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Westliche Unterstützung für die Ukraine (Sanktionen/Waffenlieferungen/Sonstiges) - Druckversion

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RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 29.05.2022

Gerade deshalb ja auch die aktuelle Gegenoffensive im Bereich Kherson, um diesen Rückzug auf die nächsten Verteidigungslinien zu erleichtern. Ob das sich zurück fallen lassen gelingt hängt einmal mehr stark von der russischen Luftwaffe - vielmehr von deren Nicht-Einsatz ab. Die ganze aktuelle ukrainische Strategie wäre gar nicht möglich, würden die Russen in einem vergleichbaren Ausmaß aus der Luft zuschlagen können wie westliche Streitkräfte dies vermögen.


RE: Russland vs. Ukraine - Flugbahn - 31.05.2022

Deutschland und Griechenland machen anscheinend ebenfalls einen Ringtausch

wahrscheinlich Marder aus DE für BMP-1 aus Griechenlands für die Ukraine
Anzahl unbekannt

https://www.n-tv.de/politik/Deutschland-plant-Panzer-Ringtausch-mit-Griechenland-article23368472.html


RE: Russland vs. Ukraine - Schneemann - 01.06.2022

Zitat:"Ukraine kann Städte schützen"

Scholz verspricht Ukraine modernes Flugabwehrsystem

Die Opposition kritisiert Olaf Scholz für seine zögerliche Haltung bei den Waffenlieferungen in die Ukraine. Der Kanzler antwortet auf der Bundestagsdebatte mit einer Ankündigung: Die Ukraine soll Deutschlands modernstes Flugabwehrsystem erhalten.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Ukraine die Lieferung eines modernen Flugabwehrsystems für den Kampf gegen die russischen Angreifer zugesagt. Außerdem werde den ukrainischen Streitkräften ein modernes Ortungsradar zur Verfügung gestellt, das Artillerie aufklären könne, sagte Scholz im Bundestag. [...] Bei dem Luftabwehrsystem handelt es sich laut Scholz um IRIS-T des Herstellers Diehl. Damit werde das modernste Flugabwehrsystem geliefert, über das Deutschland verfüge. [...] Bisher wurden unter anderem Panzerfäuste, Luftabwehrraketen und viele Millionen Schuss Munition geliefert.

Die Bundesregierung hatte in den vergangenen Wochen auch bereits zwei Zusagen für die Lieferung schwerer Waffen gemacht: Es sollen 50 Flugabwehr-Panzer vom Typ Gepard und 7 Panzerhaubitzen 2000 - moderne Artilleriegeschütze mit einer Reichweite von 40 Kilometern - in die Ukraine geliefert werden. Sie sind aber noch nicht dort angekommen. Die Opposition hat Scholz deswegen in den vergangenen Wochen immer wieder Zögerlichkeit vorgeworfen.
https://www.n-tv.de/politik/Scholz-verspricht-Ukraine-modernes-Flugabwehrsystem-article23369513.html

Ich weiß nicht so ganz, was ich davon halten solle? Zunächst ist es sicherlich richtig, den Ukrainern bei der Verteidigung von Städten zu helfen, aber ein solches System, dass erst im Januar 2022 alle Tests durchlaufen hatte und von dem die Bundeswehr selbst erst eine Handvoll hat (von Feuerleitzentrale, Radar und Flugkörper-Startgerät sowie Logistik- und Ausbildungskette mal abgesehen), quasi aus der Hand zu geben, wo nicht einmal gesichert ist, dass es nicht auch von Russland erbeutet werden könnte, erscheint mir etwas leichtfertig.

Oder will man das Gerät einfach nur in der Ukraine unter "realen Bedingungen" testen?

Und es geht noch weiter, nicht nur die USA sind wegen HIMARS im Gespräch und haben Bedenken wegen der Raketenreichweite, nein, offenkundig sind auch wir über drei Ecken mittendrin, auch wenn es da eher um MLRS gehen dürfte. Abgesehen davon bin ich nicht sonderlich überzeugt von Zusagen der Ukraine, man werde keine Ziele in Russland beschießen.
Zitat:In Absprache mit den USA

Deutschland will der Ukraine Mehrfachraketenwerfer liefern [...]

Deutschland will vier Mehrfachraketenwerfer aus Beständen der Bundeswehr in die Ukraine liefern. Das geschehe in enger Abstimmung mit den USA, die auch die Ausbildung ukrainischer Soldaten an den Systemen übernehmen würden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Regierungskreisen. Geplant sei, die schweren Waffen, die Ziele in großer Entfernung treffen können, bis Ende des Monats zu liefern. [...]

Die Ukraine habe zugesichert, mit dem in den USA hergestellten Artilleriesystem Himars keine Ziele auf russischem Territorium anzugreifen, hieß es aus dem Weißen Haus.
https://www.tagesspiegel.de/politik/in-absprache-mit-den-usa-deutschland-will-der-ukraine-mehrfachraketenwerfer-liefern/28390400.html

Schneemann


RE: Bundeswehr – quo vadis? - aramiso - 01.06.2022

Laut Tagesspiegel will die Bundesregierung nach den Haubitzen auch 4 MARS 2-Werfer an die Ukraine liefern.

Dann sollten wir das mit der Fähigkeit der Bundeswehr zur Landesverteidigung wohl nicht mehr allzu eng sehen.
Vielleicht haben die Erfahrungen des Ukraine-Krieges auch gelehrt, dass der Artillerie keine größere Bedeutung zukommt. Die Polen bestellen 500 HIMARS, die Bundeswehr reduziert ihre Bestände auf dann 37.

https://www.tagesspiegel.de/politik/in-absprache-mit-den-usa-deutschland-will-der-ukraine-mehrfachraketenwerfer-liefern/28390400.html


RE: Russland vs. Ukraine - Flugbahn - 01.06.2022

(01.06.2022, 11:55)Schneemann schrieb: https://www.n-tv.de/politik/Scholz-verspricht-Ukraine-modernes-Flugabwehrsystem-article23369513.html

Ich weiß nicht so ganz, was ich davon halten solle? Zunächst ist es sicherlich richtig, den Ukrainern bei der Verteidigung von Städten zu helfen, aber ein solches System, dass erst im Januar 2022 alle Tests durchlaufen hatte und von dem die Bundeswehr selbst erst eine Handvoll hat (von Feuerleitzentrale, Radar und Flugkörper-Startgerät sowie Logistik- und Ausbildungskette mal abgesehen), quasi aus der Hand zu geben, wo nicht einmal gesichert ist, dass es nicht auch von Russland erbeutet werden könnte, erscheint mir etwas leichtfertig.

Oder will man das Gerät einfach nur in der Ukraine unter "realen Bedingungen" testen?

S. Wiegold schreibt etwas von einer Umlenkung einer Lieferung für Ägypten

https://augengeradeaus.net/2022/06/deutschland-will-flugabwehrsystem-an-die-ukraine-liefern-iris-t-slm-aus-deutscher-produktion/


(01.06.2022, 11:55)Schneemann schrieb: Und es geht noch weiter, nicht nur die USA sind wegen HIMARS im Gespräch und haben Bedenken wegen der Raketenreichweite, nein, offenkundig sind auch wir über drei Ecken mittendrin, auch wenn es da eher um MLRS gehen dürfte. Abgesehen davon bin ich nicht sonderlich überzeugt von Zusagen der Ukraine, man werde keine Ziele in Russland beschießen.
https://www.tagesspiegel.de/politik/in-absprache-mit-den-usa-deutschland-will-der-ukraine-mehrfachraketenwerfer-liefern/28390400.html

Schneemann

ich finde die angekündigte Lieferung gut
man kann sich nicht vom russischen Regime vorschreiben lassen was man der Ukraine liefert.


RE: Bundeswehr – quo vadis? - Quintus Fabius - 01.06.2022

Wobei die meisten Werfer dieses Typs bei der Bundeswehr eben nicht MARS II sind. Von denen haben wir (mein letzter Kenntnistand) gerade mal 20 Stück. Davon 4 weniger ist also aufs Verhältnis gesehen noch mal eine Hausnummer größer.


RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 01.06.2022

Der Ukraine jetzt MARS II aus Bundeswehrbeständen zu liefern ist höchst fragwürdig.


RE: Bundeswehr – quo vadis? - Leuco - 01.06.2022

Ich denke die Geräte sind in der Ukraine gerade besser aufgehoben und es ist sinnvoll eine sporadische Lücke zu akzeptieren. Das ist sicher eine Grundsatzfrage an welcher sich die Geister scheiden.

Der Vergleich Polen und Deutschland ist insofern falsch, da bei D die Bestellung der weiteren Systeme noch nicht bekannt ist und unterstellt wird, das es keine Nachbestellungen geben wird.
Polen wirft z.B. auch gerade sehr viel hinein und wird ebenfalls Lücken akzeptieren müssen, bis die neuen Systeme zulaufen. Man kann davon ausgehen, das die Artillerie in D ebenfalls einen Aufwuchs erfahren wird.

Die Aktion scheint innerhalb der Nato abgestimmt, da die USA ebenfalls liefern.

Bei Soldat und Technik gibt es übrigens gerade einen interessanten Industrievorschlag von Diehl.


RE: Russland vs. Ukraine - Flugbahn - 01.06.2022

(01.06.2022, 13:45)Quintus Fabius schrieb: Der Ukraine jetzt MARS II aus Bundeswehrbeständen zu liefern ist höchst fragwürdig.

weil wird nur wenige davon haben oder warum für dich fragwürdig?


RE: Bundeswehr – quo vadis? - aramiso - 01.06.2022

@ Quintus:
Bei Augen Geradeaus schreibt ein Forist, dass nur 15 Systeme einsatzfähig wären. Dann wären es eben nur noch 11.
Die Schwächung der Wehrfähigkeit hat die Grenze zur Fahrlässigkeit nach meinem Gefühl längst überschritten.


RE: Bundeswehr – quo vadis? - Flugbahn - 01.06.2022

es wird gerade gemeldet, dass die Bundeswehr den CH-47 erhalten wird. 60 Stk. sollen es werden


RE: Russland vs. Ukraine - Nightwatch - 01.06.2022

Meiner Meinung nach ja überhaupt nicht.
Der uns durch Russland aufgezwungene Krieg findet jetzt und in der Ukraine statt. Wir haben das große Glück das wir aufgrund der geopolitischen Gegebenheiten dort nicht an Kampfhandlungen teilnehmen müssen. Trotzdem oder besser gerade deswegen ist es von größter Wichtigkeit, dass die Ukrainer der russischen Armee den größtmöglichen Schaden zufügen, völlig gleich wie und wo einmal die Nachrkriegsgrenzen gezogen werden.
Es ist in unserem ureigenen Interesse alles dafür zu tun, dass die russische Armee aus diesem Konflikt maximal geschwächt hervorgeht.
Es ist jetzt nicht die Zeit für falsche Zurückhaltung. Die Lage bietet vielleicht einmalige Geopolitische Chancen. Nie mehr wird der Krieg mit Russland billiger, nie mehr wird die Vernichtung erheblicher Teile der russischen Streitkräfte günstiger zu haben sein!
Hier und jetzt ist die Gelegenheit, der politischen und militärischen Führung Russlands und im Idealfall auch darüber hinaus der breiteren Gesellschaft zu der Erkenntnis zu verhelfen, dass das Abenteuer Ukraine ein furchtbarer Fehler gewesen ist und die russischen Streitkräfte niemals gegen die Nato bestehen und eine kriegerische Auseinandersetzung deren unweigerliche Vernichtung bedeuten würde.
Nur wenn sich diese Erkenntnis verfestigt kann überhaupt an eine langfristige Stabilisierung Osteuropas gedacht werden.
Hierzu ist es notwendig die Ukrainer mit allem zu versorgen was sie zum Kampf gegen die russischen Streitkräfte gebrauchen können. Und zwar nachhaltig und längerfristig.
Wer heute an eine möglichst rasche Einstellung der Kampfhandlungen denkt und einem Verhandlungsfrieden (und sei er angesichts der Lage noch so positiv) das Wort reden möchte, provoziert eine Verfestigung dieses Konflikts. Potentiell auf Jahrzehnte hinaus mit langfristig unkalkulierbaren Folgen.

In diesem Sinne ganz klar für Waffenlieferungen an die Ukraine. Ich würde noch viel weiter gehen und uneingeschränkt alles in die Ukraine werfen was irgendwie verwendungsfähig ist. Es ist völlig unangebracht sich hier irgendwelche Beschränkungen auflegen zu wollen. Ginge es nach mir, wären jetzt und heute die Marder Schützenpanzer auf den Weg in die Ukraine. Und zwar der komplette Bestand, jedes halbwegs gefechtsfähige Fahrzeug. Und wenn das nicht reicht den größten Teil der Leopard-Flotte hinterher. Der Krieg ist in der Ukraine und nicht hier. Und wenn die dort gewinnen wird auf viele, viele Jahre bis Jahrzehnte nicht zu uns kommen können.
Panzer können ersetzt und neu werden. Kostet nur Geld und sichert Arbeitsplätze. Unersetzlich ist nur das Leben derer die ihn bewegen. Wir können sehr froh darüber sein, dass die Ukrainer bereit sind diesen Part zu übernehmen.


RE: Bundeswehr – quo vadis? - I_Need_A_Medic - 01.06.2022

(01.06.2022, 14:30)aramiso schrieb: @ Quintus:
Bei Augen Geradeaus schreibt ein Forist, dass nur 15 Systeme einsatzfähig wären. Dann wären es eben nur noch 11.
Die Schwächung der Wehrfähigkeit hat die Grenze zur Fahrlässigkeit nach meinem Gefühl längst überschritten.

Wir sind doch nicht wehrfähig ;DDDDD

Wir haben einen überdimensionierten Schützenverein und sind in der Lage hin und wieder eine Krisenintervention in fremden Ländern durchzuführen (wenn andere Armeen alles gesichert haben und wir nur ein schönes Camp brauchen). Landesverteidigung in einem Ukraineszenario ist seit langem kaum mehr möglich. Wir haben nur minimalste Stückzahlen bei Munition, schwerem Gerät etc. Polen würde uns einnehmen...


RE: Russland vs. Ukraine - Broensen - 01.06.2022

@Nightwatch:
Selten passten Signatur und Beitrag besser zusammen. Smile

(01.06.2022, 11:55)Schneemann schrieb: ... aber ein solches System, dass erst im Januar 2022 alle Tests durchlaufen hatte und von dem die Bundeswehr selbst erst eine Handvoll hat (von Feuerleitzentrale, Radar und Flugkörper-Startgerät sowie Logistik- und Ausbildungskette mal abgesehen), quasi aus der Hand zu geben, wo nicht einmal gesichert ist, dass es nicht auch von Russland erbeutet werden könnte, erscheint mir etwas leichtfertig.

Seit wann haben wir IRIS-T SL in der Bundeswehr oder wie meinst du das?

Und wenn man sich Gedanken darüber macht, in wessen Hände so ein System gelangen könnte, dann verkauft man es nicht an Ägypten! Da man das aber getan hat, braucht man sich über eine Erbeutung in der Ukraine mMn weniger Sorgen machen.



Was jetzt gerade klar wird, ist dass unsere Regierung durchaus bereits scheint, auch über Flugabwehr hinaus schwerere Systeme zu liefern, sobald nur ein wichtiger Partner das ebenfalls tut und voran geht. Die PzH-Zusage kam direkt nach den M777 und erst nach der Zusage der NL und jetzt noch MARS, sobald die Amis vorgelegt hatten.


RE: Bundeswehr – quo vadis? - Broensen - 01.06.2022

(01.06.2022, 13:39)Quintus Fabius schrieb: Wobei die meisten Werfer dieses Typs bei der Bundeswehr eben nicht MARS II sind. Von denen haben wir (mein letzter Kenntnistand) gerade mal 20 Stück. Davon 4 weniger ist also aufs Verhältnis gesehen noch mal eine Hausnummer größer.
Meiner Kenntnis nach haben die MARS-II auch konkret für den Einsatz in der Ukraine keine wesentlichen Vorteile gegenüber den MARS-I, dementsprechend sollte man hier eigentlich sinnvollerweise nicht umgerüstete Exemplare schicken.

(01.06.2022, 14:05)Leuco schrieb: Bei Soldat und Technik gibt es übrigens gerade einen interessanten Industrievorschlag von Diehl.
Absolut. Unter anderem deswegen würde ich auch hier mal wieder dazu tendieren: Wenn man das System liefert, dann ruhig alles, was wir haben und Nachfolge-Entwicklung beauftragen:
Zitat:Diehl schlägt ... die Einführung neuer, längerer Container vor, die einerseits eine Abwärtskompatibilität zu bestehenden Raketentypen aufweisen und andererseits zusätzlichen Bauraum für neue Wirkmittel bieten.

Gleichzeitig empfiehlt Diehl Defence, die neue Waffenstation auf einer bereits genutzten militärischen Radplattform zu nutzen. Die Raketenstartbehälter sollen demnach über eine ISO-Schnittstelle verfügen und somit einfach durch in der Truppe eingeführte LKW-Plattformen aufgenommen werden. Die Betriebs- und Wartungskosten der Radplattformen wären Diehls Ansicht nach deutlich günstiger als beim derzeitigen M270-Fahrgestell. Gleichzeitig wäre das Fahrzeug selbst über lange Distanzen verlegefähig.
...
Die neue modular aufgebaute Waffenstation wäre in der Lage, 2×6 bis 2×2 Raketen oder Lenkflugkörper aufzunehmen. Damit würde das System über mindestens die gleiche Feuerkraft wie der MARS II verfügen. Im Vergleich zu der US-Radraketenartillerielösung HIMARS hätte es eine zwei bis dreifach höhere Feuerkraft. HIMARS kann im Vergleich zum MARS II nur halb so viele Wirkmittel aufnehmen und muss demensprechend öfter aufmunitionieren. Zieht man Nachladezeiten etc. in Betracht, gehen Artillerieexperten davon aus, dass man bis zu drei HIMARS braucht um einen MARS II in puncto Feuerkraft zu ersetzen. Weiterhin muss bedacht werden, dass diese Systeme auch bemannt werden müssen. Bei gleicher Besatzungsstärke braucht man für die entsprechende Feuerkraft nicht nur die doppelte/dreifache Anzahl an Systemen, sondern auch an Personal.

Zukünftige Wirkmittel
Gleichzeitig schlug der Diehl-Vertreter während des Symposiums vor, neue Raketen als Munitionstypen für das Zukünftige System Indirektes Feuer großer Reichweite zu entwickeln. Die als Mulirole-Carrier bezeichnete Rakete, die Diehl Defence entwickeln möchte, soll über eine inertiale sowie GNSS basierte Navigation verfügen. Die Reichweite soll je nach Traglast mindestens 300 Kilometer betragen. Bis zu acht dieser neuartigen Raketen sollen von der neuen Waffenstation gleichzeitig aufgenommen werden können.

Das Multirole-Carrier-Konzept sieht unterschiedliche Varianten der Rakete vor. Diehl schlägt sowohl Ausführungen mit einem Precision Strike Warhead als auch einem Cargo Compartment vor. In der Variante Precision Strike Warhead würde die Rakete über einen Präzisions-HE/Splitter-Gefechtskopf verfügen, der Ziele auch auf Entfernungen jenseits der 300 Kilometer treffsicher bekämpfen kann. Dies soll mittels einer fortschrittlichen Suchkopftechnologie auf Basis von Radar-, Bildverarbeitungs-, Infrarot- sowie semi-aktivem Laser-Sensor erreicht werden. In der Variante Cargo Compartment soll die Rakete als Trägervehikel für unterschiedlichste Nutzlasten fungieren. Damit könnten nach Angaben von Diehl bis zu neun Sub-Munitionen mindestens 300 Kilometer weit ins Zielgebiet transportiert werden. Als Nutzlasten könnten sowohl kinetisch wirkende Effektoren, als auch Aufklärungssensoren oder Störer fungieren.

(01.06.2022, 14:30)aramiso schrieb: Die Schwächung der Wehrfähigkeit hat die Grenze zur Fahrlässigkeit nach meinem Gefühl längst überschritten.
Aber doch schon vor Jahren. Da kommt es jetzt auf ein paar Systeme auch nicht mehr an.