(Allgemein) Deutscher Verteidigungshaushalt
(21.12.2024, 15:35)Schneemann schrieb: @muck
Du musst hier aber zwischen federal budget und military expenditures per percentage of GDP unterscheiden:
Aber das habe ich doch? Huh
(21.12.2024, 15:35)Schneemann schrieb: Die USA geben rund 13% ihres federal budget aus für das Militär, aber wiederum "nur" ca. 3-4% ihres GDP. Hieße: Trumps Forderung, was die Verbündeten der NATO ausgeben sollen (also 5% des GDP), läge über dem, was die USA selbst ausgeben.
Man kann davon ausgehen, dass Trump gedenkt, die Verteidigungsausgaben der USA selbst auf 5% des BIP anzuheben, ansonsten würde er sich ja lächerlich machen (außerdem muss das Geld für die Rüstungsaufträge für Musk und Thiel ja irgendwo herkommen).

Die Höhe in der Relation zum BIP ist tatsächlich nicht das größte Problem. Auch die US-Bundesregierung könnte nicht die Hälfte ihres Budgets für Verteidigung ausgeben. Das sind Werte einer Kriegswirtschaft und würde die Erfüllung anderer Aufgaben verunmöglichen, selbst in einem "schlanken" Staat wie den USA.

Um den EP14 auf €223 Mrd. aufzublasen, müsste Deutschland den Föderalismus aufgeben und ein Zentralstaat werden, denn nur so erhielte die Bundesregierung einen ausreichend großen Anteil am Steuertopf, um solche Ausgaben zu finanzieren.

Meiner bescheidenen Ansicht nach liegt die realistische Obergrenze für die deutschen Verteidigungsausgaben, was Wirtschaftskraft und Verfassungswirklichkeit anlangt, bei etwa einem Viertel der Gesamtausgaben des Bundes, das wären heuer €96 Mrd. Mehr als €100 Mrd. sind nicht drin.
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(21.12.2024, 16:24)lime schrieb:
(21.12.2024, 00:56)muck schrieb: Ohne die US-Militärpräsenz in Europa hätten der Irak- und der Afghanistankrieg nicht geführt werden können.
Und welchen Nutzen hatten diese Kriege für die USA?
Das musst du George W. fragen, irgendeinen Sinn wird der darin wohl gesehen haben, auch wenn Trump diese Kriege jetzt den Demokraten in die Schuhe schiebt.

Aber darum geht es ja gar nicht, sondern schlicht darum, dass Europa für die USA wichtig ist, wenn sie ihre militärische Macht in die Welt projizieren wollen. Wollen sie das nicht mehr, dann ist die NATO auch nicht mehr wichtig für die USA, stimmt schon. Und das entspricht halt Trumps Position, wodurch die NATO für ihn und seine Leute tatsächlich nur noch ein Mittel dafür ist, andere zu den für ihn besten Deals zu bewegen. Das ist aber halt eben Trumps Interesse, nicht das der USA. Für die hat die NATO einen enormen Nutzen, auch wenn Trump diesen Nutzen eben für unwichtig erachtet, weil er seinem persönlichen Interesse nicht dient.
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Zitat:Aber das habe ich doch?
Okay, dann hatte ich es falsch verstanden, für mich erschien es nicht eindeutig.

Schneemann
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