SSBN der Welt
#31
Die Ohio-Klasse wird in ihrem Aufgabenbereich sicherlich das beste SSBN der Welt sein. Die Deltas können schon aufgrund einiger gravierender Konstruktionsmängel nicht mithalten. Sie ist eines der lautesten U-Boote die es gibt. Das liegt an ihren zwei Schrauben die relativ schnell gedreht werden müssen. Beim Schildkrötenrücken ist der Übergang vom Turm aus sehr unglücklich konstruiert. Auch die vielen offenen Flutschlitze sorgen für recht hohe Kavitationen. Alles das wurde bei der Ohio eleganter gelöst. Die Typhoon gehört eigentlich nicht zu dieser Art SSBN. Sie wurde nicht entwickelt um mit ihr die Meere zu durchkreuzen. Sie sollte mehr dazu eigesetzt werden um im Eismeer unter der Eisdecke zu kreuzen und von da aus die USA anzugreifen. Das hatte in den frühen achzigern zur Folge, daß die USA die Radarsyteme für viel Geld neu ausrichten mussten.
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#32
@DundF,

Vanguard und Triomphant sind zeitgleich entwickelt worden, allerdings haben die Franzosen den Zulauf ihrer SSBNs aus finanziellen Gründen zeitlich extrem gestreckt. Ursprünglich sollten alle vier längst ID sein wie die Vanguards.

Die Typhoons waren ursprünglich nur dafür gedacht, den relativ kurzen Weg bis zur Arktis zu fahren und unter dem Eis zu patrouillieren. Man war der irrigen Ansicht, dass man hier, quasi vor der Haustür, für ausreichenden Schutz sorgen konnte und baute daher möglichst große Boote. Die Delta IV wurde entwickelt, um einen technischen Fehlschlag mit den Typhoons abzufangen, ähnlich dem gleichzeitigen Bau der atombetriebenen Kirovs und der konventionellen und kleineren Slavas.
Z. Zt. finden ja großangelegte Übungen der strategischen Streitkräfte Russlands statt. Angeblich gab es dabei Fehlstarts von SS-N-23 Skiff/Delta IV.

Laut globalsecurity.org studieren die Amis eine neue IRBM, die von Ubooten aus abgefeuert werden soll:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globalsecurity.org/wmd/systems/slirbm.htm">http://www.globalsecurity.org/wmd/systems/slirbm.htm</a><!-- m -->
"On 25 August 2003 the Department of the Navy, Strategic Systems Programs [SSP] issued a Request for Information (RFI) to determine the latest plans and programs including technology challenges and proposed solutions for affordable Submarine Launched Intermediate Range Ballistic Missiles (SLIRBMs), including launch considerations and potential payloads. Responses to this RFI will be used by the Government to select presentations to be given at the upcoming SLIRBM Technical Exchange or to otherwise be reviewed by the government.
The SLIRBM requirements include: 1. System must be affordable 2. Range - IRBM 3. Missile diameter - 32.5 inches maximum 4. Both conventional and nuclear payloads to be considered 5. Payload weights, diameters and length to be consistent with missile dimensions and range 6. Conventional payload system to have GPS accuracy 7. Missile subsystem hardened to Space Grade 8. Control of collateral damage to be considered (e.g., stage debris control) 9. Intermediate range ballistic missiles, including their payloads, and all of the launcher subsystem except for electronics, are to be contained within the 86 inch diameter TRIDENT missile launch tube 10. Usable missile tube length (for missile, payload and launcher) ? 36 feet maximum.
The Strategic Systems Programs (SSP), SLIRBM Integrated Product Team held a SLIRBM Technical Exchange in the SSP Management Center on 22 September 200. Representatives from Industry (limit, three members per company) are encouraged to attend. At this technical exchange, SSP presented detailed Navy requirements, current and future technology plans, and ongoing programs. In the interest of assisting SSP in developing a comprehensive SLIRBM project plan; industry was encouraged to participate in one or both of two manners: first by presenting information they believe germane at the Technical Exchange, and second, by submitting detailed concept papers explaining their approach and technical solutions for a SLIRBM, including cost drivers. Information relating to IRBM applications on surface ships is also sought. Those offering the first approach submited an abstract of their proposed remarks containing the following information: a) current programs, b) future plans, and c) technology challenges and solutions.
For all inputs: presentations, concept papers, or one-on-one briefings, information that comprehensively addresses the three technical areas of missile, payload, and launcher in a system context are desired. However, inputs that only address any one or two of these areas separately also are desired. The requirement is to consider both conventional and nuclear payloads. In doing so, if respondents believe the nuclear option is affecting affordability substantially, they are requested to separate the two payload areas so that the affordability of the conventional payload case may be understood clearly. Similarly, respondents may present only the conventional or the nuclear payload case if their expertise is limited in this manner."

Wenn ich das richtig interpretiere, soll die Rakete also einen Durchmesser von max. 32.5 Inches haben und zusammen mit einem Startcontainer in die 86 Inch mal 36 Fuß große Abschußvorrichtung der Ohios (wohl der zu SSGN umgebauten) passen. Diese IRBMs entspringen wohl der Mini-nuke-Konzeption von Rummy, denn mit einer Trident kann man einen einzelnen Schurkenbunker nicht ohne extrem heftige Kollateralschäden plattmachen. Mit einer Mini-nuke erhofft sich Rummyboy das wohl. Zudem wäre es natürlich billiger als die teuren Tridents.

MfG
Sophie X
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#33
@Wastel
Du hast die Konstruktionsmängel der Delta IV-Klasse gut erkannt.
@Sophie X
Bedenke, daß die halbe sowjetische Flotte die SSBN zu schützen hatte, und dies speziell gegen die SSN der Royal Navy und der USA. Hätte es eine dieser Marinen gewagt, einen Angriff gegen die sowjetischen SSBN durchzuführen, so hätte sie es nicht nur im Zielgebiet mit vielen sowjetischen SSN und SSK, sondern auch mit jeder Menge Überwasserkriegsschiffen zu tun bekommen, von U-Boot-Jagd-Fregatten der Krivak-Klassen bis hin zu kleinen U-Jägern der Pauk-Klasse.
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#34
Ich würde sagen, dass die Ohio-Klasse die beste ist. Hat mit dem Trident II D5 und besten SLBMs der Welt und können sehr lange getaucht bleiben (im Grunde so lange, bis der Proviant verbraucht ist).

Der Franzose und der Brite sind ungefähr beide gleichgut, aber die Typhoon hat's nicht so. Sehr stabil, aber es hat mehr Fehler als es korrekte Bauteile hat (siehe aktuelles Marine-Manöver Russlands :evilSmile.
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#35
Zitat:Der Franzose und der Brite sind ungefähr beide gleichgut, aber die Typhoon hat's nicht so.
Und womit machst du das fest? Immerhin haben die Vanguards auch Trident 2 D5, sind etwa die Boote schlechter? :frag:
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#36
@shadowghost:
täusch ich mich oder war das SSBN, die "Novomoskovsk" von dem die Flugkörper bei dem Manöver gestartet wurden/werden sollten nicht ein Delta IV?
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#37
In der Zeitung las ich etwas von einem Typhoon-SSBN... :?
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#38
achso....ja bei mir inner Tageszeitung stand nur Atom U-boot aber bei spiegel.de standen die Namen:
Zitat:Moskau - Zwei Interkontinental-Raketen sollten vom Atom-U-Boot "Nowomoskowsk" aus abgeschossen werden und ein Ziel auf der Halbinsel Kamtschatka treffen, berichteten Nachrichtenagenturen. Aus noch ungeklärten Gründen habe das Sicherheitssystem jedoch den Start von einer Rakete verhindert, sagte ein Regierungsvertreter. Der Online-Dienst gazeta.ru berichtete dagegen, die Rakete sei kurz nach ihrem Start wegen eines Triebwerkschadens auseinander gebrochen. Putin war während des Vorfalls an Bord eines anderen Atom-U-Bootes, der "Archangelsk", mit dem er in die Barentssee ausgelaufen war.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,...23,00.html

und irgendwoanders (ich suche noch wo das war Wink..) auch gleich die Typen...
hab eben bei fas.org nachgeschaut die "Nowomoskowsk" ist ein Delta IV und die "Archangelsk" war glaube ich ein Typhoon...
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#39
Die Novomoskovsk, Kennung K-407, ist ein SSBN der Delta IV-Klasse. Sie hat den SLBM vom Typ SS-N-23 "Skiff" abgefeuert, der nicht funktionierte.
@shadowghost
Das SSBN, das du meinst, ist die Archangelsk. Die Archangelsk ist ein von drei SSBN der Typhoon-Klasse, die zur Zeit bei der russischen Marine im Dienst stehen. Sie hat die Novomoskovsk bei dieser Übung begleitet.
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#40
ok, thx :daumen:

verwechslungen könne ja mal vorkommen^^
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#41
Zitat:Vanguard und Triomphant sind zeitgleich entwickelt worden, allerdings haben die Franzosen den Zulauf ihrer SSBNs aus finanziellen Gründen zeitlich extrem gestreckt. Ursprünglich sollten alle vier längst ID sein wie die Vanguards.
Das stimmt zum Teil. Aber:
- die IDStellung der Triomphant-Klasse wurde nicht nur aus finanziellen Gründen gestreckt: vor allem stand im Vordergrund die Kürzung der fr. SSBN-Flotte (nämilch von 6 auf 4 Einheiten). Dann wurden die letzten Einheiten der Triomphant-Klasse einfach nicht mehr dringend gebraucht
- der Dritte und vor allem der Vierte Schiff der Triomphant-Klasse werden (aufgrund späteren Baubeginns) noch verbessert in vergleich zu den ersten 2, die schon im Dienst sind.

Die neue IRBM der Amerikaner ist am Entwicklungsbeginn, in den FY2003 und 2004 Budgets werden immer noch je 12 Trident D-5 finanziert, im FY2005 kommen noch 6 dazu, und die US Marine plant, den ICBM bis mindestens 2030 in Dienst zu halten.

Als Mini-nuke Träger scheint diesen IRBM-Vorschlag interessant, aber ich sehe nicht, warum eine (ggf. weiterentwickelte) Tomahawk mit einer Reichweite von jetzt schon über 2500 km den Auftrag nicht genauso gut und zum niegrigeren Preis aufnehmen könnte.
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#42
Moin DundF,

von der Reichweite her könnte eine verbesserte Tomahawk schon konkurrieren, aber hier geht es um die Geschwindigkeit! Eine Rakete ist halt um ein vielfaches schneller und daher schwerer abzuwehren. Auch ist die Reaktionszeit entsprechend kürzer, bei sogenannten "time critical targets". Angeblich entwickeln die Amis einen MFK mit Mach 6+, doch dürfte dieser vergleichsweise viel teurer sein als eine IRBM.

MfG
Sophie X
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#43
Ihr unterschätzt die Delta IV gewaltig. Die USS "Greyling" ist 1993 mit der K-407 "Nowomoskowsk" zusammengestoßen, weil der Russe den Ami verfolgt hat. Die "Greyling" drehte dann ab, und die "Nowomoskowsk" streifte sie leicht am Heck, weil 18.000 Tonnen nich so schnell zum Stehen kommen. Die Amerikaner haben erst später gemerkt, welches U-Boot es war, nämlich als der Russki eine Woche später im Dock lag und repariert wurde. Aber geortet wurde ein Delta IV ziemlich selten, diese Vorfälle lassen sich an einer hand abzählen. Die Boote sind leiser als die alten Flight-1-Boote der LA-Klasse. Das ist von beiden Seiten bestätigt.

Außerdem weiß ich von einem Fall, als die K-433 "Swjatoj Georgij Pobedonosets" (Delta III) zwei US-U-Boote in der Beringstraße verarscht hat. Soweit ich weiß haben die Amis es nicht geschafft, sie auf längere zeit zu orten.
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#44
hast du auch quellen zu den vorfällen?
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#45
Das mit der "Nowomoskowsk" steht im Buch "K-19". Das mit dem Delta III hab ich mal irgendwo gelesen, ich suche es grad.

Zur "Nowomoskowsk":

"20. März 1993, Delta IV-Klasse
Das Boot stößt in der Barentssee mit der USS Greyling zusammen. Keine Opfer. Der kommandant Andrei Bulgarkow gab Fotos von den Schäden an die Öffentlichkeit."


Und das ist aus dem Wikipedia:
"On 20 March 1993, Grayling collided with K-407 Novomoskovsk, a Delfin-class ballistic missile submarine (NATO reporting name "Delta-IV") commanded by Captain First Rank Andrei Bulgarkov."

<!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/USS_Grayling_(SSN-646">http://en.wikipedia.org/wiki/USS_Grayling_(SSN-646</a><!-- m -->)
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