Turk-sprachige Staaten
#32
hoj schrieb:.....
Zitat:sowohl der Landtransport wie auch der Schiffstransport über Schwarzes Meer und Mittelmeer führen über türkisches Hoheitsgebiet.

nun. sorry aber das stimmt nicht. Turkei ist mehr eine Zwangslösung gewesen. (Und die ist auch nicht jedem in Zentralasien lieb geworden.)

Da sind noch Wege über Russland und nach China.
Demnächst werden noch Wege durch Pakistan, Iran und Indien umgesetzt. (Afghanistan weiss ich wirklich nicht) Dazu kommt noch Georgien(Wo man Pipeline unter kaspischem und schwarzem Meeren nach EU werfen kann.)
dann schauen wir uns doch mal die Geographie an:
a) Norden:
Russland = selbst ist kein Abnehmer, die Russen haben genug eigene Rohstoffe, Russland ist also allenfalls als Transitland von Interesse - und:

b) Westen:
für Europa ist der Weg über Russland keine verlockende Alternative zur Türkei, weil viele nach den Erfahrungen der Streitigkeiten Russlands mit Weißrussland und der Ukraine (Transitgebühren, Öl-/bzw. genauer Gaspreis für russische Lieferungen in diese Länder) eine Monopolstellung der Russen befürchten, die den Hahn nach belieben zudrehen können.
Ja, Russland ist bisher der einzige bestehende Transitwegen in den Westen, aber eine Alternative Route wird auch von der EU und den USA gewünscht.
Verbleibt Georgien: da kann man dann entweder über die Türkei (wie jetzt schon) oder durch das Schwarze Meer
(mit einer unterseeischen Pipeline denkbar,
Tanker durch den Bosporus - eher nicht, der Weg ist eh schon gestopft voll -
oder Tanker zwischen Georgien und Bulgarien und/oder Rumänien, denkbar);

c) Osten:
China = ja, ist eine Alternative für Zentralasien, ein hungriger Drache, der nach Gas und Öl dürstet und die bestehenden Pipelines bis zum Kaspischen Meer hin ausbauen will.

d) Süden:
Iran - Pakistan - Indien = auch das wäre interessant, vor allem wenn das durstige Indien am Ende der Pipeline hängt.
Die Pipeline Iran - Pakistan - Indien ist ja schon im Gespräch, scheitert aber noch an indisch/pakistanischen Querelen und Hürden, die von den USA in Pakistan (gegen Iran) aufgebaut werden,
allerdings könnte das ganze viel schneller gehen als derzeit gedacht - mit einem "fiktiven Transit":
die zentralasiaten Ländern liefern in den Nordiran, und der Iran liefert dieselbe Menge aus seinen am Golf liegenden Quellen ... man "tut so, als ob eine Pipeline dazwischen wäre".
Dann wären nicht nur Indien sondern auch andere Staaten dankbare Abnehmer.
Sicher nicht die USA - die würden diesen "fiktiven deal" nicht mitmachen, weil der Iran von den USA boykotiert wird - und damit stehen auch Australien und die EU unter Druck, kein solches "Geschäft" abzuschließen.
Wohl kaum auch China - das möchte den sensiblen und gefährdeten Seeweg vermeiden und kann dazu direkt über Pipelines versorgt werden.

hoj schrieb:Im Vergleich zu den 90'er hat/kennt Zentralasien viel mehr und viel bessere Alternativen als Turkei und "turkischer way of life". Da sind noch EU, Russland, China, Indien, und sogar USA.
jo, aber wie gesagt: wie kommt man dahin?
Der Weg zur EU führt über Russland oder die Türkei ....
der Weg zu China - ok!
der Weg zu Indien .... über den Iran in der derzeitigen Isolierungsphase (Afghanistan lassen wir mal aus bekannten Gründen aussen vor)?
der Weg zu den USA .... wird sicher nicht über Iran, Russland oder China führen, verbleibt die Türkei als einziger denkbarer Transitweg
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