(Land) Europäisches Projekt Twister

[iRUMO]

Ist EU Hydef der Effektor zu Twister oder sind das zwei unterschiedliche Paar Stiefel?

[Helios]

Das sind zwei unterschiedliche Programme, was aber nicht ausschließt, dass es da in Zukunft zu einer integrierten Lösung kommt (so scheint jedenfalls der EU-Plan zu sein).

[Schneemann]

Ich stelle es mal hier ein, obgleich es nicht ganz identisch ist, könnte auch in den IRIS-T HYDEF-Strang...

Spanish, German companies start work on hypersonic missile interceptor

STUTTGART, Germany — Spanish and German missile manufacturers are leading an effort to develop a new hypersonic defense interceptor as part of the European Defence Fund’s initial batch of sponsored projects.

In July, the European Union announced the awardees of its first slate of EDF-funded projects, which included 61 research-and-development projects and over 1.2 billion (U.S. $1.23 billion) in government funds. [...] The program will run for 36 months and is expected to cost nearly €110 million ($110.2 million). The EU will contribute a maximum of almost €100 million to the effort. Spain’s Sener Aerospacial Sociedad Anonima is coordinating the EU HYDEF program, while Germany’s Diehl Defence is serving as the overall technical lead, company officials said. [...] At this point, the EU HYDEF program remains in a negotiation phase with the European Commission and participating member states, said Fernando Quintana, Sener’s weapon systems director. [...]

The project is related to the an effort dubbed Timely Warning and Interception with Space-based TheatER surveillance, or TWISTER, running under the banner of the PESCO program, short for Permanent Structured Cooperation. [...] Sener and Diehl have long had a “close industrial relationship,” working on both the air-to-air and surface-launched medium range (SLM) IRIS-T variants, Quintana said. “The success of this air defense missile, and the experience gained by the companies in its development, was the basis for both Sener and Diehl to consider the opportunity to jointly develop a much higher performance missile, such as the one proposed in EU HYDEF,” he said. [...] The company will apply its experience from the IRIS-T SLM interceptor as well as from Raytheon’s Rolling Airframe Missile (RAM) Block 2B program to the EU HYDEF project, particularly related to multimode and multispectral seeker technology. Diehl Defence has more than 18 years of experience in the R&D field on hypersonic technologies, as well as on ballistic missile defense projects, Salchow noted.

https://www.defensenews.com/global/europ...terceptor/

Schneemann

[iRUMO]

Mir fällt es zunehmend schwer die Vielzahl an Begriffen (Twister, EU Hydef, Iris-T Hydef, Aguila, Hydis² und Odin's Eye) in diesem Kontext einzuordnen und könnte mir vorstellen, dass es anderen ebenso geht. Daher habe ich mich an einer kleinen Übersicht versucht und meine offenen Fragen dazugeschrieben.

Twister ist ein Pesco-Projekt (finanziert durch die Teilnehmer, finanziell unterstützt durch die EU) zur Entwicklung eines Luftverteidigungssystems zur endoatmosphärischen Abwehr von ballistischen Raketen und Hyperschallbedrohungen. Die Koordination liegt bei Frankreich. Weitere Teilnehmer sind Deutschland, Italien, Spanien, die Niederlande und Finnland. Meine Fragen:
1. Die dafür zu entwickelnden Elemente sind vermutlich ein Lenkflugkörper, bodengestützte Sensorik, weltraumgestützte Sensorik und ein Battle Management System, richtig?
2. Soll das System auch der Weitbereichsflugkörperabwehr dienen und somit einen potentiellen Nachfolger für Patriot darstellen?
3. Wird an diesem Projekt derzeit überhaupt aktiv gearbeitet bzw. sind Mittel aus dem Haushalt dafür freigegeben? Ich kann mich daran erinnern, dass es in der Liste des Sondervermögens auftauchte, kann mich aber an keine 25 Mio.-Euro-Vorlage erinnern.

EU Hydef ist ein Projekt des European Defence Fund (d. h. finanziert durch die EU), dass darauf abzielt einen Lenkflugkörper zur endoatmosphärischen Abwehr von ballistischen Raketen und Hyperschallbedrohungen zu entwickeln. Die Koordination liegt bei einem spanischen Unternehmen. An dem Konsortium sind des Weiteren Unternehmen aus Deutschland, Belgien, Norwegen, Schweden, Polen und Tschechien beteiligt. Meine Fragen:
1. Gehe ich richtig in der Annahme, dass das Ergebnis dieses Projekts als Vorschlag für einen LFK in das Twister-Projekt eingebracht werden sollte?
2. Diehl ist ebenfalls beteiligt, ist das was hier entwickelt werden soll, dass was Diehl als Iris-T Hydef bezeichnet?
3. Wäre das TRML-4D-Radar des Iris-T SL-Luftverteidigungssystems überhaupt geeignet für den Einsatz eines solchen LFK

Hydis² ist ein zweites EDF-Projekt mit dem gleichen Ziel wie EU Hydef nur mit dem Unterschied, dass teilweise andere Unternehmen und Länder daran beteiligt sind (v. a. MBDA). Meine Fragen:
1. Ist es nicht fragwürdig, dass sich die EU zwei so deckungsgleiche Projekte leistet oder übersehe ich einen entscheidenden Unterschied in der Zielsetzung?
2. Ist Aguila der Name des MBDA-Vorschlags für dieses Projekt oder wie hängen diese beiden Begriffe zusammen?
3. Auch das Ergebnis dieses Projekts wird wohl als LFK-Vorschlag für Twister verstanden, da ist Zoff vorprogrammiert (v. a. durch die Länder, die nur in einem der beiden EDF-Projekte durch Unternehmen vertreten sind) oder?

Odin's Eye ist ein EDF-Projekt zur Entwicklung einer weltraumgestützen Früherkennung von ballistischen Raketen. Meine Fragen:
1. Auch dieses Projekt versteht sich dann als Vorstufe zu Twister oder?
2. Gibt es ein Pendantprojekt für eine Twister-geeignete bodengestützte Sensorik (Radar)?

Anlass meiner Überlegungen: https://www.flugrevue.de/studienauftrag-...-von-mbda/

Gerne korrigieren und ergänzen.

[HeiligerHai]

Soweit ich weiß dient Twister nur als Frühwarnsystem (ohne LFK etc.).
Und Iris-Hydef soll Hyperschall LFKs abwehren. BMD ist da nicht die Primärrolle.

[voyageur]

HYDIS MBDA Frankreich übernimmt die Führung bei einem europäischen Projekt zur Verteidigung gegen Hyperschallbedrohungen

von Laurent Lagneau - 21. Juni 2023
OPEX 360 (französisch)
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...230621.jpg]
Im November 2019 ernannte die Europäische Kommission MBDA zum Koordinator des Projekts TWISTER [Timely Warning and Interception with Space-based TheatER surveillance], das im Rahmen der Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit [SSC oder PESCO] ausgewählt wurde und die Grundlagen für ein System zur Abwehr von Hyperschallbedrohungen auf der Grundlage eines endoatmosphärischen Mehrrollenabfanggeräts schaffen sollte.

Zwei Jahre später wurde der deutsche Konzern OHB von der Europäischen Kommission mit der Leitung des Projekts ODIN'S EYE [multinatiOnal Development INitiative for a Space-based missilE earlY-warning architecturE] beauftragt, das eine weltraumgestützte Frühwarnkomponente entwickeln sollte.

Doch im Juli 2022 startete die Europäische Union [EU] das Projekt EU HYDEF [für European Hyperpersonic Defence Interceptor], um die Arbeit von TWISTER fortzusetzen. Zur allgemeinen Überraschung wurde die Koordination dieses mit 100 Millionen Euro ausgestatteten Programms dem spanischen Konzern SENER Aeroespacial anvertraut, dessen Kompetenzen im Bereich der Luftverteidigung im Allgemeinen und im Bereich der Hyperschalltechnologie im Besonderen alles andere als offensichtlich waren...

Mehr noch: Als einziges europäisches Land, das Hyperschallwaffen [ASN4G-Rakete und V-MAX-Gleiter] entwickelte und über langjährige Erfahrung mit ballistischen Raketen verfügte, wurde Frankreich vom HYDEF-Projekt ausgeschlossen, an dem sich damals Spanien, Deutschland [mit Diehl Defence], Belgien, Norwegen [kein EU-Mitglied, Anm. d. Red.], Polen, die Tschechische Republik und Schweden beteiligen sollten. Auch Italien, das mit dem französisch-italienischen System SAMP/T [Sol Air Moyenne Portée / Terrestre] einige Kompetenzen vorzuweisen hatte, kam auf seine Kosten.

MBDA hatte der Europäischen Kommission das Programm HYDIS [HYpersonic Defense Interceptor] vorgeschlagen und wollte sich damit nicht zufrieden geben. Der Fall wurde vor den Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) gebracht.

In einem Dokument, das im Januar 2023 im Amtsblatt der EU veröffentlicht wurde, argumentierte MBDA, dass "die Kommission bei der Bewertung des HYDIS-Vorschlags mehrere offensichtliche Beurteilungsfehler begangen hat". Insbesondere habe die EU-Exekutive den Begriff der "Entwurfsphase" verkannt und den HYDIS-Vorschlag "auf der Grundlage von Elementen abgelehnt, die in dieser Phase offensichtlich irrelevant waren".

"Die Kommission lehnte den HYDIS-Vorschlag größtenteils mit der Begründung ab, dass sie einige Aspekte für nicht ausreichend detailliert hielt. Nach dem Grundsatz der guten Verwaltungspraxis war die Kommission jedoch verpflichtet, alle relevanten Fakten zusammenzutragen, gegebenenfalls auch, indem sie den Antragsteller um Klarstellungen bat, insbesondere, wenn die künftige Sicherheit der Mitgliedstaaten und Unionsbürger auf dem Spiel steht. Die Klägerin hätte eine solche Klarstellung problemlos vornehmen können. Stattdessen führten die passive Haltung der Kommission und das Versäumnis, relevante Sachinformationen zu sammeln, zu einem Verstoß gegen den Grundsatz der guten Verwaltung", heißt es in dem Dokument weiter.

Diese Argumente haben offensichtlich gewirkt, denn MBDA hat sich wieder in den Sattel geschwungen und wird ein zweites europäisches Projekt mit dem Namen HYDIS koordinieren. Anlässlich der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Le Bourget gab der Konzern einige Details bekannt. Das Projekt wird von der EU mit 80 Millionen Euro gefördert und baut auf den Erfahrungen auf, die bei der Arbeit am Abfangjäger Aquila gesammelt wurden. Vor allem aber vereint es vier Staaten [Frankreich, Italien, die Niederlande und ... Deutschland, das somit einen Fuß in jedem Programm behält...]. sowie 19 Partner und mehr als "30 Unterauftragnehmer" aus 14 europäischen Ländern.

"Die Mitglieder des Konsortiums sind Rüstungskonzerne, Institutionen, KMU, Midcap-Unternehmen und Universitäten. Alle verfügen über ein starkes und anerkanntes Fachwissen in den Schlüsseltechnologien und -bereichen, die für die Entwicklung eines solchen neuen Abfangjägers erforderlich sind", so MBDA.

Wie dem auch sei, zwei europäische Projekte zur Abwehr von Hyperschallraketen sind nun im Gange... Und es dürfte nur zwei mögliche Ergebnisse geben: Entweder werden sie irgendwann konvergieren [aber das ist nicht die wahrscheinlichste Variante...], oder das bessere Projekt wird den Zuschlag erhalten.

MàJ - Präzisierungen zur Klage von MBDA und dem EuGH

[Schneemann]

Europäisches HYDEF-Programm zur Abwehr von hypersonischen Bedrohungen unter Vertrag

Die europäische Beschaffungsbehörde OCCAR (Organisation Conjointe de Coopération en matière d’Armement) hat im Auftrag der Europäischen Kommission mit dem spanischen Unternehmen Sistemas de Misiles de España (SMS) eine Zuwendungsvereinbarung für HYDEF (Hypersonic Defence Interceptor Study), das erste europäische Programm zur Abwehr von hypersonischen Bedrohungen, unterzeichnet. Demnach soll das auf 110 Millionen Euro angelegte Programm mit 100 Millionen Euro aus dem Europäischen Verteidigungsfonds (EDF) gefördert werden. Als Laufzeit wurden 36 Monate vereinbart. Daher soll die Studie bis April 2026 abgeschlossen werden. [...]

Das Konsortium besteht aus 13 Unternehmen aus sieben europäischen Nationen (Belgien, Deutschland, Norwegen, Polen, Schweden, Spanien und Tschechien) schreibt Diehl Defence. Während SMS das Projektmanagement im Projekt übernommen hat, sei das Systemhaus für Luftverteidigungssysteme Diehl Defence verantwortlich für die technische Umsetzung von der Entwicklung des Gesamtsystems bis hin zum Abfangflugkörper (Interceptor) selbst.

Das Gesamtsystem werde in Zukunft in der Lage sein, nicht nur hypersonische Marschflugkörper, sogenannte Hypersonic Cruise Missiles (HCM), sondern auch manövrierfähige Hypersonic Glide Vehicles (HGV) zu detektieren und abzufangen. Dies geschehe mithilfe eines Verbundes aus verschiedenen, teils weltraumgestützten Sensoren und des Interceptor-Systems, welches auf Basis möglichst vorhandener NATO-Führungssysteme zur Abwehr ballistischer Flugkörper (Ballistic Missile Defence, BMD) eingesetzt werden wird. Das Konsortium sei aufgrund seines Know-hows bestens gerüstet, um diese hochkomplexe und multidimensionale Aufgabenstellung des Systemverbunds zu lösen.

https://esut.de/2023/11/meldungen/45447/...r-vertrag/

Schneemann

[voyageur]

MBDA wird die Entwurfsphase für den europäischen Hyperschallwaffen-Interceptor HYDIS² einleiten.
OPEX360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 15. Mai 2024
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...230621.jpg]

Im Jahr 2022 beauftragte die Europäische Kommission überraschend den spanischen Konzern SENER Aeroespacial mit der Koordinierung des EU-Programms HYDEF [European Hypersonic Defence Interceptor], das mit 100 Millionen Euro ausgestattet werden und die Arbeiten des Projekts TWISTER [Timely Warning and Interception with Space-based TheatER surveillance] unter der Leitung des Raketenherstellers MBDA fortsetzen sollte.

Zur Erinnerung: TWISTER wurde drei Jahre zuvor für eine europäische Finanzierung im Rahmen der Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit (PESCO) ausgewählt und sollte die Grundlagen für ein System zur Abwehr von Hyperschallbedrohungen schaffen, das auf einer endoatmosphärischen Mehrzweck-Abfangrakete und einer weltraumgestützten Frühwarnkomponente beruht, deren Entwicklung von der deutschen OHB-Gruppe im Rahmen des Projekts ODIN'S EYE [multinatiOnal Development INitiative for a Space-based missilE earlY-warning architecturE] koordiniert werden sollte.

Die Wahl von SENER Aeroespacial als Leiter von EU HYDEF war für viele überraschend, da die Fähigkeiten des spanischen Industrieunternehmens im Bereich der Luftverteidigung alles andere als offensichtlich waren... Die Beteiligung des deutschen Unternehmens Diehl Defence an diesem Projekt war für die Europäische Kommission jedoch eine ausreichende Garantie.

MBDA gab sich jedoch nicht geschlagen, zumal der Konzern einige Argumente vorzubringen hatte, darunter sein Projekt für Abfangraketen "AQUILA". Und er bekam Recht, denn die Europäische Kommission startete schließlich ein zweites Projekt mit dem Namen HYDIS² [HYpersonic Defense Interceptor Study], das mit 80 Millionen Euro ausgestattet ist.

"Ziel ist es, verschiedene Abfangjägerkonzepte zu untersuchen und die damit verbundenen kritischen Technologien zur Reife zu bringen, um die beste Anti-Personen- und Anti-Ballistik-Abfanglösung für die Bedürfnisse von vier Mitgliedstaaten [Frankreich, Italien, Deutschland und den Niederlanden] unter Berücksichtigung des europäischen Fähigkeitsprogramms TWISTER zu liefern", fasste MBDA im August 2023 zusammen.

Seitdem wurde die Verwaltung des EU-Projekts HYDEF an die Gemeinsame Organisation für Rüstungskooperation [JARO] delegiert. Dasselbe gilt für HYDIS², wie MBDA soeben in einer Pressemitteilung bekannt gegeben hat.

"MBDA hat mit der OCCAr zwei wichtige Verträge unterzeichnet, die den Start der Konzeptphase des HYDIS²-Projekts ermöglichen. Die Verträge umfassen eine Finanzierungsvereinbarung [Grant Agreement], die von MBDA als Koordinator des HYDIS²-Konsortiums im Rahmen des Europäischen Verteidigungsfonds unterzeichnet wurde, sowie einen Beschaffungsvertrag, der alle Mitgliedstaaten einbezieht [Linked Procurement Contract]", erklärte der Industriekonzern.

Er fügte hinzu: "Diese Unterzeichnung markiert den Beginn einer dreijährigen Konzeptphase, deren Hauptziel es ist, das beste Konzept für einen Anti-Hyperschall- und Anti-Ballistik-Abfangjäger sowie die entsprechende Systemarchitektur auszuwählen, um den Bedürfnissen der europäischen Nationen gerecht zu werden".

Zur Erinnerung: Das HYDIS²-Konsortium besteht aus 19 Partnern und etwa 20 Unterauftragnehmern aus 14 Ländern. Neben MBDA gehören auch ArianeGroup, Avio, Bayern-Chemie, ONERA, Thales, Roxel France und OHB System AG dazu.

Das OCCAr erklärte seinerseits, dass sich der Zuschuss für das HYDIS²-Programm auf rund 140 Millionen Euro beläuft, wovon 80 Millionen Euro "aus dem Europäischen Verteidigungsfonds kofinanziert werden".

[iRUMO]

Mit Hydef und Hydis wird an gleich zweite Effektoren für Twister gearbeitet, dazu mit Odin's Eye an der weltraumgestützten Frühwarnsensorik. Zweifellos braucht es für Twister aber auch eine bodengestützte Sensorik (Radar), gibt es da auch schon Aktivitäten dazu oder soll auf ein bestehendes Radar zurückgegriffen werden und welches wäre das bei der Bundeswehr?

[DorJur]

Mit Hydef und Hydis wird an gleich zweite Effektoren für Twister gearbeitet, dazu mit Odin's Eye an der weltraumgestützten Frühwarnsensorik. Zweifellos braucht es für Twister aber auch eine bodengestützte Sensorik (Radar), gibt es da auch schon Aktivitäten dazu oder soll auf ein bestehendes Radar zurückgegriffen werden und welches wäre das bei der Bundeswehr?

Ich vermute, dass man das HADR-NF nutzen wird. Die sollen explizit die BMD-Fähigkeit ausbauen. Es wurden vier Systeme geordert.

[Milspec_1967]

Ich vermute, dass man das HADR-NF nutzen wird. Die sollen explizit die BMD-Fähigkeit ausbauen. Es wurden vier Systeme geordert.

Von HADR Nf hat man seit 2021, seit Auftrags Vergabe nix mehr gehört.
Auch über Baumaßnahmen an den Standorten des alten HADR ist nix zu finden.
Das einzige, was ich aktuell im Netz zum. Stand HADR NF finden kann sind diese zwei Veröffentlichungen :

https://www.infodas.com/de/aktuelles/pre...-deutschem-
luftraumueberwachungssystem/

https://rp-online.de/nrw/staedte/xanten/...-117225141

Weiß jemand mehr, wann die NF Neubauten an den anderen 3 Standorten beginnen oder begonnen haben?
Und was deckt den Sektor ab, wenn ein System umgebaut wird?

[Kul14]

Neben den HADR Radaren gibt es ja noch 8x RRP 117, 6x GM 406F und drei mobile RAT 31DL Radare. Ich denke insbesondere mit den drei mobilen Radaren sollten wir genug Redundanz haben, dass keine eklatanten Lücken in der Aufklärung entstehen. Das GM 406F soll auch gewisse Fähigkeiten im Bereich BMD besitzen, aber einen speziellen BMD Modus wie beim TRL-4D LR scheint es nicht zu geben.

Fraglich ist aber sowieso, ob man bei richtigen Hyperschallmarschflugkörpern mit solchen stationären Großraumradaren überhaupt eine Frühwarnung hinbekommt, da die Dinger tiefer fliegen als eine ballistische Rakete. Ich denke, hier wird man vor allem auf die Weltraumgestützte Frühwarnung angewiesen sein. Das Radar kommt dann erst beim Abfangen ins Spiel. Hier könnte eine mobile Variante des TRL-4D LR aber durchaus in Frage kommen.

Interessant ist auch dieser Artikel:
https://www.tagesschau.de/wissen/technol...t-100.html

[Milspec_1967]

"Ernst" ist in der Presse nur nebenbei erwähnt worden.

Er stellt für mich für Deutschland einen enormen Fähigkeit Gewinn dar, wenn es, wie publiziert funktioniert und in Dienst genommen wird.

Das Teil ist, in Serie produziert, klein und vergleichsweise billig... Davon können dutzende gebaut und über drei Jahre lang stationiert werden... Sogar wohl wieder aufgefangen und nach Upgrade neu verwendet werden.

Das gibt entscheidende Minuten Vorsprung in der Detektion von Hyperschall Waffen. Und da Hyperschall Waffen nur recht schwer radikal den Kurs ändern können, (sie leben von Speed nicht von agility) sollten Leistungsstrake Rechner kurz nach Start oder zumindest rechtzeitig ein Ziel gebiet einschränken und die Abwehr gezielt dorthin leiten können.

Hoffentlich geht das bald in Serie... Und bitte nicht mit Fascho Elon verschossen, sondern mit eigenen, deutschen (oder EU) wiederverwendbaren kleineren Raketen.
Leider ist die ESA ein veraltetes (Ariane 6) Bürokraten Steuergeldgrab, nach außen blau weiß rot angestrichen....