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Grüne für Verkleinerung der Bundeswehr - Druckversion

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- Starfighter - 11.09.2003

Zitat:Da gibts nur ein Problem. Finde mal einen Berufsoldaten, der für das selbe Geld arbeitet, wie ein Wehrpflichtiger bekommt. Spätestens dann erkennt man wieder, daß das doch keine so tolle Idee ist.
Natürlich sind Berufssoldaten teurer als Grundwehrdienst leistende. Wenn wir statt dessen Berufsoldaten hätten, hätten wir damit abe rauch weitere feste Arbeitsplätze geschaffen. Im Grunde kannst du also auch noch die Gelder gegenrechnen, die ein Arbeitsloser kosten würde und nochmal den Sold eines GWDL`s dazurechnen.

Ähnliches gilt für den Zivildienst. Acuh dort würden dann neue, richtige Arbeitsplätze geschaffen werden.


- Marc79 - 14.09.2003

Ich bin mir nicht sicher ob das ersetzen von Wehrdienstleistenden durch SaZ 2 teurer an Personall Kosten wäre.


Warum???

1. Man ersetzt ja nicht 1 zu 1, das heißt im besten von mir gelesenen Fall wäre ein Verhältnis 2 zu 1

2. Ist ein FWDL (HG) der ca 1100 Euro im Monat verdient imvegleich zu einem HG Saz 2, der ca 1300 Euro bekommt viel teuer. Denn die es gibt mehr nebenkosten für den FWDLer, so eine kostenlose Stube (SaZ muss diese Zahlen), sämtliche Leistungen der Unterhaltsicherunsbehörde (Alimente, Miethilfen, usw.). Diese geben sich in den Kosten nicht viel.

3. Außerdem hättest du mir einer vermeitlich kleineren "Berufsarmee" mehr Einsatzkräfte und so mehr Soldaten um die Vn Einsätze zu meistern. Vielleicht wäre mit einer 220 000 Mann freiwilligen Armee das gleiche zu leisten wie mit der Armee nach Sharpings Plänen.


- Merowig - 14.09.2003

Zitat:Marc79 postete

Denn die es gibt mehr nebenkosten für den FWDLer, so eine kostenlose Stube (SaZ muss diese Zahlen),
Nö - bis 24/25 zahlst nix.

Zitat:sämtliche Leistungen der Unterhaltsicherunsbehörde (Alimente, Miethilfen, usw.). Diese geben sich in den Kosten nicht viel.
Die wenigsten Wehrpflichtige/FWDler haben Miethilfe/Alimente bekommen.- in der Regel wohnt man noch bei Mama wenn man eingezogen wird - auch muss das Mietverhaltnis schon ein Jahr lang bestehn - erst dann uebernimmt der Bund die Miete.

In meinen Augen ist eine Berufsarmee trotzdem teurer - exorbiante Werbungskosten , usw - bei den USA, GB und glaub auch Spanien/Frankreich kam es zu einer Kostenexplosion nach Abschaffung/Aussetzung der Wehrpflicht. Das man erwartet das Deutschland sowas nicht erleben wird, sollte man hier die Wehrpflicht aussetzen, ist in meinen Augen etwas toerricht.


- Merowig - 21.09.2003

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wams.de/data/2003/09/21/171559.html">http://www.wams.de/data/2003/09/21/171559.html</a><!-- m -->
Zitat:Kein Führerschein mehr von der Bundeswehr
Streichungen bei der Neustruktur der Wehrpflicht
Berlin - Kostenloser Führerschein und Spezialausbildung werden für künftige Wehrpflichtige weitgehend gestrichen. Das sieht die grundlegende Neustruktur der Wehrpflicht vor, die Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan nach Informationen dieser Zeitung im Auftrag des Verteidigungsministers bereits plant. Die Wehrpflicht soll zwar weiterhin neun Monate dauern, aber "bedarfsgerechter und kostengünstiger" werden
...



- Holger - 02.10.2003

<!-- m --><a class="postlink" href="http://rhein-zeitung.de/on/03/10/02/topnews/struck.html?a">http://rhein-zeitung.de/on/03/10/02/top ... uck.html?a</a><!-- m -->
Zitat:Strucks Todesstoß für die Wehrpflicht?

Der Bundeswehr stehen stürmische Zeiten bevor. Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) hat nach Informationen der Rhein-Zeitung im Kabinett eine Reduzierung der Truppenstärke auf 250 000 Soldaten vorgeschlagen. Das könnte das Ende der Wehrpflicht einleiten.

Noch ist die Nachricht geheime Verschlusssache. Doch schon bald könnte sie die Bundeswehr-Welt ins Wanken bringen. Wie die Rhein-Zeitung aus gut informierten Kreisen erfuhr, plant Verteidigungsminister Peter Struck einen radikalen Schnitt. Der Nachfolger von Rudolf Scharping (SPD) hat demzufolge gestern im Kabinett vorgeschlagen, den Truppenumfang der Bundeswehr auf 250 000 Soldaten zu reduzieren. Die abgespeckte Truppe soll etwa 195 000 Zeit- und Berufssoldaten sowie nur noch rund 55 000 Wehrdienstleistende umfassen. Das könnte der Anfang vom Ende der Wehrpflicht sein(...)



- Holger - 02.10.2003

Pressekonferenz des Verteidigungsministers Struck auf n-tv:
-Reduzierung der Zivilbeschäftigten auf 75.000 bis 2010
-Bis 2010 Reduzierung der Truppe auf 250.000
-Anpassung der Wehrpflicht (wir lassen uns überraschen, was das heißt)
-Umsetzung des IT-Projekts Herkules soll beschleunigt werden


- aeternum - 02.10.2003

Alles was nur "absolut" die Streitkräfte reduziert, jedoch "relativ" die Einsatzkräfte stärkt, finde ich eine gute Idee.


- Holger - 07.10.2003

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,268654,00.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 54,00.html</a><!-- m -->
Zitat:"Verkleinerung der Truppe führt zu Berufsarmee"

Der geplante Personalabbau bei der Bundeswehr wird nach Einschätzung des Bundeswehr-Verbands die Struktur der Truppe vollends verändern: Hin zu einer Berufsarmee. Die Verkleinerung werde den Erosionsprozess der allgemeinen Wehrpflicht verstärken.(...)



- Frosch - 07.10.2003

Wird auch langsam Zeit:daumen:


- Erich - 07.10.2003

sehn wir uns die Sache doch mal ganz nüchtern und emotionslos an:

I. Militärische Betrachtungsweise
1.
Die "historische" Bundeswehrstruktur aus der Zeit des "Kalten Krieges" hat ihren Sinn (respektive Feind) verloren - wir brauchen keine Massentruppe um einen zahlenmäsig sehr starken Gegner abzuwehren;
derzeit ist eine feindliche Bedrohung wie im "Kalten Krieg" nicht in Sicht;

2.
Anstatt "Massensystemen" (z.B. Flächenbombardements) geht "der Trend" der modernen Kriegsführung zu immer mehr "smarten Waffen" (z.B. MArschflugköprern), die zwar teurer, aber gezielter einsetzbar und damit effektiver sind - und im Übrigen auch den eigenen Truppen weniger "Exponierung" abverlangen, also auch für die eigenen Truppen sicherer sind

3.
Die modernen Waffensysteme (ganz egal bei welcher Teilstreitkraft) verlangen immer mehr "Spezialistentum" - und das ganze lässt sich mit einer Wehrpflicht-Truppe kaum bewältigen;

aus rein militärischer Sicht geht die Tendenz daher zur Berufsarmee - die Massentruppe des letzten Jahrtausends ist überholt;

II. Andere Aspekte
Damit rücken aber auch andere Überlegungen - z.B. gesellschaftspoliitscher Art - in den Vordergrund;
die Truppe hat ja auch solche gesellschaftspolitischen Auswirkungen,

1.
ich sprech z.B. mal die Integrationswirkung an, die durch einen gemeinsamen "Dienst in der Gruppe" entsteht - und nachdem Deutschland zwangsläufig (schon wegen der Freizügigkeit in einer - erweiterten - EU) auch in gewissem Masse "Einwanderungsland" wird (lassen wir mal die Problematik von Spätaussiedlern und Gastarbeitern unberücksichtigt) erhebt sich die Frage, ob diese Integrationswirkung nicht aus gesellschaftspolitischer Sicht wünschenswert ist

2.
Ersatzdienst - Zivildienst - ganz realisitisch: viele unserer Sozialeinrichtungen (die ja eh alle am Tropf hängen) funktionieren nur noch, wenn Zivis den Laden im Rollen (oder am kack...) halten - Altenheime, Behinderteneinrichtungen und und und ;
mit der Entscheidung zur Berufsarmee fällt dieser Ersatzdienst weg (wobei ja auch in den vielen Zivildienstschulen einiges an Integration und sozialer Kompetenz, "Staatsbürgerkunde" usw. vermittelt wird),
und das "freiwillige soziale Jahr" wird da sicher keinen Ersatz bieten

es sprechen also viele Gesichtspunkte gerade gesellschaftspolitischer Überlegungen für eine Beibehaltung eines "Pflichtjahres", wobei langfristig wichtig ist

a)
das muss dann auch einheitlich innnerhalb der EU gelten
- wieso sollen nur die Deutschen sowas liefern, nicht auch junge Briten oder ...., die halt aus irgendwelchen Gründen mit der Familie hier in Deutschland aufwachsen, die Schule absolvieren, eine Lehre, Ausbildung oder Studium hinter sich bringen - und plötzlich bei Bewerbungen einen Vorteil haben, weil der Arbeitgeber den Arbeitsplatz für den Deutschen Wehr-/Zivipflichten freihalten muss, während er mit dem Bürger aus dem anderen EU-Land problemlos ohne Überbrückungen arbeiten kann ...

(was für eine europäisch einheitliche Handhabung und damit auch wieder für eine Streitkräfteintegration spricht)

und

b)
die Gleichberechtigung und Emanzipation muss auch hier durchschlagen;
wenn die Inhaber des XX-Chromosomensatzes schon freiwillig in die Berufs-
armee dürfen, dann ist nicht einzusehen,
warum die mit dem verkrüppelten Y-Chromosom zusätzliche Pflichtzeiten haben sollen - gesellschafspolitische Überlegungen wie Integration usw. gelten für Männer und Frauen gleichermaßen;

III. also ergibt sich die Schlussfolgerung (Brain-storming):
1.
Die "kämpfende Truppe" wird zwangsläufig eine Berufsarmee, wobei diese Struktur auch die Integration der Truppe auf europäischer Ebene nach sich zieht
2.
darüberhinaus ist in allen europäischen Staaten eine "gesellschaftspolitisches Pflichtjahr" anzustreben, das für Männlein und Weiblein gleichermaßen einen Einsatz in sozialen Bereichen (klassischer Zivi-Dienst), bei Rettungsdiensten wie Feuerwehr und THW vorsieht (und und und)
- und das im jeweiligen Aufenthaltsland für alle EU-Bürger gleichermaßen verbindlich zu absolvieren ist (also für den in Deutschland aufgewachsenen Briten in Deutschland und für den in England wohnhaften Deutschen eben bei den Tommys);

ist diese Überlegung jetzt :pillepalle:oder :daumen:--- :frag:


- Frosch - 07.10.2003

Kandidat Frosch entscheidet sich für:daumen::daumen::daumen: