06.01.2023, 23:43
Ein interessantes Beispiel in diesem Kontext in der Steinzeit ist der Verlust des Lebensraumes in der Nordsee, dass sogenannte Dogger-Land, welches dann mit dem Ende der Eiszeit komplett in der Nordsee unterging, aber davor durchaus von Menschen besiedelt war, die dort sogar halb-sesshaft lebten (vermutlich aufgrund Fischfang so möglich)
lime:
Das ist ohnehin die Frage, wie man das definiert. Sind Menschen mit Feuer, Werkzeugen und hocheffektiven Jagdwaffen ein Teil der Umwelt ? Ist der Mensch heute ein Teil der Umwelt ? Das ist meiner Meinung nach primär eine Definitionsfrage. Natürlich kann man es so definieren, dass wir ein Teil der Umwelt waren, aber dann sind wir es heute auch noch. Oder man definiert es so, dass ab der Verwendung von Feuer und Waffen der Mensch sich von den bisherigen Mechanismend und Regelungen soweit heraus genommen hat, dass er eben nicht mehr einfach nur ein Teil der Umwelt ist.
Aber wenn du es so definierst, dass Steinzeitmenschen zur Umwelt gehörten, dann gehören auch wir heute zur Umwelt. Das müssen wir von der Definition her schon festlegen, sonst schreiben wir einfach nur aneinander vorbei. Wobei ich mit beiden Möglichkeiten kein Problem habe da beide in ihrer jeweiligen Auslegung durchaus richtig sind, nur müssen wir es halt festlegen wie wir es definieren.
Das tue ich auch gar nicht. Ganz allgemein ist der Begriff der Umweltzerstörung schwierig, weil eigentlich jede Veränderung meist auch immer irgend eine Zerstörung beinhaltet.
Rudi:
Kann dir nur voll zustimmen. Aber heute muss man leider sehr vielen Menschen selbst die einfachsten und eigentlich absolut selbsterklärenden Sachen erklären.
Und tatsächlich ist es sogar eher anders herum: je mehr "Natur vorhanden" ist, je mehr also die Natur unberührt von Menschen ist, desto verschwenderischer und desto gedankenloser geht der Mensch mit dieser um. Das konnte ich selbst schon mit eigenen Augen in entsprechenden Dritte Welt Ländern sehen.
Eben deshalb trieben Steinzeitmenschen Unmengen von Tieren (wahrscheinlich mit Feuer) über Klippen obwohl sie nicht ansatzweise diese Mengen verzehren oder haltbar machen konnten. Sie töteten viel mehr als sie benötigten. Erst wenn etwas knapp wird, beginnt man es als Wert einzustufen. Ich bin mir zum Beispiel rein persönlich recht sicher, dass die Menschen als sie lernten mit Feuer umzugehen einfach in ganz großem Stil Brände gelegt haben, einfach weil sie es konnten. So ist meiner Überzeugung nach die menschliche Natur. Es ist eben nicht immer alles nur sinnvoll und nur auf einen logischen Nutzen ausgerichtet.
Was da heute meiner Meinung nach noch mitschwingt, und weshalb ich die Idee dazu ein Gegenbild zu zeichnen gar nicht falsch finde, ist der Gedanke des "Edlen Wilden". Die Idee das Steinzeitvölker in Frieden, Glück, Matriarchat und seeliger Gemeinsamkeit im Einklang mit der Natur leben. Nichts könnte falscher sein! Um es mal plakativ auszudrücken: Das waren stattdessen mörderische, ultra-kriegerische Stämme die so viel zerstörten wie möglich, in signifikanten Anteilen Kannibalen und die Natur war ihnen mehr als egal. Denn heutige Steinzeitvölker sind immer noch so. Nichts da von edlen Wilden im Sinne von Rousseau !
Aber genau dieses Bild verstellt heute die Sicht zu vieler Menschen auf die tatsächlichen Umstände der damaligen Menschheit und deren Lebensweise und verzerrt damit das Bild der Steinzeit.
Ein Buch in diesem Kontext dass u.a. vor allem auch die Frage der Gewalttätigkeit von Steinzeitvölkern behandelt:
https://www.amazon.de/Gewalt-Eine-neue-G...2293&psc=1
lime:
Zitat:Auch Steinzeitmenschen gehörtern damals zur Umwelt.
Das ist ohnehin die Frage, wie man das definiert. Sind Menschen mit Feuer, Werkzeugen und hocheffektiven Jagdwaffen ein Teil der Umwelt ? Ist der Mensch heute ein Teil der Umwelt ? Das ist meiner Meinung nach primär eine Definitionsfrage. Natürlich kann man es so definieren, dass wir ein Teil der Umwelt waren, aber dann sind wir es heute auch noch. Oder man definiert es so, dass ab der Verwendung von Feuer und Waffen der Mensch sich von den bisherigen Mechanismend und Regelungen soweit heraus genommen hat, dass er eben nicht mehr einfach nur ein Teil der Umwelt ist.
Aber wenn du es so definierst, dass Steinzeitmenschen zur Umwelt gehörten, dann gehören auch wir heute zur Umwelt. Das müssen wir von der Definition her schon festlegen, sonst schreiben wir einfach nur aneinander vorbei. Wobei ich mit beiden Möglichkeiten kein Problem habe da beide in ihrer jeweiligen Auslegung durchaus richtig sind, nur müssen wir es halt festlegen wie wir es definieren.
Zitat:Jedes Lebewesen hat eine Auswirkung auf die Umwelt, die eben nicht in Stein gemeißelt, sondern veränderlich ist. Diese Veränderungen kann man nicht pauschal als Umweltzerstörungen bezeichnen.
Das tue ich auch gar nicht. Ganz allgemein ist der Begriff der Umweltzerstörung schwierig, weil eigentlich jede Veränderung meist auch immer irgend eine Zerstörung beinhaltet.
Rudi:
Kann dir nur voll zustimmen. Aber heute muss man leider sehr vielen Menschen selbst die einfachsten und eigentlich absolut selbsterklärenden Sachen erklären.
Und tatsächlich ist es sogar eher anders herum: je mehr "Natur vorhanden" ist, je mehr also die Natur unberührt von Menschen ist, desto verschwenderischer und desto gedankenloser geht der Mensch mit dieser um. Das konnte ich selbst schon mit eigenen Augen in entsprechenden Dritte Welt Ländern sehen.
Eben deshalb trieben Steinzeitmenschen Unmengen von Tieren (wahrscheinlich mit Feuer) über Klippen obwohl sie nicht ansatzweise diese Mengen verzehren oder haltbar machen konnten. Sie töteten viel mehr als sie benötigten. Erst wenn etwas knapp wird, beginnt man es als Wert einzustufen. Ich bin mir zum Beispiel rein persönlich recht sicher, dass die Menschen als sie lernten mit Feuer umzugehen einfach in ganz großem Stil Brände gelegt haben, einfach weil sie es konnten. So ist meiner Überzeugung nach die menschliche Natur. Es ist eben nicht immer alles nur sinnvoll und nur auf einen logischen Nutzen ausgerichtet.
Was da heute meiner Meinung nach noch mitschwingt, und weshalb ich die Idee dazu ein Gegenbild zu zeichnen gar nicht falsch finde, ist der Gedanke des "Edlen Wilden". Die Idee das Steinzeitvölker in Frieden, Glück, Matriarchat und seeliger Gemeinsamkeit im Einklang mit der Natur leben. Nichts könnte falscher sein! Um es mal plakativ auszudrücken: Das waren stattdessen mörderische, ultra-kriegerische Stämme die so viel zerstörten wie möglich, in signifikanten Anteilen Kannibalen und die Natur war ihnen mehr als egal. Denn heutige Steinzeitvölker sind immer noch so. Nichts da von edlen Wilden im Sinne von Rousseau !
Aber genau dieses Bild verstellt heute die Sicht zu vieler Menschen auf die tatsächlichen Umstände der damaligen Menschheit und deren Lebensweise und verzerrt damit das Bild der Steinzeit.
Ein Buch in diesem Kontext dass u.a. vor allem auch die Frage der Gewalttätigkeit von Steinzeitvölkern behandelt:
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