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(Europa) Österreichisches Bundesheer - Druckversion

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- Niemand - 18.08.2009

Ich weiß zwar nicht viel, aber ich habe gehört, dass zumindest in den 90-ern und vl. sogar jetzt MG´s aus 2.Weltkriegszeiten eingesetzt werden.... Das ist schon bedenklich. Aber Respekt vor dem STG-77....

Sonst habe ich viel gutes über Österreichische Pioniere gehört.


- Schandmaul - 25.08.2009

Das machen die Deutschen und viele andere auch, schließlich ist das MG3 kaum was Anderes als ein MG42 im neuen Kaliber mit etwas verringerter Kadenz. Manches braucht nicht großartig verbessert zu werden, wenn es seinen Zweck immer noch sehr gut erfüllt.


- Niemand - 23.01.2010

Ich glaub das ist auch schon länger her (2004-2005?), da hat Österreich mehrere Mistral fla-raketen bekommen (ich hoffe ich verwechsle die raketen nicht mit einem Hubschrauberträger...) Allerdings habe ich Scherze gehört, dass für einen Schuss der Verteidigungsminister persönlich unterschreiben muss, wegen den kosten Big Grin


- grammi - 24.01.2010

Niemand,
das mit den uralten Waffen ist nicht weiter tragisch. Auch in Deutschland werden zum teil noch uralte MGs verwendet, einfach desshalb weil Heckler&Koch keine neuen MG 3 mehr baut und außerdem die alten zu Ausbildungszwecken und wohl auch zum schießen noch gut genug funktionieren. Bei einem Spezel in der AGA hatten sie MGs, von denen sich die Ausbilder ziemlich sicher war, dass mit diesen Waffen schon Menschen erschossen wurden. Du kannst dir ja ausrechnen, wie alt diese MGs dementsprechend sind.
Um zum Bundesheer zurückzukommen, ich denke mal dass die ähnliche Probleme haben wie wir, das heißt chronisch unterfinanziert, und durch das Milizsystem ist zwar eine gute Mobilisierung gewährleistet, aber für internationale Zwischenfälle und den ganzen Kram, mit dem sich Soldaten heutzutage rumschlagen müssen, ist das System wohl eher weniger geeignet.
Positiv ist auf alle Fälle die Gebirgstruppe zu erwähnen, wenn ich mich nicht ganz täusche, ist Österreich neben Deutschland und Frankreich das letzte Land, das echte Gebirgstruppen unterhält. Dazu gehören auch die wunderbaren Mulis und Haflinger, über die die Amis erst gelacht haben, die sich aber dann doch als überlegen erwiesen haben.
Gruß
Grammi


- Mondgesicht - 24.01.2010

Die Amerikaner haben ebenfalls eine Gebirgsdivision, die Italiener haben die Alpini (mit einem Ruf wie Donnerhall) und die Polen haben auch sowas.
Und würde mich auch schwer wundern wenn die Schweizer nicht auch einige Experten hätten.


- grammi - 24.01.2010

Mondgesicht,
die Gebirgsdivision der Amis hatte aber nie diese Qualitäten wie echte Gebirgsjäger, und spätestens mit der Umstrukturierung und der Unterstellung der BCTs wird davon wohl gar nichts mehr übrig bleiben (vom Namen mal abgesehen). Die Alpini und die Schweizer hab ich zu meiner Schande völlig vergessen :oops: :oops: . Über eine polnische Gebirgstruppe weiß ich persönlich nichts, wäre ganz gut, wenn man dazu mal Informationen erhalten könnte.
Zurück zum Thema. Eigentlich hat Österreich viele Vorteile, die eine spezialisierte, aber schlagkräftige Armee ermöglichen würden. Unter anderem einen hohen Anteil an Gebirge und Hochgebirge, die Verzichtbarkeit einer Marine (wobei sie ja mal ein paar Überwachungsschiffe für die Donau hatten, wenn mich nicht alles täuscht) und vor allem einen wesentlich höheren Rückhalt innerhalb der Bevölkerung, was ja für eine auf Landesverteidigung ausgerichtete Armee ja nicht das schlechteste ist.
Gruß
Grammi


- Niemand - 27.01.2010

@grammi: die letzten schiffe der österreicher wurden 2006 ausgemustert.


- Quintus Fabius - 28.01.2010

Da hier die Miliz kritisiert wurde, beim Edelweiß Raid belegen beispielsweise ganz normale Miliz Einheiten der Schweizer regelmäßig vordere Plätze, bzw sind unter den besten 3.

Gerade die Miliz würde sich für den modernen Krieg eignen, da sie einer Armee einfach mehr Infanterie zur Verfügung stellt.

Dadurch wird die Ausbildung der Truppen leichter da diese Ausbildung von der Miliz übernommen werden kann und man hat mehr Infanterie aus Berufs- und Zeitsoldaten für den Einsatz frei.

Eine Milizkomponente erhöht auf diese Weise selbst dann den Anteil an einsetzbarer Infanterie wenn kein Milizionär in den Auslandseinsatz geht. (was aber darüber hinaus auch noch möglich wäre)

Zitat:die Gebirgsdivision der Amis hatte aber nie diese Qualitäten wie echte Gebirgsjäger, und spätestens mit der Umstrukturierung und der Unterstellung der BCTs wird davon wohl gar nichts mehr übrig bleiben

Die Gebirgsdivision der Amis hat meiner Meinung nach eine höhere Qualität als die Gebirgsjäger der Bundeswehr. Und mit den Österreichern könnte sie auch durchaus mithalten, und zwar höchst einfach aufgrund der Ausrüstung und der Einsatz-Erfahrung. Insbesondere die Umstrukturierung wird die Kampfkraft der US Gebirgsjäger sogar noch erhöhen.

Die 10th Mountain war darüber hinaus im 2 Golfkrieg, in Somalia, in Haiti, in Bosnien, in Afghanistan, und im 3 Golfkrieg.

Bei den Österreichern wie den Schweizern fällt mir immer auf, wie gut sie beim Sport sind! Das gilt auch für die deutschen Gebirgsjäger, die sind überwiegend Sportler, die nur nebenbei auch noch Soldaten sind.

Da steht der Sport und die körperliche Fitnesse zu sehr im Vordergrund. Es ist zwar ganz toll so und so viele Höhenmeter und Kilometer in unglaublich kurzer Zeit zu schaffen, aber für den praktischen Einsatz bringt das eben gar nichts.

Dafür ist das Können was das rein militärische angeht oft hinterher. In einem echten Kampf würden sie deshalb unnötige Verluste erleiden bzw gegen Einheiten wie denen der USA den kürzeren ziehen.


- Nightwatch - 28.01.2010

Quintus Fabius schrieb:Die Gebirgsdivision der Amis hat meiner Meinung nach eine höhere Qualität als die Gebirgsjäger der Bundeswehr. Und mit den Österreichern könnte sie auch durchaus mithalten, und zwar höchst einfach aufgrund der Ausrüstung und der Einsatz-Erfahrung. Insbesondere die Umstrukturierung wird die Kampfkraft der US Gebirgsjäger sogar noch erhöhen.
Das beschränkt sich aber nicht auf die BCTs der 10th Mountain sondern kann generell für alle US Einheiten gesagt werden die in den Afghanischen Bergen herumgeklettert sind.
Das derweil jede amerikanische Brigade aufgrund ihrer boßen Einsatz- und Verwendungsfähigkeit ganz im Gegensatz zu den deutschen oder österreichischen Verbänden eine reale Kampfkraft abbildet ist genauso klar.


- Mondgesicht - 28.01.2010

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Zitat:Peinliche Rekrutenwerbung
Österreichs Armee zieht sexistischen Panzerspot zurück

Ösi-Spot:
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Ukrainer-Spot:
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Unfassbar: Was für Amateure! Confusedhock: :roll: Big Grin


- grammi - 05.02.2010

@ Niemand,
ich habe geschrieben "für die Donau hatten", ich bin mir also der Tatsache bewusst, dass die Schiffe ausgemustert sind.

@ Quintus,
ich wollte niemals die Qualifikation der 10th Mountain als Kampftruppe in Frage stellen, aber als Gebirgstruppe ist sie meiner persönlichen Ansicht nach spätestens seit der Umstrukturierung dequalifiziert worden. Es reicht nicht, eine Infanteriedivision Gebirgsjägerdivision zu nennen, die Soldaten brauchen eine besondere Schulung und vor allem eine besondere Ausrüstung. Es hat seine Gründe, warum die Gebirgsjäger in Deutschland mit dem Hägglund und dem Wiesel durch die Gegend fahren, und nicht mit Leo und Fuchs.
Dein Kritikpunkt der übermäßigen Betonung der körperlichen Finess kann ich so nicht teilen, gerade im Gebirge ist dies von abnormer Bedeutung. Jag mal eine Kompanie einen Berg rauf, und das mit voller Ausrüstung. Dann schau dir die Kampfkraft der Truppe noch mal an. Und das ganze machst du dann immer und immer wieder. Wenn deine Soldaten nicht wirklich fit sind, und vor allem gwohnheitsmäßig in die Berge gehen, kannst du die Truppe danach in die Tonne treten.
Sicher, heutzutage kämpft die Truppe abgesessen, und marschiert aufgesessen. Aber überhalb von 2500 Metern geht das einfach nicht mehr, da kommst du fast nur noch zu Fuß voran. Und wenn du dann noch den Nachschub per Fuß organisieren musst, wird es wirklich anstrengend.
Als letztes noch eine Überlegung: Im Gebrige gilt, wie sonst nirgendwo: Bist du über den nächsten Berg, bist du in Sicherheit, bis der Gegner den Aufstieg ebenfalls geschafft hat.
Gruß
Grammi


- Quintus Fabius - 06.02.2010

Die Soldaten der 10th Mountain haben eine besondere Schulung im Vergleich mit anderen Divisionen. Gerade deshalb sind sie als Gebirgsjäger einzuordnen.

Zur Frage des Schweren Gerätes möchte ich dich daran erinnern, daß die 1 Gebirgsdivision vor den Umstrukturierungen bei der Bundeswehr jede Menge schweres Gerät hatte, inklusive Leopard Panzer und schwerer Divisionsartillerie.

Und das ist auf Divisionsebene eigentlich auch notwendig. Auch beim Kampf im Gebirge wenn dieser im Rahmen einer ganzen Division geführt wird. Das heißt eben nicht, daß die 10th Mountain ihre ganzen schweren Sachen überall hin mitschleppt. Aber sie sind da, wenn man sie dann braucht.

Eine komplette Division bedarf im Gefecht auch schwerer Waffen, und diese sollten daher vorhanden sein für den Fall das man sie einsetzen kann.

Bezüglich der körperlichen Fitnesse: ich kritisiere nicht das die Soldaten körperlich geübt sind, sondern das sie zu viel Sport machen und ihre Übungen zu versportlicht sind.

Es genügt eben nicht, mit Ausrüstung den Berg rauf und runter zu rennen, das sollte nicht mal Inhalt einer Diskussion sein sondern ohnehin einfach Vorhanden sein ohne das es besonders erwähnt wird.

Die Marschleistung halte ich bei der Infanterie ganz allgemein auch heute für immanent wichtig. Und die heutige Infanterie bringt ganz allgemein zu wenig Marschleistung. Darüber brauchen wir nicht diskutieren.

Das was die deutschen Gebirgsjäger heute in diesem Bereich erbringen, sollte eigentlich das Minimum sein, daß alle erbringen müssten.

Über die Marschleistung hinaus aber fehlt es im militärischen Handwerk bei den Gebirgsjäger, weil zu viel Sport und zu wenig Kriegsvorbereitung.


- grammi - 06.02.2010

@ Quintus,
mein letzter Post zu diesem Thema, sonst kriegen wir noch Ärger mit den Mods^^. Die ganzen Leos und die schweren Einheiten, die der 1. Gebirgsdivision zugehörig waren, gehörten zur Panzer-/Panzergrenadierbrigade, nicht zur 23. Gebirgsjägerbrigade.

Was du jetzt mit den zu sehr versportlichten Übungen meinst, musst du mir an einer passenden Gelegenheit erläutern, da kann ich dir im Moment nicht so ganz folgen.

Zurück zu den Österreichern, hat irgendjemand genaue Informationen über über den Klarstand der österreichischen schweren Geräte? Also nicht nur das, was bei uns STAN-Soll und STAN-Ist heißt, sondern auch den tatsächlichen Klarstand.

Gruß
Grammi


Wehrpflicht in Österreich - Erich - 20.01.2013

Die Stränge "Wehrdienst durch Pflicht zum Katastrophenhilfsdient ergänzen" und "Wehrpflicht wird immer ungerechter" betrachten das Thema mehr aus deutscher Warte; der Thread "Kampfstärke des Österrichischen Bundesheeres" nimmt dagegen diesen Aspekt weitgehend aus.

Dabei gab es im Vorfeld der aktuellen Volksbstimmung eine heftige Debatte über die Wehrpflicht in Österreich - und nun lieg ein erstes Abstimmungsergebnis vor:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/erste-hochrechnungen-oesterreicher-stimmen-fuer-beibehaltung-der-wehrpflicht-1.1578103">http://www.sueddeutsche.de/politik/erst ... -1.1578103</a><!-- m -->
Zitat:20. Januar 2013 17:45 Erste Hochrechnungen
Österreicher stimmen für Beibehaltung der Wehrpflicht

Wehrpflicht abschaffen? Über diese Frage wird in Österreich seit Jahren gestritten. Nach ersten Hochrechnungen stimmten die Bürger nun mit Nein. Die Beteiligung an der Volksbefragung war höher als erwartet.
...



Österreichisches Heer (Bundesheer) - Vanitas - 24.06.2020

Dem chronisch unterfinanzierten österreichischen Bundesheer steht eine massiver Reform bevor: Anstatt das Heer besser zu finanzieren, werden die militärischen Aufgaben eingeschränkt.

Verteidigunsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) hat entschieden, dass die Landesverteidigung der konventionellen Art und systemischer Terrorismus keine wahrscheinlichen Szenarien sind und das Bundesheer darauf auch nicht vorbereitet sein muss, stattdessen sollen Assistenzaufgaben bei Naturkatastrophen, Pandemien, wie etwa die Coronakrise, usw. zum Kernauftrag werden.
Strukturell soll die Heeresführung direkt ins Verteidigungsministerium integriert und die Brigadestruktur aufgelöst werden, sodass das Bataillon die höchste Organisationsebene ist.
Die schweren Waffensysteme (KPz, SPz, PzH) werden weiter reduziert, das Personal durch Nichtbesetzung der Stellen von Berufssoldaten, die in pension gehen, reduziert werden.
Gestärkt werden Cyberabwehr, ABC-Abwehr und Pioniertruppe.
Die restlichen Truppen sollen zu Infanterieeinheiten im Militzsystem auf Freiwilligenbasis werden.

Der Standard