stand bei Schmids Auftritt vor den Medien das Profil seines Nachfolgers im Raum, wenngleich der Verteidigungsminister betonte, dass diese Wahl nicht zu seinen Aufgaben gehöre. Dennoch äusserte er sich: einerseits in militärpolitischer Hinsicht, indem er seinen Abschied mit der Hoffnung verband, dass die sicherheitspolitische Linie von Parlament und Bundesrat bestätigt werde – was nur als Absage an Hardliner verstanden werden kann. Diese Linie sei vom Stimmvolk mehrfach und in allen Abstimmungen getragen worden.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/schmid_ruecktritt_1.1254859.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/s ... 54859.html</a><!-- m -->

Die Frage der Nachfolge im VBS ist allerdings haarig. Die Armee machte in letzter Zeit einige Negativschlagzeilen (Unfall auf der Kander, Skandal um Ex-Armeechef Näf) und ist immer noch eine gewaltige Baustelle. Zudem steht die Zukunft der Luftwaffe noch in den Sternen. Je nach dem, wer jetzt auf Schmid folgt, wird die ganze Sache eher noch schlimmer. Zum einen könnte einer der übrigen sechs Bundesräte das Amt übernehmen. Ausser Couchepin fällt mir da aber keiner ein, dem ich da Kompetenz zutraue (Leuenberger ist zu links und Merz wird im Finanzdepartement benötigt). Von den drei Frauen hat wahrscheinlich keine Armeedienst geleistet, was ich aber als Voraussetzung für die Leitung des Verteidigungsministerium sehe.
Bleibt also noch der Neuzugang. Grüne, SVP und Schmids Partei BDP sind in den Startlöchern. Ein Grüner darf keinesfalls Verteidigungsminister werden, die SVP möchte am liebsten zur Réduit-Strategie zurück (jedenfalls die Blocher-Linie), also siehts nicht ganz rosig aus. Man darf gespannt auf die Bundesratsersatzwahl und die Ämterverteilung am 12. Dezember sein..
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Zitat:Verdacht gegen SVP-Mitglied im Fall Nef - Ein Fahnder und eine Detektivin sollen unerlaubterweise Akten herausgegeben haben

Zwei Zürcher Stadtpolizisten werden beschuldigt, im Fall des Ex-Armeechefs Roland Nef das Amtsgeheimnis verletzt zu haben. Der Hauptverdächtige gehört der SVP an.

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/international/verdacht_gegen_svp-mitglied_im_fall_nef_1.1367851.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/internati ... 67851.html</a><!-- m -->
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Zitat:Schmid mit Salutschuss verabschiedet - «Wie ein Löwe für die Milizarmee gekämpft»

Im Seeländer Städtchen Aarberg ist der zurückgetretene Bundesrat Samuel Schmid von Politikern und Militärs verabschiedet worden. Der Armeechef André Blattmann stellte fest, das Klima um die Armee habe sich verdüstert. Ein Salutschuss aus einer historischen Kanone ging zuerst nicht los, wurde dann aber nachgeholt.

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/schmid_ohne_salutschuss__1.1478901.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/s ... 78901.html</a><!-- m -->
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Ob's hilft?

Zitat:Suche nach den gefährlichsten Bedrohungen der Schweiz

Der Bundesrat will eine breite Diskussion über die Sicherheitspolitik in der Schweiz. Für den sicherheitspolitischen Bericht 2009 plant er Anhörungen von 46 Organisationen oder Einzelpersonen aus dem In- und Ausland. Die Hearings sollen im Internet veröffentlicht werden.
...
Eingeladen werden die im Bundesrat vertretenen Parteien und die Grünen, verschiedene Sicherheits- und aussenpolitische Gruppierungen wie die Aktion für eine unabhängige und neutrale Schweiz (Auns) und die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA), Kantonsvertreter, militärische Verbände, Wirtschaftsverbände, Institute, die Landeskirchen und verschiedene Fachleute, darunter 11 aus dem Ausland und von internationalen Organisationen.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/bundesrat_will_breite_diskussion_ueber_die_sicherheitspolitik_1.2035116.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/b ... 35116.html</a><!-- m -->

Da bringt dann jeder seine Interessen drein. Ich könnt mich ja melden und auch noch meinen Senf dazugeben :lol:
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Verteidigungsminister Ueli Maurer ist bisher in seinem Amt vor allem durch Orientierungslosigkeit aufgefallen. Nun scheint sich etwas zu tun:

Zitat:VBS-Chef Maurer will Armee um einen Drittel verkleinern

«In zehn bis zwölf Jahren werden wir noch 80'000 Aktive und rund 40'000 Reservisten haben», sagte Maurer gegenüber der «Sonntags-Zeitung». Derzeit hat die Armee noch 120'000 aktive Soldaten sowie 80'000 Reservisten und 20'000 Rekruten. Der Abbau werde aber erst in etwa fünf bis sechs Jahren beginnen, schränkte Maurer ein. Zuerst müsse die Armee konsolidiert werden.

Reduzieren will der Chef des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) vor allem die schweren Waffen wie Artillerie und Panzer. Ein Panzerkrieg in Europa sei «eher unwahrscheinlich», begründete er seine Abbaupläne.

Im Interview kündigt Maurer zudem an, das «humanitäre Engagement im Ausland auszubauen». Damit macht der einstige SVP-Parteichef eine drastische Kehrtwende. Seine Partei lehnt die Entsendung von Schweizer Soldaten ins Ausland entschieden ab. Ein Standpunkt den der heutige Bundesrat einst als SVP-Parteichef und Nationalrat ebenfalls vehement vertreten hatte.

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/vbs-chef_maurer_will_armee_um_einen_drittel_verkleinern_1.3350230.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/v ... 50230.html</a><!-- m -->

Das Interview mit Maurer stammt aus der Sonntagspresse, ist also mit Vorsicht zu geniessen. Aber jedenfalls wir dem Schweizer Volk mal etwas gegeben, worauf es schon lange wartet: eine Antwort auf die Frage "quo vadis, Armee?"
Konkret verschwinden wird also eine von den beiden Panzerbrigaden. Die Artillerie, die abgebaut werden soll, bezieht sich wohl auf die M-109; gleichzeitig würde ich aber auch die Festungsartillerie eliminieren. Bin zwar Fan derselben, aber die Anlagen verursachen nur unnötige Kosten. Das Geld, das bei Umsetzung des Abbaus eingespart würde, könnte man für den Kauf des TTE und von Transportflugzeugen einsetzen. Letztere wären im Rahmen der "humanitären Missionen im Ausland" notwendig.
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Bin im Netz auf eine umfangreiche Website zur Schweizer Festungsartillerie gestossen:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.festung-oberland.ch/Index.html">http://www.festung-oberland.ch/Index.html</a><!-- m -->

Gehört eigentlich schon in den Geschichtsbereich. Wobei, man weiss ja bei meinen Landsleuten nie, wann da wieder etwas davon reaktiviert wird :wink:
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@hunter1
Na ja, die Schweiz hat ja auch einen ziemlich unangenehmen Nachbarn im Norden.
Machte um 1940 herum den Eindruck das er in die Schweiz womöglich einmarschieren wolle und versucht heute die Schweiz finanziell zu ruinieren...
:evil:
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Zitat:Ärger um Schweizer Soldaten in Kosovo

In der neusten Ausgabe der «Weltwoche» berichten Personen aus dem Führungskreis des Schweizer Kommandaten von desolaten Zuständen in der Swisscoy 21. Führungslosigkeit, Chaos, Alkoholexzesse und Prostitution seien an der Tagesordnung. Den Schweizer Soldaten fehle es in Kosovo schlicht an sinnvollen Aufgaben.

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/aerger_um_schweizer_soldaten_in_kosovo_1.5706047.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/a ... 06047.html</a><!-- m -->

Na dann: Rückzug, Marsch!
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hunter1 schrieb:Bin im Netz auf eine umfangreiche Website zur Schweizer Festungsartillerie gestossen:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.festung-oberland.ch/index.html">http://www.festung-oberland.ch/index.html</a><!-- m -->

Gehört eigentlich schon in den Geschichtsbereich. Wobei, man weiss ja bei meinen Landsleuten nie, wann da wieder etwas davon reaktiviert wird :wink:
Vielen Dank. Ich habe den Link heute erst gesehen. Die Seite ist sehr schön.
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