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Lieber Helios für was ist diese Forum denn dann da wenn nicht über verschiedene Möglichkeiten zu diskutieren. Du musst sie ja auch nicht alle mögen. Ansonsten könnte man ja auch einfach eine Newsseite besuchen.
Natürlich ist dieser A319 nicht Ideal, aber er ist halt da und wird wohl nicht mehr gebraucht. Mit den verschiedenen Kamerasystemen ist eine gewisse Aufklärung möglich, welche vlt. für einige Aufträge ausreichend ist.
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Der Open-Skies-A319 ist halt nicht viel mehr als ein normaler ACJ, also ein Airliner mit Zusatztanks und komfortablerem Interieur. Die Kamerainstallation ist keine komplexere Sensorsuite, sondern eine einfache Luftbildausrüstung; besser als nichts, klar, aber für die Aufgaben sowohl in Quantität und Qualität letztlich dann doch eher wieder nichts. Ob er noch gebraucht wird oder nicht wird sich zeigen, Biden macht gerade einiges wieder rückgängig, vielleicht wird auch das OS-Abkommen wieder stabilisiert. Wenn nicht, stellt sich durchaus die Frage, wie man ihn einer anderen Nutzung zuführen kann. Meines Erachtens nützt die Maschine allein, selbst mit größeren Umbauten (die sich aufgrund des Alters dann allerdings auch nicht mehr lohnen), nicht viel.
Und dieser Bereich des Forum ist primär dazu da, sich über die konkreten Projekte der Bundeswehr (bzw. Projekte mit deutscher Beteiligung) auszutauschen und klar auch mal Alternativen zu diskutieren. Bloß sollte das nicht überhand nehmen. Aktuell sehe ich kein Grund, hier einzugreifen, deshalb habe ich das auch nur als persönliche Meinung geäußert. Und die ist hier von jeder Seite willkommen.
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Seefernaufklärer: Kommandeur drängt auf Entscheidung
Zitat: 2025 endet die Verkehrszulassung für den Seefernaufklärer P-3C ORION der Nordholzer Marineflieger - zehn Jahre eher als geplant. Kommandeur Thorsten Bobzin rechnet bereits für dieses Jahr damit, dass die ersten Maschinen ausgemustert werden. Ein langfristiges Nachfolgemodell ist erst ab 2035 vorgesehen. Für die Zwischenzeit soll es eine Übergangslösung geben. Das Bundesverteidigungsministerium teilt mit, dass es „vorzugsweise noch in dieser Legislaturperiode eine Entscheidung“ geben wird. Die Nordholzer Marineflieger warten dringend darauf.
https://www.norderlesen.de/Heute/Seefern...54418.html
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Zwar evtl. Offtopic, aber:
https://www.cpf.navy.mil/news.aspx/130798
The U.S. Navy and partners from Australia, Canada, India and Japan successfully completed operations for the multilateral exercise Sea Dragon 2021 in Guam, Jan. 27.
For two weeks, over 190 personnel from the five nations conducted over 250 hours of ground and classroom training, culminating in high-level exercises to track a real-world U.S. Navy submarine.
Commander Task Force 72, based out of Misawa, Japan, detached two P-8A Poseidon maritime patrol and reconnaissance aircraft from Patrol Squadron (VP) 5 and 8 to train with the Royal Australian Air Force (RAAF), Japan Maritime Self Defense Force (JMSDF), Indian Navy (IN) and the Royal Canadian Air Force (RCAF), in the annual anti-submarine warfare (ASW) exercise.
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Nach wie vor wäre mir eine Nato- MPA/ASW Staffel recht. Eine Teilnahme daran wäre auch eine Übergangslösung für Deutschland. Später könnten zusätzliche eigene Flugzeuge beschafft werden.
In der Staffel könnten sich Dänemark, Polen, die Niederlande, Belgien usw. miteinbringen.
Selbst wenn es nur Turboprops würden, könnte man dann diese in Norwegen oder auf Island stationieren.
Das wäre nicht nur für den Nordatlantik möglich. Auch für die Nato Südflanke wäre eine weitere Staffel denkbar. Ich glaube nicht das Griechenland auf absehbare Zeit Geld für MPA/ASW Flugzeuge hat. Außerdem könnten die Schwarzmeer Nato Mitglieder sich beteiligen.
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(29.01.2021, 20:17)Seafire schrieb: Nach wie vor wäre mir eine Nato- MPA/ASW Staffel recht. Eine Teilnahme daran wäre auch eine Übergangslösung für Deutschland. Später könnten zusätzliche eigene Flugzeuge beschafft werden.
In der Staffel könnten sich Dänemark, Polen, die Niederlande, Belgien usw. miteinbringen.
Selbst wenn es nur Turboprops würden, könnte man dann diese in Norwegen oder auf Island stationieren.
Das wäre nicht nur für den Nordatlantik möglich. Auch für die Nato Südflanke wäre eine weitere Staffel denkbar. Ich glaube nicht das Griechenland auf absehbare Zeit Geld für MPA/ASW Flugzeuge hat. Außerdem könnten die Schwarzmeer Nato Mitglieder sich beteiligen.
Wenn man das hinkommen könnte, ideal. Bei den Stückzahlen kann sich da jeder was leisten und die Gesamtabdeckung wäre phänomenal.
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https://augengeradeaus.net/2021/02/lange...ohne-geld/
Vor diesem Hintergrund ist bemerkenswert, welche wichtigen Vorhaben die Ministerialen mit der Bemerkung versehen haben deren Finanzierung zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesichert ist:
Nachfolger Seefernaufklärer, als Zwischenlösung für den Ersatz der P-3C Orion
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(03.02.2021, 17:01)Mike112 schrieb: https://augengeradeaus.net/2021/02/lange...ohne-geld/
Vor diesem Hintergrund ist bemerkenswert, welche wichtigen Vorhaben die Ministerialen mit der Bemerkung versehen haben deren Finanzierung zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesichert ist:
Nachfolger Seefernaufklärer, als Zwischenlösung für den Ersatz der P-3C Orion Da ist zuletzt glaube ich sehr viel Druck gemacht worden.
Die P3c fallen fast von allein vom Himmel.
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https://marineforum.online/die-faehigkei...-der-luft/
P-3C Orion
13. Feb 202
Die Fähigkeit zum Seekrieg aus der Luft
Zum 15. Jahrestag der Außerdienststellung des Marinefliegergeschwaders 2 postete ich im August 2020 einen Tweet. Offensichtlich traf dieser einen Nerv, denn selten bekam ich so viele Kommentare, selten löste ein Beitrag so eine breite Diskussion aus. Noch heute wird die damals für die Marine und später für die Bundeswehr verlorengegangene Fähigkeit offensichtlich schmerzlich vermisst. Natürlich versuchte ein Teil der Kommentatoren, den schuldigen Inspekteur oder Minister für diesen Verlust auszumachen. Allerdings fällt es in Kenntnis des Ergebnisses stets leicht zu verurteilen, ohne überhaupt alle damals möglichen Optionen für den Erhalt einer teuren Fähigkeit bei schrumpfendem Budget zu kennen. Weiter helfen solche Diskussionen ohnehin nicht. Ähnliches machten sicher die niederländischen Kameraden durch, als sie, vor vergleichbare budgetäre Herausforderungen gestellt, entscheiden mussten, ob sie ihre U-Boote oder die U-Boot-Jäger behalten wollten. Auch dort schmerzt der auf dieser Wahl basierende Verlust der P-3C Orion noch heute. Für uns Marineflieger bot der niederländische Verkauf die Option, die Fähigkeiten der Breguet Atlantic BR 1150 zu erhalten, obwohl wir nicht über die Finanzmittel für eine Neubeschaffung verfügten. Der Preis war allerdings, dass die gebrauchten Luftfahrzeuge auch in deutlich kleinerer Stückzahl kamen (8 statt bisher 15 MPAs).
Die meisten Kommentatoren diskutierten jedoch, ob es für eine Marine unserer Größe zu leisten sei, eine Jagdbomberkomponente wiederaufzubauen, oder ob eine Marine, die schlagkräftig sein möchte, sich nicht sogar eine Fähigkeit zum Seekrieg aus der Luft leisten muss. Landgestützt für die regionale, trägergestützt für eine weltweite Fähigkeit. Und wenn dies nicht alleine zu stemmen wäre, ob es nicht Zeit für ein europäisches Kooperationsprojekt zur Realisierung genau dieser Fähigkeit wäre.
Die Schlagkraft eines modernen Marine-Jagdbombers mit der richtigen Bewaffnung gegen Schiffe, aber auch Landziele ist dabei bis heute unbestritten. Aber ist die richtige Antwort auf die Herausforderungen von gestern auch morgen noch relevant? Sind Jagdbomber nicht selbst heute vulnerabler als früher? Haben nicht sogar etwas größere Marinen erhebliche Probleme, ihre fahrende Flotte zu alimentieren, weil die Jet-Komponente alle Gelder frisst? Ist es wirklich nicht möglich, diese Aufgabe im Joint-Ansatz verlässlich durch die Luftwaffe abzubilden? Was ist mit landgestützten Flugkörpersystemen oder der Kombination von unbemannten Systemen und fliegenden Führungsplattformen?
Während ich persönlich das Wiederaufleben einer Marine-Jagdbomberkomponente in Deutschland für utopisch halte, freue ich mich über die breite Diskussion und glaube, dass sie wichtig ist. Denn nicht das Luftfahrzeug, aber die Fähigkeit, die es abgebildet hat, war und ist für die Durchsetzungsfähigkeit einer Marine von immenser Bedeutung.
Um zu ergründen, welche Fähigkeiten eine Marine benötigt, gilt es Auftrag und Bedrohung zu analysieren. Der Auftrag der Deutschen Marine umfasst den Schutz maritimer Handels- und Transportwege, die Kontrolle oder das Verwehren definierter Seegebiete für einen Gegner in und von der Domäne See aus. Dazu muss man zunächst aufklären und ein Lagebild erstellen können, dann gegen einen Gegner Wirkung erzielen und eigene Kräfte behaupten können. Auch dies ist grundsätzlich nicht neu.
Verändert hat sich dagegen die Bedrohung. Digitale Datenübertragung und satellitengestützte Aufklärung und Kommunikation sind verwundbar gegen Cyberattacken, das elektromagnetische Spektrum ist bedeutsamer geworden, Hyperschallflugkörper und Schwarmangriffe unbemannter Systeme erfordern neue Abwehrmechanismen und Konzepte, Reaktionszeiten wurden kürzer, U-Boote leiser, Tauchzeiten länger.
Um dem entgegen zu treten, müssen wir weiterhin weiträumig agieren sowie schnell und flexibel Schwerpunkte bilden können. Wir müssen bei hohem Eigenschutz auf Distanz effektiv wirken und damit abschrecken können. Aufgrund der kurzen Reaktionszeiten und hohen Waffenreichweiten müssen wir aber zunächst eines: Ein Lagebild ständig abrufbar haben. Dies bedingt die Nutzung verfügbarer Satellitensysteme, aber auch luftgestützter Aufklärungsmittel, die Satellitenbilder verdichten oder bei Nichtverfügbarkeit Ersatz bieten. Hochwertmittel wie Seefernaufklärer oder Jagdbomber sollten allerdings nicht zur Erstellung eines Basislagebilds herangezogen werden müssen. Zum einen, weil man bei Erstellung eines Lagebilds verwundbar ist. Zum anderen, weil Flugstunden kostbar sind und daher gezielt auf Basis eines bereits vorhandenen Lagebilds zur Verifikation, Führung oder Wirkung zum Ansatz kommen sollten.
Geht es dann darum zu wirken, bietet ein Jagdbomber nach wie vor viele Vorteile. Zwar haben Satelliten und unbemannte Systeme die Reichweitenvorteile in der Zielauffassung relativiert und see- wie landgestützte Flugkörper Reichweiten, die abgestützt auf Zieldaten Dritter (third party targeting), den Wegfall von Kampfjets kompensieren. Doch bieten Geschwindigkeit, geringe Radarrückstrahlfläche und Durchsetzungsfähigkeit noch immer Überraschungsmoment, schnelle Schwerpunktverlagerung und Reaktionsfähigkeit. Diese Durchsetzungsfähigkeit kommt angesichts der stetigen Weiterentwicklung in Radar- und Flugkörpertechnik zur Abwehr von Kampfflugzeugen aber mit einem hohen finanziellen Preisschild. Ist dieser Aufwand für Luftstreitkräfte noch weitgehend ohne Alternative und im eingeschwungenen Zustand leistbar, käme bei der Deutschen Marine der immense Aufwand hinzu, eine seit 15 Jahren fehlende Expertise sowie Infrastruktur und Organisation aufbauen und natürlich die Waffensysteme selbst beschaffen zu müssen.
Am 3. Januar äußerte der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, im Interview mit der Welt am Sonntag seine Erwartung, dass der Post-Corona-Haushalt eine Abwärts-Korrektur der NATO-Ziele in allen Staaten des Bündnisses erforderlich machen werde. In einer solchen Zeit die immensen Investitionen für den Wiederaufbau einer Jagdbomber-Komponente anzugehen, hätte nicht vertretbare Verdrängungseffekte. Die notwendige politische Unterstützung dafür wäre bestenfalls schwer generierbar. Jagdbomber bringen ihre Fähigkeit vornehmlich am High End eines Konfliktes zum Tragen. Dieses High End wurde als Maßstab für Rüstungsprojekte festgelegt. Unterstützung findet aber leichter, was auch im Alltag mandatierter Kriseneinsätze jeden Tag zur Auftragserfüllung beiträgt. Marine-Jagdbomber könnten hier aber nur die Systeme der Luftwaffe quantitativ unterstützen, keinen inhaltlichen Mehrwert bieten. Angesichts zahlreicher weiterer Felder, in denen die Marine dem Verlust von Fähigkeiten entgegentreten muss, ist der Wiederaufbau einer Jet-Komponente meines Erachtens damit weder finanziell noch personell zu stemmen.
Dennoch benötigt die Deutsche Marine eine eigene Befähigung zum Seekrieg aus der Luft. Für eine andere Teilstreitkraft wird in Zeiten begrenzter Ressourcen und zu vieler Aufträge immer zuerst der Auftrag vernachlässigt, der nicht der eigene ist. Das war bereits bei Abgabe der Tornado-Komponente an die Luftwaffe so. Nur mit einer eigenen Fähigkeit kann ein Inspekteur sicherstellen, dass ausgebildetes Personal sowie einsatzbereite Waffen und Waffensysteme für die durch ihn priorisierten Aufgaben bereitstehen. Trägt diese Fähigkeit zudem zur Überlebensfähigkeit weiterer Flottenteile bei, sinkt bei Nichtverfügbarkeit der Einsatzwert der gesamten Flotte. Aus der gleichen Überlegung heraus muss man konstatieren, dass eine gemeinsame europäische Lösung zwar wünschenswert, aber in diesem Aufgabenbereich aktuell wenig realisierbar scheint. Versuche, im NATO-Rahmen einer „Strategic Defence Intiative“, Flugstunden der MPA-Nationen entgeltlich für alle Mitgliedstaaten verfügbar zu machen, scheiterten am fehlenden Interesse. Ebenso wurden Überlegungen nicht weitergeführt, angelehnt an das Konzept des European Air Transport Commands (EATC) ein europäisches MPA-Kommando zu schaffen. Während dies für den Aufgabenanteil der Bildaufklärung durchaus vorstellbar ist, stellt die Nutzung von nationalen Datenbanken über fremde wie eigene U-Boote in der U-Jagd eine erhebliche Hürde für eine solche Kooperation dar.
Wenn somit eigene Fähigkeiten benötigt werden, heißt dies jedoch nicht, dass die entsprechenden Fähigkeitsträger in großer Stückzahl benötigt werden. Bereits eine geringe Anzahl ermöglicht die Erstellung von Einsatzkonzepten, Entwicklung von Taktiken sowie die Beschaffung und Integration von geeigneter Bewaffnung. Wird dabei eine Bewaffnung in die Bundeswehr eingeführt, die auch beim Eurofighter oder seinem Nachfolger integrierbar ist, können im Bedarfsfall und bei entsprechend hoher streitkräftegemeinsamer Priorität schlagkräftigere Komponenten der Luftwaffe in größerer Stückzahl schnell eingebunden werden, um die eigene Anfangsbefähigung komplementär zu ergänzen. So behalten sowohl der Inspekteur Marine als auch der Inspekteur Luftwaffe jeweils die Hoheit über eigene Fähigkeitsträger und bauen dennoch eine gemeinsame Fähigkeit auf.
Also doch Jagdbomber für die Deutsche Marine, nur weniger? Nein, denn nach wie vor geht es um eine rudimentäre Befähigung; darum, Anknüpfpunkte für die Luftwaffe zu haben. Dazu kann auch eine MPA mit seiner hohen Reichweite und Traglast für effektive Seezielflugkörper dienen. Natürlich ist eine MPA angesichts geringerer Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit, aber auch der großen Radarrückstrahlfläche wegen kein vollwertiger Ersatz für einen Jet. Radarrückstrahlflächen und eingeschränkte Durchsetzungsfähigkeit könnten jedoch durch moderne elektronische Gegen- und Schutzmassnahmen (EloG/SM) mittels Jamming oder Scheinzielerzeugung teilweise kompensiert werden. Unbemannte Komponenten zur komplementären Aufklärung und Zielerfassung, insbesondere in umkämpfter Umgebung, könnten die Risiken weiter senken. Sollte die Bundeswehr zukünftig auch mit bewaffneten unbemannten fliegenden Systemen (Unmanned Aerial Systems, UAS) ausgestattet werden, könnten auch diese ergänzend eine wesentliche Rolle einnehmen, da das bemannte System als Führungsplattform für den Waffeneinsatz außerhalb von Gefährdungsbereichen verbleiben könnte. Eine solche Aufgabenteilung würde selbst bei einem Einsatz von der Heimatbasis den vorgesehenen Ansprüchen genügen, einen Waffeneinsatz von „Drohnen“ nicht aus dem Heimatland heraus zu führen.
Für den Wiedereinstieg in die Seekriegführung aus der Luft ist die eingangs erwähnte und schon fast zufällig in die Deutsche Marine gekommene P-3C Orion zentral gewesen. Mit dem Abbruch der Modernisierung der P-3C steht diese Option nun auf der Kippe. Die klarstandsbedingte Einsatzunterbrechung in der EU-Operation Irini Anfang 2021 hat bereits einen Ausblick darauf gegeben, wie wenig belastbar der Einsatz der verbliebenen P-3C über die letzten Jahre der Nutzung bis 2025 sein wird. Die Auswahl des Nachfolgers wird abhängig von Traglast, Reichweite und Integrationsmöglichkeit für Waffen, Sensoren und unbemannte Systeme in die Missionsanlage unweigerlich einen großen Einfluss darauf haben, ob der Wiedereinstieg in die Seekriegführung aus der Luft eine Option bleibt, sich sogar weitere Optionen eröffnen oder aber entsprechende Überlegungen zumindest bis 2035 ausscheiden.
Was heißt das für die Marineflieger? Zunächst gilt es, nicht von neuen Fähigkeiten zu träumen, sondern sicherzustellen, dass wir nicht weitere Fähigkeiten, zuvorderst die luftgestützte U-Jagd, verlieren. Nur das kann als Basis dienen, einige Fähigkeiten der Jagdbomber zurückzugewinnen, andere über die geschickte Einbindung von Luftwaffe und anderen Kräften zu sichern, ohne in den Ressourcenkonflikt des Aufbaus einer eigenen Jagdbomberkomponente zu geraten. MPAs bieten somit eine Grundbefähigung, die mit entsprechender Bewaffnung und ergänzender (auch unbemannter) Komponenten flexibel und skalierbar im Baukasten erweitert werden kann. Sie bieten zudem die Basis zur Erstellung von Einsatzkonzepten, um weitere Kräfte in den Seekrieg aus der Luft einzubinden. MPAs sind kein vollwertiger Ersatz für Jagdbomber, aber sie sind ein vielseitiges und abstandsfähiges Einsatztool über das gesamte Spektrum, von der Krise bis zur Bündnisverteidigung, das auch in der Seekriegführung aus der Luft Grundbefähigung und stepping stone darstellt.
Auch dieser Beitrag und meine Bewertung des Potenzials von MPAs wird sicher weitere Diskussionen auslösen. Und das ist gut so. Sicher ist aber eines: MPAs werden auch künftig in der Deutschen Marine personell wie finanziell realistisch abbildbar sein.
Kapitän zur See Thorsten Bobzin ist Kommandeur des Marinefliegerkommandos.
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@Mike112:
Ich bin auch der Meinung wie der Verfasser des Artikels, dass wir vor Marinejagdbombern unbedingt MPA'a benötigen und dass die Beschaffung von erstgenannten sehr unwahrscheinlich ist. MPA's werden für ein Aufklärung, Lagebilderstellung, Ubootjagd usw. benötigt.
Der Einsatz über der Ostsee hat aus meiner Sicht ein paar Besonderheiten. MPA's könnten dort wg. der russischen Luftabwehr nicht operieren.
Deshalb hier folgendes:
"...Noch Anfang der 1990er verfügte die Bundesmarine speziell für den Ostseeraum über 40 Flugkörperschnellboote, 25 U-Boote, 54 Minenabwehreinheiten und 110 Marinejagdbomber.
In einem Gespräch mit dem letzten Chef der Volksmarine, Vizeadmiral a.D. Hendrik Born, über die gegenseitige Bedrohung im Ostseeraum während des Kalten Krieges fragte der Autor, vor welchen Seekriegsmitteln der Deutschen Marine die damalige Volksmarine die größte Furcht gehabt hätte, Born erwiderte spontan: „Vor den Marinejagdbombern."
https://docs.google.com/viewerng/viewer?....pdf&hl=de
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https://www.dbwv.de/aktuelle-themen/blic...aufgegeben
P3-C „Orion“: Warum wird eine Fähigkeit aufgegeben?
Über den Umgang mit Mensch und Material als „Top-Down-Prozess“
Unsere Marine hat im Laufe der letzten Jahre diverse Fähigkeiten aufgegeben. Das war immer beabsichtigt und letzten Endes das Ergebnis einer Kosten-/Nutzen-Analyse. Den emotionalen Faktor und die Tränen bei einer Außerdienststellung wollen wir hier nicht weiter betrachten. Lassen Sie uns aber noch einmal in die Vergangenheit schauen. Seekriegführung aus der Luft mit „Tornado“ PA200, die Strandmeisterkompanie als Teil einer amphibischen Komponente und natürlich des Autors geliebte Schnellboote waren „Überbleibsel“ aus dem Kalten Krieg und verloren ihren eigentlichen Nutzen am 3. Oktober 1990. Gleichwohl fanden sie natürlich noch Verwendung in der heutigen Deutschen Marine. Schließlich und endlich wurden diese Fähigkeiten aber abgeschafft. Das mag der eine oder andere jetzt vielleicht anders betrachten, aber de facto existieren diese Fähigkeiten nicht mehr.
Mit den Fähigkeiten, die die Deutsche Marine allerdings mit einem Maritime Patrol Aircraft (MPA) verbindet, verhält es sich anders. Neben den Optionen der weitreichenden und zeitlich lang durchführbaren Seefernaufklärung – wie wir sie in ATALANTA und IRINI regelmäßig durchführen – können die P3-C „Orion“ noch mehr. Da ist vor allem die Fähigkeit zur U-Boot-Jagd zu nennen. Gerade in Zeiten, in denen das Thema Landes- und Bündnisverteidigung wieder mehr in den Fokus rückt, ist diese Option extrem wichtig. Im Übrigen ist Deutschland mit dieser Fähigkeit auch im Bündnis eine der wenigen verbliebenen Nationen, die im Nordflankenraum genau dazu in der Lage ist. Soll heißen, unsere Nachbarn verlassen sich darauf! Nicht zu vergessen ist die Möglichkeit, Seefernaufklärer als SAR-Mittel (Search and Rescue) zweiten Grades einzusetzen. Mit der langen Stehzeit und den optronischen Aufklärungsmitteln ist der Beitrag zur Suche auf See nicht unerheblich. Eher theoretischer Natur, weil bei uns nicht zur Realisation vorgesehen, ist die Möglichkeit, von einer P3 C Orion Seezielflugkörper abfeuern zu können.
Die aufgezählten Fähigkeiten erfordern natürlich nicht nur Material sondern auch hochmotiviertes und sehr gut ausgebildetes Personal. Und genau diese Menschen, die lange und kostenintensiv ausgebildet wurden und ihre Aufgaben professionell verrichten, sitzen aktuell in Nordholz und fragen sich, was da gerade geschieht. Eine befriedigende Antwort kann ihnen keiner geben. Klar ist: Spätestens 2025 endet die Ära P3-C „Orion“ in der Deutschen Marine. Die dann verbliebenen zwei Exemplar haben das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht. Wobei sich die Frage stellt, ob mit zwei Luftfahrzeugen eine vernünftige Balance zwischen Einsatz, Aus- und Weiterbildung für mehrere Besatzungen überhaupt darstellbar ist. Und was passiert nach 2025? Man könnte ja einfach in den Einzelplan 14, den Verteidigungshaushalt, schauen. Nach logischer Denkweise steht da ja die wie auch immer geartete Nachfolgelösung drin. Sollte sie jedenfalls... Aber weit gefehlt, nicht ein Wort, kein winziger Hinweis, wie sich das Verteidigungsministerium im Speziellen oder die Bundesregierung im Allgemeinen das vorstellt. Vor dem Hintergrund der Trägheit von Rüstungsbeschaffung sind wir bereits jetzt spät dran.
Die Heimat des Seefernaufklärers befindet sich im niedersächsischen Nordholz. Foto: Bundeswehr/Sascha Jonack Die Heimat des Seefernaufklärers befindet sich im niedersächsischen Nordholz. Foto: Bundeswehr/Sascha Jonack
Wer jetzt behauptet, dass man das in den nächsten Haushalt bekommen wird, betreibt Augenwischerei. Ende dieses Jahrs sind die Wahlen zum nächsten Bundestag. Bis es eine neue Regierung gibt, werden vor dem Hintergrund der aktuellen Umfragen noch einige zusätzliche Monate vergehen. Und bis dann ein im gesamten Bundeshaushalt eher unwichtiges Thema wie der Erhalt einer Fähigkeit der Marine thematisiert und finanziert wird, sind wir am Ende des nächsten beziehungsweise Anfang des übernächsten Jahres. De facto wird es keine zeitgerechte Nachfolge geben können, wenn nicht jetzt im März im sogenannten Nachtragshaushalt das Thema finanziell hinterlegt wird.
Klingt eigentlich ganz einfach, aber nach unseren Recherchen ist die Bereitschaft dazu an den entscheidenden Stellen gleich Null. Natürlich lässt sich das nicht auf eine Person oder ein Referat im Ministerium oder einem Amt herunterbrechen. Wir scheinen hier eine unübersichtliche Gemengelage aus nicht vorhandenem Wissen, Ignorieren von Beratungen durch Menschen, die Ahnung vom Thema haben, und Wahlkampf vorliegen zu haben. Anders ausgedrückt: Es ist den handelnden Personen schlichtweg egal, ob die engagierten und professionellen Soldatinnen und Soldaten sowie die zivilen Beschäftigten im Umfeld des Themas MPA ohne Perspektive dastehen. Wie eingangs erwähnt, die bisherigen Fähigkeiten, die die Marine ab- oder aufgegeben hat, folgten einer gewissen Logik. Aber was hier geschieht, ist nicht nachvollziehbar und unseren Frauen und Männern nicht zu vermitteln. Es wird bisher nicht einmal der Versuch unternommen, das ganze Thema irgendwie zu erklären.
Nun mag sich der Leser fragen, ob es da nicht irgendwas am Markt gibt, das den Zeitraum überbrückt zwischen 2025 und 2035 – da soll das deutsch-französische Projekt Maritime Airborne Weapons System (MAWS) als neuer Seefernaufklärer ab 2035 in die Streitkräfte eingeführt werden. Nach Angaben des BMVg aus dem Juni des letzten Jahres „werde nun eine Marktsichtung für eine Brückenlösung vorgenommen“. Und genau diese hätte sich eigentlich im Einzelplan 14 für 2021 wiederfinden müssen. Außerdem ist das MAWS noch nicht über den Status einer Absichtserklärung hinausgekommen. Vor dem Hintergrund, dass bereits in 15 Jahren ein noch nicht definiertes und geschweige denn existierendes Luftfahrzeug eingeführt werden soll, steht das unserer Ansicht nach auch eher in den Sternen.
Wie an anderen Stellen umfangreich nachzulesen ist, gibt es tatsächlich marktverfügbare Systeme, die mehr oder weniger ausgeprägt dazu in der Lage sind, die gesuchten Fähigkeiten abzubilden. Beispiele ohne Wertung bilden wir auf unseren Seiten ab. Eine finale Bewertung nehmen wir an dieser Stelle nicht vor, dafür gibt es Fachleute. Aber es MUSS dringend eine Zwischenlösung her, sonst werden diese Fähigkeiten aus unserer Marine verschwinden. Ein Erhalt des Könnens und die Inübunghaltung der Menschen über einen Zeitraum von zehn Jahren oder mehr wird ohne dazugehöriges Luftfahrzeug nicht funktionieren.
Als hören Sie bitte auf, die Menschen im Ungewissen zu lassen und so zu tun als würde schon alles wieder gut werden! Hier geht es nicht nur um den Erhalt von Fähigkeiten, sondern auch um den Erhalt von Vertrauen in die militärische und politische Führung.
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@Mike112
Toller Artikel, der die Situation präzise beschreibt.
Die Tage der Starrflügel in der deutschen Marine sind wohl vorbei... RIP
Die politisch Verantwortlichen waschen ihre Hände in Unschuld, wie immer...
Und: Wenn man sieht, wie aktuell das FCAS absackt, glaube ich nicht, dass das MAWS jemals realisiert wird.
P.
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(29.01.2021, 20:17)Seafire schrieb: Nach wie vor wäre mir eine Nato- MPA/ASW Staffel recht. Eine Teilnahme daran wäre auch eine Übergangslösung für Deutschland. Später könnten zusätzliche eigene Flugzeuge beschafft werden.
In der Staffel könnten sich Dänemark, Polen, die Niederlande, Belgien usw. miteinbringen.
Selbst wenn es nur Turboprops würden, könnte man dann diese in Norwegen oder auf Island stationieren.
Das wäre nicht nur für den Nordatlantik möglich. Auch für die Nato Südflanke wäre eine weitere Staffel denkbar. Ich glaube nicht das Griechenland auf absehbare Zeit Geld für MPA/ASW Flugzeuge hat. Außerdem könnten die Schwarzmeer Nato Mitglieder sich beteiligen.
Falls es untergegangen sein sollte. Der Artikel von Thorsten Bobzin aus dem marineforum vom 13.02.2021 geht direkt auf diese Überlegung ein.
Zitat:Aus der gleichen Überlegung heraus muss man konstatieren, dass eine gemeinsame europäische Lösung zwar wünschenswert, aber in diesem Aufgabenbereich aktuell wenig realisierbar scheint. Versuche, im NATO-Rahmen einer „Strategic Defence Intiative“, Flugstunden der MPA-Nationen entgeltlich für alle Mitgliedstaaten verfügbar zu machen, scheiterten am fehlenden Interesse. Ebenso wurden Überlegungen nicht weitergeführt, angelehnt an das Konzept des European Air Transport Commands (EATC) ein europäisches MPA-Kommando zu schaffen. Während dies für den Aufgabenanteil der Bildaufklärung durchaus vorstellbar ist, stellt die Nutzung von nationalen Datenbanken über fremde wie eigene U-Boote in der U-Jagd eine erhebliche Hürde für eine solche Kooperation dar.
https://marineforum.online/die-faehigkei...t/#respond
Das heißt also Nein.
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Bezeichnend ist aber, warum diese nicht weitergeführt wurden:
"Während dies für den Aufgabenanteil der Bildaufklärung durchaus vorstellbar ist, stellt die Nutzung von nationalen Datenbanken über fremde wie eigene U-Boote in der U-Jagd eine erhebliche Hürde für eine solche Kooperation dar."
Ohne das hier in dem Thema zu weit führen zu lassen, aber diese wenigen Worte drücken das ganze europäische Dilemma aus.
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Viele Köche verderben den Brei. Und unsere Küche beherbergt zudem leider auch keine 5 Sterne Köche.
Es wird spannend, ob wir es den Engländern gleich tun und ebenfalls 10 Jahre ohne MPA dastehen werden oder vielleicht noch das ein oder andere Jährchen dranhängen.
Gerade in dieser Rubrik, also „Einsätze ohne den Einsatz von Wirkmitteln“ stehen wir übergreifend sehr schlecht da. Eine funktionierende MPA Fähigkeit ist für Deutschland elementar, da wir im Bereich der militärischen Durchsetzungsfähigkeit mit Wirkmitteln nur im absoluten Ausnahmefall intervenieren.
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